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Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
14.10.2017,
18:16
(editiert von Sel
am 14.10.2017 um 18:45)
 

Überspannungsableiter (Elektronik)

Hallo,

als grober Schutz vor Überspannung am Bastelplatz (Blitz etc.) könnte ich handelsübliche Ableiter einbauen:

Egal ob nun für eine oder drei Phasen. Natürlich ist das die installationstechnisch beste und sicherste Lösung. Auch was irgendwelche Vorschriften betrifft.

Ich habe solche Varistoren rumliegen:



Sind ordentliche Maschinen, reagieren bei AC 550 Volt rms, 4,2J Ableitvermögen, max. 12kA (8/20µs), also dicke ausreichend. Es geht ja "nur" um einen groben Schutz. Einbauen würde ich so: L-N, L-PE, N-PE, eben drei Varistoren. Wenn ich solche Teile in meine Netzinstallation einbaue, gibt das Sinn? Der entsprechende Feinschutz ist Sache der angestöpselten Geräte selbst. Mit den Steckdosenleisten, welche einen solchen Schutz beinhalten, kann ich mich nicht anfreunden. Ich habe eine extra Leitung zu meinem Bastelplatz installieren lassen (eine Phase mit 25 Ampere Belastbarkeit) und daran meine ganze Installation am Bastelplatz fest angeschlossen. Ja, viiiiel Sicherheit in Sachen verfügbarer Strom, aber es hat sich halt so ergeben. Nach dem Stromanschluß habe ich eine kleine Unterverteilung angebaut, der geplante Schutz soll davor geschalten werden.

LG Sel

gast

14.10.2017,
18:50

@ Sel

Überspannungsableiter

» Sind ordentliche Maschinen, reagieren bei AC 550 Volt rms, 4,2J
» Ableitvermögen, max. 12kA (8/20µs), also dicke ausreichend. Es geht ja
» "nur" um einen groben Schutz.

8/20 ist nur Type 2 also gegen Überspannung.
Hast du einen Blitzschutz installiert brauchst du Type 1 weil nur der kann 10/350 Kurven.
Vergleiche mal die Fläche unter einer 8/20 mit 10/350 !!
Wie löscht du den Netzfolgestrom bei deiner Eigenbaulösung?

Wolfgang Horejsi

E-Mail

16.10.2017,
07:56

@ Sel

Überspannungsableiter

» Hallo,
»
» als grober Schutz vor Überspannung am Bastelplatz (Blitz etc.) könnte ich
» handelsübliche Ableiter einbauen:
»
» Egal ob nun für eine oder drei Phasen. Natürlich ist das die
» installationstechnisch beste und sicherste Lösung. Auch was irgendwelche
» Vorschriften betrifft.
»
» Ich habe solche Varistoren rumliegen:
»
»
»

Als Nichtfachmann würde ich sagen, dass in dem schönen blauen Kasten im Prinzip auch nichts anderes eingebaut ist. Allerdings gibt es mit dem Varistoren 2 Probleme: Wenn sie ein paar Mal mit Überspannung beaufschlagt wurden und ihren Sinn erfüllt haben, kann es sein, dass die Auslösespannung niedriger wird und der Varistor bereits bei normaler Netzspannung Strom zieht. Deswegen gehört eine Fein-Sicherung davor. Nach dem Auslösen dieser Sicherung ist der Varistor wirkungslos und das sollte dem Benutzer signalisiert werden.
Richtig montiert gehört die Überspannungsableitung in die Nähe des Fundamenterders um Überspannungen wirkungsvoll abzuleiten. Im Hausanschlusskasten findet sich sicher noch ein Platz, um je nach Netzform 3 oder 4 Überspannungsableiter zu montieren. Von den nackten Varistoren würde ich die Finger weg lassen und mich lieber auf Produkte verlassen, deren Hersteller sich mit der Problematik auskennen. Man denke nur an solche Themen wie Entflammbarkeit des Gehäuses oder auch nur die Anschlussklemmen, die Überspannung und Überstrom verkraften müssen.

Hartwig(R)

16.10.2017,
12:00
(editiert von Hartwig
am 16.10.2017 um 12:14)


@ Wolfgang Horejsi

Überspannungsableiter

Hallo,
»
» Als Nichtfachmann würde ich sagen, dass in dem schönen blauen Kasten im
» Prinzip auch nichts anderes eingebaut ist. Allerdings gibt es mit dem
» Varistoren 2 Probleme: Wenn sie ein paar Mal mit Überspannung beaufschlagt
» wurden und ihren Sinn erfüllt haben, kann es sein, dass die Auslösespannung
» niedriger wird und der Varistor bereits bei normaler Netzspannung Strom
» zieht. Deswegen gehört eine Fein-Sicherung davor. Nach dem Auslösen dieser
» Sicherung ist der Varistor wirkungslos und das sollte dem Benutzer
» signalisiert werden.
und eben diese Signalfelder sieht man auf dem Bild, es ist also etwas mehr als nur ein VDR...
» Richtig montiert gehört die Überspannungsableitung in die Nähe des
» Fundamenterders um Überspannungen wirkungsvoll abzuleiten.
wobei man sich auch vom guten Zustand des Fundamenterders überzeugen sollte.
» Im Hausanschlusskasten findet sich sicher noch ein Platz, um je nach Netzform
» 3 oder 4 Überspannungsableiter zu montieren.
Das wäre dann eine Schutzstufe, in den meisten Fällen ist für einen wirksamen Schutz etwas mehr erforderlich, wie "gast" auch bereits erwähnte.

» Von den nackten Varistoren
» würde ich die Finger weg lassen und mich lieber auf Produkte verlassen,
» deren Hersteller sich mit der Problematik auskennen.
das seh ich auch so, wobei das gesamt-Schutzkonzept definiert sein muß und dann - wahrscheinlich mehrstufig - umzusetzen ist. Die Hersteller von den Schutzbauteilen beschreiben das z.T. sehr gut. Wobei ein 100%-Schutz kaum möglich ist. Irgendwo einen Überspannungsableiter einbauen mag beruhigen, aber ob das was bringt ist total ungewiss. Für den Basteltisch halte ich diese Maßnahme für witzlos, ich würde mich nicht darauf verlassen. Wenn ein Gewitter im Anzug ist, ausschalten und Netzstecker ziehen und einen Kaffee trinken. Und wenn man nicht im Haus ist, Netzstecker ziehen bzw. Netztrennung über einen geeigneten Schalter. Und nicht vergessen, auch Telefon und LAN sollten berücksichtigt werden. Hier habe ich in der Vergangenheit vereinzelt Schäden durch Gewittereinwirkung gehabt, das reichte vom Totalschaden der Telefonanlagen bis hin zu gehäuften Betriebsstörungen einzelner Switches. Durch Korrekturen in der Installation ließ sich das Risiko reduzieren. Auch hier ist für mich die beste Schutzmaßnahme die Trennung aller externer Verbindungen - man kann die Installation dafür optimieren....

Grüße
Hartwig