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Hans-Peter

09.04.2020,
17:12
 

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst? (Elektronik)

Hallo!

Ich müsste ein Signal im Bereich von 4,9GHz messen. Es dürfte sich um ein sinusförmiges Signal handeln - ausgesendet von einer Elektronik, welche in China gebaut wurde, deswegen habe ich auch kaum Infos dazu. Nachem ich selbst nur ein 150MHz Oszilloskop besitze und auch selten Oszilloskope sehe, die im GHz-Bereich arbeiten, interessiert es mich jetzt langsam auch mal alle höheren Frequenzen zu messen - z.B. auch WLAN, Bluetooth, UMTS, etc. Aber primär muss das Signal von dieser China-Elektronik gemessen werden.

Deswegen wollte ich hier mal fragen, ob jemand ein günstiges Oszilloskop kennt, das bis zu ca. 6GHz messen kann - oder vielleicht gibts eine andere Möglichkeit, eine Elektronik, welche das GHz-Signal in ein MHz-Signal wandelt??

Auch würde es mich interessieren mit welchen Messgeräten die Hersteller von WLAN, Mobilfunknetze, TV-Sender, etc. so arbeiten?

Vielleicht fällt jemanden hierzu etwas ein, wäre dankbar!

LG,
Hans-Peter

ollanner(R)

09.04.2020,
17:28

@ Hans-Peter

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

Oszilloskope im GHz Bereich sind günstig nicht zu kriegen. Neu kostet sowas von Namhaften Herstellern wie Keysight, Tektronix, Rohde&Schwarz oder LeCroy mindestens etwas im oberen fünfstelligen Bereich.
Für Messungen in der Frequenzdomäne nimmt man Spektrumanalysatoren. Oszilloskope sind für die Zeitdomäne geeignet.
Man könnte sich aber das Signal runtermischen, wozu man einen externen Oszillator in dem Frequenzbereich (typischerweise einen RF-Generator) und einen Down-Converter.
Bezüglich der Funkstandards müssen die entsprechenden Modulationsverfahren und falls nötig die Daten decodiert werden können.

--
Gruß
Der Ollanner

Hans-Peter

09.04.2020,
20:19

@ ollanner

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

» Oszilloskope im GHz Bereich sind günstig nicht zu kriegen. Neu kostet sowas
» von Namhaften Herstellern wie Keysight, Tektronix, Rohde&Schwarz oder
» LeCroy mindestens etwas im oberen fünfstelligen Bereich.
» Für Messungen in der Frequenzdomäne nimmt man Spektrumanalysatoren.
» Oszilloskope sind für die Zeitdomäne geeignet.
» Man könnte sich aber das Signal runtermischen, wozu man einen externen
» Oszillator in dem Frequenzbereich (typischerweise einen RF-Generator) und
» einen Down-Converter.
» Bezüglich der Funkstandards müssen die entsprechenden Modulationsverfahren
» und falls nötig die Daten decodiert werden können.

Danke für die Antwort!

Habe ich mir schon fast gedacht, dass es nicht günstig ist, deswegen stehen bei solchen Oszis nie die Preise dabei ;)
Den Spektrumanalysator kannte ich nicht, aber sehr interessant - ich werde mich mal einlesen in das Ganze!!

Wie sieht es mit so einem Gerät aus, wäre das ein passender Spektrumanalysator (als Beispiel):

https://www.conrad.at/de/p/seeed-studio-werksstandard-ohne-zertifikat-6100-mhz-1386330.html

https://www.alibaba.com/product-detail/Umelody-RF-Explorer-6G-Combo-handheld_60643491884.html?spm=a2700.galleryofferlist.0.0.28b316aeF8tcqG


Und hier zwei RF-Downconverter?:

https://windfreaktech.com/product/rf-mixer-downconverter-upconverter/

https://iu8cri.altervista.org/oscar-100-down-converter-for-apparatus-rtx/

der olle Michi(R)

im Norden,
09.04.2020,
20:57
(editiert von der olle Michi
am 10.04.2020 um 01:17)


@ Hans-Peter

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

» Ich müsste ein Signal im Bereich von 4,9GHz messen. Es dürfte sich um ein
» sinusförmiges Signal handeln....

Moin Hans-Peter,

Oszis in dem hohem f-Bereich werden dir kaum viele Erkenntnisse zeigen, allenfalls eben , ob das Signal etwa sinusförmig ist oder nicht. Bei Rechteck hört es dann schon auf, da bräuchtest du erheblich mehr Bandbreite.

Daher ist die Empfehlung, einen Spectrum-Analyser zu nehmen, schon absolut richtig. Es gibt hier und da entweder auf ebay oder ebay-kleinanzeigen Gelegenheiten. Z.B. ist hier ein Gerät relativ günstig im Angebot: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/hp-8561a-6-5-ghz-spectrum-analyzer/1345942547-168-8789
Nein, es ist nicht meins, schön wär's. :-)

Alllerdings muss man den Umgang mit einem Spekki auch erlernen und verstehen, die angezeigten Ergebnisse richtig zu deuten. Eine GEHÖRIGE Portion an Kenntnissen in der Höchstfrequenztechnik tut ebenso gut,,,. Wenn du in der Hinsicht noch nie etwas davon "gehört" hast, sollte man sich bei einem Besitzer eines solchen mal vorführen lassen, wie man welche Messungen macht usw.

Weiter ist problematisch, dass man relativ leicht den Eingang "abschießt"; der ist schon ein wenig empfindlich gegen Überlastung und eine Reparatur ist dann ebenso kostenintensiv.
Außerdem benötigt man ein Stück weit Zubehör wire Dämpfungsglieder, entsprechend geeignete Kabel usw. Die sind für GHz-Bereich auch nicht mal eben für 2,90 EUs bei Aldi zu haben.:-(

Ähnliches gilt für den Umgang und Einsatz von Mischern, die das ursprüngliche Signal in eien niedrigerne f-Bereich umsetzen sollen, so dass es mit entsprechender Technik anzeigbar wird.

Insgesamt lohnt eine solche Anschaffung natürlich nur, wenn man den stetigen Bedarf hat. Für EINEN Untersuchungsfall ist das wohl zu teuer (verallgemeinert). Ich kenne dein Budget nicht... :-P
Was soll ich deinen Worten entnehmen, die da zu lesen sind: ..."messen"..... Was genau möchtest du über das Signal herausfinden? Nur sehen, ob es Sinusform hat? Oder mehr?

EDIT: Ich habe mir eben erst den C.-Link angesehen,.... Ich will niemandem wehtun (und ich kenne das Gerät und die Eigenschaften nicht), aber für den Preis ist ihm nicht von 12 bis Mittag zu trauen.

--
Grüße
Michael

ollanner(R)

09.04.2020,
21:02

@ Hans-Peter

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

Zu all deinen verlinkten Gegenständen habe ich keine Meinung, da ich keine Erfahrung habe.

--
Gruß
Der Ollanner

Hans-Peter

09.04.2020,
22:48

@ der olle Michi

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

Herzlichen Dank für die Ausführliche Antwort

» Oszis in dem hohem f-Bereich werden dir kaum viele Erkenntnisse zeigen,
» allenfalls eben , ob das Signal etwa sinusförmig ist oder nicht. Bei
» Rechteck hört es dann schon auf, da bräuchtest du erheblich mehr
» Bandbreite.
»
» Daher ist die Empfehlung, einen Spectrum-Analyser zu nehmen, schon absolut
» richtig. Es gibt hier und da entweder auf ebay oder ebay-kleinanzeigen
» Gelegenheiten. Z.B. ist hier ein Gerät relativ günstig im Angebot:
» https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/hp-8561a-6-5-ghz-spectrum-analyzer/1345942547-168-8789
» Nein, es ist nicht meins, schön wär's. :-)

Ja, soetwas könnte ich mir schon vorstellen - aber wie du schon geschrieben hast, ich kann nur mit Oszis umgehen, so einen Spectrum-Analyser habe
ich noch nie bedient. Einlesen muss ich mich wohl, aber so ein Gerät muss ich mir auch früher oder später besorgen!


» Insgesamt lohnt eine solche Anschafuung natürlich nur, wenn man den
» stetigen Bedarf hat. Für EINEN Untersuchungsfall ist das wohl zu teuer
» (verallgemeinert). Ich kenne dein Budget nicht... :-P
» Was soll ich deinen Worten entnehmen, die da zu lesen sind:
» ..."messen"..... Was genau möchtest du über das Signal herausfinden? Nur
» sehen, ob es Sinusform hat? Oder mehr?

Naja im Prinzip fange ich gerade an mich für den Hochfrequenz-Bereich zu interessieren, also würde ich gerne alles messen, was man messen kann. Speziell diese Elektronik aus China sendet angeblich ein Impulssignal im Bereich von ca. 8Hz auf einer Trägerwelle von 4,9GHz aus - naja, das wollte ich überprüfen, ob das überhaupt so stimmt. Interessant wäre auch, wie lange einer dieser Impulse dauert und ob diese Trägerfrequenz wirklich genau 4,9GHz sind. Dann hätte ich da noch einige Signalverstärker im RF-Bereich herumliegen und würde gerne testen, ob die das ursprüngliche Signal am Eingang auch unverändert (halt nur verstärkt) am Ausgang wieder ausgeben.

Wie arbeiten eigentlich die Hersteller von z.B. WLAN-Routern, haben die spezielle Oszis oder Spectrum-Analyser oder was Anderes?

LG,
Hans-Peter

hightech(R)

10.04.2020,
09:10

@ ollanner

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

» Oszilloskope im GHz Bereich sind günstig nicht zu kriegen. Neu kostet sowas
» von Namhaften Herstellern wie Keysight, Tektronix, Rohde&Schwarz oder
» LeCroy mindestens etwas im oberen fünfstelligen Bereich.
» Für Messungen in der Frequenzdomäne nimmt man Spektrumanalysatoren.
» Oszilloskope sind für die Zeitdomäne geeignet.
» Man könnte sich aber das Signal runtermischen, wozu man einen externen
» Oszillator in dem Frequenzbereich (typischerweise einen RF-Generator) und
» einen Down-Converter.
» Bezüglich der Funkstandards müssen die entsprechenden Modulationsverfahren
» und falls nötig die Daten decodiert werden können.

Hallo Hans-Peter,

ergänzend zu dem Beitrag von ollanner, hier noch ein Hinweis:

Wie ollanner schon geschrieben hat, kann lässt sich der Analyzer auch als Scope benutzen um Messen im Zeitbereich statt im Frequenzbetrieb durchzuführen. Hierzu muss der Analyzer auf "Zero Span" eingestellt werden, d.h. der Wobbelhub ist dann Null. Damit müssten Deine Messungen im 4,9 GHz Bereich möglich sein.

Gruß von hightech

Hans-Peter

10.04.2020,
18:21

@ hightech

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

» Hallo Hans-Peter,
»
» ergänzend zu dem Beitrag von ollanner, hier noch ein Hinweis:
»
» Wie ollanner schon geschrieben hat, kann lässt sich der Analyzer auch als
» Scope benutzen um Messen im Zeitbereich statt im Frequenzbetrieb
» durchzuführen. Hierzu muss der Analyzer auf "Zero Span" eingestellt werden,
» d.h. der Wobbelhub ist dann Null. Damit müssten Deine Messungen im 4,9 GHz
» Bereich möglich sein.
»
» Gruß von hightech

Na super, danke! Jetzt muss ich mir nur irgendwie so ein Teil organisieren - das "HP 8561A" oder "8595E" scheint recht gut zu sein, hab einiges schon darüber gelesen - und vom Preis her muss ich wahrscheinlich so zwischen 1000 und 2000€ rechnen.

der olle Michi(R)

im Norden,
10.04.2020,
19:57

@ Hans-Peter

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

» ...., also würde ich gerne alles messen, was man messen kann.
» Speziell diese Elektronik aus China sendet angeblich ein Impulssignal im
» Bereich von ca. 8Hz auf einer Trägerwelle von 4,9GHz aus - naja, das wollte
» ich überprüfen, ob das überhaupt so stimmt.
Naja, die Anwesenheit und Signalstärke siehst du sicherlich, ggf. auch noch die Modulation (das wird schon schwieriger).

» Interessant wäre auch, wie lange einer dieser Impulse dauert und ob diese Trägerfrequenz wirklich
» genau 4,9GHz sind.
Da bekommst du mit einem Frequenzzähler wahrscheinlich bessere Ergebnisse. Ein Prozent Abweichung (Genauigkeit) ist dann schon 49MHz...;-)

» Dann hätte ich da noch einige Signalverstärker im
» RF-Bereich herumliegen und würde gerne testen, ob die das ursprüngliche
» Signal am Eingang auch unverändert (halt nur verstärkt) am Ausgang wieder
» ausgeben.
... plus Rauschen plus Intermodulation (Ober-und Nebenwellen)...

» Wie arbeiten eigentlich die Hersteller von z.B. WLAN-Routern, haben die
» spezielle Oszis oder Spectrum-Analyser oder was Anderes?
Die (größeren) Entwicklungslabor werden wohl einen Park besitzen, der zwischen Limousine oberer Mittellklasse und großzügiger Villa samt Park drunherum anzusiedeln ist. Wenn man bedenkt, dass ein R&S Oszi oder Spekki der oberen Klasse im oberen 5-stelligen Bereich kostet....
Dann wären da noch (bei HF-Sendeeinrichtungen oder EMV-Prüfung) entsprechende abgeschirmte Mess-Kabinen und trallala....

--
Grüße
Michael

Hartwig(R)

11.04.2020,
14:34

@ Hans-Peter

Oszilloskop zum Messen von ~ 6GHz ... oder wie sonst?

» » Hallo Hans-Peter,
» »
» » ergänzend zu dem Beitrag von ollanner, hier noch ein Hinweis:
» »
» » Wie ollanner schon geschrieben hat, kann lässt sich der Analyzer auch
» als
» » Scope benutzen um Messen im Zeitbereich statt im Frequenzbetrieb
» » durchzuführen. Hierzu muss der Analyzer auf "Zero Span" eingestellt
» werden,
» » d.h. der Wobbelhub ist dann Null. Damit müssten Deine Messungen im 4,9
» GHz
» » Bereich möglich sein.
» »
» » Gruß von hightech
»
» Na super, danke! Jetzt muss ich mir nur irgendwie so ein Teil organisieren
» - das "HP 8561A" oder "8595E" scheint recht gut zu sein, hab einiges schon
» darüber gelesen - und vom Preis her muss ich wahrscheinlich so zwischen
» 1000 und 2000€ rechnen.

Hallo,
u.U. lohnt es sich auch, mal Angebote von Firmen anzusehen, die mit gebrauchten Messgeräten handeln. Rosenkranz wäre da ein Anbieter, evtl. auch Rainer Foertig. Mieten geht natürlich auch. Vorteil bei den Händlern ist, das die Geräte meist funktionieren und auch eine Teilgarantie gegeben ist. Aber man muß nicht immer viel investieren, es ist eine Frage der genauen Aufgabenstellung.
Funkamateure befassen sich ebenfalls mit Frequenzen im GHz-Bereich. Da gibt es Foren, wo auch Messverfahren diskutiert werden oder Hilfsmittel beschrieben werden. Wobei im Amateurfunkbereich vielfach professionelles Knowhow vorhanden ist, Satelliten sind halt kein Wochenend-Bastelprojekt. Auch nützen die teuersten Messgeräte nix, wenn die Grundlagen für deren Anwendung und die Interpretation der Messergebnisse nicht gegeben sind. Die Aussage "wer misst, misst Mist" hat wahrscheinlich eine ausgeprägte frequenzproportionale Komponente ;-).
Grüsse
Hartwig