Forum

Einloggen | Registrieren | RSS  

Elektroproblem - nicht normgerechter Aufbau und Verkabelung (Elektronik)

verfasst von cmyk61(R) E-Mail, Edenkoben, Rheinland Pfalz, 19.06.2012, 21:00 Uhr
(editiert von cmyk61 am 19.06.2012 um 21:07)

Hallo zusammen,

auch wenn dieses Thema ^^ etwas offtopic für dieses Forum ist will ich trotzdem mein Glück nach einer Antwort versuchen.
Ein Kollege ist gerade dabei ein paar kleine Schaltkästen zu bestücken und verkabeln.

Folgende Bestückung:
1 Schukodose
1 XLR-Dose
1 9-polige Hartingbuchse (D9 glaube ich)

Schuko führt 230V
XLR ist für DMX-Signal
und die Hartingbuchse ist mit 230V (Signallampe, gedimmte Phase, Dauerphase) beaufschlagt.

Das Gehäuse ist ein Metallgehäuse 150*150*70mm

Folgende Punkte fand ich kritikwürdig:
a) DMX und 230V-Bereich müssten eigentlich mit einem Steg getrennt werden. Mindestens aber sollten die Lötstellen am XLR mit Schrumpfschlauch versehen und die Kabel mit einem Kabelbinder gebündelt werden, da dies in diesem Gehäuse nicht möglich ist. Die Schukodose ist eine Ausführung mit nicht fingersicheren Anschlussklemmen (daher meine Bedenken).
b) Der Deckel, in welchem die Komponenten eingebaut sind ist zwar geerdet, aber die Leitung wird über die Schukodose geschleift und auf eine Wagoklemme (Serie 222 - mit dem orangefarbenen Hebel) geführt wo auch der PE der Hartingbuchse aufgelegt ist. Von dieser Wagoklemme geht ein 1,5qmm Draht ab und soll am Aufbaugehäuse angeschraubt werden. Meiner Meinung nach, darf die Erdung des Gehäusedeckels nicht zusammen mit den Komponenten über eine Wagoklemme geführt werden sondern muss extra angeschlossen werden. Und zwar mit mind. 2,5qmm.
c) Die Harting-Buchse ist PE-mäßig mit 0,75qmm verdrahtet. Ich behaupte es müssen 1,5qmm sein.
d) Die 230V führenden Leitungen (1,5qmm) sind über eine Lüsterklemme geführt. Ich bin mir nicht sicher ob dies so zulässig ist.
e) Die Bauteile sind mit selbstschneidenden Schrauben befestigt - die Schraubenenden (spitze Enden) ragen 10mm ins Gehäuse was ich für problematisch halte. Ich behaupte es müssen normale metrische Schrauben sein - zusätzlich mit zahnscheibe versehen damit auch hier die Erdung greift.
f) Die Schraubenlöcher sind nicht entgratet. Auch das halte ich für falsch und nicht zulässig.
g) Der Kabelbaum ist weder mit Klebeschellen befestigt noch in irgendweiner Weise vernünftig in einer Schleife gelegt.
h) die XLR-Buchse ist lediglich über die 2 Befestigungsschrauben (auch selbstschneidend) mit dem Gehäuse verbunden.
i) Erdung des Deckels erfolgte ohne Zahnscheibe.
j) keine Dokumentation in Form eines Schaltplans und Aufbauplans
k) keine CE-Erklärung

Diskussionen mit meinem Kollegen endeten mit einem langen Gesicht seinerseits. Er ist der Ansicht alles richtig gemacht zu haben. Er hat sich sicherlich viel Mühe gegeben. Aber IMHO hat er ziemlichen Mist fabriziert.


Es flogen Behauptungen über die Notwendigkeit von Gehäuseerdungen hin und her. Es handelt sich ja schließlich nicht um einen ganzen Schaltschrank. Daher sei alles nicht sooo eng zu sehen. Die Wago sei ok weil sich da ja eh nix löst. Und die Lötstellen sind seiner Meinung nach auch ausreichend.

Welche Vorschriften sind hier heranzuziehen? Kann mir jemand von Euch netterweise ein paar Infos hierzu geben. Auch Günde, warum die Querschnitte für PE entsprechend sein sollen.

Danke

Ralf



Gesamter Thread:

Elektroproblem - nicht normgerechter Aufbau und Verkabelung - cmyk61(R), 19.06.2012, 21:00