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Vorschlag: Maschengitter zum Üben (Elektronik)
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» "Zinnkissen" gebildet.
» Damit probiere ich es nochmal meine Platine zu löten ![]()
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Viel Erfolg!
Ein kleiner Tip: Lötübung
Du könntest zum Üben ein Maschengitter mit einem Schaltdraht machen.
Die Kreuzpunkte lötest dann zusammen.
So in etwa:

Die Drähte wechseln einfach eines oben, eines unten, wie beim Stricken.
Deine "Zinnkissen" sollen dann so klein gelötet sein,
dass du auf dem Draht kein Zinnbergwerk produzierst.
An den Kreuzpunkten sieht eine saubere Lötstelle wie eine schöne Linse aus.
Ist unten mehr Zinn, dann hast zuviel verwendet.
Ist der Draht zu sehr durch das Zinn durchschimmernd, dann hast zu wenig.
Der Draht darf ganz knapp aus dem Zinn oben UND unten durchschimmern,
aber es muss die ganze Drahtoberfläche mit Zinn benetzt
sein, also das Zinn muss den Draht umschließen.
Im Lötdraht ist normal auch ein Flussmittel, die "Seele", - das Kolophonium -.
Das hilft beim Löten.
Dieses Kolophonium reinigt beim Erhitzen die zu lötende
Stelle und sorgt dafür, dass das Zinn leichter zu fließt.
Es äzt die Oberfläche etwas weg, die wird rauher (µ-fein),
sodass die Oberfläche besser mit Zinn benetzt wird.
In die Tiefe gesehen dringt das Zinn etwas in das
Drahtmaterial ein und legiert es dort µ-dünn.
Achtung dabei:
!!für die Elektronik darf KEIN Säure hältiges Kolophonium verwendet werden.
Säure hältiges Zinn wird eher von Spenglern verwendet, wenn sie Bleche zusammenlöten.
Aber in der Elektronik ist Säure auf dem Print zerstörend, - Kupferbahnen, eventuell auch Bauteile.
Es gibt Flussmittel auch in Tigel (da steht auch drauf, wofür
es verwendet werden darf) zum Aufstreichen mittels Pinsel.
Ist aber nur für ganz große Lötstellen notwendig.
zB: Kühlflächen auf dem Print, oder ganz große (Stecker)Kontakte.
So fing ich an mit dem Löten.
So in etwa ab der 10. -- 20. könntest schon ein Lötprofi werden. ![]()
Den Schaltdraht (Volldraht) bekommst zB. indem du ein Kabel aufmachst.
Es reicht völlig ein 0,14er oder ok,ok, was du halt findest.
Interessant werden dann auch die Litzendrähte.
Da kannst richtig zusehen, wie das Zinn im Draht reinsaugend verschwindet.
Auch kannst, wenn du einen Draht mit Isolation lötest, testen, ob die Isolation lötfest ist.
Dieser Kunststoff darf nicht zurücklaufen.
Das wäre ärgerlich, wenn bereits der ganze Draht zu kurz
ist, und dann auch noch die Isolation zurückläuft.
Dann kannst schön dein Löten dahingehend optimieren, indem
du so WENIG als möglich mit dem Lötkolben draufheizt.
Dann MUSST du schnell löten.
Und dabei so effizient und schön löten, dass auch hier
kein Zinnbergwerk entsteht oder zu wenig gelötet ist.
Normal benötigt ein Lötvorgang weniger als 10 Sekunden.
Kommt auf die Lötstellengröße und Lötspitzentemperatur an.
Eventuell auch wie gut du beide Bauteile gleichzeitig! mit der Spitze heiß machst.
Tja, du hast am Anfang was von einer dritten Hand gesprochen. 
Ich nehme selten aber doch das Zinn zwischen die Lippen.
Dann kann ich Halten und den Kolben führen und Zinn nachführn gleichzeitig.
ABER --- Vorschlag: weil das Zinn im Mund nicht das wahre ist...
Es gibt Lötstationen die eine automatische Lötzinnzuführung haben.
Das Gerät hat vorne bei der Lötspitze ein zusätzliches Röhrchen durch den Griffel,
durch einen Schlauch, sodass du mit einer Fußtaste den Vorlauf schalten kannst.
Die Firma Ersa hat solche Lötstationen.
Zuwenig löten heißt meistens: "kalte Lötstelle"
Das heißt, dass die Drähte zwar zusammengeklebt sind,
aber durch leichtes wackeln sie wieder auseinander fallen.
Ein Bauteil im Print wackelt in der Lötstelle und
oxidiert im Laufe der Zeit im "Lötkelch".
Damit wird er eine Ursache für langes Fehlersuchen.
Von außen sieht man es dann extrem schwer.
Solche "kalte Lötstellen" kommen auch bei der falschen Löttemperatur vor.
Oder auch, !!! wenn du beim Erkalten nach dem Löten ja warten musst,
dann draufbläst oder beim Halten mit deinen Fingern wackelst.
Dann wackelst regelrecht eine kalte Lötstelle in den Zinnkelch hinein.
Also gewöhne dir am Besten gleich von Anfang an, nicht zu wackeln, vor allem NICHT BLASEN!
Auch wenn die Finger bereits etwas von der Lötwärme aufnehmen.
-- Tip: sie sind dann der Kühlkörper
![]()
noch bevor du einen Alukühlkörper montiert hast. 
Den Fingern tut es gut, die werden abgehärtet.
Und die Lötstelle kühlt vielleicht schneller ab. 
Also viel Spass!!!!
Grüße
Gerald
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