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Hat ein Transistor einen berechenbaren Collector-Emitter wid (Elektronik)
Hi,
so ganz abwegig ist Dein Gedanke nicht. Aus der Vorstellung, dass eine Basisstromänderung quasi in eine Änderung des Widerstandes zwischen Kollektor und Emitter übersetzt oder übertragen wird, hat der Transistor sogar seinen Namen- nämlich von to transfer und resistor.
Praktisch gibt es allerdings einiges zu berücksichtigen.
Wenn Du Dir das Ausgangskennlinienfeld eines Transistors ansiehst, erkennst Du z.B. bei geringen Kollektor- Emitter- Spannungen einen Bereich, wo der Quotient Uce/Ic (der Widerstand Rce also) sehr gering ist. Dann folgt ein Übergangsbereich, in dem er sehr stark nichtlinear verläuft und in einen wesentlich höheren Wert übergeht. Drittens schließlich dann der Bereich, in dem Transistoren üblicherweise (sofern nicht als Schalter) betrieben werden. In diesem Bereich kann man natürlich auch den Quotienten Uce/Ic bilden, er unterscheidet sich aber von einem "normalen" ohmschen Widerstand dadurch, dass der Graph dieser Abhängigkeit nicht durch den Koordinatenursprung gehen würde.
Und noch was: In diesem Bereich versucht man normalerweise, den Arbeitspunkt (der ja auch ein bestimmtes Verhältnis von Uce/Ic ist) möglichst unabhängig von den Transistoreigenschaften zu machen. Mit anderen Worten: Der Rce soll möglichst wenig von den Transistoreigenschaften, sondern vielmehr von der externen Beschaltung des Transistors abhängen.
Die Praxis ist daher folgende: Man gibt sich einen "Rce", also definierte Werte für Uce und Ic vor, und berechnet daraus die äußeren Schaltelemente.
Ist die Schaltung dann berechnet und in Funktion, wird die Abhängigkeit Rce(Ib) letztlich wesentlich von den externen Elementen bestimmt. Nichts anderes stellt nämlich die "Arbeitsgerade" dar, die Du vielleicht schon in das Kennlinienfeld einzeichnen durftest.
Das eigentliche Verhältnis von Uce und Ic im Sinne eines Widerstandes spielt daher in der Praxis keine große Rolle, obwohl es natürlich implizit (siehe z.B. Arbeitspunkt) allgegenwärtig ist.
Praktisch wesentlich wichtiger sind die Differentiale bzw. die Quotienten der Änderungen von Uce und Ic. Dahinter verbirgt sich z.B. der Wechselstrom- Ausgangswiderstand einer Emitterschaltung. Mit entsprechenden Parametersätzen lassen sich die Wechselstromeigenschaften einer Schaltung (in einem gegebenen Arbeitspunkt) berechnen. Stichworte z.B. y- oder auch h- Parameter, das führt hier jetzt aber zu weit.
» Ist meine Art den Transistor zu verstehen korrekt?
Ja, aber für die Praxis nicht wirklich bedeutsam.
» Wieso ließt man nirgendwo was von einem solchen Widerstand?
Meine erste Google- Suche lieferte z.B. folgende Seite:
http://www.elektroniktutor.de/bauteile/transkl.html
Gruß
Bernhard
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