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Rückkopplungsnetzwerk nach Colpitts (Elektronik)

verfasst von Kendiman, 19.10.2011, 11:27 Uhr

» Hallo Liebe Boardmitglieder.
»
» Ich habe leider ein schweres Verständnisproblem bei den Colpitts
» Netzwerken.
»
» Wenn ich einen Paralleltshwingkreis mit einer Spule und zwei Kondensatoren
» habe (einfachheithalber die Selben) dann hat die Spannung zwischen den
» Kondensatoren doch immer die selbe Phase wie zwischen Spannungsquelle und
» Parallelschwingkreis, unabhängig von der Frequenz. Lediglich die Phase des
» Stroms zur Spannung ändert sich.
»
» Wie kann so ein Netzwerk dann in Basisschaltung nur dir Resonanzfrequenz
» verstärken? Es werden ja alle Frequenzen mitgekoppelt.

Hallo
Ein Schwingkreis kann mit einem Pendel oder einer Schaukel verglichen werden.
Ein Pendel, einmal angestoßen, schwingt mit konstanter Frequenz aber abnehmender
Amplitude. Reibung und Luftwiderstand bremsen die Bewegung bis zum Stillstand.
Führt man aber dem Pendel zum richtigen Zeitpunkt mit gleicher Phasenlage die
verloren gegangene Energie wieder zu, so wird er immer weiter schwingen.
Jede Pendeluhr nutzt das Prinzip.

Auch der Oszillator nutzt dieses Prinzip. Dem Schwingkreis muss über einen
Verstärker (Transistor) gleichphasig die Energie zugeführt werden, die durch
Verluste dem Schwingkreis entzogen wurden. Man entnimmt dem Schwingkreis einen
Teil der Schwingungsenergie und steuert damit den Transistor so an, dass er im
richtigen Augenblick mit gleicher Phasenlage den Schwingkreis die verlorene Energie
zurückgibt. Dann wir der Schwingkreis ewig schwingen und ist somit ein Oszillator.

Die Reihenschaltung der Kondensatoren C1 und C2 bilden die Schwingkreiskapazität.
Gleichzeitig bilden sie aber auch einen gleichphasigen Spannungsteiler.
Die Spannung an C1 wird als Steuerspannung dem Emitter des Transistors zugeführt.
Sie kann sehr klein gewählt werden, weil der Transistor in Basisschaltung eine große
Spannungsverstärkung hat. Wichtig ist nur, dass die Phasenlage der Spannung
den Transistor so ansteuert, dass der Kollektor zum richtigen Zeitpunkt mit der
gleichen Phasenlage dem Schwingkreis die verloren gegangene Energie wieder zuführt.
Das ist eine phasengleiche Rückkopplung (Mitkopplung).

Ein Transistor in Basisschaltung hat keine Phasendrehung (Phasenverschiebung).
Phasenlage am Emitter (Eingang) und Kollektor (Ausgang) sind gleich.
Darum kann man dem Schwingkreis eine Teilspannung zur phasenrichtigen Ansteuerung
für den Transistor entnehmen. Der Transistor verstärkt diese Spannung und gleicht
damit die Verluste aus. Der Schwingkreis kann nun solange schwingen, wie der Transistor arbeitet.

Eigentlich ist die Rückkopplung (Mitkopplung) (fast) frequenzunabhängig. Aber nur die
Resonanzschwingung des Schwingkreises wird zur Mitkopplung entnommen. Alle anderen
Frequenzen dämpft der Schwingkreis. Darum wird nur die Resonanzfrequenz rückgekoppelt.

Gruß Kendiman





Gesamter Thread:

Rückkopplungsnetzwerk nach Colpitts - traceroot, 18.10.2011, 17:58 (Elektronik)
Rückkopplungsnetzwerk nach Colpitts - Altgeselle(R), 18.10.2011, 23:29
Rückkopplungsnetzwerk nach Colpitts - Kendiman, 19.10.2011, 11:27
Rückkopplungsnetzwerk nach Colpitts - traceroot, 22.10.2011, 12:26