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Spannungsteiler mit Stromquelle (Elektronik)
Das ist doch die ursprüngliche Aufgabe.
Man sollte immer die Werte bezeichnen. 5k = R1 ; 20k = R2 ; Knotenpunktspannung = Ux
Wir haben zwischen +12V und -2V (14V) einen Spannungsteiler mit R1 und R2. Die Spannung an Ux ergibt sich aus:
Ux = R2 / (R1+R2) * 14V = 20k / 25k * 14V = 11.2 V (bezogen auf -2V)
Ux = 9.2 V (bezogen auf GND, - diese 2 V müssen ja abgezogen werden)
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Annahme, dass der Innenwiderstand zwischen +12V zu GND und -2V zu GND gleich Null Ohm ist.
Das bedeutet dass sich diese 1 mA durch R1 und R2 gerecht aufteilen. Der Strom durch R1 ist also 4 mal grösser als durch R2, weil der Widerstand von R1 1/4 von R2 ist.
Nicht lange um die Geschichte herumüberlegen, diese 1 mA die müssen sich so aufteilen.
R1 bekommt also 0.8 mA und R2 nur 0.2 mA.
Der Strom von 0.8 mA der zusätzlich zum Querstrom von +12V über R1 und R2 nach -2V fliesst, erzeugt an R1 eine zusätzliche Spannung von 4V (0.8 mA * 5k). Um diese 4V erhöt sich Ux in Richtung +12V. Oder: Die Spannung an Ux wird um 4V nach oben gedrückt.
So und jetzt der nächste Schritt...
Der Strom von 0.2 mA der zusätzlich zum Querstrom von +12V über R1 und R2 nach -2V fliesst, erzeugt an R2 ebenfalls eine zusätzliche Spannung 4V (0.2 mA * 20k). Um diese 4V erhöht sich Ux in Richtung +12V. Oder: Die Spannung an Ux wird um ebenfalls 4V nach oben gedrückt.
Die Spannung an Ux steigt also um 4 V, ... oder vieleicht doch nicht oder auf sogar 8 V.
Nein sicher nicht!
Es hilft eine andere Betrachtung. Man berechnet den (Quell-)Widerstand an Ux, also 5k||20k. Das ergibt 4 k-Ohm. Da hinein fliesst der Strom von 1 mA und erhöht die Spannung 1 mA * 4 k-Ohm = 4 V.
Jetzt kriegt man's mit der Vorstellungskraft hin, oder? Genau das wollte ich erreichen. Elektronik begreifen mit Worten.
Ux hat also einen Wert von 9.2 V (ohne Stromeinspeisung von 1 mA) plus 4 V = 13.2 V. (Ja natürlich mehr als 12 V)
So, ich hoffe keinen Bock geschossen zu haben und wünsche Dir und allseits gute Nachtruhe...
Morgen ist ja mancherort Semesterbeginn. Viel Glück!
NACHTRAG: Damit die Stromquelle nicht unnoetig Kopfzerbrechen verursacht, kannst Du auch vorstellen, Du hast statt dessen eine Spannungsquelle von +1000V und einen Seriewiderstand von 1 M-Ohm, was auch 1 mA ergibt. Die Werte von R1 und R2 haben auf diesen Quellwiderstand von 1 M-Ohm keinen nennenswerten Einfluss.
Kleine Zusatzaufgabe für Dich:
Was unterscheidet eine Spannungs- von einer Stromquelle betreffs des Quellwiderstandes im Ideal- und Realfall?
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Gruss
Thomas
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