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Zuviel des Guten kann auch in die Hosen gehen! (Elektronik)

verfasst von schaerer(R)  E-Mail, Kanton Zürich (Schweiz), 23.05.2012, 09:35 Uhr

» Oft ist es aber so, daß man diese "gefälligkeiten" Verwandten oder
» Freunden erweist, wo es weniger um finanziellen Gewinn geht als um den
» Erhalt wichtiger sozialer Bindungen.

Das habe ich mal so betrachtet, als ich eine Eigentumswohnung kaufte und es für selbstverständlich fand meinen Teil als Ausschussmitglied beizutragen und die gleich von Anfang an.

Dabei habe ich von einem andern Miteigentümer, der seine Wohnung bald verkaufte, weil er an einen andern Ort zog, seine Aufgaben übernommen. Damals war es so, dass man keinen 100%-Hauswart hatte. Das ist eine lange Vorgeschichte, die zu beschreiben, zu aufwändig wäre und mir auch gar nicht alles genau bewusst ist.

Es kam dazu, dass ich die Arbeiten übernahm die eine Oelheizung für die insgesamt 21 Wohnungen mit sich bringt. Das gab so viel an technischen Arbeiten zu tun, dass man durchaus von einem drittel bis halben Hauswart reden konnte. Auch der Heizoeleinkauf mit der Evaluation wo es am preiswertesten war, war auch dabei. Und ebenso z.B. die Entlüftung der Heizrohre.

Der langen Rede kurzer Sinn, nach 11 oder 12 Jahren (weiss es nicht mehr so genau) hatte ich genug und gab dies an einer Eigentümerversammlung bekannt. Eine Nachfolge war bereits geklärt, was keinesfalls selbstverständlich sein muss. Ganz wenig Leute in der Versammlung zeigten ihre dankbare Gestig. Die überwiegende Mehrheit machte ein unzufriedenes Gesicht, das klar zum Ausdruck brachte: Aha, soso, der Schaerer macht das jetzt nicht mehr. So ein Pech... :-| :-( :-| :-(
(In diesem Augenblick, war die Nachfolge noch nicht offiziell bekannt.)

Von da an war mir klar, dass ich ein Depp war. Obwohl ich die Arbeiten zweitweise ganz gern auch machte, bereue ich im Nachhinein, dass ich es solange getan habe. Hätten mir gewisse Mitbewohner nicht erst am Schluss als ich zurückgetreten war, sondern irgendwann während meiner langen Ausschusstätigkeit gesagt, dass das alles eine sehr undankbare Sache sei, hätte ich nach 5 Jahren wieder abgegeben und vielleicht später irgendwann wieder vielleicht mitgemacht. So aber kommt es mir vor, dass man dachte: Schön macht der Schaerer das, und ja die Klappe halten, sonst hört er vielleicht plötzlich auf. Die Folge davon ist, dass ich heute schlichtweg nichts mehr tu ohne Widerwillen. Irgendwie geht die Rechnung halt immer auf.

Warum schreibe ich das hier? Ganz einfach, wenn jemand in eine ähnliche Situation gerät, immer ein waches und kritisches Auge auf das Ganze haben und dran denken: "Undank ist der Welten Lohn." Das gilt eigentlich immer.

» Und , wenn man ehrlich ist, ist es oft auch nur der Anreiz, sich selbst zu
» beweisen, daß man in der Lage ist, das gestellte Problem zu lösen. Ich hab
» selbst oft schon solche wirtschaftlich eigentlich ruinösen
» Herausforderungen angenommen, im Nachhinein betrachtet eigentlich nur mit
» dem Antrieb, herauszufinden, ob ich das tatsächlich kann. Letztendlich
» habe ich das aber nie wirklich bereut (aber auch nie finanziell
» nachgerechnet).
» Bei allem, was man tut, wird man nicht dümmer.

Richtig man wird gescheiter. Manchmal halt erst im Nachhinein. Ich lernte danach, aber dafür verdammt schnell.

Ich weiss schon, wie Du das meinst, und Du hast natürlich ebenso recht.

» Andere versenken ihr Geld halt im Fitness-Studio, anstatt
» ihren Garten selbst umzugraben. Spaß ist eben für jeden etwas anderes, und
» anderen eine Freude zu bereiten, indem man etwas repariert oder baut, halte
» ich da immernoch für sinnvoller.

Jein. Es gibt auch Leute die gehen nicht aus Eitelkeit ins Fitnessstudio (Krafttraining), weil sie z.B. ein Rückenleiden haben.

» Wenn es dann allerdings hinterher noch Mecker gibt, weil das Ergebnis
» nicht paßt, wäre ich auch angefressen. Derjenige braucht sich gar nicht
» wieder sehen lassen..

Recht hast Du.

Worauf es mir auch noch ankommt, dass ich mich vom Heuchelbegriff Idealismus distanziere. Das gibt es schlichtweg nicht. Es wird immer für einen Lohn gearbeitet und wenn es "nur" für das biochemische Belohnungssystem ist, das Glückshormone aussendet. Auch da sollte man bodenständig realistisch sein.

» Aber für die Familie tut man so etwas, weil es Familie ist, und für
» Freunde, weil sie Freunde sind, und man im nächsten Augenblick darauf
» angewiesen sein kann, daß sie ebensolches für einen selbst tun, und man
» sich dessen auch gewiß sein kann.

Absolut richtig und das habe ich nicht nur auf diese engeren sozialen Einheite bezogen und das war vermutlich mein Fehler. Hinterher ist man schlauer. :-D :ok: :cool:

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9



Gesamter Thread:

Wertschätzung der eigenen Arbeit - cmyk61(R), 19.05.2012, 14:28 (Elektronik)
Wertschätzung der eigenen Arbeit - olit(R), 19.05.2012, 16:19
Wertschätzung der eigenen Arbeit - Theo(R), 19.05.2012, 19:44
Wertschätzung der eigenen Arbeit - geralds(R), 19.05.2012, 20:23
Wertschätzung der eigenen Arbeit - Theo(R), 19.05.2012, 20:58
Wertschätzung der eigenen Arbeit - geralds(R), 19.05.2012, 21:36
Wertschätzung der eigenen Arbeit - cmyk61(R), 19.05.2012, 23:16
Wertschätzung - sich wo anders verbessern - geralds(R), 19.05.2012, 23:45
Wertschätzung - sich wo anders verbessern - cmyk61(R), 21.05.2012, 00:02
Wertschätzung - sich wo anders verbessern - schaerer(R), 21.05.2012, 09:27
Wertschätzung - sich wo anders verbessern - geralds(R), 22.05.2012, 00:58
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Wertschätzung der eigenen Arbeit - x y, 19.05.2012, 20:41
Der Pseudopartner China... - schaerer(R), 19.05.2012, 21:06
Der Pseudopartner China... - x y, 19.05.2012, 21:50
Der Pseudopartner China... - schaerer(R), 20.05.2012, 00:24
Der Pseudopartner China... - gast, 20.05.2012, 09:16
Der Pseudopartner China... - schaerer(R), 20.05.2012, 09:39
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Der Pseudopartner China... - herder, 21.05.2012, 12:37
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Zuviel des Guten kann auch in die Hosen gehen! - schaerer(R), 23.05.2012, 09:35
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