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Sel am Handy

30.11.2020,
00:50
 

Zerschossene Leistungs-Schottkydiode (Elektronik)

Hatte ja weiter unten mein Problem beschrieben. Seitdem ich parallel zu jeder Diode der Brückenschaltung einen Kerko 47nF habe, funzt die Schaltung super, läuft.

Habe mir einen schnelleren Oszi kurz ausborgen können und nachgemessen. AC Spannung 12,3V bei 50A Laststrom. Also gut. Ohne Kerko "hängt" aber an jeder Halbwelle eine Spannungsspitze von 260...290V dran, etwa 4...9 Mikrosekunden lang dran. Die Werte schwanken etwas. Mit Kerko ist diese Spitze max. 45...60 V groß und gedehnt. Habe versuchsweise auch noch eine TVS-Diode 22V (ca.) parallel zur Gleichspannung geschalten und nun gibts keine Spannungsspitzen mehr. Durch die TVS-Diode fließen 3mA, was diese Diode nicht juckt.

Woher kommt diese massive Spannungsspitze? Sind die Dioden zu schnell? Oder Fehler beim Aufbau? Kann ich das jetzt so lassen (bzgl. Störstrahlung oder Frequenzen)? Oder ist meine Lösung Krampf und sowas geht anders/besser/sicherer zu lösen?

LG Sel

xy(R)

E-Mail

30.11.2020,
08:44

@ Sel am Handy

Zerschossene Leistungs-Schottkydiode

» Woher kommt diese massive Spannungsspitze? Sind die Dioden zu schnell? Oder
» Fehler beim Aufbau?

Parasitäre Induktivitäten, hoher Strom und schnelles Schalten....


» Kann ich das jetzt so lassen (bzgl. Störstrahlung oder
» Frequenzen)? Oder ist meine Lösung Krampf und sowas geht
» anders/besser/sicherer zu lösen?

Passt.

JBE&M(R)

30.11.2020,
09:03
(editiert von JBE&M
am 30.11.2020 um 09:10)


@ Sel am Handy

Zerschossene Leistungs-Schottkydiode

» Hatte ja weiter unten mein Problem beschrieben. Seitdem ich parallel zu
» jeder Diode der Brückenschaltung einen Kerko 47nF habe, funzt die Schaltung
» super, läuft.
»
» Habe mir einen schnelleren Oszi kurz ausborgen können und nachgemessen. AC
» Spannung 12,3V bei 50A Laststrom. Also gut. Ohne Kerko "hängt" aber an
» jeder Halbwelle eine Spannungsspitze von 260...290V dran, etwa 4...9
» Mikrosekunden lang dran. Die Werte schwanken etwas. Mit Kerko ist diese
» Spitze max. 45...60 V groß und gedehnt. Habe versuchsweise auch noch eine
» TVS-Diode 22V (ca.) parallel zur Gleichspannung geschalten und nun gibts
» keine Spannungsspitzen mehr. Durch die TVS-Diode fließen 3mA, was diese
» Diode nicht juckt.
»
» Woher kommt diese massive Spannungsspitze? Sind die Dioden zu schnell? Oder
» Fehler beim Aufbau? Kann ich das jetzt so lassen (bzgl. Störstrahlung oder
» Frequenzen)? Oder ist meine Lösung Krampf und sowas geht
» anders/besser/sicherer zu lösen?
»
» LG Sel

Jedes Stück Leitung oder Leiterbahn hat eine Induktivität und eine Kapazität, je länger diese ist/wird je größer werden diese Parasiten :-D.

Damit steigen auch die Probleme, und du hast jetzt erfahren können das diese Parasiten , bei einer so augenscheinlich einfachen Schaltung erheblichen Schaden anrichten.

Zu schnelle Dioden könnten auch Probleme bereiten, aber ich glaube eher nicht bei deiner Art Gleichrichtung für Netztfrequenz, eher in Geräten Richtung Schaltnetzteile
können zu schnelle Dioden Probleme bereiten, damit hatte ich schon bekanntschaft machen können.

Größe Ströme schalten war und ist nie einfach. Auch zu große Elkos können Dioden zu schaffen machen.

So ein Oszi ist schon eine feine Sache, wenn man damit den Fehler finden und sehen kann ;-)

Sel am Handy

03.12.2020,
07:19

@ JBE&M

Zerschossene Leistungs-Schottkydiode

» Große Ströme schalten war und ist nie einfach. Auch zu große Elkos können
» Dioden zu schaffen machen.
»
» So ein Oszi ist schon eine feine Sache, wenn man damit den Fehler finden
» und sehen kann ;-)

An den Dioden hängen Elkos mit einer Gesamtkapazität von über 500mF dran. Ist ne ordentliche Bank. Und da muß ich auf Grund des enormen (rechnerisch möglichen) Ladestrom diesen auch mittels kleinem Widerstand begrenzen. Ist ja praktisch nur noch der Innenwiderstand Trafo/Dioden/Verkabelung relevant. Ich wählte genügsame 2,7 Ohm. Der Widerstand wird nach ca. 5sek nach dem Einschalten mittels Relais gebrückt. Ohne Widerstand probiere ich gar nicht erst aus :-D

Teste zur Zeit eine lineare Regelung der Ausgangsspannung auf feste 12V. Wird sauknapp mit der Spannung. Die Auslegung vom Kurzschlußschutz wird auch eine Sache für sich. Ich würde einen Mosfet vor den Längstransistor schalten, der die Leitung bei Überstrom kappt. Hier kommts auf jedes Milliohm an. Und Schaltzeiten im unteren msek-Bereich bei 30A sind auch nicht ganz einfach mit meinen wenigen Kenntnissen hinzukriegen. Den Längstransistor einfach abzuschalten in so kurzer Zeit, das habe ich nämlich nicht geschafft.

LG Sel