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Kaspersky(R)

03.12.2016,
17:50
 

Digitalmultimeter - Rundungs-/Anzeigefehler? (Schaltungstechnik)

Hallo,

im Datenblatt eines DMM's stehen ja kleine Fehlerabweichungen drinnen, jedoch habe ich gehört, dass es auch sog. Rundungs bzw. Anzeigefehler am Display gibt, die eine viel größere Rolle spielen.

Jedoch verstehe ich das nicht ganz. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen bitte?

Gruß
Kaspersky

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
03.12.2016,
21:42
(editiert von geralds
am 03.12.2016 um 21:51)


@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» Hallo,
»
» im Datenblatt eines DMM's stehen ja kleine Fehlerabweichungen drinnen,
» jedoch habe ich gehört, dass es auch sog. Rundungs bzw. Anzeigefehler am
» Display gibt, die eine viel größere Rolle spielen.
»
» Jedoch verstehe ich das nicht ganz. Kann mir da jemand auf die Sprünge
» helfen bitte?
»
» Gruß
» Kaspersky

---
Suche mal, angelehnt an die analogen Messgeräten, nach Genauigkeitsklasse, bzw. Messgeräteklasse.
Dort wird beides beschrieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Genauigkeitsklasse
https://de.wikipedia.org/wiki/Messger%C3%A4teabweichung
-> "zB Endausschlag -> Toleranz in Prozenten... entspricht Klasse..."
http://www.coole-schule.net/scripts/skript_elektrische_messtechnik_kompakt.pdf

"bei Digi-MG,
M.-Toleranz dazu +oder- digits (Anzeigen) an der letzten Stelle Fehlanzeige...
"oder so ähnlich..
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerfortpflanzung
---

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
04.12.2016,
08:55
(editiert von Sel
am 04.12.2016 um 08:59)


@ geralds

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» » Hallo,
» »
» » im Datenblatt eines DMM's stehen ja kleine Fehlerabweichungen drinnen,
» » jedoch habe ich gehört, dass es auch sog. Rundungs bzw. Anzeigefehler am
» » Display gibt, die eine viel größere Rolle spielen.
» »
» » Jedoch verstehe ich das nicht ganz. Kann mir da jemand auf die Sprünge
» » helfen bitte?
» »
» » Gruß
» » Kaspersky
»
» ---
» Suche mal, angelehnt an die analogen Messgeräten, nach Genauigkeitsklasse,
» bzw. Messgeräteklasse.
» Dort wird beides beschrieben.
» https://de.wikipedia.org/wiki/Genauigkeitsklasse
» https://de.wikipedia.org/wiki/Messger%C3%A4teabweichung
» -> "zB Endausschlag -> Toleranz in Prozenten... entspricht Klasse..."
» http://www.coole-schule.net/scripts/skript_elektrische_messtechnik_kompakt.pdf
»
» "bei Digi-MG,
» M.-Toleranz dazu +oder- digits (Anzeigen) an der letzten Stelle
» Fehlanzeige...
» "oder so ähnlich..
» https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerfortpflanzung
» ---

Vielleicht auch mal bissel einfacher:

Die Linearität des A/D-Wandlers im Meßgerät wird seltenst angegeben, es ist davon auszugehen, das dieser Fehler von anderen Toleranzen "verdeckt" wird.
Für den Meßbereich gilt (siehe Datenblatt) eben vielleicht 0,3% Abweichung +/- 2 Digit. Dann gilt das jeder Wert der Anzeige unabhängig von seiner Größe +/- 0,3% Abweichung haben kann. Das ist beim analogen Meßgerät anders! Siehe Links oben. Dazu kommt durch +/- 2 Digit, das die letzte Stelle (also die ganz rechts) um 2 Zahlen abweichen kann, also maximal 2 Werte nach oben oder 2 nach unten. Und dieser Fehler ist eigentlich größer als die angegebene Meßabweichung. Außerdem kann man die Digitangabe als Rundungsfehler betrachten.

Zufällig treten aber nun der Digitfehler +2 und die Meßabweichung +0,3% gleichzeitig auf, dann addieren sich diese Fehler. Der angezeigte Wert wird damit noch ungenauer (je nach Toleranzen dann eben viel mehr als nur +/- 2 Digit).
Bei vielen Nachkommastellen wirkt sich die Toleranz mehr aus, bei wenigen Nachkommastellen der Digitfehler.

Zu diesen Fehlern kommt noch die Temperaturstabilität, der Fehler durch die Abnutzung der Schaltkontakte und Anschlußleitungen (besonders im mV- oder Strombereich), eine Frequenzabhängigkeit, eine Abhängigkeit von der Kurvenform des Meßsignals (diese kann sehr schnell weit über 30% gehen!), auch Alterungserscheinungen der Bauelemente. Und alles zusammen ist noch für jeden Meßbereich (Strom, Spannung, Gleichspannung, Wechselspannung) anders.

LG Sel

Blubblubb

04.12.2016,
10:10

@ Sel

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» Zu diesen Fehlern kommt noch die Temperaturstabilität

Diese sollte aber, genau wie Betriebsspannung o.ä. mit eingerechnet sein, solange das Messmittel bei den spezifizierten Bedingungen betrieben wird.

Kaspersky(R)

04.12.2016,
10:22

@ geralds

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

Danke!

Ich habe mich eingelesen und auch eine Frage dazu.
Es geht um das Bild im Anhang, dass die Fehlers eines DMM Fluke zeigt.

Wenn ich das DMM auf "mV" stelle, dann kann ich ja Werte von 0mV bis 1000mV anzeigen lassen, nehme ich an?

Was bedeutet hier "Bereich 6000mV" ?

Und warum habe ich bei der Einstellung auf V dann mehrere Bereiche?

Hartwig(R)

04.12.2016,
11:35
(editiert von Hartwig
am 04.12.2016 um 12:27)


@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» Danke!

Hallo,
»
» Ich habe mich eingelesen und auch eine Frage dazu.
» Es geht um das Bild im Anhang, dass die Fehlers eines DMM Fluke zeigt.

mit automatischer Meßbereichswahl - nehme ich an. Die angegeben Bereiche sind dann die Meßbereiche, zwischen denen automatisch umgeschaltet wird.
»
» Wenn ich das DMM auf "mV" stelle, dann kann ich ja Werte von 0mV bis 1000mV
» anzeigen lassen, nehme ich an?

nein, der mV-Bereich geht nur bis 600mV. 700mV zum Beispiel werden dann im Bereich 6V gemessen, mit entsprechend geringerer Auflösung (0,1mV bei 600mV, 1mV bei 6V), dadurch wird dann auch der Fehler größer (+2 Digit entspricht also 2x der Auflösung des Bereiches (also im 600mV - Bereich +/- 0,09% + 0,2mV, im 6V - Bereich +/- 0,09% + 2mV)).
»
» Was bedeutet hier "Bereich 6000mV" ?

soll wohl heissen 600mV?
»
» Und warum habe ich bei der Einstellung auf V dann mehrere Bereiche?

Die Messung ist am genauesten bei Maximalausschlag, dort führt die begrenzte Auflösung zum geringsten Fehler!
»
»

simi7(R)

D Südbrandenburg,
04.12.2016,
12:02
(editiert von simi7
am 04.12.2016 um 12:03)


@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» dass die Fehlers eines DMM Fluke zeigt.

Mann! Immer diese Geheimniskrämerei, sag doch wie das Ding heißt.

» Wenn ich das DMM auf "mV" stelle, dann kann ich ja Werte von 0mV bis 1000mV
» anzeigen lassen, nehme ich an?
Nein.
»
» Was bedeutet hier "Bereich 6000mV" ?

Dann ist die Anzeige wohl auch 4-stellig. Du kannst bis 6V mit einer Auflösung von 1mV messen.
Das würde auch zu den 0,09% passen.

Kaspersky(R)

04.12.2016,
14:23
(editiert von Kaspersky
am 04.12.2016 um 14:24)


@ Hartwig

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

Danke, habe mir alle neuen Antworten durchgelesen.

Und ich weiß kein genaues Modell, ich wollte mir nur ein Datenblatt raussuchen und mir das einfach angucken, damit ich weiß, wie das mit den Fehlern funktioniert.

D.h., wenn ich das DMM auf 0,1mV einstelle und ich 1mV und 600mV irgendwo messe, dann wirkt sich der Fehler auf die 600mV nicht so stark aus, wie auf die gemessenen 1mV. Also der Fehler ist bei 600mV kleiner.

Da der Fehler in der gewählten Auflösung(0,1mV) bei +-2Digits liegt, also +-0,2mV. Und bei 1mV ist das schon sehr viel mehr, also bei 600mV.

Ist das erstmal das Prinzip dieser Digit-Fehler?

simi7(R)

D Südbrandenburg,
04.12.2016,
14:47

@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» D.h., wenn ich das DMM auf 0,1mV einstelle...

Das wäre schon ein sehr spezielles Messgerät.

Auch ist es unsinnig mit einem 600mV Messbereich 0,1mV messen zu wollen wenn ein 1mV Messbereich zur Verfügung steht.

Kaspersky(R)

04.12.2016,
16:05
(editiert von Kaspersky
am 04.12.2016 um 16:11)


@ simi7

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» » D.h., wenn ich das DMM auf 0,1mV einstelle...
»
» Das wäre schon ein sehr spezielles Messgerät.
»
» Auch ist es unsinnig mit einem 600mV Messbereich 0,1mV messen zu wollen
» wenn ein 1mV Messbereich zur Verfügung steht.

Ahh, dann habe ich das Bild wohl nicht genau verstanden.

Wenn ich als Funktion mV einstelle, habe ich bis 600,0mV eine Auflösung von 0,1mV. D.h. die Quantisierungsstufenbreite ist dann 0,1mV also der kleinst möglichste Schritt.

Aber warum nur bis 600,0mV? Was ist, wenn ich 700mV oder 999mV messen will? Bei der Funktion V beginnt der Bereich auch erst bei 6V, oder sollen das nur reine Zahlenbeispiel sein in meinem letzten Bild?

Denn bei der mV-Funktion kann ich bei 4 Ziffernstellen genau 999,9 anzeigen lassen. (bzw. das Komma kann ich ja beliebig verschieben)

Bei mV sind eben Anzeigewert von 0,1mV bis 999,9mV möglich. Meine Auflösung ist hier 0,1, da das der kleinste Schritt ist. So klingt das viel logischer, oder ist das falsch?

olit(R)

E-Mail

Berlin,
04.12.2016,
16:16

@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» Bei mV sind eben Anzeigewert von 0,1mV bis 999,9mV möglich. Meine Auflösung
» ist hier 0,1, da das der kleinste Schritt ist. So klingt das viel
» logischer, oder ist das falsch?

Ist falsch.
0 bis 600mV danach kommt Überlauf.

Kaspersky(R)

04.12.2016,
16:43

@ olit

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» » Bei mV sind eben Anzeigewert von 0,1mV bis 999,9mV möglich. Meine
» Auflösung
» » ist hier 0,1, da das der kleinste Schritt ist. So klingt das viel
» » logischer, oder ist das falsch?
»
» Ist falsch.
» 0 bis 600mV danach kommt Überlauf.

Hmm, danke. Also geht der 6V Bereich von 0,601V bis 6,000V?

simi7(R)

D Südbrandenburg,
04.12.2016,
16:49
(editiert von simi7
am 04.12.2016 um 16:55)


@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» » » Bei mV sind eben Anzeigewert von 0,1mV bis 999,9mV möglich. Meine
» » Auflösung
» » » ist hier 0,1, da das der kleinste Schritt ist. So klingt das viel
» » » logischer, oder ist das falsch?
» »
» » Ist falsch.
» » 0 bis 600mV danach kommt Überlauf.
»
» Hmm, danke. Also geht der 6V Bereich von 0,601V bis 6,000V?

Warum machst du dir einen Knoten ins Hirn?
Der 6V Bereich hat auch 6000 Digits also von 0,001 bis 5,999V, von mir aus auch bis 6,000V.

Wie kommst du auf 999,9? Wo steht das?
Ist das nicht eindeutig?


olit(R)

E-Mail

Berlin,
04.12.2016,
16:53

@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

»
» Hmm, danke. Also geht der 6V Bereich von 0,601V bis 6,000V?

»

Wie man sieht, Ist der Spannungsbereich mit einer Fließkommaautomatik ausgestattet.
Er geht von rund 1mV bis 1000V
Der höchste Spannungsbereich ist auf 1kV begrenzt!

simi7(R)

D Südbrandenburg,
04.12.2016,
17:05
(editiert von simi7
am 04.12.2016 um 17:07)


@ Kaspersky

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» Hmm, danke. Also geht der 6V Bereich von 0,601V bis 6,000V?

Nein, wie bereits geschrieben. Aber es macht Sinn in diesem Bereich zu messen. Unterhalb von 0,601V sollte man den 600mV Messbereich nutzen weil man dort die 10-fache Auflösung hat.
Ob es sinnvoll ist kommt auf den Zweck an.
Nicht umsonst gibt es den Spruch: Wer misst misst Mist.

Hast du irgendwas konkretes vor oder streiten wir hier um des Kaisers Bart?

Kaspersky(R)

04.12.2016,
19:32

@ simi7

Güteklasse, Genauigkeitsklasse, Messgeräteklasse

» » Hmm, danke. Also geht der 6V Bereich von 0,601V bis 6,000V?
»
» Nein, wie bereits geschrieben. Aber es macht Sinn in diesem Bereich zu
» messen. Unterhalb von 0,601V sollte man den 600mV Messbereich nutzen weil
» man dort die 10-fache Auflösung hat.
» Ob es sinnvoll ist kommt auf den Zweck an.
» Nicht umsonst gibt es den Spruch: Wer misst misst Mist.
»
» Hast du irgendwas konkretes vor oder streiten wir hier um des Kaisers Bart?

Ahh danke. Jetzt verstehe ich es. Jeder andere Bereich fängt natürlich auch bei 0V an und geht hoch bis Bereichsende.

Ich muss immer die jeweiligen Messfehler zum gemessenen Wert angeben beim Bericht schreiben. Derzeit handelt es sich um kleine Messungen wie Belasteter und Unbelasteter Spannungsteiler mit Analog- und Digitalmessgeräten.


Jedoch frage ich mich, wie man genau auf "2 Digits" Fehler kommt, oder kann man das nicht so trivial eben ausrechnen?