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simi7(R)

D Südbrandenburg,
08.03.2018,
19:49
(editiert von simi7
am 08.03.2018 um 19:51)
 

Backofenuhren (Elektronik)

Da wird wiedermal die ganze Medienlandschaft mit den nachgehenden Backofenuhren belästigt.
Ausgerechnet Serbien und Kosovo sollen am fehlenden Zeitausgleich schuld sein.
Was ist eigentlich mit Frankreich? Die Schweiz und Deutschland sollen da auch schon wochenlang liefern ohne was zurück zu bekommen.
Dank billigem Atomstrom haben sich viele Franzosen (39% der Haushalte) auf das ausschließliche Heizen mit Strom eingerichtet.
Nun wars mal kalt und sie müssen fleissig importieren.

Wie ist die Meinung der Energieexperten dazu?

hier noch was zur grafischen Verdeutlichung:
http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm
https://www.swissgrid.ch/swissgrid/de/home/experts/topics/frequency.html

xy(R)

E-Mail

08.03.2018,
20:18

@ simi7

Backofenuhren

» Wie ist die Meinung der Energieexperten dazu?

Es geht nur um die Regelenergie.

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
08.03.2018,
21:20

@ simi7

Backofenuhren

» Da wird wiedermal die ganze Medienlandschaft mit den nachgehenden
» Backofenuhren belästigt.
» Ausgerechnet Serbien und Kosovo sollen am fehlenden Zeitausgleich schuld
» sein.
» Was ist eigentlich mit Frankreich? Die Schweiz und Deutschland sollen da
» auch schon wochenlang liefern ohne was zurück zu bekommen.
» Dank billigem Atomstrom haben sich viele Franzosen (39% der Haushalte) auf
» das ausschließliche Heizen mit Strom eingerichtet.
» Nun wars mal kalt und sie müssen fleissig importieren.
»
» Wie ist die Meinung der Energieexperten dazu?

Es wird mit der Stromversorgung langfristig zunehmend instabiler, je kleiner die Energiereserven der einzelnen ans grosse Netz angeschlossenen Kraftwerke werden. Ich bin ein Energie-Nichtexperte. :-D

» hier noch was zur grafischen Verdeutlichung:
» http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm
» https://www.swissgrid.ch/swissgrid/de/home/experts/topics/frequency.html

Super Links! Habe ich gleich gespeichert.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

xy(R)

E-Mail

08.03.2018,
21:57

@ schaerer

Backofenuhren

» Es wird mit der Stromversorgung langfristig zunehmend instabiler, je
» kleiner die Energiereserven der einzelnen ans grosse Netz angeschlossenen
» Kraftwerke werden.

Nö, es muss nur insgesamt ausreichend Regelenergie auf den verschiedenen Ebenen zur Verfügung stehen, in beide Richtungen.


» Ich bin ein Energie-Nichtexperte. :-D

Merkt man.


» » hier noch was zur grafischen Verdeutlichung:
» » http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm
» » https://www.swissgrid.ch/swissgrid/de/home/experts/topics/frequency.html
»
» Super Links! Habe ich gleich gespeichert.

Dann schau auch mal bei der Entso-e im Bereich Transparency.

bigdie(R)

09.03.2018,
18:04

@ schaerer

Backofenuhren

Och die Wessis sind nur nichts gewöhnt.:-D
Im Ostverbundnetz zu DDR Zeiten gingen die Radiowecker aus dem Westen mitunter 20min hinterher pro Tag wohlgemerkt. In der DDR gab es deshalb keine Uhren , die mit Netzfrequenz liefen. In Berlin West wird das Anfang der 80er bestimmt nicht anders gewesen sein, die hingen ja an unserem Verbund. Es gab damals sogar Bastelanleitungen um den Wecker mit selbst erzeugten 50hz zu versorgen. Ich muss allerdings dazu sagen, das die Abweichungen zum Ende der DDR nicht mehr so gravierend waren.
Ich hab damals in einem Textilbetrieb gearbeitet. Bei uns gab es noch eine Dampfmaschine mit einem 250kVA Generator Die durfte auch nicht abgerissen werden, weil die im Kriegsfall das Krankenhaus versorgen sollte. Man konnte damit Inselbetrieb oder Netzsynchron arbeiten. Und weil zur Heizung und auch für die Produktion eh Dampf erzeugt werden musste, lief dieser halt zuerst durch die Dampfmaschine und mit dem was hinten heraus kam wurde geheizt und Wasser erhitzt. Die einzelnen Abteilungen konnten von Netz auf Eigenerzeugung umgeschaltet werden, aber für den gesamten Betrieb haben die 250kVA nicht gereicht. Es gab da aber Streit, weil jede Abteilung Eigenstrom wollte. Hintergrund war der, das die netzfrequenz oft unter 50Hz lag und der Eigenstrom meißt mit 51 Hz lief. Und die Weber wurden nach Leistung (Schußzähler an jeder Maschine) bezahlt. Am ende gab es dann einen Plan, um welche Uhrzeit welche Abteilung Eigenstrom bekam in der Woche. Umgeschaltet wurde in der Pause,

gast

10.03.2018,
07:53

@ bigdie

Backofenuhren

» Och die Wessis sind nur nichts gewöhnt.:-D
» Im Ostverbundnetz zu DDR Zeiten gingen die Radiowecker aus dem Westen
» mitunter 20min hinterher pro Tag wohlgemerkt. ....

nicht nur da sondern eher generell daher wurden eine Zeit lang GGKs betrieben
Energie aus Tschechien ---- https://de.wikipedia.org/wiki/GKK_Etzenricht
Ungarn -> Österreich --- https://de.wikipedia.org/wiki/GK_Wien-S%C3%BCdost

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
10.03.2018,
09:09

@ bigdie

180VAC im 220VAC-Netz, keine Märchenstunde....

Was jetzt kommt glaubt mir niemand. Ist aber egal, ich erzähle es trotzdem...

Es war so etwa zwischen Mitte und Ende der 1950er-Jahre, als wir in CH ein massive Trockenperiode hatten. Der Rheinpegel sank in Basel so tief, was man sich kaum vorstellen konnte. Zuständig für die Stromerzeugung war alleine das Rhein-Wasserkraftwerk in Birsfelden bei Basel.

Die elektrische Energieproduktion sank und man bemerkte dies deutlich am Abend, die Glühlampen leuchteten signifikant dunkler. Ich hatte damals so ein rundes schwarzes Taschenvoltmeter mit zwei Metallspitzen und einem kurzen Kabel mit Messstift. Bei dem einen Messstift konnte man bis 12 VAC und am andern bis240 VAC messen. Das Instrument zeigte einen Minimalwert von 180 VAC. :lookaround: :lookaround: :lookaround:

So sah es aus. Soeben entdeckt.
https://www.radiomuseum.org/r/neuberger_taschen_voltmeter_15635_s.html

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Hartwig(R)

10.03.2018,
09:39

@ bigdie

Backofenuhren in West Berlin

Hallo, nur eine kleine Anmerkung:
» In Berlin West wird das Anfang
» der 80er bestimmt nicht anders gewesen sein, die hingen ja an unserem
» Verbund.
West Berlin wurde mit eigenen Kraftwerken im Inselbetrieb, aber nach den Regeln des Verbundnetzes betrieben, Backofenuhren, Radiowecker und Videorecorder waren also wohl einigermaßen pünktlich. Dafür war offenbar auch als "Regelreserve" der Batteriespeicher im Kraftwerk Steglitz im Einsatz. Eine externe Versorgung soll es auch über das mittlerweile stillgelegte HEW-Kraftwerk Alt Garge (Hannover Ost) gegeben haben. Die Leitung wurde von der DDR gemietet.
Erst bei der Zusammenlegung der Berliner Netze in den frühen 90ern soll es wohl erheblich Frequenzschwankungen in West Berlin gegeben haben.
Grüße
Hartwig

bigdie(R)

10.03.2018,
11:49

@ schaerer

180VAC im 220VAC-Netz, keine Märchenstunde....

Naja größere Spannungsschwankungen waren in der DDR auch eher normal. Vor dem Schwarz weis Röhrenfernseher hing fast in jedem DDR Haushalt der so genannte Stromregler. Eigentlich Spannungskonstanthalter. Die gab es manuell mit Drehschalter oder auch automatisch. Beim alten Röhrenfernseher wurde sonst mitunter das Bild kleiner bei niedriger Spannung. Nicht weit von meiner Wohnung war der Platz für den Wanderzirkus oder Jahrmarkt. Und wenn dort das Karussell los fuhr, ging unsere Leuchtstofflampe in der Küche kurz aus. Die Leitungen wurden aber dann anfang der 70er Jahre mal erneuert, dann gab es das zumindest nicht mehr.
Es gab das Problem aber auch umgekehrt. Meine Eltern haben ein Wochenendhaus auf einem großen Campingplatz schon seit 1972, und die waren da auch im Winter immer am Wochenende dort. Dor hat man im Winter den "Stromregler" gebraucht, weil die reelle Spannung im Winter 250V war, bei der damals noch geltenden Nennspannung von 220V.
» Was jetzt kommt glaubt mir niemand. Ist aber egal, ich erzähle es
» trotzdem...
»
» Es war so etwa zwischen Mitte und Ende der 1950er-Jahre, als wir in CH ein
» massive Trockenperiode hatten. Der Rheinpegel sank in Basel so tief, was
» man sich kaum vorstellen konnte. Zuständig für die Stromerzeugung war
» alleine das Rhein-Wasserkraftwerk in Birsfelden bei Basel.
»
» Die elektrische Energieproduktion sank und man bemerkte dies deutlich am
» Abend, die Glühlampen leuchteten signifikant dunkler. Ich hatte damals so
» ein rundes schwarzes Taschenvoltmeter mit zwei Metallspitzen und einem
» kurzen Kabel mit Messstift. Bei dem einen Messstift konnte man bis 12 VAC
» und am andern bis240 VAC messen. Das Instrument zeigte einen Minimalwert
» von 180 VAC. :lookaround: :lookaround: :lookaround:
»
» So sah es aus. Soeben entdeckt.
» https://www.radiomuseum.org/r/neuberger_taschen_voltmeter_15635_s.html

RadioHeinz77(R)

10.03.2018,
13:36

@ bigdie

180VAC im 220VAC-Netz, keine Märchenstunde....

» Naja größere Spannungsschwankungen waren in der DDR auch eher normal. Vor
» dem Schwarz weis Röhrenfernseher hing fast in jedem DDR Haushalt der so
» genannte Stromregler. Eigentlich Spannungskonstanthalter. Die gab es
» manuell mit Drehschalter oder auch automatisch. Beim alten Röhrenfernseher
» wurde sonst mitunter das Bild kleiner bei niedriger Spannung. Nicht weit
» von meiner Wohnung war der Platz für den Wanderzirkus oder Jahrmarkt. Und
» wenn dort das Karussell los fuhr, ging unsere Leuchtstofflampe in der Küche
» kurz aus. Die Leitungen wurden aber dann anfang der 70er Jahre mal
» erneuert, dann gab es das zumindest nicht mehr.
» Es gab das Problem aber auch umgekehrt. Meine Eltern haben ein
» Wochenendhaus auf einem großen Campingplatz schon seit 1972, und die waren
» da auch im Winter immer am Wochenende dort. Dor hat man im Winter den
» "Stromregler" gebraucht, weil die reelle Spannung im Winter 250V war, bei
» der damals noch geltenden Nennspannung von 220V.
» » Was jetzt kommt glaubt mir niemand. Ist aber egal, ich erzähle es
» » trotzdem...
» »
» » Es war so etwa zwischen Mitte und Ende der 1950er-Jahre, als wir in CH
» ein

» » massive Trockenperiode hatten. Der Rheinpegel sank in Basel so tief, was
» » man sich kaum vorstellen konnte. Zuständig für die Stromerzeugung war
» » alleine das Rhein-Wasserkraftwerk in Birsfelden bei Basel.
» »
» » Die elektrische Energieproduktion sank und man bemerkte dies deutlich am
» » Abend, die Glühlampen leuchteten signifikant dunkler. Ich hatte damals
» so
» » ein rundes schwarzes Taschenvoltmeter mit zwei Metallspitzen und einem
» » kurzen Kabel mit Messstift. Bei dem einen Messstift konnte man bis 12
» VAC
» » und am andern bis240 VAC messen. Das Instrument zeigte einen Minimalwert
» » von 180 VAC. :lookaround: :lookaround: :lookaround:
» »
» » So sah es aus. Soeben entdeckt.
» »
» https://www.radiomuseum.org/r/neuberger_taschen_voltmeter_15635_s.html



ist schon eine Sinnvolle sache gewesen das mit den "Stromregler" das Problem ist ja nicht nur das das Bild kleiner wird, wenn zuwenig Spannung da ist.
irgentwo habe ich mal vor Jahren gelesen das Radio-Röhren durch zuwenig Heizsspannung "taub" werden, ist also für die Röhre noch schädigender als zuviel.
Den Grund dafür kenne ich allerdings nicht... vielleicht weiß es hier jemand. Rundfunk-Röhrentechnik war eigentlich vor meiner Zeit...

olit(R)

E-Mail

Berlin,
14.03.2018,
18:52

@ Hartwig

Backofenuhren in West Berlin

» Hallo, nur eine kleine Anmerkung:
» » In Berlin West wird das Anfang
» » der 80er bestimmt nicht anders gewesen sein, die hingen ja an unserem
» » Verbund.
» West Berlin wurde mit eigenen Kraftwerken im Inselbetrieb, aber nach den
» Regeln des Verbundnetzes betrieben, Backofenuhren, Radiowecker und
» Videorecorder waren also wohl einigermaßen pünktlich. Dafür war offenbar
» auch als "Regelreserve" der Batteriespeicher im Kraftwerk Steglitz im
» Einsatz.

So ein Inselnetz kann bei Kurzschlüssen nicht genug Leistung auf den Fehler Speisen,
Der Fehlerstrom muss aber eine gewisse Stromstärke erreichen, damit die Schutzrelais den Fehler erfassen können, um die fehlerhafte Leitung beidseitig aus dem Netz herauszutrennen.
Klappt das nicht, kann das ganze Netz zusammenbrechen.
Der Batteriespeicher diente dazu, im Fehlerfall genug Leistung einzuspeisen. So, das eindeutige Fehlerströme erfasst werden konnten.