Sel
Radebeul, 26.02.2015, 09:45 (editiert von Sel am 26.02.2015 um 09:48) |
einige Gedanken zur Netzspannung (Schaltungstechnik) |
Hallo,
nachdem mir zum wiederholten Mal letztes Jahr Schaltnetzteile in Geräten kaputt gegangen sind, achte ich bei Neukauf auf Angeban wie "bis 260 Volt..." oder so ähnlich. Die durchgebrannten Netzteile waren zwar älteren Baujahrs, damit nur bis 240 Volt zugelassen.
Seit Anfang des Jahres messe ich nun ab und zu unsere Netzspannung. Und ich habe Werte zwischen 242 und 251 Volt gemessen. Niemals eine Unterspannung, egal zu welcher Zeit die Messung war. Das bedeutet, der Energieversorger nutzt sein Recht das Stromnetz mit Überspannung zu betreiben. Er hat ja auch genug Vorteile davon. Zum Beispiel steigt die Abnahme der Leistung quadratisch im Verhältnis zur Spannungserhöhung, der Stromzähler dankt das mit mehr Umdrehungen in gleicher Zeit. Das gilt für ohmsche Verbraucher, im Haushalt eben solche wie der "Kleinverbraucher" Elektroherd, Backröhre oder Heizgeräte und Wasserkocher.
Nach DIN-Norm sind 230 Volt +/- 10% vorgeschrieben. Was aus der Steckdose kommt kann daher zwischen 207 und 253 Volt schwanken. Ältere Geräte sterben an den hohen Spannungen, deren Netztrafos werden zu heiß oder die nachfolgende Gleichrichter- und Stabistufe schafft die Leistung nicht, oder die Kondensatoren gehen in die ewigen Jagdgründe (zu hohe Spannung). Ja ok, dann kaufen wir mit Freude neue Geräte und warten auf die neue Spannungserhöhung...
Ein Anruf beim Stromversorger und ein Besuch bei seiner Beratungsstelle machte auch was klar. Es wird offen zugegeben, das bewußt mit Überspannung gefahren wird. Als Grund gelten da nicht die wirtschaftlichen Erwägungen, sondern man sagt das ja das letzte Dorf in der Versorgung eben mindestens die 207 Volt haben muß. Wer das glaubt...
Kann man was dagegen tun? Also gegen das Sterben der Geräte?
Bei Trafos mit nicht zu hoher Leistung hilft freilich ein Vorwiderstand, der die überschüssige Spannung "verheizt". Bei Schaltnetzteilen hilft beten, das sie die Spannung aushalten. Bei Herd, Wasserkocher und Heizstrahler (oder Staubsauger etc.) kann man gar nichts machen. Oder? Es kann sich ja niemand eine USV mit riesiger Leistung einbauen oder gar einen Wechselspannungsregler...
LG Sel |
xy
26.02.2015, 09:52
@ Sel
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
» Kann man was dagegen tun?
Psychotherapie |
Maik.
26.02.2015, 10:03
@ Sel
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
Insellösung machen und du hast deine Ruhe davon |
geralds
Wien, AT, 26.02.2015, 11:02
@ xy
|
einige Gedanken zur Netzspannung - Psychotherapie |
» » Kann man was dagegen tun?
»
» Psychotherapie
---
Bei Osiris, du bist ein Schaltnetzteil;
Nein, du bist kein Schaltnetzteil, du bist ein....??!!""..
https://www.youtube.com/watch?v=kHXKUebsL1k&feature=player_embedded
--- -- ...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! Feigling!" |
cmyk61
Edenkoben, Rheinland Pfalz, 26.02.2015, 11:32 (editiert von cmyk61 am 26.02.2015 um 11:34)
@ Sel
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
Hallo Sel,
die Ursache für das frühe Ableben von Schaltnetzteilen liegt in der Regel nicht darin begründet, dass selbige mit "vermeintlicher" Überspannung betrieben werden (die NENNSPANNUNG beträgt 230V +/- 10% - d.h. 207V-253V.
Dies müssen die Hersteller der Geräte durchaus berücksichtigen, zumal es Länder gibt, bei denen die Nennspannung zB 240V (UK) beträgt.
Die Ursache für die oftmals geringe Lebensdauer ist oft die Tatsache, dass die Geräte PERMANENT am Netz hängen (Standby) und es aufgrund dieser Beaufschlagung mit Netzspannung definitiv zu Alterungserscheinungen kommt. Berühmtes Beispiel für die Auswirkungen sind die primärseitigen Ladeelkos vieler Schaltnetzteile.
Ich will aber auch nicht ausschließen, dass so mancher Hersteller dei +/-10% nicht allzu wörtlich nehmen könnte.
Um diese Probleme zu reduzieren kann ich nur empfehlen, die Geräte bei NICHTNUTZUNG zB mit Hilfe einer schaltbaren Steckdose vom Netz zu nehmen.
Auch Energiesparsschalter wie der von Ansmann haben sich bei mir bewährt.
Um die Netzspannung zu reduzieren, bedarf es eines etwas höheren Aufwands.
Du musst die eingespeiste Spannung mit Hilfe eines Trafos reduzieren. Hierbei ist es nicht unbedingt erforderlich einen Trenntrafo zu verwenden. Es genügt auch ein als Spartrafo betriebener herkömmlicher Trafo, dessen Sekundärwicklung mit umgekehrtem Wicklungssinn in Reihe zur Ausgangsklemme geschaltet wird. Dessen Leistung muss dann lediglich der Differenz Uin-Ua+Ia betragen. Bei 6V Reduzierung und 35A Absicherung wären dass ca. 210VA. Bei Drehstrom wären das dann drei recht kleine Trafos - verglichen mit einem Drehstromtrafo der die komplette Leistung umsetzen muss: 3x230V*35A ergibt ca. 25kVA
Natürlich musst Du zunächst diverse Vorschriftenwerke zu Rate ziehen, um die Anlage sicher und vernünftig installieren zu können. Aber der Ansatz ist hoffentlich klar
Herzliche Grüße
Ralf
p.s. Die Sache mit dem Spartrafo kann man auch im "kleinen" machen - vor jeden relevanten Verbraucher einen Kleintrafo passender Größe schalten: Halogenlampen, Kühlschrank... |
xy
26.02.2015, 11:40
@ cmyk61
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
» 240V (UK)
Es war einmal...
» p.s. Die Sache mit dem Spartrafo kann man auch im "kleinen" machen - vor
» jeden relevanten Verbraucher einen Kleintrafo passender Größe schalten:
» Halogenlampen, Kühlschrank...
Standbyverbrauch. |
cmyk61
Edenkoben, Rheinland Pfalz, 26.02.2015, 11:49
@ xy
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
Hi xy,
» » 240V (UK)
»
» Es war einmal...
Ahhh ja - grad nachgelesen. Man lernt nie aus.
»
»
» » p.s. Die Sache mit dem Spartrafo kann man auch im "kleinen" machen - vor
» » jeden relevanten Verbraucher einen Kleintrafo passender Größe schalten:
» » Halogenlampen, Kühlschrank...
»
» Standbyverbrauch.
Wieso Standbyverbrauch bei Halogenleuchten oder Kühlschrank und Co KG?
Das mit dem Trafo vorschalten meinte ich auch als Spartrafoversion. Wenn der Lichtschalter umgelegt wird (nein, nicht getötet ) ist eh alles spannungslos - da gibbet dann kein Standbye. Oder war nicht ganz klar was ich mit meiner Schaltung meinte?
Grüßle
Ralf |
xy
26.02.2015, 12:03
@ cmyk61
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
» Wieso Standbyverbrauch bei Halogenleuchten oder Kühlschrank und Co KG?
» Das mit dem Trafo vorschalten meinte ich auch als Spartrafoversion. Wenn
» der Lichtschalter umgelegt wird (nein, nicht getötet ) ist eh alles
» spannungslos - da gibbet dann kein Standbye. Oder war nicht ganz klar was
» ich mit meiner Schaltung meinte?
Wenn der Schalter *im* Gerät sitzt und der Trafo *vor* das Gerät kommt... |
cmyk61
Edenkoben, Rheinland Pfalz, 26.02.2015, 12:54
@ xy
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
»
» Wenn der Schalter *im* Gerät sitzt und der Trafo *vor* das Gerät kommt...
Das setze ich voraus. Es ist etwas leichter, einen Trafo IN ein Gerät zu verfrachten als in irgendeiner Schalterdose zu verstecken.
|
A.
26.02.2015, 13:33
@ cmyk61
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
» »
» » Wenn der Schalter *im* Gerät sitzt und der Trafo *vor* das Gerät
» kommt...
»
»
» Das setze ich voraus. Es ist etwas leichter, einen Trafo IN ein Gerät zu
» verfrachten als in irgendeiner Schalterdose zu verstecken.
»
»
»
»
Oder ein magnetischer Spannungskonstanter:
http://www.hmj-elektronik.de/spannungskonstanter.html
Gruß Andi |
Sel
Radebeul, 26.02.2015, 14:43 (editiert von Sel am 26.02.2015 um 14:56)
@ cmyk61
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
Das mit dem Spartrafo wäre schon eine Variante. Die gewünschte Spannungsreduzierung mal dem Strom ist so ungefähr die benötigte Trafoleistung. Das in 3 Phasen aufgebaut - fertig.
Na ja, so was würde ich mangels Kenntnis einschlägiger Vorschriften sowieso sein lassen. Neben dem magnetischen Spannungskonstanthalter (der ja wirklich unheimlich teuer ist) wohl die einfachste und sicherste Lösung. Vor allem brummt die nicht so laut Wenn mehr als nur paar wenige Watt "auszukurieren" sind, die erhöhte Spannung praktisch immer anliegt, eben die Variante der Wahl.
Danke
Sel
Edit: Für kleinere Geräte bis vielleicht 100 Watt sind als Spartrafo geschalten die kleinen Printtrafos ja ideal. Da reichen Trafos unter 3 Watt Leistung. Ist interessant für Röhrenfreunde, deren Gerätetrafos für 220 Volt ausgelegt sind. Und damit bei der "Überspannung" die Heizungen der Röhren arg zum Leuchten bringen bei 230 Volt und mehr Netzspannung. |
A.
26.02.2015, 16:31
@ Sel
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
» Neben dem magnetischen Spannungskonstanthalter (der ja
» wirklich unheimlich teuer ist) wohl die einfachste und sicherste Lösung.
Hast du da irgendwo einen Preis gefunden? Ich hatte auf der Seite nichts gesehen. Was soll denn so ein Teil kosten?
Andi |
gast
26.02.2015, 16:34
@ Sel
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
......
» Ein Anruf beim Stromversorger und ein Besuch bei seiner Beratungsstelle
» machte auch was klar. Es wird offen zugegeben, das bewußt mit Überspannung
» gefahren wird. Als Grund gelten da nicht die wirtschaftlichen Erwägungen,
» sondern man sagt das ja das letzte Dorf in der Versorgung eben mindestens
» die 207 Volt haben muß. Wer das glaubt...
»
Die von den EVUs angewandte Technik nennt sich "technische Strompreiserhöhung"
Die sind ja auch nicht doof. |
xy
26.02.2015, 16:39
@ gast
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
» Die von den EVUs angewandte Technik nennt sich "technische
» Strompreiserhöhung"
Aber nur für Verschwörungstheoretiker.
» Die sind ja auch nicht doof.
Aber die Verschwörungstheoretiker schon. |
Hartwig
26.02.2015, 16:57
@ xy
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
Na ja, für die "normale" Glühlampe mag das gelten. Für Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank, E-herd, also all die "dicken" verbraucher gilt das meist nicht, die arbeiten ja oft leistungsabhängig (Thermostat). Elektronische Netzteile können damit auch umgehen - so eine Regelung vorhanden ist. Was bleibt also? Irgendwelches altes Geraffel - wenn es denn technische Antiquitäten sind, müssen einem das die Stromkosten Wert sein.
Magnetische Konstanter sind teuer und haben teilweise recht kräftige Leerlaufverluste. Ich habe hier einiges an antiquitierten Messgeräten, alles 220V - ich hatte noch nie Ausfälle, die auf Überspannung schließen ließen, auch nicht bei Dauerbetrieb! (hab hier auch so um die 250V).
Grüsse
Hartwig |
gast
26.02.2015, 18:44
@ Hartwig
|
einige Gedanken zur Netzspannung |
.....
» Ich habe hier einiges an antiquitierten Messgeräten,
und ich denke dass ist der Grund - die wurden noch ohne geplante Obsoleszenz konstruiert.
» alles 220V - ich hatte noch nie Ausfälle, die auf Überspannung schließen
» ließen, ...... |