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Gute alte Glühbirne, -gib mir Wärme.. ;) (Elektronik)
Hallo Otti,
dies Argumentation ist ebenso alt wie unpassend und wird auch durch Bibelzitate nicht wahrer.
Geschichtlich gesehen sind wir offenbar daran gewöhnt, das technische Entwicklung meist segensreich war und neue Möglichkeiten erschloss bzw. dringende Probleme löste.
Das hat sich in den letzten Jahrzehnten aber grundlegend geändert - nur haben das noch nicht alle Zeitgenossen mitbekommen bzw. richtig verstanden: Die "dringenden Probleme" die früher für alle von fundamentaler Bedeutung waren, sind heute auf die wirtschaftlichen Probleme kleiner aber einflußreicher Gruppen reduziert. Technologisch gesehen haben wir derzeit mehr Lösungen, als wir noch sinnvoll anwenden können. Und so werden unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten Problemlösungen (häufig ist das Problem erst zu schaffen, um mit der Lösung Umsatz zu machen!)als Fortschritt verkauft. Ein Rückblick über die letzten 2-3 Jahrzehnte zeigt uns, daß trotz eines "gefühlten" Fortschritts wenige Probleme wirklich gelöst wurden, dafür aber neue hinzukamen. Und wenn man einmal nachdenkt, wird man feststellen, daß wir die Ursachen vieler Probleme kennen (sei es Umwelt, Gesundheit, Gesellschaft, Verkehr etc.), auch die Lösungen wissen wir, nur gibt es tausende von meist wirtschaftlichen/politischen/persönlichen Gründen, die Lösungen nicht anzuwenden. Es mangelt uns nicht an Technologien und Lösungen - uns fehlt die Fähigkeit, diese anzuwenden! Das umweltneutrale Auto mit 150KW wird es kurzfristig kaum geben, auch keine Wunderheilmittel in der Medizin usw. Aber wenn wir bestehendes Wissen und vorhandene Fertigkeiten sinvoll einsetzen würden, kämen wir einen großen Schritt weiter. Stattdessen wird uns Fortschritt verkauft, der aber in Wirklichkeit über das Ziel hinausschießt. Somit ist es an der Zeit, den Fortschritt umzudefinieren anstatt blind alles neue als Fortschritt im positiven Sinne zu sehen. Allerdings halte ich in einer solchen Situation Schuldzuweisungen für wenig hilfreich, eher kontraproduktiv.
Hartwig
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