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Parkscheibe für Vergessliche (Elektronik)

verfasst von 79616363 , Leinfelden-Echterdingen, 15.04.2012, 14:32 Uhr
(editiert von 79616363 am 15.04.2012 um 14:39)

» » Uih Vorsicht, das könnt ne Beamtenbeleidigung werden -
»
» Kann es nicht, da es den Straftatbestand "Beamtenbeleidigung" im deutschen
» Rechtswesen nicht gibt.
»
» » Ich hab ach mal zwei Büttel zusammengeschissen - Daraus wurde dann ne
» Anzeige wegen
» » Beamtenbeleidigung, ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und
» » Nötigung.
»
» Kommt halt immer drauf an, mit welchen Worten man das macht.
» Anzeigen kann man in D immer jeden wegen jedem beliebigen Tatbestand.
» Kommt nur drauf an was daraus wird. Im Grenzfall gar §185 und §186 StGB je
» nach Aussage.
»
» Und alter Rechtsgrundsatz: wer was will muss es beweisen.
»
» » Ich wusst jetzt auch nicht, dass in Stgt. das Befahren öffentlicher
» » Straßen um diese Uhrzeit angeblich strafbar ist :lol:
»
» Hat das irgendwer behauptet? Möchte ich mal bzweifln!
»
» hws

Da es dich scheinbar interessiert, schildere ich mal den "Tathergang". Es war so vor etwa 15 Jahren, ich hatte um 03:45 Dienstbeginn.
Entsprechend früh (ca. 03:00) fuhr ich zur Arbeit. Plötzlich setzte sich ein Fahrzeug hinter mich und fuhr extrem dicht auf - Der parkte ja schon fast im Kofferraum.
Das Spiel ging gute 2km so und irgendwann wurde ich sauer.
Ich tippte also die Bremse leicht an, dass der mal die Bremslichter sieht - Wie gesagt, ich hab die Bremse nur leicht angetippt und nicht wirklich gebremst. Trotzdem wurde daraus dann später die Nötigung und der schwere Eingriff in den Straßenverkehr. Mir hingegen stellt sich da die Frage, wer hier nun wen genötigt und gefährdet hat.

Die reagierten darauf damit, dass die blaue Lampe anging, die mich überholt haben und raus gewunken haben.

Danach kam dann das komplette Programm - Angefangen hat es wirklich damit, dass sie wissen wollten was ich um diese Uhrzeit hier zu suchen hätte?
Ich hab's denen erklärt, dass ich bald Dienstbeginn hätte und auf dem Weg zur Arbeit bin. Ich hab denen sogar meinen Dienstplan unter die Nase gehalten.

Klar logisch, natürlich wollten sie auch die anderen Papiere sehen und da fand ich ja auch noch gar nichts dabei.
Dann ging's aber richtig los, die wollten in den Kofferraum schauen und haben sich natürlich auch Warndreieck und Verbandskasten zeigen lassen. Die haben die Karre regelrecht auseinandergenommen.

So langsam wurde ich etwas ungeduldig, ich wollte ja schließlich nicht zu spät zum Dienst kommen.

Aber nööö, das hat denen ja noch nicht gelangt. Natürlich kam jetzt die Frage, ob ich Alkohol getrunken hätte, was ich natürlich guten Gewissens verneinen konnte. Ja das müssten sie aber kontrollieren, ich solle die Warnblinkanlage einschalten und das Fahrzeug abschließen. Ich müsse mit auf die Wache.

Da bin ich dann wirklich leicht ausgerastet und hab die mal dezent drauf hingewiesen, dass es ja wohl auch nicht die feine Art sei über km hinweg einem fast im Kofferraum zu stehen und dass dass jetzt nun wirklich ne Schikane sei - Schließlich war's ja offensichtlich, dass ich weder Alkohol getrunken noch Drogen konsumiert habe. Nein, die blieben stur und tatsächlich kam ich 20 Minuten zu spät zum Dienst.

Bald drauf kam dann der nette Brief mit den gegen mich erhobenen Vorwürfen. Und ja tatsächlich, das Ding wurde so aufgebauscht, dass es wirklich ne Verhandlung gab.

Und ja es stimmt, tatsächlich ist in DE die Beamtenbeleidigung kein eigener Straftatbestand, sondern wird wie eine normale Beleidigung behandelt.

Trotzdem dürft's ja wohl kein Geheimnis sein, dass ne Beleidigung nem Beamten gegenüber etwas anders behandelt wird als bei ner Privatperson - Da besteht dann nämlich ganz schnell ein öffentliches Interesse und das freut den Staatsanwalt ganz arg.
Da ist's zwar derselbe Straftatsbestand, wird aber ganz anders behandelt.

Trotzdem ging die Sache aus wie's Hornberger Schießen. Aber ärgern tut man sich trotzdem.

Viele Grüße,

Uli