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Toner-Transferverfahren (Elektronik)

verfasst von gast, 08.02.2012, 02:17 Uhr

Hallo Leute,

wer hat schonmal Platinen per Toner-Transfer geätzt?
Für mich war das bis vor ein paar Tagen noch Neuland (praktisch gesehen).
Jetzt wollte ich das auch mal ausprobieren. Bis jetzt ist bei mir immer alles auf Lochraster entstanden, was auch Spaß machte und nach einigen Jahren Übung auch recht ordentliche Ergebnisse hervorbrachte.
Aber geätzte Platinen haben ja doch einige Vorteile, da muß ich jetzt wohl nix weiter zu sagen.
An das Herstellen per Belichtung + Entwicklung hab ich mich noch nicht rangetraut.
Mir fehlen dazu auch noch einige Zutaten.
Im www hatte ich schon ne Menge darüber gelesen, über sämtliche Methoden mit Toner und Bügeleisen. Viele benutzten Transparentfolien, Fotopapier, Katalogseiten, oder Backpapier.
Das gute Backpapier erschien mir erstmal erfolgversprechend, da es ja nicht sehr aufnahmefähig ist und den Toner beim bügeln bestimmt gut an die Platine abgibt. Dem war leider nicht so, es war mir nicht möglich alles von dem schwarzen Gut auf das Kupfer zu übertragen.
Keine Ahnung ob ich das falsche Backpapier hatte, oder mit dem Eisen nicht klar kam.
Die Leiterbahnen waren teilweise verschoben und nach dem Ätzen auch noch löcherig.
Dann probierte ich mal die Katalogpapiervariante aus.
Da druckt man auf "Glanzpapier", bügelt es auf und weicht dann das Papier ordentlich ein. Dann rubbelt man es vorsichig ab.
Der angeschmolzene Toner soll nun auf der Platine übrigbleiben.
Hat bei mir auch nicht so gut geklappt.
Naja, vielleicht alles reine Übungssache, jedenfalls nicht einfach.
So wie es der Zufall grad will, hab ich auf Arbeit heut nen Auftrag bekommen, bei dem ich eine spezielle Folie verarbeiten muß.
Das Trägermaterial hat mich dann auf einen Gedanken gebracht. Es ist praktisch das gleiche Zeug wie man unter nem Aufkleber hat.
Davon ein A5 großes Stückchen besorgt und mit Laserdrucker das Layout gedruckt. Das ging schonmal super.
Das Layout jetzt ausgeschnitten.
Dann die Platine angeschliffen (ich hab sie mal einfach mit Scheuermilch bearbeitet).
Die Platine entfettet.
Dann hab ich sie auf ein Stück Pappe gelegt, ein Stück Papier drüber und dann das vorgewärmte Bügeleisen drauf.
Jetzt etwa 3 min die Platine aufgeheizt.
Das Eisen und Papier schnell weggenommen und das Trägerpapier drauf.
Das Ausrichten hat bei mir nicht ganz geklappt, aber das kann man hinbekommen, wenn man sich ordentliche Markierungen macht und sauber ausschneidet.
Und nun noch etwas mit dem Bügeleisen ganz vorsichtig drüber. das Papier darf natürlich nicht verrutschen oder verdrehen.
Ich schätz mal ich hab 2min das Bügeleisen draufgehabt.
Da scheint jetzt die Kunst zu kommen, etwas zuviel Druck, oder zulange Wärme einbringen, verformt auch die Konturen.
Aber das sollte man schnell drauf haben.
Für mich war das ja auch heute auch das erste mal und das Ergebnis ist recht gut.
Deshalb hab ich mal ein Bilder gemacht:


Das ist nach dem Aufbügeln.
Den Fehler über dem Auge rechts unten kann ich auch nicht erklären. Zu Versuchszwecken probier ich nebenbei einige wasserfeste Stifte aus (die 4 Striche).


Ätzen fast fertig, die CD-Marker versagen nebenbei.


Ätzen fertig, der Toner ist noch da.


Nagellackentferner haut den Toner weg wie nix.
Naja, da ist auch gutes Aceton drin.


So, meine erste Testplatine ist fertig.
Die Kamera verzerrt zwar leicht, aber einige Bahnen sind durch das etwas ungleichmäßige Andrücken beim Bügeln leicht verbogen und unterschiedlich breit.
Es ist zwar real kaum zu erkennen, aber da das Foto sowieso leicht verbogen ist,
fällt es hier sonst nicht auf.
Da muß ich erst ein Gefühl für entwickeln.
Den einen Punkt hätte man vor dem Ätzen auch noch entfernen können.
Die Marker aus dem Aldi kann man nicht nehmen, aber der Staedtler permanent ist beständig( vorheriger Versuch).
Fazit ist,
ich bin absoluter Anfänger und hab beim ersten Versuch locker 3 Bahnen nebeneinander unter einem DIL8 bekommen. Ja ich weiß...lächerlich...
Wenn ich wieder mal Zeit hab, probier ich mal aus, wie eng man mit dieser Art, die Leiterbahnen zusammendrücken kann und wie schmal man sie machen kann.

Wenn was doof erklärt wurde, einfach fragen...


gruß



Gesamter Thread:

Toner-Transferverfahren - gast, 08.02.2012, 02:17 (Elektronik)
Toner-Transferverfahren - geralds(R), 08.02.2012, 02:59
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