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Gleichrichterdiode Explodiert , WARUM? (Elektronik)
Das Gebilde sieht mir nach einem "Fukushima kann nicht platzen" Ding aus.
Meine Röhrenendstufe braucht weniger als 2W von ihren 12W um so einen Lärm zu erzeugen, daß die Nachbarn auszögen, wenn ich welche hätte.
Was baust du da dann Kraftwerkskiller mit 1,2KW Eingangsleistung? Schon mal den stromversorger gefragt ob der auf sowas mit Zuschaltung eines zusätzlichen Kernkraftwerkes reagiert?
Und wenn, dann muß man das auch mal korrekt berechnen.
Was ist das im Übrigen für ein Kästli mit dem Schlagwort "Softstart" drinnen, wenn offensichtlich das Ganze hochfliegt, sobald es unter Spannung gesetzt wird?
An so einen Eingang gehört ein ordentlicher Netzfilter, einer der Spikes killt (VDR), einen der als Minimum einen Anlaufbegrenzer (PTC) samt der üblichen (Verdächtigen) Filterglieder besitzt.
Dann überdimensioniert man die Gleichrichter auch immer, man rechnet mindestens so, daß jede einzelne Diode die doppelte jemals potentiell mögliche Betriebsspannung verkraftet und dann immer noch Reserven für Ripple, Spikes und Transienten aufweist.
Unter einer rechnerischen Strombelastbarkeit von 25A je Gleichrichter braucht man auch bei der Stromberechnung garnicht erst anfangen, eigentlich nimmt man per Faustformel sogar 1 Ampere je Millifarad Ladekapazität, also 47Ampere. Was ja schon aufdgrund der völlig unrealistischen Leistungsanforderung (1,2kW Wahnsinns fette Beute) kaum mehr ohne energietechnischen Anlagenbau möglich erscheint.
Die Spikekiller über den Dioden müssen dem Ganzen ebenbürtig sein. Spikes auf der Versorgung können bei solchen Brachialteilen nicht mit popeligen 36V Folien der Bauart "Fliegenschiß" gelöscht werden. Die Kondensatoren müssen der vollen Wechselspannung plus Transienten und Spikes standhalten können. Dazu bedarf es erstens Keramik und zweitens welche die was aushält, Spannungsfestigkeiten in Höhe der Versorgungsspannung sind da nicht zuviel verlangt und übliches Schüttwerk.
Sparen kann man sich die Dinger, nimmt man eine gewöhnliche, allverfügbare 25A Brücke.
Die Gleichrichter darin sind dann auch passende und mit einer guten Schicht Leitpaste an den Metallkasten oder auf einen richtig großen Kühler gehört die Brücke dann auch noch.
Einen einzelnen großen Elko mit 47mF je Zweig zu verbasteln ist der nächste Unsinn, man teilt die Kapazität sinnvollerweise auf, man verfrachtet einen mindestens 50% Teil davon direkt an den Leistungsteil der Endstufe, so nah wie möglich und ohne lange Leitungsumwege und richtig an Masse gelegt (Masseschleifenfrei).
Außerdem schaltet man so einen Gewaltkurzschluß nicht plötzlich ein, man lädt zuerst die Elkobatterie über einen geeigneten Ladewiderstand auf, solange schaltet man die Endstufe ab, die Lautsprecher stumm. Erst wenn die Elkos voll sind, überbrückt man den Ladewiderstand und koppelt Endstufe und Lautsprecher an das Konglomerat an.
Hab ich was vergessen? Bestimmt. Egal, es soll erstmal genügen. So wie es ist wird das erstmal nix, selbst wenn man alle Teile höher dimensioniert, der Wurm steckt schon in der mangelhaften Grundkonzeption.
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Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.
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