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Das UKW- und LW-Spulen DC-Strom-Experiment... (Elektronik)
» Habe da mal eine Frage an die Fachleute (schaerer, Gerd, geralds).
»
» Habe mal 2V an eine Langwellenspule gelegt. Nichts passiert. Dann habe ich
» 2V an eine UKW-Spule gelegt, die fing an zu glühen und ist nun kaput.
» Also UKW-Spulen vertragen auch keine DC-Offsetspannung.
» Ich denke die Situation ist vergleichbar. Mir ist aufgefallen, dass die
» UKW-Spule einen viel höheren Gleichstrom zieht als die LW-Spule. Wie kommt
» das? Kann mir das bitte mal jemand von Euch erklären?
Hallo Albertus,
Bei Deinem Experiment geht es um etwas ganz anderes, ein anderer sehr plausibler Effekt. Du verwendest eine Spannungsquelle mit 2 VDC mit entsprechend niedrigem Innenwiderstand, die auch in der Lage ist reichlich Strom zu liefern.
Eine UKW-Spule hat eine sehr niedrige Induktivitaet im µH-Bereich mit wenig Windungen. Ist es eine Spule in einem Empfangsteil ist der Wickeldraht auch relativ dünn, aber trotzdem niederohmig genug, dass so viel Strom fliessen kann, dass der Draht sogar zum Glühen kommt, weil die elektrische Leistung viel zu hoch ist.
Die Langwelle liegt in einem Frequenzbereich (beginnt bei 150 kHz) der rund 1000 mal niedriger ist als der im UKW-Bereich (87 bis 108 MHz).
Eine LW-Spule hat wegen der viel höheren Induktivität im mH-Bereich mit einer sehr viel höheren Windungszahl. Der Wickeldraht ist dünner und beides erzeugt auch einen sehr viel höheren Widerstand. Die LW-Spule ist also um Grössenordnungen hochohmiger als eine UKW-Spule.
Die 2 VDC an der LW-Spule erzeugt daher nur einen sehr kleinen Strom und die Verlustleistung ist thermisch kaum bemerkbar. Nicht einmal wenn man die Spule beruehrt.
Die LW-Spule hat einen Ferritkern, die spielt aber bei Deinem Experiment keine Rolle, da nur DC-Strom im Spiel ist. Natürlich erzeugt er durch den DC-Strom ein Magnetfeld. Die Feldstaerke ist jedoch konstant. Es gibt also keinen selbstinduktiven Effekt.
Anders ist es, wenn die LW-Spule in Betrieb ist, also Du hoerst z.B. den Deutschlandfunk auf 207 kHz. Wenn Du jetzt die LW-Spule vorsichtig unterbrichst und in Serie eine DC-Spannung anlegst, dann fliesst zusätzlich ein DC-Strom durch die Spule. Oberhalb eines gewissen DC-Stromes kommt es beim Empfang zu einer Frequenzverschiebung. Nämlich dann wenn der Ferritkern in die Sättigung gerät und so die Spulen-Induktivität abnimmt. Ein Schwingkreis wird verstimmt.
Ich hoffe, diese Ausführung hilft Dir den Unterschied zu dem was hier diskutiert wird, zu erkennen.
--
Gruss
Thomas
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