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Falk0000

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25.06.2021,
18:51
 

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz (Elektronik)

Ich möchte meine Begeisterung zur "Vermessung der Welt" anhand aktueller Messergebnisse an diesem Widerstand teilen



Dieser Versuchsaufbau


zeigt in für mich beeindruckender Weise den gemessenen Widerstandswert der 47Ohm (bis 350 Ohm) über der Frequenz - 50kHz bis 60MHz


xy(R)

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25.06.2021,
19:27

@ Falk0000

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz

Überraschend hohe Parallelresonanz.

Hartwig(R)

25.06.2021,
21:47
(editiert von Hartwig
am 25.06.2021 um 22:35)


@ Falk0000

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz

» Ich möchte meine Begeisterung zur "Vermessung der Welt" anhand aktueller
» Messergebnisse an diesem Widerstand teilen
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» Dieser Versuchsaufbau
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» zeigt in für mich beeindruckender Weise den gemessenen Widerstandswert der
» 47Ohm (bis 350 Ohm) über der Frequenz - 50kHz bis 60MHz
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Hallo,

leider sieht man nur einen Teil des Versuchsaufbaues - ob der HF- geeignet ist (bis 60MHz) kann ich nicht beurteilen, aber dieses aufgerollte Stück Coax-Kabel, das da noch rechts am Widerstand herumflattert, macht mich irgendwie skeptisch. Die Resonanz bei 11MHz könnte z.B. mit einer parasitären Kapazität von 20pF und einer parasitären Induktivität von ~ 10µH zustande kommen. Wenn ich jetzt mal bedenke, dass man normalerweise die parasitären Induktivitäten und Kapazitäten bei Widerständen eher klein halten möchte, halte ich diese Werte für eher unwahrscheinlich - ich kenne bei diesen Exemplaren im AL-Gehäuse Werte von wenigen µH und pF. Ich denke daher, dass der Versuchsaufbau da den wesentlichen Beitrag zu deinem Meßergebnis liefert. Koaxkabel hat etwa 100pF/m und eine entsprechende Induktivität. Und diese Krokoklemmen mit den bunten Strippen kann man - wenn überhaupt - für NF verwenden (die haben oft erhebliche Leiterwiderstände und die Clips kontaktieren auch nicht immer zuverlässig).

Solltest Du über ein einfaches RLC-Meßgerät verfügen, welches mit niedrigeren Frequenzen arbeitet, solltest Du mal die parasitäre Kapazität des Widerstandes (gegen das Gehäuse, die "Längskapazität" werden diese einfachen Geräte kaum messen können) messen und auch dessen Induktivität (die wird von einigen Geräten ohnehin angezeigt). so könntest Du die zu erwartende Resonanzfrequenz abschätzen. Auch wenn das Messgerät nur im kHz-Bereich misst - Strippen so kurz wie möglich und direkt an den Widerstand führen .

Was Du auch noch machen kannst:
erstmal dieses Ende Coax-Kabel, das da offenbar noch am WIderstand hängt, entfernen. So, dass wirklich nur der Widerstand zwischen den Klemmen hängt, und dann messen. Danach - möglichst ohne den restlichen Versuchsaufbau zu bewegen oder zu verschieben . den Widerstand gegen einen 47-Ohm Metallfilmwiderstand austauschen und erneut messen. Die Metallschichwiderstände 1/8 W oder 1/3 W (eigentlich egal) haben recht gute HF-Eigenschaften. Da würde ich kaum ausgeprägt Resonanzen erwarten.

Hartwig

Falk0000

E-Mail

25.06.2021,
22:58

@ Hartwig

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz

» Solltest Du über ein einfaches RLC-Meßgerät verfügen, welches mit
» niedrigeren Frequenzen arbeitet, solltest Du mal die parasitäre Kapazität
» des Widerstandes (gegen das Gehäuse, die "Längskapazität" werden diese
» einfachen Geräte kaum messen können) messen und auch dessen Induktivität
» (die wird von einigen Geräten ohnehin angezeigt). so könntest Du die zu
» erwartende Resonanzfrequenz abschätzen. Auch wenn das Messgerät nur im
» kHz-Bereich misst - Strippen so kurz wie möglich und direkt an den
» Widerstand führen .

Anbei mit dem RLC-Messgerät ermittelte Werte


Falk0000

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25.06.2021,
23:09

@ Hartwig

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz

» Solltest Du über ein einfaches RLC-Meßgerät verfügen, welches mit
» niedrigeren Frequenzen arbeitet, solltest Du mal die parasitäre Kapazität
» des Widerstandes (gegen das Gehäuse, die "Längskapazität" werden diese
» einfachen Geräte kaum messen können) messen und auch dessen Induktivität
» (die wird von einigen Geräten ohnehin angezeigt). so könntest Du die zu
» erwartende Resonanzfrequenz abschätzen. Auch wenn das Messgerät nur im
» kHz-Bereich misst - Strippen so kurz wie möglich und direkt an den
» Widerstand führen .
»
» Hartwig





Hartwig(R)

25.06.2021,
23:39

@ Falk0000

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz

interessant, das ist ja nicht so weit weg von meiner Schätzung - nur finde ich das recht heftig für diesen Widerstand. Immerhin ergibt das etwa 10,5MHz. Die 0,657µF würde ich mal als Fehlmessung der Längskapazität interpretieren . In den normalen Datenblättern werden diese parasitären Parameter oft nicht angegeben. Zumal die Drahtwiderstände mit geringen Widerstandswerten nicht immer induktivitätsarm (bifilar, es gibt da bestimmte Wickeltechniken) gewickelt werden. Aber für halbwegs genaue Induktivitäts/Kapazitätsmessungen im Bereich pF/µH wären mir diese normalen Messtrippen immer noch viel zu lang. Ich benutze für derartige Messungen Kabel, die etwa 5cm lang sind, keine Schleifen bilden und sich nicht zu nahe kommen.
Trotzdem traue ich der Messung mit dem VNA nicht so ganz - das Gerät mist ja ja was es an seiner Coaxbuchse sieht - also Kabeleigenschaften und das Bauteil und interpretiert das alles als Netzwerk. Hast Du z.B. eine Schaltung mit einem Schwingkreis (Filter, Oszillator usw.) am Laufen und schließt einen Oszi an den Schwingkreis an, so verstimmst Du den je nach Frequenz und Tastkopf u. U. recht heftig. Und das wird hier ähnlich sein. Aber nach den Einzelmessungen würde ich keine riesigen Abweichungen mehr erwarten.

Falk0000

E-Mail

26.06.2021,
07:38

@ Hartwig

NanoVNA: 47 Ohm von 50 kHz bis 60 MHz

» interessant, das ist ja nicht so weit weg von meiner Schätzung - nur finde
» ich das recht heftig für diesen Widerstand. Immerhin ergibt das etwa
» 10,5MHz. Die 0,657µF würde ich mal als Fehlmessung der Längskapazität
» interpretieren . In den normalen Datenblättern werden diese parasitären
» Parameter oft nicht angegeben. Zumal die Drahtwiderstände mit geringen
» Widerstandswerten nicht immer induktivitätsarm (bifilar, es gibt da
» bestimmte Wickeltechniken) gewickelt werden. Aber für halbwegs genaue
» Induktivitäts/Kapazitätsmessungen im Bereich pF/µH wären mir diese normalen
» Messtrippen immer noch viel zu lang. Ich benutze für derartige Messungen
» Kabel, die etwa 5cm lang sind, keine Schleifen bilden und sich nicht zu
» nahe kommen.
» Trotzdem traue ich der Messung mit dem VNA nicht so ganz - das Gerät mist
» ja ja was es an seiner Coaxbuchse sieht - also Kabeleigenschaften und das
» Bauteil und interpretiert das alles als Netzwerk. Hast Du z.B. eine
» Schaltung mit einem Schwingkreis (Filter, Oszillator usw.) am Laufen und
» schließt einen Oszi an den Schwingkreis an, so verstimmst Du den je nach
» Frequenz und Tastkopf u. U. recht heftig. Und das wird hier ähnlich sein.
» Aber nach den Einzelmessungen würde ich keine riesigen Abweichungen mehr
» erwarten.
Hallo Hartwig und xy,

Ihr habt Recht. Besten Dank für Eure Unterstützung.

Die (mit dem NanoVNA durchgeführte) Vermessung der am BNC Kabel kurzgeschlossenen Krokoklemmen zeigt, daß die Messstrippe beim vermeintlichen Widerstandspeak von 1/4 Wellenlänge der Messleitung im Netzwerk herrührt ...




Vielen Dank
Falk