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Kondensator + Diode in Sperrrichtung (Elektronik)
» Ok also erhalte ich hier die Ladung rein durch Influenzerscheinungen. Wie
» passt das nun aber mit meinem Bild zusammen, dass für das Laden eines
» Kondensators ein Ladestrom fließt? (Würde man die Diode rausnehmen wärs ja
» klar)
Hi,
es gibt ja nur zwei Möglichkeiten:
1. Die Diode ist in Durchlassrichtung
Dann fließt ein Ladestrom der Größe (U_q - U_f - U_c)/R. Der ist nicht konstant (U_c ändert sich, aber auch U_f je nach dem Momentanwert des Stromes). Trotzdem ist der Kondensator nach einer gewissen Zeit (fast) auf U_q geladen. Ganz normale Ladung, wenn man vom nichtlinearen Anteil (wegen des Verhaltens der Diodenstrecke) absieht.
2. Die Diode ist in Sperrrichtung.
"Ideale" Elemente helfen dann wenig, ein Kondensator kann über einen (theoretisch) angenommenen unendlichen Sperrwiderstand nicht geladen werden.
Real hat aber der Kondensator einen endlichen Isolationswiderstand, und jede Diodenstrecke einen endlichen Sperrwiderstand. Beide zusammen ergeben mit der Kapazität des Kondensators auch eine Zeitkonstante, mit der letztlich der Kondensator aufgeladen wird ("Zeitkonstante" hier allerdings auch wieder nichtlinear und daher nicht wirklich konstant). Er lädt sich im Endeffekt auf eine Spannung auf, die vom Verhältnis zwischen Sperrwiderstand und Isolationswiderstand abhängt (Spannungsteiler). Dabei fließt ein ganz normaler Ladestrom, wenn auch viel geringer, als im ersten Fall.
Und egal, welcher Fall vorliegt- nimmt man den Kondensator aus der Schaltung, bleibt er natürlich auf die bis dahin erreichte Spannung geladen.
Gruß
Bernhard
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