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Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
28.01.2015,
17:40
(editiert von Sel
am 28.01.2015 um 17:49)
 

und mal wieder Netzteil... :-) (Elektronik)

Hallo,

da ich ja (fast) nur kleine Netzteile baue, interessieren sich nun auch Freunde dafür. Es kam eine Frage auf, die ich nicht beantworten konnte:

Es soll ein ganz einfaches Doppelnetzteil gebaut werden (2x 2...18V/max. 0,5A). Einfach bedeutet mit den Dreibein-Spannungsreglern. Der Einsatz soll eben in der Bastelecke erfolgen, es sind keine supertollen Projekte geplant (bissel was mit OPVs, LED-Schaltungen, Miniverstärker, eigentlich nur Kleinobjekte). Doch wie aufbauen?

a)
Mit 2 Positivspannungsreglern, identische Schaltungen. Also könnte man die beiden galvanisch getrennten Spannungen separat nutzen oder in Reihe schalten. Eine symmetrische Spannungsquelle zu stellen oder eine Parallelschaltung zur Stromerhöhung scheitert sicher an der dann schwierigen Einstellung beider Ausgangsspannungen.

b)
Mit je einem Positiv- und einem Negativspannungsregler. Alles wie bei a), jedoch entfällt die Parallelschaltung. Jedoch ist für meine Begriffe eine bessere "Masse" vorhanden, wenn man die beiden Netzteile richtig verbindet (Thema Symmetrie).

c)
Mit Reglern wie in b), jedoch komplett symmetrischer Aufbau mit gemeinsamer Masse. Damit wäre es (schaltungstechnisch) einfach die beiden Ausgangsspannungen ziemlich exakt wertmäßig gleich zu halten. Eine separate Regelung ist leicht zu bewerkstelligen. Nachteil wäre keine galvanisch getrennten Netzteile.

So, langer Text... Mich würde eure geschätzte Meinung interessieren. Persönlich finde ich Variante b) schon mal einen guten Kompromiß.

LG Sel

Ergänzung: http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lm317.htm

olit(R)

E-Mail

Berlin,
28.01.2015,
18:23

@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-)

» Hallo,
»
» da ich ja (fast) nur kleine Netzteile baue, interessieren sich nun auch
» Freunde dafür. Es kam eine Frage auf, die ich nicht beantworten konnte:
»
» Es soll ein ganz einfaches Doppelnetzteil gebaut werden (2x 2...18V/max.
» 0,5A).

Kannst du ja auf 2*18V umdimensionieren. Die 500mA sind bestimmt auch noch drin.
Bei dem kleinen Experimentiernetzteil War aber aus dem Trafo nicht mehr rauszuholen.

http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=194157&page=0&category=all&order=time

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
28.01.2015,
18:26

@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-)

» b)
» Mit je einem Positiv- und einem Negativspannungsregler. Alles wie bei a),
» jedoch entfällt die Parallelschaltung. Jedoch ist für meine Begriffe eine
» bessere "Masse" vorhanden, wenn man die beiden Netzteile richtig verbindet
» (Thema Symmetrie).

» So, langer Text... Mich würde eure geschätzte Meinung interessieren.

Wenn Du mit "so langer Text" den Minikurs unten meinst. Stimmt, geht aber nicht ohne. Und das erkennt man, wenn man liest worum es dabei im Detail geht. Minikurse sind Lehrstücke und keine (oder selten) Bauanleitungen.

Dazu kommt noch, dass der von Dir genannte Minikurs sich gar nicht zum Thema hier eignet.

» Ergänzung: http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lm317.htm

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Theo.

28.01.2015,
19:17

@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-)

Hallo

Am universellsten dürften zwei getrennte aber identisch aufgebaute Netzteile sein.

Mit einem Hauptschalter mit dem man auf die drei verschiedenen Betriebsarten umschalten kann.

1. beide völlig getrennt, jedes hat seine eigenen Potis

2. parallel, Ausgänge werden zusammengeschaltet, Kanal 2 wird auf die (stereo!) Potis von Kanal 1 geschaltet

3. symmetrisch + o -, Ausgänge werden hintereinandergeschaltet, die Potis wie bei 2.

Theo

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
28.01.2015,
21:22

@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

»Hi,,

Am Einfachsten sind zwei gleiche Netzteile mit dem LM317.

Statt einem Single-Poti, welches du für die Spannungs-Stellung verwendest, nimmst ein Zweiachsen_Tandempoti.
Die innere Achse regelt das untere Netzteil (das zweite),
die äußere Achse das erste, oder beide gleichzeitig.
Gleichzeitig geht, weil die beiden Achsen streng rutschig gekoppelt /gekuppelt sind.

Am Ausgang werden durch eine "Dioden-Brücke" // --> Tor-Schaltung die beiden Ausgänge mit Schaltern gekoppelt,
für Single, parallel-, Seriellbetrieb, bzw. dazu ein Schalter Ausschalten/Sekundär.

Auf diese Weise hast recht flexibel verwendbare Netzteile.

Zudem kannst am Ausgang des LM317 eine Shunt-Strombegrenzung auch noch einbauen. ( <1A..<1,5A)
siehe Datenblatt...

Alternativ - das Gleiche kannst zB auch mit einem L200 Regler machen. 5 beiniger Regler.

Grüße
Gerald
---

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

Theo.

29.01.2015,
10:46

@ geralds

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

Hallo

Bei Parallel- und Reihenschaltung der Spannungsquellen kommt es auf den Gleichlauf der Potis an. Bei deiner Version können die Potis ja bei einer Umschaltung erst einmal in jeder beliebigen Stellung stehen und müssen dann auf Gleichlauf gebracht werden.

Abgesehen davon, ist ein Stereopoti überall zu bekommen, ein Poti mit Doppelachse nicht.

Das mit der Umschaltung mittels Master- und Slavepoti wird auch in professionellen Geräten gemacht, da ergibt sich allerdings nach meiner Erfahrung das Problem, dass mit diesem Umschaltrelais auch die Ausgangsbuchsen mit umgeschaltet werden, und diese Kontakte dann gerne mal verschmutzen oder kleben. Für die Ausgangsspannung sollte es ein extra Relais mit dicken Kontakten oder ein Schütz sein.

Theo

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
29.01.2015,
12:12

@ Theo.

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

» Hallo
»
» Bei Parallel- und Reihenschaltung der Spannungsquellen kommt es auf den
» Gleichlauf der Potis an. Bei deiner Version können die Potis ja bei einer
» Umschaltung erst einmal in jeder beliebigen Stellung stehen und müssen dann
» auf Gleichlauf gebracht werden.

Ja, -- Benutzerhandbuch lesen :-P

Problematischer sehe ich lediglich den Parallelbetrieb.
Daher unbedingt, wie ich ansprach, am Ausgang zum Schutz
mit der Dioden-Torschaltung koppeln.
Die Last muss sowieso immer vor dem jeweiligen Umschalten vom Ausgang getrennt werden.
Und es sollten/müssen sowieso immer vorher die Spannungen/mögliche Ströme eingemessen/vorausberechnet werden.
Erst dann sollte man die Last wieder dran hängen.
Alles Andere wäre verantwortungslos.

Nun, er wollte was ganz günstiges.
Ich denke aber, die Studenten wissen das und führen das Workaround entsprechend aus.
Das hat man ja auch mit dem Messgerät so gelernt. "!nie....!"
- zB - Zeigergeräte --- sodass sich bei Falschbetrieb der Zeiger um den Anschlag rollt.
Das Gleiche gilt auch für Quellen.

»
» Abgesehen davon, ist ein Stereopoti überall zu bekommen, ein Poti mit
» Doppelachse nicht.

Dafür bist flexibler.
-> Es war ja auch der Wunsch nach unabhängigen Betrieb der beiden Netzteile.
Das Bekommen sehe ich eher als Aufforderung, nicht als "uff".
Der Punkt: aufs einfachste eine total getrennte Doppelversorgung.
Was spricht also gegen ein doppelachsiges Tandempoti.
Ohne vorheriges Einmessen, !bevor er die Versorgung anlegt, sollte es sowieso nie geben.

Im übrigen haben auch solche Potis, sonderangefertigt, einen Schalter mit eingebaut...
zB. vergleichend mit den alten TVs, Radios, Verstärkern, wo diese
für die Klangeinstellung, bzw. Lautstärke verwendet wurden.

»
» Das mit der Umschaltung mittels Master- und Slavepoti wird auch in
» professionellen Geräten gemacht, da ergibt sich allerdings nach meiner
» Erfahrung das Problem, dass mit diesem Umschaltrelais auch die
» Ausgangsbuchsen mit umgeschaltet werden, und diese Kontakte dann gerne mal
» verschmutzen oder kleben. Für die Ausgangsspannung sollte es ein extra
» Relais mit dicken Kontakten oder ein Schütz sein.
»

Da stimme ich voll zu. - Ist halt nicht mehr so günstig.
Die Erfüllung der Wünsche ist zudem eh nur gleich wie obig.
Hier, wegen der klebenden Relais, wäre eine elektronische,
Transistor-(Dioden)umschaltung der Hit als Idee.
Money,, Money.... praktisch unbegrenzt sind leider nur die Ideen.

... Nun, es kommt darauf an, auf was Sel mit seinen Kumpanen wert legt.

Grüße
Gerald
---

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
29.01.2015,
17:02
(editiert von Sel
am 29.01.2015 um 17:20)


@ geralds

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

Hallo,

wieder mal typisch Forum... Geniale Antworten! Danke.

Meine Kumpels sind grade da, im Bastelraum (3 Leute, zusammen schaffen wir es auf 156 Jahre Leben *grins*). Wird grade drüber sinniert was es werden soll.

Es wird ein kleines, einfaches Doppelnetzteil werden. Spannungen werden mittels normalem Stereopoti eingestellt, als bei Spannung sind dann gleich. Das reicht. Das Netzteil geht erst ab 1,2 Volt los, nicht so schlimm. Bei 18 Volt ist Ende. Das Ganze 2x. Strom mit 500mA reicht. Auf Parallelschaltung wird verzichtet, zu aufwendig. Für symmetrischen Betrieb zur Umschaltung ein gutes Relais zu verwenden ist ne Spitzenidee!

Eine Frage noch. Wir haben heiße Köpfe deswegen. Nehmen wir zwei Positivregler (sieht bei symmetrischem Betrieb doof aus die Schaltung) oder einen Posisiv- und einen Negativregler? Hat da was Einfluß?

Ansonsten werden paar Bauteile bestellt und nächstes Wochenende kanns losgehen mit Bauen. Wenns passt, das Teil wird echt nielich :-)

LG Sel

Edit: Es kommt noch eine LED dran, die anzeigt wenn die 500mA Strom erreicht sind und das Gerät auf Konstantstrom umschaltet (separat je Netzteil). Per Knopfdruck wird mittels Relais die Spannung nach den Ladeelkos unterbrochen, sozusagen ein "Notaus", ohne Ladeelkos dürfte die Ausgangsspannung sofort zusammenbrechen. Ein anderer Knopf am Netzteil schaltet auf symmetrischen Betrieb um (natürlich sollte dann die Last nicht am Netzteil sein). Ein dritter Knopf (Taster) wäre am vorhandenen Gehäuse noch frei und wartet auf Ideen für eine Funktion.

olit(R)

E-Mail

Berlin,
29.01.2015,
17:25

@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

» Ansonsten werden paar Bauteile bestellt und nächstes Wochenende kanns
» losgehen mit Bauen. Wenns passt, das Teil wird echt nielich :-)
»
» LG Sel
»
» Edit: Es kommt noch eine LED dran, die anzeigt wenn die 500mA Strom
» erreicht sind und das Gerät auf Konstantstrom umschaltet (separat je
» Netzteil). Per Knopfdruck wird mittels Relais die Spannung nach den
» Ladeelkos unterbrochen, sozusagen ein "Notaus", ohne Ladeelkos dürfte die
» Ausgangsspannung sofort zusammenbrechen. Ein anderer Knopf am Netzteil
» schaltet auf symmetrischen Betrieb um (natürlich sollte dann die Last nicht
» am Netzteil sein). Ein dritter Knopf (Taster) wäre am vorhandenen Gehäuse
» noch frei und wartet auf Ideen für eine Funktion.

Mein Vorschlag ist auch sehr niedlich und man kann mittels der Stromquelle sehr schnell mal eine LED prüfen.

Überlastungsanzeige war bei mir selbstverständlich!

Ein bisschen viele Knöpfe. Da lobe ich meine Einknopfbedienung.



Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
29.01.2015,
17:47
(editiert von Sel
am 29.01.2015 um 17:48)


@ olit

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

Wie niedlich!

Wir haben ein schönes Gehäuse eines kaputten DVB-Konverters (BxTxH 21x13x4cm) vor uns. Und da sind drei Knöpfe vorne dran :-)
Aber hinten ein schöner Schalter für die Netzspannung und dann 3 Buchsen zum Anschluß von irgendwas (Cinch). Kann man ja nutzen. Spannungs- oder Stromanzeigen kommen nicht ins Netzteil, da ist echt kein Platz mehr da. Und innen kommt ne Lochrasterplatte rein für die paar Bauelemente. Zum einen sind wir zu doof eine richtige Leiterplatte zu ätzen, zum anderen machts ja so ein Teil.

LG Sel

olit(R)

E-Mail

Berlin,
29.01.2015,
17:59

@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

» Wie niedlich!
»
» Wir haben ein schönes Gehäuse eines kaputten DVB-Konverters (BxTxH
» 21x13x4cm) vor uns. Und da sind drei Knöpfe vorne dran :-)
» Aber hinten ein schöner Schalter für die Netzspannung und dann 3 Buchsen
» zum Anschluß von irgendwas (Cinch). Kann man ja nutzen. Spannungs- oder
» Stromanzeigen kommen nicht ins Netzteil, da ist echt kein Platz mehr da.
» Und innen kommt ne Lochrasterplatte rein für die paar Bauelemente. Zum
» einen sind wir zu doof eine richtige Leiterplatte zu ätzen, zum anderen
» machts ja so ein Teil.
»
» LG Sel

Gehäuse 7*6*10cm

Auch Lochrasterplatine.

Kendiman(R)

29.01.2015,
18:04
(editiert von Kendiman
am 29.01.2015 um 18:05)


@ Sel

und mal wieder Netzteil... :-) -- LM 317, oder L200

» Wie niedlich!
»
» Wir haben ein schönes Gehäuse eines kaputten DVB-Konverters (BxTxH
» 21x13x4cm) vor uns. Und da sind drei Knöpfe vorne dran :-)
» Aber hinten ein schöner Schalter für die Netzspannung und dann 3 Buchsen
» zum Anschluß von irgendwas (Cinch). Kann man ja nutzen. Spannungs- oder
» Stromanzeigen kommen nicht ins Netzteil, da ist echt kein Platz mehr da.
» Und innen kommt ne Lochrasterplatte rein für die paar Bauelemente. Zum
» einen sind wir zu doof eine richtige Leiterplatte zu ätzen, zum anderen
» machts ja so ein Teil.
»
» LG Sel

Spannungsquellen parallel zu schalten ist ein heikles Thema.
Spannungsquellen in Reihe zu schalten sehr sinnvoll.
Jede Spannungsquelle einzeln einzustellen ist Grundsatz.
Die Reihenschaltung kann man mit einem kleinen Verbindungsbügel
machen, wenn man die PKI-Klemmen (Suchbegriff: 930103101) verwendet.
Eine kleine Skizze ist beigefügt.
Da ist unterhalb der Verbindungsbügel zu sehen.
Damit schaltet man die einzelnen Netzteile sichtbar in Reihe.