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Netzteilbastler

21.02.2022,
10:53
 

Fehlersuche Im Netzteil (Elektronik)

Hallo Experten!
Ich versuche mich gerade an dem billig Netzteilbausatz 0-30V, 0-3A
( der Bausatz https://www.qsl.net/z33t/dc_0-30v_0-3A_eng.html
wo es im I-Net viele Verbesserungen gibt)
stehe aber trozdem an.
Vor Jahren habe ich das schon mal gebaut und es funktioniert noch immer,
damit kann ich jetzt Vergleichsmessungen machen.
Ich finde den Unterschied aber leider keine Lösung.

Problem:
Die Strombegrenzung greift sofort ein. Dies würde mich nicht wundern,
da am Stromfühlerwiderstand RS 0,47Ohm -3,3V im Vergleich zum Ausgang anstehen, was im Leerlauf
ein Blödsinn sein muss und über R8 zum OPV kommt.

Woher kommen die -3,3V ?
Die negative Hilfspannung -5,1V passt.
Die OP Versorgung passt.
Ein Tipp wäre nett.




Das ist eher eine Lötübung als ein serioses Netzteil nur möchte ich
lernen warum eines geht und das aktuelle nicht.

Danke

Mikee

21.02.2022,
11:34

@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

Hallo!

Das Netzteil ist in weiten Bereichen meinem ähnlich.
Einschalten, Poti für Ausgangsspannung in ungefährer Mittelstellung
bringen, keine Last.
Als erstes bitte einmal die Spannung über dem Rs (0,47Ohm) messen.
Sie MUSS Null sein. Misst Du hier was anderes, würde ja ein relativ großer
Strom über Rs fließen, das kann nicht sein.

Für weitere Messungen ist Dein Minus-Ausgang die Bezugsgröße Null Volt.

Löte D9 einseitig aus. Damit ist die Strombegrenzung totgelegt und kann
uns bei der Fehlersuche nicht stören.

Als nächstes Deine Referenzspannung messen.
Die beträgt 5,1V multipliziert mit dem Verhältnis (1+ (R11/R10)).
Da beide Widerstände gleich groß sind, muss am Ausgang von IC2,
Pin 6 das Doppelte, also 10,2V zu messen sein. Alles von 9,5 bis 11,0V
ist hier ok.

Diese 10,2V sollen sich über P2 von Null bis 10,2V verändern lassen
und an Pin 3 von IC anliegen.

Wenn Du mal die rechte Seite von R20 (56k) auslötest und an das untere
Ende von R22 (1k) lötest, muss sich die Ausgangsspannung von IC 3
im Bereich von 10,2V * (1+ (R20/R15)) regeln lassen, also von Null bis
etwa bis 30V.

Wenn bis hierhin alles geht, löte D9 wieder fest. Wenn jetzt nichts mehr
geht, ist die Strombegrenzung mit IC1 schuld, ansonsten liegt der
Fehler bei den Leistungstransistoren und/oder der Rückkopplung,
die Du zuvor umgelötet hast.


Mikee

Thomas Kuster(R)

21.02.2022,
13:40

@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

Hallo Netzteilbastler
überfrüfe, ob D11 richtig herum in der Schaltung sitzt. Das würde nämlich zu Deinen Messungen passen.
Mit vielen freundlichen Grüssen Thomas

Netzteilbastler

21.02.2022,
15:49

@ Mikee

Fehlersuche Im Netzteil

» Hallo!
»
» Das Netzteil ist in weiten Bereichen meinem ähnlich.
» Einschalten, Poti für Ausgangsspannung in ungefährer Mittelstellung
» bringen, keine Last.
» Als erstes bitte einmal die Spannung über dem Rs (0,47Ohm) messen.
» Sie MUSS Null sein. Misst Du hier was anderes, würde ja ein relativ großer
» Strom über Rs fließen, das kann nicht sein.
»
» Für weitere Messungen ist Dein Minus-Ausgang die Bezugsgröße Null Volt.
Ja
»
Herzlichen Dank für deine Bemühungen.
» Löte D9 einseitig aus. Damit ist die Strombegrenzung totgelegt und kann
» uns bei der Fehlersuche nicht stören.
»
Damit ergibt sich -14V auf der Minusschine (zwischen Elko und Lastwiderstand)
und -17V auf der eigentlichen -5V Hilfspannung

Der nächste Versuch war (D9 wieder eingelötet) die Basis von T2 zu entfernen mit dem Ergebnis
statt der -3,3 V sind es jetzt -1,2V aber es müssten Null (+/- ein paar mV) sein.
1,2V Abfall an R7 im Leerlauf kann nicht sein.

» Als nächstes Deine Referenzspannung messen.
» Die beträgt 5,1V multipliziert mit dem Verhältnis (1+ (R11/R10)).
» Da beide Widerstände gleich groß sind, muss am Ausgang von IC2,
» Pin 6 das Doppelte, also 10,2V zu messen sein. Alles von 9,5 bis 11,0V
» ist hier ok.
»
» Diese 10,2V sollen sich über P2 von Null bis 10,2V verändern lassen
» und an Pin 3 von IC anliegen.
»
» Wenn Du mal die rechte Seite von R20 (56k) auslötest und an das untere
» Ende von R22 (1k) lötest, muss sich die Ausgangsspannung von IC 3
» im Bereich von 10,2V * (1+ (R20/R15)) regeln lassen, also von Null bis
» etwa bis 30V.
»
durchgeführt aber keine Erfolge.
» Wenn bis hierhin alles geht, löte D9 wieder fest. Wenn jetzt nichts mehr
» geht, ist die Strombegrenzung mit IC1 schuld, ansonsten liegt der
» Fehler bei den Leistungstransistoren und/oder der Rückkopplung,
» die Du zuvor umgelötet hast.

Die OPVs habe ich zumindest vor dem einlöten getestet. Die waren ok.
» Mikee

Netzteilbastler

21.02.2022,
16:10

@ Thomas Kuster

Fehlersuche Im Netzteil

» Hallo Netzteilbastler
» überfrüfe, ob D11 richtig herum in der Schaltung sitzt. Das würde nämlich
» zu Deinen Messungen passen.
» Mit vielen freundlichen Grüssen Thomas
Danke für den Tipp.
Leider nein, D11 ist richtig und funktionsfähig.
Über einen falschen Bauteilaufdruck wäre ich sicher gestolpert, aber das passt.

Altgeselle(R)

E-Mail

21.02.2022,
18:08

@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

Hallo,
wenn an Rs = 0,47 Ohm bezogen auf den Ausgang -3,3V anliegen, dann
bedeutet das eine Verlustleistung von 23W.
Hast du eine entsprechende Erwärmung von Rs bemerkt?
Eventuell ist er hochohmig geworden?
Grüße
Altgeselle

Netzteilbastler

21.02.2022,
18:37

@ Altgeselle

Fehlersuche Im Netzteil

» Hallo,
» wenn an Rs = 0,47 Ohm bezogen auf den Ausgang -3,3V anliegen, dann
» bedeutet das eine Verlustleistung von 23W.
» Hast du eine entsprechende Erwärmung von Rs bemerkt?
» Eventuell ist er hochohmig geworden?
» Grüße
» Altgeselle
Danke für die Anregung.
Da fliest kein Strom. Ich verstehe nur nicht wer mir die 0V Schiene (und wie) auf -3,3V "klemmt".
Als Last ist nur das Multimeter (1M Ohm) dran.
Die Ausgangsspannung ist -0,6V
Eine Geisterbahn.
Der Bausatz kostet 8 Euro und hätte ich da nicht ein funktionsfähiges baugleiches Netzteil wäre es schon in der Tonne.
Jetzt ärgert mich aber, dass ich mit Vergleichsmessungen sehe die 0V müssen 0V sein und ich nicht
"behirne" warum das beim neuen NT nicht ist.
Ist auch eine Frage der Lötkolbenehre.

Gast

21.02.2022,
18:51

@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

Vermutlich eine kalte oder vegessene Lötstelle.

Hartwig(R)

21.02.2022,
19:17
(editiert von Hartwig
am 21.02.2022 um 19:21)


@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

Hallo
die negative Ausgangsklemme bildet zugleich die 0V für die Regelung. OK - und diese "0V" liegen über 0,47 Ohm am "Minus" der Einspeisung, also den Elkos. Das sagen Deine Messwerte. Damit liegen über den 0,47Ohm Shunt 3,3V (eben auf 0V bezogen). Mit I=U/R sollten da also 3,3V / 0,47Ohm = 7,02A fließen???? Irgendwas kann da nicht stimmen. Hast Du den 0,47Ohm Shunt mal durchgemessen?
Ferner fällt mir noch auf: Das Netzteil ist als 30V-Netzteil ausgelegt - mit 24V AC Eingangsspannung kommt man im Leerlauf je nach Trafo und Netzspannung auf um die 33V Gleichspannung am Eingang. Zusätzlich werden noch -5,1V als negative Betriebsspannung für die OPVs erzeugt, damit eine Einstellung auf 0V möglich ist. IC1 und IC3 bekommen also fast 38V Versorgungsspannung. IC2 für die Referenzspannung liegt aber zwischen 0V und + Versorgungsspannung, bei Dir angegeben mit 14V. Das wäre weniger als die Hälfte dessen, was ursprünglich vorgesehen ist. Läuft das funktionierende Netzteil auch unter diesen Bedingungen? Dementsprechend würde ich ab Referenzspannung mal die Schaltung genauer durchmessen, wie schon vorgeschlagen wurde. Stehen am Ausgang wirklich -0,6V, würde das zwar der Polung von D11 entsprechen - nur woher kommt dort eine negative Spannung? Ich könnte mir einen Bestückungsfehler oder ein defektes Bauteil vorstellen. Da es sich ja um eine Platine handelt, ist eine Verdrahtungsfehler (mit Ausnahme der Platinenanschlüsse) eher unwahrscheinlich.
Wenn Deine Messwerte stimmen, würde ich zuerst den 0,47Ohm Shunt genauestens ansehen - aber keinesfalls anfassen ;-) Der könnte hochohmig sein, oder bei Zusammenstellen des Bausatzes hart es einen Fehlgriff gegeben also 470k oder ähnlich.....
Grüße
Hartwig

Netzteilbastler

21.02.2022,
20:25

@ Hartwig

Fehlersuche Im Netzteil

» Hallo
» die negative Ausgangsklemme bildet zugleich die 0V für die Regelung. OK -
» und diese "0V" liegen über 0,47 Ohm am "Minus" der Einspeisung, also den
» Elkos. Das sagen Deine Messwerte. Damit liegen über den 0,47Ohm Shunt 3,3V
» (eben auf 0V bezogen). Mit I=U/R sollten da also 3,3V / 0,47Ohm = 7,02A
» fließen???? Irgendwas kann da nicht stimmen. Hast Du den 0,47Ohm Shunt mal
» durchgemessen?
» Ferner fällt mir noch auf: Das Netzteil ist als 30V-Netzteil ausgelegt -
» mit 24V AC Eingangsspannung kommt man im Leerlauf je nach Trafo und
» Netzspannung auf um die 33V Gleichspannung am Eingang. Zusätzlich werden
» noch -5,1V als negative Betriebsspannung für die OPVs erzeugt, damit eine
» Einstellung auf 0V möglich ist. IC1 und IC3 bekommen also fast 38V
» Versorgungsspannung. IC2 für die Referenzspannung liegt aber zwischen 0V
» und + Versorgungsspannung, bei Dir angegeben mit 14V. Das wäre weniger als
» die Hälfte dessen, was ursprünglich vorgesehen ist. Läuft das
» funktionierende Netzteil auch unter diesen Bedingungen?

Da war ich der Meinung das sollte noch klappen. Die Originalangaben
mit 24V AC bringen die OPs schon ganz klar an die Grenze der zulässigen Versorgungsspannung
(und sind ein oft besprochener Kritikpunkt an dem NT)

Dementsprechend
» würde ich ab Referenzspannung mal die Schaltung genauer durchmessen, wie
» schon vorgeschlagen wurde. Stehen am Ausgang wirklich -0,6V, würde das zwar
» der Polung von D11 entsprechen - nur woher kommt dort eine negative
» Spannung? Ich könnte mir einen Bestückungsfehler oder ein defektes Bauteil
» vorstellen.
Ich auch aber zu meinem persönlichen Ärgernis muss ich gestehen, dass ist das 2
NT mit dem Fehlerbild. Bei 8 Euro für den Bausatz war ich so frei mir einen zweiten zuzulegen
und habe beim Bestücken extrem aufgepasst und auch alle bauteile mit einem Komponententester
getestet. Selbst um die leichte optische Verwechsung mit !N4108 und den Zenerdioden zu vermeiden
habe ich die Z Dioden im Steckbrett gestestet.

Da es sich ja um eine Platine handelt, ist eine
» Verdrahtungsfehler (mit Ausnahme der Platinenanschlüsse) eher
» unwahrscheinlich.
» Wenn Deine Messwerte stimmen, würde ich zuerst den 0,47Ohm Shunt
» genauestens ansehen - aber keinesfalls anfassen ;-) Der könnte hochohmig
» sein, oder bei Zusammenstellen des Bausatzes hart es einen Fehlgriff
» gegeben also 470k oder ähnlich.....
» Grüße
» Hartwig
Das muss ich unbedingt morgen machen. Den Shunt habe ich noch nicht gemessen.
Optisch und Beschriftung passt.

Netzteilbastler

21.02.2022,
20:28

@ Gast

Fehlersuche Im Netzteil

» Vermutlich eine kalte oder vegessene Lötstelle.
Vergessen schließe ich aus.
Kalte Löststelle ist nie auszuschließen und mit dem bleifrei Lot muss ich mich erst daran gewöhnen,
dass die Lötstellen matt sind.
Etliche Bohrungen sind auch durchkontaktiert und ich habe beidseitig gelötet, weil ich von einem 8 Euro Bausatz
keine Wunder erwarte.

Hartwig(R)

21.02.2022,
23:03

@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

» » die Hälfte dessen, was ursprünglich vorgesehen ist. Läuft das
» » funktionierende Netzteil auch unter diesen Bedingungen?
»
» Da war ich der Meinung das sollte noch klappen.

also das ist nicht sicher??? das Problem würde ich noch nicht als Fehlerursache ausschließen.

» Die Originalangaben
» mit 24V AC bringen die OPs schon ganz klar an die Grenze der zulässigen
» Versorgungsspannung
» (und sind ein oft besprochener Kritikpunkt an dem NT)
absolut richtig, nur hast Du Überspannung mit 14VUB ja bereits ausgeschlossen
»
Momentan wäre meine Erklärung für die -0,6V am Ausgang, dass IC3 mit dem Ausgang evtl. am negativen "Anschlag" liegt. Dann würde ein entsprechender Strom über R22, D10 und D11 fließen, der Spannungsabfall an D11 würde zu den -0,6V passen. Also mal überprüfen, ob IC3 die richtigen Betriebsbedingungen hat.

matzi682015(R)

E-Mail

Aachen,
22.02.2022,
00:08
(editiert von matzi682015
am 22.02.2022 um 00:09)


@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

» Die OPVs habe ich zumindest vor dem einlöten getestet. Die waren ok.

Immer IC-Sockel (Präzisionssockel!!!) verwenden!!! Wenn man da mehrmals etwas raus und wieder reinlötet, geht die Kupferkaschierung kaputt.

--
greets from aix-la-chapelle

Matthes :hungry:

Gast

22.02.2022,
01:37

@ Netzteilbastler

Fehlersuche Im Netzteil

» » Vermutlich eine kalte oder vegessene Lötstelle.
» Vergessen schließe ich aus.
» Kalte Löststelle ist nie auszuschließen und mit dem bleifrei Lot muss ich
» mich erst daran gewöhnen,
» dass die Lötstellen matt sind.
» Etliche Bohrungen sind auch durchkontaktiert und ich habe beidseitig
» gelötet, weil ich von einem 8 Euro Bausatz
» keine Wunder erwarte.

Mach doch mal scharfe Bilder von der Vorder- und Rückseite und poste sie hier.

Netzteilbastler

22.02.2022,
06:42

@ Netzteilbastler

gelöst - Fehlersuche Im Netzteil

Ein Dank an das geballte Fachwissen im Forum.

Ich darf den "Schuldigen" präsentieren.


Nachdem das NT Nr.1 als Weihnachtsbastelei nicht funktioniert hat,
habe ich noch einen Bausatz bestellt und diesmal die aktiven Bauteile am Steckbrett
getestet und besonders akribisch auf die Bestückung geachtet.

NUR den Lastwiderstand habe ich vom Bausatz 1 übernimmen, weil
ich dem schon einen Kühlkörper gebastelt hatte und nur diesen Widerstand
habe ich vor dem einlöten nicht geprüft.
Dank der Tipps konnte ich den Fehler eingrenzen und hätte den
0R47 niemals verdächtigt.

So kommt Weihnachten (verspätet) zu einem guten Ende.
Danke an alle Diskussionsteilnehmer.

Lupus

22.02.2022,
06:54

@ Netzteilbastler

gelöst - Fehlersuche Im Netzteil

» Ein Dank an das geballte Fachwissen im Forum.
»
» Ich darf den "Schuldigen" präsentieren.
»


Spreche/schreibe aus Erfahrung.

Sinnvoller wäre es meiner bescheidenen Meinung nach einen R mit größerer Leistung zu verbauen.

Von Pollin vor Jahren gleichnamige R bezogen, deren Leistungsangaben nicht überschritten werden "durften".
R von Reichelt hatten sich schon vor max. Belastung (Netzteil...) verabschiedet, obwohl die angebene Leistung nicht überschritten wurde!

Daher habe ich gerne Reserven nach oben -