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Entstören von Einschaltgeräuschen (Elektronik)
» ich habe eine Frage:
» Es handelt sich um den Einschalt-Plopp den ein Netz-Schalter in der
» Stereo-Anlage verursacht.
Ein Schalter im Plattenspieler, der vom Tonarm geschaltet wird?
Allein hier lassen sich eine Menge Interpretationsmöglichkeiten und Ursachen finden.
Bspw. ist dieser Schalter oft mit einem Kurzschließer für die NF verbunden, geht der Kurzschließer nicht, knallt es in den Boxen.
Abhilfe - Netzschalter und Kurzschließer im Plattenspieler müssen einwandfrei sein, also auch oxydationsfrei.
Die Erdung muß einwandfrei sein, also schleifenfrei und nicht an verschiedenen Stromkreisen mit angekoppelt usw. das ganze kleine Einmaleins der Audiotechnik halt.
» Der Entstörkondensator im Gerät ( ein Plattenspieler) wurde bereits
Der muß natürlich ok sein, allerdings geht es beim Einschaltplopp nicht um diesen sondern darum eine funktionierende Schaltfunkenlöschung hinzukriegen. Im üblichen DUAL-Plattenspieler (über alle Produktionsjahre hinweg) geht das beides zusammen, der Motor ist entstört und es gibt eine Funkenlösch-Kombination über dem Schalter.
Wenn das in diesem Fall nicht so ist, so muß es zwangsläufig bei Schalten der Motorinduktivität und Funkenbildung knallen.
» getauscht, auch der Stecker mal um 180 Grad in die Steckdose gesteckt,
» ohne Erfolg.
Muß ja auch nicht helfen, wenn die Knallursache ein Abriß-Funken über dem Schalter durch Nacheilen des Stroms in der Induktivität des Antriebsmotors (bei Induktivitäten, Ströme sich verspäten) ist oder eine Transiente.
» Die Kette wird aus einem Gerät gespeist, dass einen Netzfilter hat.
»
» Nun kam ich auf die Idee, entweder einen stärkeren Kondensator, statt 0,01
» evtl. 0,047 einzubauen.
Übliche Werte, wenn die Funkenlösch-Kombi gemeint ist. Diese ist übrigens auch nicht bloß ein Kondensator, sondern eine RC-Kombination aus impulsfestem Kondensator und Reihenwiderstand.
Wurde hier "nur" ein Kondensator eingelötet, womöglich ein ungeeigneter (kein Impulskondensator) so kann das Problem wohl verschlimmbessert worden sein.
» Oder was könnte man noch versuchen ?
Man könnte versuchen den obigen Tips zu folgen und man könnte versuchen, dieses Kuddelmuddel zu entflechten. Solche Verhaue, noch dazu über mehrere Meter verteilt hingeschissen und überall und nirgends mit dem Netz verbunden, neigen eh dazu diese und andere Probleme zu verursachen oder zu verschlimmern.
Ein profanes Problem am Röhrenverstärker könnte auch sein, daß der Kurzschließer den Eingangskondensator umlädt. Dann wären alle anderen Mühen wohl vergebens, dann muß man den Eingang hochohmig (niederohmig beeinflußt den Frequenzgang) abschließen, damit sich dieser Kondensator auch bei nicht kurzgeschlossenem Eingang auf einem sinnvollen Potential an seiner Eingangsseite einstellen kann ohne das der Verstärker die Umladung als gewünschtes Audiosignal mißversteht.
Desweiteren ist es immer nützlich, die Netzleitungen frei zu machen von Transienten, wir sind heute digitale Stille gewöhnt und hören jedes Knällchen das wir früher ignorierten, als einen Donnergroll. Also fleißig Varistoren (VDR) an alle Knackpunkte legen. Wenns nicht hilft, weil das Hauptproblem in der Verklumkabelung liegt oder an der Funkenlöschung an einem prominent angeordneten Schalter, so schadet es auch nicht.
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Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.
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