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CZM

18.07.2014,
12:17
 

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten (Elektronik)

So kommt es mir jedenfalls vor, was hier momentan abgeht:

Aus Platznot und Arbeitsüberhang ist mein aktueller Brötchengeber dazu übergegangen, mehr und mehr Personen in die Abteilung zu holen, die in immer grösserer Pakungsdichte sitzen und arbeiten sollen. Eigentlich sollten es Büroarbeitsplätze sein, doch weil die Labore zu klein geraten sind, wird alles kreuz und quer aufgebaut. Mittlwerweile hocken hier bis zu 6 Personen im Raum, die durch umherlaufende Kollegen komplettiert werden, welche eifrig diskutieren und Probleme erörtern. Es werden regelrechte Besprechungen abgehalten, mit bis zu 5 Personen, die direkt hinter einem stehen und mich vollquatschen und dies auch deshalb, weil zu wenige Besprechungsräume zur Verfügung stehen und leider viele Kollegen auch einfach zu bequem sind, "wegen ein paar Mintuen" einen solchen aufzusuchen. Leider gibt es bis zu 10mal am Tag solche "parr Mitunten" wo es laute Diskussionen gibt, wo praktisch nichts anders möglich ist, als Pause machen.

Die Raumnot schlägt sich auch noch insofern nieder, als dass laute Labortätigkeit wie das Zusammenschrauben der Geräte und das Ausprobieren derselben auch noch überwiegend in diesem Büro stattfindet, inklusive summender Elektromotoren und quietschender Gerätelüfter, weil die Hardwareentwickler alles beisammen haben wollen und keinen zweiten Platz zugewiesen bekamen. Weil dann ein bischen was am Arbeitsplatz steht, steht logischerweise auch noch das nächste Gerät daneben und am Ende steht eben alles an einem Platz, inklusive Lötkolben. Regelmässig herunter fallende Schraubenzieher, aufgerissene Schubladen mit rasselndem Werkzeug, knallende Kaffeetassen und natürlich zahlreiche Telefongespräche tun ihr Übriges!

Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen und es gibt praktisch keine Minute, in der nicht wenigstens einer am Laufen oder Reden ist. In all dem Lärm soll ich dann denken und Software entwickeln, was mir schwerer und schwerer fällt. Ich fühle mich langsam wie auf einer Strassenbaustelle zwischen rohen Handwerkern. Es fehlt eigentlich nur noch das Bier und das Radio!

Zu allem Überfluss werden trotz des bekannten Problems auch noch Werkstudenten einquartiert und lautstark eingearbeitet. Langsam glaube ich, dass in der GL nur noch Hampelmänner sitzen, die von praktischer Entwicklung und den Bedürfnissen dort nichts verstehen. Hauptsache viele Leute und optimales Gebäudemanagement!

Wie seht iher das?

xy(R)

E-Mail

18.07.2014,
12:25

@ CZM

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

» Wie seht iher das?

Das hat nichts mit Elektronik zu tun.

CZM

18.07.2014,
12:34

@ xy

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

» » Wie seht iher das?
»
» Das hat nichts mit Elektronik zu tun.
Du zielst sicher auf den Umstand ab, dass das Thema direkt kein Elekltronikthema ist, allerdings gälte dies auch für das Thema "Ist ein Elektroniker ein Messie" von vor einigen Monaten.

Ich denke zudem dass es sehr wohl diskussionswürdig ist, weil Arbeitsplatzgestaltung immer eine Thema ist, auch für Elektroniker.

Zudem ist es bei mir in der Tat Elektronik, die programmiert wird und selbst wenn es nicht um Programmierung ginge, gibt es Phasen innerhalb einer Elektronikentwicklung, die planenden Charakter haben und Ruhe bedürfen.

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
18.07.2014,
12:34

@ CZM

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

» Die Raumnot schlägt sich auch noch insofern nieder, als dass laute
» Labortätigkeit wie das Zusammenschrauben der Geräte und das Ausprobieren
» derselben auch noch überwiegend in diesem Büro stattfindet, inklusive
» summender Elektromotoren und quietschender Gerätelüfter, weil die
» Hardwareentwickler alles beisammen haben wollen und keinen zweiten Platz
» zugewiesen bekamen. Weil dann ein bischen was am Arbeitsplatz steht, steht
» logischerweise auch noch das nächste Gerät daneben und am Ende steht eben
» alles an einem Platz, inklusive Lötkolben. Regelmässig herunter fallende
» Schraubenzieher, aufgerissene Schubladen mit rasselndem Werkzeug, knallende
» Kaffeetassen und natürlich zahlreiche Telefongespräche tun ihr Übriges!

Kommen zu den knallenden Kaffeetassen nicht noch das laute Geräusch des Wasser kochen für Kaffe, Tee und Suppen? :-(

» Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen und es gibt praktisch keine
» Minute, in der nicht wenigstens einer am Laufen oder Reden ist.

Da heute jeder handysiert ist, quatschen viele auch zusaetzlich mit diesem "Kollegen". Oft auch viel Unsinn wie: "Hallo Schatzi, ich komme heute später nach Hause. Ich gehe noch mit der Luzia zu einem Apero. Du kennst sie ja, gäll. Bis später. *kuss*"

» In all dem Lärm soll ich dann denken und Software entwickeln, was mir schwerer und
» schwerer fällt.

Das ist ein absoluter Horror! Hast Du noch nie mit Arbeitskollegen über diesen Katastrofenzustand diskutiert? Oder haben alle Schiss, dass dies gleich zur Kündigung führt? :lookaround: :-|

» Ich fühle mich langsam wie auf einer Strassenbaustelle
» zwischen rohen Handwerkern. Es fehlt eigentlich nur noch das Bier und das
» Radio!

Ein Radio?
Jeder Mitarbeiter mit seinem eigenen Radio, wenn schon. :rotfl: :-P

» Zu allem Überfluss werden trotz des bekannten Problems auch noch
» Werkstudenten einquartiert und lautstark eingearbeitet. Langsam glaube ich,
» dass in der GL nur noch Hampelmänner sitzen, die von praktischer
» Entwicklung und den Bedürfnissen dort nichts verstehen.

Das sind tatsächlich Volldeppen, denn schliesslich ist das ein Bumerang der einestages mächtig zurückfliegt, wenn durch Arbeitsstörung Vieles nicht mehr funktioniert und Programmierfehler nur schon deswegen auftreten müssen.

» Hauptsache viele
» Leute und optimales Gebäudemanagement!
»
» Wie seht ihr das?

Dümmer geht's nimmer! :-( :-( :-(

Mach mal ein Youtube und stell es hier rein. :-P

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

xy(R)

E-Mail

18.07.2014,
13:40

@ CZM

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

» Ich denke zudem dass es sehr wohl diskussionswürdig ist,

Nö, einfach der BG melden.

Michael Krämer

E-Mail

18.07.2014,
13:44

@ schaerer

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

Das ist ein generelles Problem aller Großraumbüros. Wenn Dein Arbeitgeber der Meinung ist, das sei der Weisheit letzter Schluß, dann wirst Du nicht viel dagegen machen können, außer Dir einen anderen Zirkus zu suchen. Wenn er dann feststellt, daß kein anderer Clown mehr bei ihm arbeiten will, wird er vielleicht auf Abhilfe sinnen, was Dir dann aber nichts mehr nutzt.
Bei uns geht's auch schonmal wie auf einem Kindergeburtstag zu, aber es wird dann allerseits akzeptiert, daß man einen Kopfhörer aufsetzt und sich so wenigstens akustisch sein Einzelbüro schafft. Vielleicht ist das ja auch eine Lösung für Dich.

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
18.07.2014,
13:59

@ Michael Krämer

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

» Das ist ein generelles Problem aller Großraumbüros. Wenn Dein Arbeitgeber
» der Meinung ist, das sei der Weisheit letzter Schluß, dann wirst Du nicht
» viel dagegen machen können, außer Dir einen anderen Zirkus zu suchen.

Ja, wenn das wirklich so ist, hast Du recht.

» Wenn
» er dann feststellt, daß kein anderer Clown mehr bei ihm arbeiten will, wird
» er vielleicht auf Abhilfe sinnen, was Dir dann aber nichts mehr nutzt.

Mit dieser unüberlegten Taktik schadet der Chef sich selbst und seiner Firma. Sehr irrational.

» Bei uns geht's auch schonmal wie auf einem Kindergeburtstag zu, aber es
» wird dann allerseits akzeptiert, daß man einen Kopfhörer aufsetzt und sich
» so wenigstens akustisch sein Einzelbüro schafft.

» Vielleicht ist das ja auch eine Lösung...

Du schilderst eine temporäre Situation. Das ist was anderes. Und da sehe ich Kompromisse problemlos.

» ... für Dich.

Naja, aber ich bin gar nicht gemeint. :lookaround:

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
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https://tinyurl.com/fumtu5z9

Michael Krämer

E-Mail

18.07.2014,
14:21

@ schaerer

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

» » ... für Dich.
»
» Naja, aber ich bin gar nicht gemeint. :lookaround:
»
Ja, sorry, ich wollte es eigentlich einen Zweig höher posten...

Jogi(R)

Da,
18.07.2014,
18:59

@ CZM

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

jaja und sagt man was, dann wird man wieder für 10 Jahre falsch herum aufgehängt.

--
Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.

Signalverarbeiter

19.07.2014,
14:14

@ CZM

Als Softwareentwickler auf der Baustelle arbeiten

Was Du da beschreibst, beschreibt ziemlich die Situation nachzeichnen, in der auch ich mich befinde. Irgend ein Depp von Architekt hat unserer GL eingegeben, dass im neuen Gebäude, das vor einem Jahr bezogen wurde, sogenannte "Offene Kommunikation" gepflegt werden soll. Angeblich soll sich dort die fehlenden Wände die Kommunikation verbessern und bessere Ideen generiert werden.

Alle heulen das jetzt offiziell nach, weil sich keiner traut, die Wahrheit zu sagen. Hinter vorgehaltener Hand beklagen sich aber viele und einge haben schon gekündigt, bzw das zum Anlass genommen.

Die Situation ist nämlich so, dass die, die es betrifft, sowie nichts zu sagen haben, sondern einfach nur requirements abarbeiten müssen, welche von denen geschaffen wurden, die weiter oben die Strippen ziehen. Diese sitzen dann paradoxerweise in sogeannten Denkerzellen, also Einzelbüros, in denen man dann sehr wohl die benötigte Ruhe hat.

Dies betrifft dann fast ausschliesslich die betriebswirtschaftlichen Lenker und einen Teil der Systemingenieure. Die Softwareentwickler, Hardwareentwickler und Layouter sitzen gemischt mit den CAD-Designern und Prozessplanern in Gruppenbüros, die aber keine abgetrennten Räume mehr sind, sondern Arbeitsareale auf einer grossen Ebene, die nur sporadisch mit Glasbauteilen getrennt sind. Praktisch hört man drei Areale weiter jeden Stift fallen.

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
19.07.2014,
15:50

@ Signalverarbeiter

Stichwort: "Depp von Architekt"

» Was Du da beschreibst, beschreibt ziemlich die Situation nachzeichnen, in
» der auch ich mich befinde. Irgend ein Depp von Architekt hat unserer GL
» eingegeben, dass im neuen Gebäude, das vor einem Jahr bezogen wurde,
» sogenannte "Offene Kommunikation" gepflegt werden soll. Angeblich soll sich
» dort die fehlenden Wände die Kommunikation verbessern und bessere Ideen
» generiert werden.

"Depp von Architekt" ist ganz genau das richtige Stichwort. Das sind praxisorientierungsbefreite Schmalspur-Schreibtisch-Akrobaten. So werden auch ganze Freizeitanlagen erstellt mit total fehlendem Sinn für die praktische Nutzung. Und das kann leicht ins Geld gehen, das der Steuerzahler berappen muss. Hab ich selbst kürzlich mitgekriegt... :angry: :angry: :angry:

Aber auch sonst im Errichten von Neubauten oder Renovationen, immer wieder Ramsch und Ärger. Das würde alles nicht passieren, wenn diese selbsternannten Götter vom Olymp in die Niederungen der praktisch Arbeitenden herniedersteigen und auf Augenhöhe diskutieren würden. Das wäre vorteilhaft für alle.

Abgeklärte Grüsse und schönes Rest-Wochenende... :-D :ok:

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
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Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
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Tim(R)

E-Mail

Düsseldorf,
19.07.2014,
16:15

@ schaerer

Stichwort: "Depp von Architekt"

» Ramsch und Ärger. Das würde alles nicht passieren, wenn diese
» selbsternannten Götter vom Olymp in die Niederungen der praktisch
» Arbeitenden herniedersteigen und auf Augenhöhe diskutieren würden.

Oh ja!! Stimmt! (ich kenne mich da aus... :-D )

Gruß, Tim

--
Nemo solus satis sapit.
(Titus Maccius Plautus)

Jogi(R)

Da,
19.07.2014,
16:38
(editiert von Jogi
am 19.07.2014 um 16:41)


@ Tim

Stichwort: "Depp von Architekt"

Das Architektenlied:

http://www.myvideo.de/watch/8526389/Haindling_Du_depperter_Depp_Du_1984

manchmal war ich versucht bei Dienstende aus dem Fenster zu steigen, um nicht aus meinem klimatisierten, schallgedämmten Einzelbüro durch das überhitzte, lärmende Großraumlabor mit seiner ungemütlichen Atmosphäre nach Hause gehen zu müssen.

--
Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
19.07.2014,
19:21

@ Tim

Stichwort: "Depp von Architekt"

» » Ramsch und Ärger. Das würde alles nicht passieren, wenn diese
» » selbsternannten Götter vom Olymp in die Niederungen der praktisch
» » Arbeitenden herniedersteigen und auf Augenhöhe diskutieren würden.
»
» Oh ja!! Stimmt! (ich kenne mich da aus... :-D )

Stimmt! Habe ich ganz vergessen: MT und GG.
Du hast den MT/GG-Nobelpreis verdient! :-D :-D :-D :-P

Der Jogi hat soeben eine herrliche, äh frauliche Szene vom Olymp geliefert, aber was MT und GG mit der neu-helenistischen Götterkultur zu tun haben, hat er wohl keinen blassen Dunst von Ahnung. Aber das macht nichts.
Es ist heute auch verdammt heiss.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

matzischweinchen(R)

Homepage E-Mail

Aachen,
19.07.2014,
20:06

@ CZM

meinen-Senf-dazugeb'

auch ziemlich krass bei meiner letzten Arbeitsstelle anno 2005, ein großer Raum, etwas Baulärm, aber 5 verschiedene Schallquellen: Die Hauptquelle WDR2 - Beschallung des ganzen Raumes; die restlichen Schallquellen an den "individuellen" Arbeitsplätzen mit PC jedes anderen Mitarbeiters, wo jeder seine eigene Musik hörte... so kam ich in den Genuss, bis zu 5 verschiedene... da bin ich echt kirre geworden.

--
:hungry: Greets from Aix-la-chapelle

Matthes

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
19.07.2014,
20:57

@ matzischweinchen

meinen-Senf-dazugeb'

» auch ziemlich krass bei meiner letzten Arbeitsstelle anno 2005, ein großer
» Raum, etwas Baulärm, aber 5 verschiedene Schallquellen: Die Hauptquelle
» WDR2 - Beschallung des ganzen Raumes; die restlichen Schallquellen an den
» "individuellen" Arbeitsplätzen mit PC jedes anderen Mitarbeiters, wo jeder
» seine eigene Musik hörte... so kam ich in den Genuss, bis zu 5
» verschiedene... da bin ich echt kirre geworden.

Schade, dass man hier keine Störsender mehr einsetzen kann. Die gute alte Zeit... :-P :cool:

--
Gruss
Thomas

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