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Löten in der Schule (Elektronik)

verfasst von Nachthimmel(R) E-Mail, 23.10.2012, 23:30 Uhr
(editiert von Nachthimmel am 23.10.2012 um 23:32)

Leider ist es etwas viel Text geworden, aber ich hoffe, dass es trotzdem gelesen wird und hilft.
Teil 1:

Also aus Erfahrung weiß ich, dass eine Lötstation meist angenehmer zu Verwenden ist als ein Lötkolben mit Netzanschluss, da Netzkabel normalerweise etwas störrisch sind. Da der Lötkolben einer Lötstation meist mit Schutzkleinspannung (häufig 24V) betrieben wird, muss das Kabel hier nicht so gut isoliert sein und kann dadurch flexibler sein.





Auch sehr gut ist, wenn der Lötkolben eine Temperaturstabilisierung hat. Somit ist er schnell aufgeheizt, überhitzt nicht und kühlt bei größeren Lötstellen auch nicht einfach ab.
ACHTUNG: Eine Einstellmöglichkeit für die Temperatur bedeutet nicht, dass eine Temperaturstabilisierung vorhanden sein muss. Bei Billig-Lötstationen wird darüber nur die Leistung geregelt, die der Lötkolben bekommt. Stabilisiert wird dadurch nicht wirklich.
ABER: Ein Lötkolben, an dem der Laie keine Temperatureinstellung erkennt, kann eine Temperaturstabilisierung haben sein. Bei den einfacheren Weller-Stationen wird die Temperatur über ein Magnastat-System stabilisiert. Die Temperatur, auf die stabilisiert wird, hängt also von der verwendeten Spitze ab: http://www.berel-am-ries.de/WVSS/Arbeitsvorlagen/Weller_Loetstation.htm
NACHTEIL: Die Temperatur kann nur bei kaltem Lötkolben "eingestellt" werden und für jede Einstellung benötigt man eine neue Lötspitze. In der Praxis muss man die Temperatur aber selten verstellen, in der Schule werden eh fast nur Kleinigkeiten gelötet, daher ist das kein großes Problem.
VOTEIL: Die Schüler können die Temperatur nicht einfach verstellen (ob nun versehentlich oder absichtlich, damit das Lötzinn schneller fließt). Wenn die richtigen Spitzen eingesetzt werden, wird auch immer die richtige Löttemperatur verwendet. Ist diese zu kalt, fließt das Lötzinn nicht richtig, ist sie zu heiß, kann es den Bauteilen schaden, die Lötspitze hält nicht so lange und für das Lötzinn ist es auch nicht so gut. Ich verwende immer die Temperatur, die am nächsten an der im Datenblatt des Lötzinns empfohlenen Löttemperatur liegt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lehrkraft somit nicht ständig erklären muss, wie hoch die Temperatur sein muss, weil die Schüler nicht aufgepasst haben oder sich die Temperatur nicht merken können.





Billiggeräte sind natürlich teilweise besser als teure Markengeräte. Bei Lötstationen, die in einer Schule verwendet werden, würde ich aber doch lieber das Markengerät nehmen. Schüler gehen nicht unbedingt gut mit der Ausstattung der Schule um, die Billiglötstationen halten meist weniger aus, weil das verwendete Material nicht so stabil ist. Zudem bekommt man für das Markenprodukt besser Ersatzteile. Mein Vater bekam vor meiner Geburt mal "günstig" eine Weller-Lötstation, die bei ihm im Geschäft gegen eine bessere ersetzt wurde. Die steht nun ca. 20 Jahre im Keller rum und funktioniert noch immer problemlos. Nur der Schwamm ist nicht mehr so gut. Aber auch heute kann man noch Ersatzspitzen für diese Lötstation kaufen. Auch einen Ersatzschwamm, einen neuen Lötkolbenhalter oder auch nur einen neuen Lötkolben kann man heute noch kaufen. Da wir jedoch bleifrei Löten und daher einen Dry-Cleaner nutzen, stört der schlechte Schwamm nicht. Bei den Billig-Lötstationen kann es schon nach wenigen Jahren schwierig werden, Ersatzlötspitzen zu bekommen.



Gesamter Thread:

Löten in der Schule - cmyk61(R), 23.10.2012, 11:36
Löten in der Schule - Thomas Kuster, 23.10.2012, 11:59
Löten in der Schule - tts, 23.10.2012, 12:06
Löten in der Schule - Harald Wilhelms(R), 23.10.2012, 15:40
Löten in der Schule - gast, 23.10.2012, 13:30
Löten in der Schule - Mitleser, 23.10.2012, 14:46
Löten in der Schule - soso, 23.10.2012, 19:18
Löten in der Schule - Nachthimmel(R), 23.10.2012, 23:30
Löten in der Schule - Nachthimmel(R), 23.10.2012, 23:32
Löten in der Schule - x y, 24.10.2012, 02:03
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Löten in der Schule - jbe, 24.10.2012, 15:56
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Löten in der Schule - leser, 24.10.2012, 16:38
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Löten in der Schule - jbe, 24.10.2012, 16:54