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Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
20.04.2015,
14:46
(editiert von Sel
am 20.04.2015 um 14:48)
 

"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles.... (Elektronik)

Hallo,

wenn ich an einem Schaltnetzteil mit großer Leistung (ATX-Netzteil) die 12-Volt-Spannung entnehme, so ist das sicher zwar Gleichspannung und grob stabilisiert, jedoch werden da immense Impulse und Störungen drauf sein.

Nur theoretisch jetzt, will das nicht bauen. Kann man, den Spannungsverlust inbegriffen, die Störungen mit einem Linearregler eleminieren? Klappt das auch bei vielleicht 20 Ampere? Die Verlustleistung hält sich ja in Grenzen, wenn die Ausgangsspannung der Schaltung dann so hoch wie irgendwie vertretbar gehalten wird. Also 10 oder 11 Volt.

Die Ausgangsspannung soll ordentlich stabil sein. Sonst könnte man sich ja mit LC-Filtern helfen, oder ähnlich.

LG Sel

xy(R)

E-Mail

20.04.2015,
14:53

@ Sel

"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles....

» Die Ausgangsspannung soll ordentlich stabil sein.

Was willst du denn damit anfangen?

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
20.04.2015,
15:21
(editiert von Sel
am 20.04.2015 um 15:22)


@ xy

"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles....

» » Die Ausgangsspannung soll ordentlich stabil sein.
»
» Was willst du denn damit anfangen?

Ist nur so ein Gedanke. Jedes Schaltnetzteil ist irgendwie Störfaktor. "Saubere" Gleichspannung kommt da nicht immer. Egal ob 2 oder 20 Ampere.
Kann man das mit einem Längsregler hinbiegen, oder reicht der die Störungen durch?

LG Sel

Hartwig(R)

20.04.2015,
19:37
(editiert von Hartwig
am 20.04.2015 um 19:38)


@ Sel

"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles....

Hallo,
vor einigen Jahren habe ich mal mit einem Bekannten ein AT-Netzteil zur Versorgung eines KW-Tranceivers umgebaut (Mein Bekannter war Funkamateur). Die Spannung wurde auf 13.8V "gezogen", das ging mit sehr wenig Lötarbeit. Dann alles sauber verdrahtet, bei diesem Netzteil war nur eine geringe 5V-Last erforderlich.
Bei 12V gab es fast 18A, unter Vollast brach die Spannung am Netzteil um etwa 100mV ein, die Gleichspannung war aber sauber. Und wenn das Netzteil nicht auf der Antennenleitung lag (es stand bei den Tests unter dem Tisch!), war auch der KW-Empfang nicht gestört.
Es mag da Unterschiede zwischen den Netzteilen geben, man sollte die aber nicht "vorverurteilen". Ausserdem ist es eine Frage der Anforderungen. Erst wenn man das geklärt hat, kann man über irgendwelche Maßnahmen nachdenken - so diese überhaupt erforderlich sind.
Grüsse
Hartwig

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
20.04.2015,
20:02

@ Sel

"Störimpulse" eines Schaltnetzteile

» » » Die Ausgangsspannung soll ordentlich stabil sein.
» »
» » Was willst du denn damit anfangen?
»
» Ist nur so ein Gedanke. Jedes Schaltnetzteil ist irgendwie Störfaktor.
» "Saubere" Gleichspannung kommt da nicht immer. Egal ob 2 oder 20 Ampere.
» Kann man das mit einem Längsregler hinbiegen, oder reicht der die Störungen durch?

Ich schliesse mich der Antwort von Hartwig an und male zur Ergänzung ein wenig den Teufel an die Wand. Das schadet nichts, wenn man so etwas liest, auch wenn es in Deiner Anwendung als übertrieben erscheint. In einer andern Anwendung mit Schalt- und Linearregler in Kompostion, kann Dir dieser Teufel nützlich sein. ;-)

So ein Längsregler enthält eine Verstärkerschaltung (Regelverstärker) und dieser hat eine Grenzfrequenz, gegeben durch eine Frequenzgangkompensation, damit die Regelschaltung überhaupt stabil arbeiten kann und nicht oszilliert. Wenn da steilflankige Störspannungen (sie zeigen sich als ganz feine Nadelimpulse) zum Längsregler gelangen, dann gelangen diese praktisch unverändert zum Ausgang. Der Regel-Verstärker macht da schlichtweg einfach nicht mit. Für solche Impulsflanken kommen keramische Abblockkondensatoren (Kerkos) zum Einsatz, - am Ein- und Ausgang.

Aber diese Massnahme hilft auch nur dann deutlich, wenn beim Schaltungsentwurf darauf geachtet wird, dass es zu keinen GND-Loops kommt und parasitäre noch so kleine Kapazitäten zwischen dem Eingang- und Ausgangsbereich möglichst vermieden werden. Dies muss man vor allem dann intensiv berücksichtigen, wenn Schaltregler und Linearregler nahe beieinander sind.

Neben diesen steilen Flanken hat der Schaltregler am Ausgang auch eine Frequenzkomponente aus dem Schaltvorgang (Rippelspannung). Da gibt es grosse Unterschiede. Schaltregler die mit nur 20 kHz schalten (eher ältere Typen) bis etliche 100 kHz und mehr sogar.

Auch schon bei diesen Frequenzen kann man sich nicht nur auf die Regeleigenschaften verlassen - überhaupt nicht in der 100kHz-Region. Und deshalb muessen dort wo die Kerkos (Region: 100 nF) sind, parallel auch Elkos (Region: 100 µF) geschaltet werden. Also die passive Filterung spielt da eine signifikante Rolle!

Ich hoffe, dies hilft Dir weiter...

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

bigdie(R)

20.04.2015,
20:25
(editiert von bigdie
am 20.04.2015 um 20:27)


@ schaerer

"Störimpulse" eines Schaltnetzteile

Ganz ehrlich, wenn ich heute 12V mit großer Leistung brauche, würde ich nicht so ein PC Netzteil nehmen. Leistungsfähige Schaltnetzteile gibt es praktisch für Kleingeld in der Bucht oder auch hier
http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=meanwell&log=internal
Und für 99% der Anwendungen, die so großen Strom brauchen ist die Spannung auch OK. Für den Rest reichen dann ein paar passive Filter und wenn der Ripple zu groß ist noch ein paar Elkos. Vorteil dieser Industrienetzteile im Metallgehäuse ist das relativ übersichtliche Design der Schaltung und damit ist es auch mal möglich daran zu messen und Fehler zu suchen. Bei einem PC Netzteil ist das eher eine Katastrophe schon durch den Kabelwulst. Mal abgesehen davon, das da immer ein Lüfter unnütz laufen muss.

Hartwig(R)

20.04.2015,
22:06
(editiert von Hartwig
am 20.04.2015 um 22:11)


@ bigdie

"Störimpulse" eines Schaltnetzteile

Hallo,
» Ganz ehrlich, wenn ich heute 12V mit großer Leistung brauche, würde ich
» nicht so ein PC Netzteil nehmen.
Das sehe ich auch so, aber das war nicht die Frage von Sel...

» Leistungsfähige Schaltnetzteile gibt es
» praktisch für Kleingeld in der Bucht oder auch hier
» http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=meanwell&log=internal
» Und für 99% der Anwendungen, die so großen Strom brauchen ist die Spannung
» auch OK. Für den Rest reichen dann ein paar passive Filter und wenn der
» Ripple zu groß ist noch ein paar Elkos. Vorteil dieser Industrienetzteile
» im Metallgehäuse ist das relativ übersichtliche Design der Schaltung und
» damit ist es auch mal möglich daran zu messen und Fehler zu suchen.

Sowohl bei den PC-Netzteilen als auch bei den sogenannten Industrienetzteilen gibt es bestimmt Qualitätsunterschiede. Aber allein der Komfort, vernünftige Anschlussklemmen und evtl. Sense-Anschlüsse zu haben würde mich evtl. zum Kauf des Meanwell-Teils veranlassen! Und wenn wir hier über PC-Netzteile sprechen, dann geht es um gebrauchte Netzteile. Weiss ich, wie lange die noch Laufen???


» Bei einem PC Netzteil ist das eher eine Katastrophe schon durch den Kabelwulst.

die nicht benötigten Kabel kann man ja auslöten, das dauert keine 2Minuten...

» Mal abgesehen davon, das da immer ein Lüfter unnütz laufen muss.

Auch das lässt sich in den Griff bekommen, es gibt ja temperaturgesteuerte Lüfter.

Mich stört eher, dass beim PC-Netzteil, welches z.B. nur für 12V benutzt wird, viel "Ballast" mitläuft (5V, -12V, 3.3V etc) - das sind alles mögliche Fehlerquellen.
Wenn man die Spannungen brauchen kann, sieht es anders aus. Aber 3.3V???? wozu braucht man das mit der Leistung?


Viele Grüsse

Hartwig

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
21.04.2015,
08:55

@ schaerer

Danke :-)

Danke, umfassend :-)

LG Sel

JBE

21.04.2015,
15:34

@ Sel

"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles....

» Hallo,
»
» wenn ich an einem Schaltnetzteil mit großer Leistung (ATX-Netzteil) die
» 12-Volt-Spannung entnehme, so ist das sicher zwar Gleichspannung und grob
» stabilisiert, jedoch werden da immense Impulse und Störungen drauf sein.
»
» Nur theoretisch jetzt, will das nicht bauen. Kann man, den Spannungsverlust
» inbegriffen, die Störungen mit einem Linearregler eleminieren? Klappt das
» auch bei vielleicht 20 Ampere? Die Verlustleistung hält sich ja in Grenzen,
» wenn die Ausgangsspannung der Schaltung dann so hoch wie irgendwie
» vertretbar gehalten wird. Also 10 oder 11 Volt.
»
» Die Ausgangsspannung soll ordentlich stabil sein. Sonst könnte man sich ja
» mit LC-Filtern helfen, oder ähnlich.
»
» LG Sel

die ausgänge sind in so fern so stabil, das es eben ausreicht für festplatten und co, für messzwecke und der gleichen ist so ein netzteil einfach zu unsauber, auch nachregeln wird da nichts nutzen, man könnte mit großem filteraufwand die welligkeit veringern, ist aber dennoch nicht sauber genug. für wirklich gute ausgangspannung muss schon in der planung das mitberücksichtigt werden, und dementsprechend anständige komponenten eingesetzt werden. um überhaupt stabilere verhältnisse zu erreichen müssen dann schon senseleitung mit geführt werden.

nun die 12V werden sowieso mit gezogen, da die 5V oder 3,3V ausgeregelt werden, also musste man dann diese schon belasten, mit einem eingriff könnte man die 12V zum ausregeln verwenden, dann ist diese auch entsprechend stabil. ich kann mich irren, vllt ist das mit den modernen teile anders geregelt. mein wissen ist veraltet, und da jetzt sich neu einarbeiten geht nicht.