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Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
28.02.2015,
18:56
(editiert von Sel
am 28.02.2015 um 18:58)
 

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie... (Schaltungstechnik)

Hallo,

ich als Laie habe mir so meine Gedanken gemacht....

Also.
Nehme ich einen kleinen Kondensator, so kann der sich nach dem Brückengleichrichter schnell aufladen. Es fließt nicht viel Strom, der den Gleichrichter und Trafo belastet, ich ernte aber eine relativ hohe Brummspannung.
Nehme ich einen vergleichsweise sehr großen Kondensator, so können (je nach Qualität des Kondensators und der Widerstände von Kabeln und Sekundärwicklung des Trafos) recht hohe Ströme durch den Brückengleichrichter fließen.

Nun meine Fragen.
Müßte man nicht diesen Strom (Ladestrom des Kondensators) zum entnommenen Strom aus dem Netzteil dazuaddieren, um den notwendigen Trafo und die Belastbarkeit des Gleichrichters zu bestimmen? Messen kann man ja diesen Ladestrom irgendwie nicht, also wirds Faustformeln geben dazu. Nur werden diese Formeln die Güte des Kondensators und des Restes der Schaltung nicht beachten. Da kann man auch gleich mit einem präzisem Gewehr aus 3 Metern Entfernung ein Scheunentor versuchen zu treffen, das
klappt fast immer.

Man sagt ja, 1000µF pro Ampere. Was passiert bei 10000µF oder 100000µF genau? Oder wie auch immer...
Kann mir das jemand mal auseinanderfitzeln oder hat einen Link dazu?

LG Sel

xy(R)

E-Mail

28.02.2015,
19:07

@ Sel

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

» Da kann man auch gleich mit einem präzisem Gewehr aus 3 Metern
» Entfernung ein Scheunentor versuchen zu treffen, das
» klappt fast immer.

Du wirst das wohl so machen müssen, andere können das berechnen, sehr genau.


» Man sagt ja, 1000µF pro Ampere.

Das stammt aus der Zeit der Glühtransistoren, und auch nur für deren Anodenspannung.


» Kann mir das jemand mal auseinanderfitzeln oder hat einen Link dazu?

Könnte ich raussuchen, ist aber sehr umfangreich und in Englisch.

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
28.02.2015,
19:19
(editiert von Sel
am 28.02.2015 um 19:22)


@ xy

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

» » Kann mir das jemand mal auseinanderfitzeln oder hat einen Link dazu?
»
» Könnte ich raussuchen, ist aber sehr umfangreich und in Englisch.

Das wäre genau mein Problem. Das Internet in Deutsch ist leider so "bestückt" das es für (übertrieben gesagt) unterdurchschnittliche Wissensdurstige reicht oder die wertvollen Informationen Geld kosten.

Englisch ist bei mir leider nicht weit her. Ich schaffs auch nicht mehr in diesem Leben das so zu lernen...

LG Sel

Edit: http://www.elektroniknet.de/power/spannungswandler/artikel/94809/

Hartwig(R)

28.02.2015,
20:37

@ Sel

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

Hallo,

wenn Du Zeit hast, ist es durchaus lohnend, in Buchhandlungen, Antiquariaten oder Bücherflohmärkten zu stöbern, für ein laufendes Projekt ist das aber eher nicht die beste Methode. Bei Deiner Fragestellung geht es aber um Grundlagen, die sich in den letzten Jahrzehnten wenig verändert habe. Du solltest also was finden können.

Im Internet findet man Vorlesungs-Skripte zu Elekltronik-Themen, teilweise sogar mit Laborversuchen. Das wäre auch ein Weg.

Wenn Du etwas investieren willst, dann ist möglicherweise der Tietze-Schenk / Halbleiterschaltungstechnik eine gute Wahl, wahrscheinlich sogar die erste Wahl. Die Darstellungen und Erklärungen sind sehr fundiert, nachvollziehbar und verlieren nicht den praktischen Bezug - gerade wenn man in ein Gebiet "einsteigen" will.

Wenn Du mit Vereinfachungen leben kannst, dann sieh dich mal beim Franzis Verlag um. Die haben auch recht gut gemachte Bücher. Die kommen zwar an den Tietze-Schenk nach meiner Erfahrung nicht heran, sind aber für Amateurzwecke ausreichend. Je nach Thema und Zielsetzung mit oder ohne PC-Unterstützung wie z.B. Simulation - was dann auch ein guter Einstieg in dieses Thema wäre. Und wie gesagt - es ist alles in Deutsch.

Viel Erfolg

Hartwig

Kendiman(R)

28.02.2015,
21:11
(editiert von Kendiman
am 28.02.2015 um 21:12)


@ Sel

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

» » » Kann mir das jemand mal auseinanderfitzeln oder hat einen Link dazu?
» »
» » Könnte ich raussuchen, ist aber sehr umfangreich und in Englisch.
»
» Das wäre genau mein Problem. Das Internet in Deutsch ist leider so
» "bestückt" das es für (übertrieben gesagt) unterdurchschnittliche
» Wissensdurstige reicht oder die wertvollen Informationen Geld kosten.
»
» Englisch ist bei mir leider nicht weit her. Ich schaffs auch nicht mehr in
» diesem Leben das so zu lernen...
»
» LG Sel
»

über Ladeelkos und Gleichrichter wurde hier schon häufiger diskutiert.
Schau mal hier:
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=194117&page=0&category=all&order=time
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=194163&page=0&category=all&order=time
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=172737&page=1&category=all&order=time
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=187989&page=0&category=all&order=time

Der Stromflusswinkel bei den Dioden ist entscheident.

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
01.03.2015,
00:20

@ Sel

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

» Englisch ist bei mir leider nicht weit her. Ich schaffs auch nicht mehr in
» diesem Leben das so zu lernen...

DAS halte ich aber für ein massives Gerücht. Nur weil Dein Lernen schon etwas länger her ist, bedeutet es keinesfalls, dass man im ^^Alter keine Sprache mehr lernen kann.
Der zusätzliche Vorteil einer solchen Maßnahme ist nämlich noch folgender: man bleibt geistig rege UND beugt einer Anfälligkeit gegenüber Demenz vor.

Im Grunde ist es doch nur die Bequemlichkeit die Dich abhält. Alles andere ist nur ne Schutzbehauptung. Als älterer Erwachsener weiß man ganz gut, wie man den jugendlichen Schlendrian, die Lernfaulheit umschiffen kann.
Also Arsch hoch und nen Englischkurs an der VHS belegen.
Zusätzlich auf TV regelmäßig englischsprachigen Nachrichtensendungen sehen und hören und regelmäßig zB Spotlight lesen.

Gruß
Ralf

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
01.03.2015,
09:41
(editiert von Sel
am 01.03.2015 um 09:42)


@ cmyk61

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

Ich gebe dir 100%ig recht. Nur leider habe ich das Problem, das ich so wenig sehe, das Lesen im Buch oder an einer Projektion (Tafel, Beamer) unmöglich ist. Schreiben geht gar nicht mehr so frei mit der Hand. Zu Hause helfe ich mir mit einer ordentlichen Lupe, das ist aber extrem anstrengend. Bleibt der PC (wo man ja alles schön groß machen kann) und Hörbücher.

Ok, beim Basteln ist auch die Lupe und viiiiiel Geduld angesagt. Wenn ich drüber nachdenke wie das vor 30 Jahren geklappt hat...

Jedoch möchte ich wirklich was lernen noch. Zwar nicht grade eine Sprache, aber eben das, was die Elektronik angeht. Mit meinem bescheidenen Wissen komme ich wirklich nicht weiter. Und in den anderen Postings gibts ja super Hinweise :-)

Danke euch allen!

LG Sel

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
01.03.2015,
12:23

@ xy

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

» » Da kann man auch gleich mit einem präzisem Gewehr aus 3 Metern
» » Entfernung ein Scheunentor versuchen zu treffen, das
» » klappt fast immer.
»
» Du wirst das wohl so machen müssen, andere können das berechnen, sehr
» genau.
»
»
» » Man sagt ja, 1000µF pro Ampere.
»
» Das stammt aus der Zeit der Glühtransistoren, und auch nur für deren
» Anodenspannung.
»
»
» » Kann mir das jemand mal auseinanderfitzeln oder hat einen Link dazu?
»
» Könnte ich raussuchen, ist aber sehr umfangreich und in Englisch.

In HALBLEITERSCHALTUNGSTECHNIK (Tietze/Schenk) gibt es eigentlich eine recht brauchbare Unterstützung, die ich schon oft angewendet habe.

Ich habe es auch schon oft hier im Forum und in EMails weiterempfohlen.

Allerdings, präzise auf die Frage bezogen, die Sel stellt, habe ich in diesem Buchkapitel nichts gelesen, falls eine diesbezüglich präzise Antwort denn auch Sinn macht.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Hartwig(R)

01.03.2015,
15:26

@ schaerer

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

Hallo,
»

»
» Allerdings, präzise auf die Frage bezogen, die Sel stellt, habe ich in
» diesem Buchkapitel nichts gelesen, falls eine diesbezüglich präzise Antwort
» denn auch Sinn macht.

OK, das mit dem Tietze-Schenk sehe ich auch so. Die Frage von SEL bezog sich auf den Ladestrom des Lade-Cs - ob der zum Gesamtstrom zu addieren wäre - nun, daher der Stromflußwinkel und der Entladestrom. Das erklärt der Tietze - Schenk eigentlich recht gut, evtl. von Auflage zu Auflage unterschiedlich genau erklärt?
Wenn man allerdings so weit in die Details geht, muss genaue Daten der Dioden haben - die Datenblätter sollten das hergeben. Nur bei den Trafos wird es dann schwierig - und gerade der Bastler benutzt gerne Trafos, für die es garantiert keine Daten gibt ;-). Also das Scheunentor nicht aus 3m Entfernung treffen, sondern 100m oder so....

Grüsse
Hartwig

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
01.03.2015,
19:03

@ Hartwig

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

Erweitern wir auf 1000 Meter und Zielfernrohr fürs Scheunentorschießen. :-D

Ich benutze seltenst ausrangierte Trafos für Projekte die eine Weile ihren Dienst tun sollen. Mir ist der Sicherheitsaspekt wichtig. Und damit habe ich auch mehr oder weniger aussagekräftige Datenblätter. Zur Not kann ich ja beim Hersteller fragen (genauer Innenwiderstand der Sekundärwicklung zum Beispiel, oder Induktivitätswerte bei 50 Hz).

Ein paar von den angeführten Links habe ich mir angesehen. So langsam sehe ich ne kleine Kerze am Ende des Tunnels, weit weg zwar, aber zu sehen.

In der Praxis werde ich eher sowieso empirische Werte ausprobieren, doch irgendwann möchte ich schon verstehen warum und wie sowas funktioniert. Daher auch meine Frage.

LG Sel

Hartwig(R)

01.03.2015,
22:41

@ Sel

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

Hallo,
1000m mit Zielfernrohr ist ja schon was!
Ok, meine Bemerkung über Trafos mit unbekannten Daten sollte nicht darauf abzielen, dass diese Trafos nicht sicher sind, aber vieles kann man eben nur grob abschätzen und muß noch Sicherheit einplanen. Da gaukelt man sich mit geanuen Berechnungen dann eine pseudo-Genauigkeit vor!

Hier mal ein Link mit guten Informationen:

http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Vorwort/Vorwort.html

Viel Spaß damit!

Hartwig

mse2

02.03.2015,
11:54

@ Hartwig

Ladekondensator im Netzteil, allgemeine Theorie...

» Wenn Du etwas investieren willst, dann ist möglicherweise der Tietze-Schenk
» / Halbleiterschaltungstechnik eine gute Wahl, wahrscheinlich sogar die
» erste Wahl. Die Darstellungen und Erklärungen sind sehr fundiert,
» nachvollziehbar und verlieren nicht den praktischen Bezug - gerade wenn man
» in ein Gebiet "einsteigen" will.

Meiner Meinung nach taugt der Tietze-Schenk nur als Nachschlagewerk. Als Lehrbuch halte ich ihn nicht für sehr geeignet. (Das ist natürlich Geschmackssache.)