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Zukunft- und Berührungsängste...? (Elektronik)

verfasst von schaerer(R)  E-Mail, Kanton Zürich (Schweiz), 16.12.2012, 20:08 Uhr

» Hallo Thomas,
» da magst Du recht haben - habe ich da zuviel gesagt?

Nein, ich denke zuviel nicht. Ich denke einfach nur, es fehlt in der ganzen Diskussion ein wenig den hintergrundpsychologischen Aspekt. Darum mein Posting soll Anstoss in dieser Richtung sein. Ich denke, Du hast mit Deinem Posting bereits so reagiert, dass es Silent-Max und andere Leser anregen wird, darüber nach zu denken.

» Ich habe beim Berufsalltag häufig häufig Menschen vor Augen, bei denen mir
» die Motivation zur Berufswahl nicht klar ist. Vielleicht: man wurde von
» den Eltern durch das Abi geprügelt und hat sich dann in irgendeine Uni
» eingeschrieben - sei es weil der NC keine andere Wahl ließ, der Ort so
» schön war, Freund/Freundin usw. Kandidaten, die eigentlich ihrer
» wirklichen Neigung folgend eine entsprechende Ausbildung/Studium wählen
» könnten, machen plötzlich was ganz anderes - weil es eben mehr Knete
» bringt, Image, Vater etc. - nur um einige Stichworte zu nennen.

Gute Zusammenfassung. Ich verstehe was Du meinst. Das kann ja ganz schlimme Auswirkungen haben, wobei ich das jetzt in keinsterweise mit Silent-Max in Verbindung bringen möchte.

Ich habe heute in den Nachrichten gelesen, dass die Mutter des Amokläufers ihren Sohn ständig auf akademische Höchstleistungen getrieben hatte. Dazu kam, dass diese blöde Kuh selbst eine Waffennärrin war. Auf sie hatte dieser Junge einen besonders massiven Hass, weshalb er sie gleich zuerst erschossen hatte.

Wieso erzähl ich das überhaupt? Ganz einfach, das ist die Spitze des Eisberges dazu, wie man unglückliche junge Menschen generiert. Ich bin noch heute meinen Eltern dankbar, dass sie uneigennützig mich nicht "gepuscht" haben ihr Geschäft zu übernehmen und so meinen eigenen Neigungen nachgehen und umsetzen konnte.

» Auch kenne
» ich "Personalverwalter" in Firmen, die davon ausgehen, das jeder alles
» lernen kann (Nach der Theorie kann man bei der Einstellung nichts falsch
» machen und später die Leute beliebig hin- und herschieben).

Was ist das denn für eine Vollidioten-Theorie? Da muss man sich ja gleich eine Voliere anschaffen um all die Vögel einzusperren, die man von solchen Oberdeppen abkriegt. :angry: :erregt: :angry:

Ein Personalverwalter, der so einen Seich rauslässt, würde ich als Geschäftsführer in hohem Bogen rausschmeissen!!! :angry:

In einem gewissen Bereich von Alltagsbeschäftigungen trifft das bestimmt zu, aber niemals wenn es um Berufe (kommt von Berufung...) geht.

Leider ist es heute so in der Zeit der allgemeinen Entwertung von Vielem, dass auch die wertvolle Bezeichnung Beruf zu Gunsten von der materialistischen Bezeichnung Karriere zugrunde geht. Es ist tatsächlich so. Auch an den Hochschulen finden Studenten nur noch Hochglanz-Heftchen mit Firmenwerbungen, wo der Begriff Karriere ganz gross geschrieben wird. Oberflächliche hirnlose und mentalitätsbefreite Niedrigstkultur nenne ich das!

» Ergebnis ist, dass man plötzlich von einer großen Zahl von Kollegen
» (beispielsweise) umgeben ist, die wenig Bezug zu ihrer Arbeit haben und
» ständig an ihrer Grenze operieren. Da finden wir dann den Übergang zum
» "Peterprinzip". Da darf die Inzidenz von Burnout, Mobbing und dergl. nicht
» überraschen .... Alles Probleme, die wir uns selbst machen - nicht
» irgendwelche bösen Buben;-)

Wir-uns, die Gesellschaft, - ja.

So ist es, eine hirn- und herzlose Hierarchie der Unfähigen wird generiert und jeder ist gefangen in einem solchen Netzwerk, das krank macht. Eine freut's, die Pharmaindustrie, vor allem die welche Psychophamaka erzeugt. Damit sich da grosse Inverstitionen lohnen, muss es stets genug Kranke geben. Bei den Cytostatika für Krebskranke gilt das ebenso. :angry:

Ganz vorne mit dabei, sind diejenigen welche ein Wirtschaftsstudium hinter sich gebracht haben und karierregeil in irgendwelche technisch orientierte Firmen quer-einsteigen und weil dann diese Schmalspurdeppen grün sind hinter den Ohren und Null Beziehung zur Materie haben, reiten sie nicht selten eine solche Firma zu Tode. Der einzelne Mitarbeiter ist nur noch ein Parameter in einem Diagramm. Jederzeit kann man einen solchen dimensionslosen Punkt "ausradieren", falls nötig erachtet.

» Und somit auch meine Botschaft für unseren Max: wirklich mal überlegen, wo
» die eigenen Stärken sind und was man wirklich gerne möchte! Manchmal kommt
» man da auf andere Ideen.

Und da hänge ich gleich an. Ich empfehle dem Max ebenso dies zu tun und nimm in erster Linie nur mal Rücksicht auf Deine Bedürfnisse. Horche in Dich hinein. Einen besseren Rat weiss ich jetzt gerade auch nicht.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9



Gesamter Thread:

Ausbildung zum Mechatroniker - was kommt alles auf mich zu? - silent_max(R), 16.12.2012, 12:52 (Elektronik)
Ausbildung zum Mechatroniker - was kommt alles auf mich zu? - Hartwig(R), 16.12.2012, 14:58
Zukunft- und Berührungsängste...? - schaerer(R), 16.12.2012, 18:15
Zukunft- und Berührungsängste...? - Hartwig(R), 16.12.2012, 19:08
Zukunft- und Berührungsängste...? - schaerer(R), 16.12.2012, 20:08
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Zukunft- und Berührungsängste...? - schaerer(R), 16.12.2012, 20:19