simi7
D Südbrandenburg, 09.12.2020, 19:02 (editiert von simi7 am 09.12.2020 um 19:10) |
UKW Radio 220V -> 230V (Elektronik) |
Hallo,
das Radio eines Bekannten hatte den Umstieg von 220V zu 230V nicht vertragen.
Das dänische Fabrikat "Arena T1200" war wohl seine erste Anschaffung als Lehrling, deshalb wollte er es nicht dem Elektronikhimmel übergeben.
Zum Glück gibts den Schaltplan im Netz mitsamt den Spannungsangaben.
Durch die erhöhte Stromaufnahme hatte sich ein Sicherungs-/Siebwiderstand (R630) ausgelötet.
Zuerst Elkos C623 + C624 erneuert und Widerstand neu verlötet. Nach ein paar Betriebsstunden erinnerte er sich an seine Aufgabe und löste wieder aus.
Eine Messung ergab am Ausgang des NT ca.35V anstelle der im Plan vermerkten 27V.
Da eine Änderung der Eingangsbeschaltung des Netztrafos aus baulichen Gründen nicht möglich war reduzierte ich die Spannung im Netzteil mit einer 4,7V/5W Z-Diode.
Jetzt sind exakt 27V zu messen. Allerdings wird die Z-Diode ganz schön heiß, so dass ich ihr noch ein paar cm² Konservenbüchsenblech an die Beine löten musste.
Jetzt kann man die Diode etwa 10 Sekunden anfassen bis das Gehirn sagt: lass los.
Aber das ist nicht das Thema.
Meine Frage: Ich habe die Z-Diode vor den 2. Siebwiderstand geschaltet.
Ist das sinnvoll, oder egal oder gibt es aus elektrischen Gründen eine bessere Stelle?
Egal was ihr schreibt, die bleibt jetzt da. Aber vielleicht für's nächste mal...

Die Mühle dudelt jetzt schon 24h im Dauerbetrieb, also Test bestanden.
Das Skalenseil neu aufzulegen habe ich mir verkniffen. Muss er halt nach Gehör abstimmen.
edit: Rein rechnerisch hätten es keine 5V Überspannung sein dürfen sondern nur 1,2V. Wer weiß, wie laut die damals die Kiste beim messen aufgedreht hatten. |
bigdie
09.12.2020, 19:20
@ simi7
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UKW Radio 220V -> 230V |
» Hallo,
» das Radio eines Bekannten hatte den Umstieg von 220V zu 230V nicht
» vertragen.
» Das dänische Fabrikat "Arena T1200" war wohl seine erste Anschaffung als
» Lehrling, deshalb wollte er es nicht dem Elektronikhimmel übergeben.
» Zum Glück gibts den Schaltplan im Netz mitsamt den Spannungsangaben.
» Durch die erhöhte Stromaufnahme hatte sich ein Sicherungs-/Siebwiderstand
» (R630) ausgelötet.
» Zuerst Elkos C623 + C624 erneuert und Widerstand neu verlötet. Nach ein
» paar Betriebsstunden erinnerte er sich an seine Aufgabe und löste wieder
» aus.
» Eine Messung ergab am Ausgang des NT ca.35V anstelle der im Plan vermerkten
» 27V.
» Da eine Änderung der Eingangsbeschaltung des Netztrafos aus baulichen
» Gründen nicht möglich war reduzierte ich die Spannung im Netzteil mit einer
» 4,7V/5W Z-Diode.
» Jetzt sind exakt 27V zu messen. Allerdings wird die Z-Diode ganz schön
» heiß, so dass ich ihr noch ein paar cm² Konservenbüchsenblech an die Beine
» löten musste.
» Jetzt kann man die Diode etwa 10 Sekunden anfassen bis das Gehirn sagt:
» lass los.
»
» Aber das ist nicht das Thema.
» Meine Frage: Ich habe die Z-Diode vor den 2. Siebwiderstand geschaltet.
» Ist das sinnvoll, oder egal oder gibt es aus elektrischen Gründen eine
» bessere Stelle?
» Egal was ihr schreibt, die bleibt jetzt da. Aber vielleicht für's nächste
» mal...
»
»
» 
» Die Mühle dudelt jetzt schon 24h im Dauerbetrieb, also Test bestanden.
» Das Skalenseil neu aufzulegen habe ich mir verkniffen. Muss er halt nach
» Gehör abstimmen.
»
» edit: Rein rechnerisch hätten es keine 5V Überspannung sein dürfen sondern
» nur 1,2V. Wer weiß, wie laut die damals die Kiste beim messen aufgedreht
» hatten.
Gibt auch noch Z-Dioden mit mehr Leistung
https://www.ebay.de/itm/3-Stueck-Zener-Diode-SZ-600-5-1-Leistungszenerdiode-8Watt-5-/274390437819 |
simi7
D Südbrandenburg, 09.12.2020, 19:31
@ bigdie
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UKW Radio 220V -> 230V |
» Gibt auch noch Z-Dioden mit mehr Leistung
» https://www.ebay.de/itm/3-Stueck-Zener-Diode-SZ-600-5-1-Leistungszenerdiode-8Watt-5-/274390437819
Die abzuführende Wärme wird dabei nicht weniger.
Aber das Kühlblech hätte ich damit eleganter befestigen können. |
olit

Berlin, 09.12.2020, 20:02
@ simi7
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UKW Radio 220V -> 230V |
»
»
» 
» Die Mühle dudelt jetzt schon 24h im Dauerbetrieb, also Test bestanden.
» Das Skalenseil neu aufzulegen habe ich mir verkniffen. Muss er halt nach
» Gehör abstimmen.
»
» edit: Rein rechnerisch hätten es keine 5V Überspannung sein dürfen sondern
» nur 1,2V. Wer weiß, wie laut die damals die Kiste beim messen aufgedreht
» hatten.
Es könnte ja auch sein das Der Trafo durch die erhöhte Primärspannung zu Warm wurde und nun einen Primären Windungsschluss hat.
Mal dran riechen.  |
simi7
D Südbrandenburg, 09.12.2020, 20:21 (editiert von simi7 am 09.12.2020 um 20:22)
@ olit
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UKW Radio 220V -> 230V |
» Es könnte ja auch sein das Der Trafo durch die erhöhte Primärspannung zu
» Warm wurde und nun einen Primären Windungsschluss hat.
» Mal dran riechen. 
Er ist zwar nicht kalt, aber soo warm auch wiederum nicht. Den kann ich länger anfassen als die Diode.
Riechen tut er auch noch gesund.
Wahrscheinlich würde sonst auch die Primärsicherung auslösen. |
Sel am Handy
09.12.2020, 21:04
@ simi7
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UKW Radio 220V -> 230V |
» Er ist zwar nicht kalt, aber soo warm auch wiederum nicht. Den kann ich
» länger anfassen als die Diode.
» Riechen tut er auch noch gesund.
» Wahrscheinlich würde sonst auch die Primärsicherung auslösen.
Nein, im Trafo sind nur paar Windungen mit einem Kurzen. Der Fehler wird sich ganz sicher weiter ausbreiten. Biss dann eben der Trafokern einen Feinschluß zum Kern oder auf die Sekundärwicklung hat.
Bitte tue dir und deinem Bekannten etwas Gutes und wechsle unbedingt den Trafo! Ansonsten wirds Radio unter Umständen ein todbringendes Gerät! Falls du keinen passenden Trafo hast, so mache ein Foto und gib paar Abmessungen mit. Ich habe hier ne ganze Kiste von den Dingern. Natürlich prüfe ich den Trafo, soweit das meine Prüfgeräte zulassen.
LG Sel |
Hartwig
09.12.2020, 21:57 (editiert von Hartwig am 09.12.2020 um 22:05)
@ Sel am Handy
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UKW Radio 220V -> 230V |
Hallo,
»
» Nein, im Trafo sind nur paar Windungen mit einem Kurzen.
Teilen sich die 230V auf weniger Windungen auf, so erhöht das die Sekundärspannung. Nur reduziert sich das, wenn die Windungen im Defektbereich einen Kurzschluß bilden. Bei fast 30% überspannung wäre also ein recht großer Bereich betroffen. Das wäre also eine gute Erklärung für die Überspannung, die auch außerhalb der üblichen Toleranzen für Meßwertangaben liegt.
» Der Fehler wird
» sich ganz sicher weiter ausbreiten. Biss dann eben der Trafokern einen
» Feinschluß zum Kern oder auf die Sekundärwicklung hat.
Sicher ist nix - wie man sieht Wenn der Trafo z.B. ein Wickelkörper aus Pertinax ist, muss schon einiges passieren, ehe das der Fall ist. Die Dänen haben eigentlich recht solide Trafos gebaut - das Gerät war in den End-60ern recht verbreitet. Die Umstellung auf 230V sehe ich auch nicht unbedingt als Ursache. Somit würde ich den Trafo auf jeden Fall genau prüfen - zumal (wenn ich das richtig erinnere) - das Gerät ein Holzgehäuse hat. Wahrscheinlich ist der Cu-Widerstand der kurzgeschlossenen Windungen so hoch, dass die Primärsicherung noch nicht anspricht.
Grüße
Hartwig |
simi7
D Südbrandenburg, 09.12.2020, 22:23
@ Hartwig
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UKW Radio 220V -> 230V |
» Hallo,
» »
» » Nein, im Trafo sind nur paar Windungen mit einem Kurzen.
» Teilen sich die 230V auf weniger Windungen auf, so erhöht das die
» Sekundärspannung. Nur reduziert sich das, wenn die Windungen im
» Defektbereich einen Kurzschluß bilden. Bei fast 30% überspannung wäre also
» ein recht großer Bereich betroffen. Das wäre also eine gute Erklärung für
» die Überspannung, die auch außerhalb der üblichen Toleranzen für
» Meßwertangaben liegt.
»
» » Der Fehler wird
» » sich ganz sicher weiter ausbreiten. Biss dann eben der Trafokern einen
» » Feinschluß zum Kern oder auf die Sekundärwicklung hat.
»
» Sicher ist nix - wie man sieht Wenn der Trafo z.B. ein Wickelkörper
» aus Pertinax ist, muss schon einiges passieren, ehe das der Fall ist. Die
» Dänen haben eigentlich recht solide Trafos gebaut - das Gerät war in den
» End-60ern recht verbreitet. Die Umstellung auf 230V sehe ich auch nicht
» unbedingt als Ursache. Somit würde ich den Trafo auf jeden Fall genau
» prüfen - zumal (wenn ich das richtig erinnere) - das Gerät ein Holzgehäuse
» hat. Wahrscheinlich ist der Cu-Widerstand der kurzgeschlossenen Windungen
» so hoch, dass die Primärsicherung noch nicht anspricht.
Warum reitet ihr auf einem Windungsschlus rum?
Das Ding wird handwarm, das ist doch völlig normal.
Im Schaltbild steht 27V bei 560mA. Ich vermute bei Vollaussteuerung.
Gemessen habe ich 200mA, also wäre das plausibel.
Könnte es sein, dass die Sicherungswiderstände mit höherem Alter eher auslösen.
Das sind so 4-kantige Zementdinger mit angelötetem Federblech.
Diese:
 |
Hartwig
09.12.2020, 22:47
@ simi7
|
UKW Radio 220V -> 230V |
» Warum reitet ihr auf einem Windungsschlus rum?
» Das Ding wird handwarm, das ist doch völlig normal.
» Im Schaltbild steht 27V bei 560mA.
ah, ok..
wie sagten die Indianer noch: reitest du auf einem Pferd und es ist tot, dann steig ab!" (oder so ähnlich) - bin abgestiegen, bei halben Strom ist das erklärlich
» Ich vermute bei Vollaussteuerung.
» Gemessen habe ich 200mA, also wäre das plausibel.
» Könnte es sein, dass die Sicherungswiderstände mit höherem Alter eher
» auslösen.
obwohl - der Widerstand aber hat der Widerstand auch beim halben Strom ausgelöst? mal die Leistungen verglichen? Es würde mich nicht überraschen, wenn die Dinger altern....
» Das sind so 4-kantige Zementdinger mit angelötetem Federblech.
» Diese:
»
»  |
Kendiman
10.12.2020, 08:50 (editiert von Kendiman am 10.12.2020 um 08:53)
@ simi7
|
UKW Radio 220V -> 230V |
» Hallo,
» das Radio eines Bekannten hatte den Umstieg von 220V zu 230V nicht
» vertragen.
» Das dänische Fabrikat "Arena T1200" war wohl seine erste Anschaffung als
» Lehrling, deshalb wollte er es nicht dem Elektronikhimmel übergeben.
» Zum Glück gibts den Schaltplan im Netz mitsamt den Spannungsangaben.
» Durch die erhöhte Stromaufnahme hatte sich ein Sicherungs-/Siebwiderstand
» (R630) ausgelötet.
» Zuerst Elkos C623 + C624 erneuert und Widerstand neu verlötet. Nach ein
» paar Betriebsstunden erinnerte er sich an seine Aufgabe und löste wieder
» aus.
» Eine Messung ergab am Ausgang des NT ca.35V anstelle der im Plan vermerkten
» 27V.
» Da eine Änderung der Eingangsbeschaltung des Netztrafos aus baulichen
» Gründen nicht möglich war reduzierte ich die Spannung im Netzteil mit einer
» 4,7V/5W Z-Diode.
» Jetzt sind exakt 27V zu messen. Allerdings wird die Z-Diode ganz schön
» heiß, so dass ich ihr noch ein paar cm² Konservenbüchsenblech an die Beine
» löten musste.
» Jetzt kann man die Diode etwa 10 Sekunden anfassen bis das Gehirn sagt:
» lass los.
»
» Aber das ist nicht das Thema.
» Meine Frage: Ich habe die Z-Diode vor den 2. Siebwiderstand geschaltet.
» Ist das sinnvoll, oder egal oder gibt es aus elektrischen Gründen eine
» bessere Stelle?
» Egal was ihr schreibt, die bleibt jetzt da. Aber vielleicht für's nächste
» mal...
»
»
» 
» Die Mühle dudelt jetzt schon 24h im Dauerbetrieb, also Test bestanden.
» Das Skalenseil neu aufzulegen habe ich mir verkniffen. Muss er halt nach
» Gehör abstimmen.
»
» edit: Rein rechnerisch hätten es keine 5V Überspannung sein dürfen sondern
» nur 1,2V. Wer weiß, wie laut die damals die Kiste beim messen aufgedreht
» hatten.
Die Lötstelle, die am Sicherungswiderstand auslöst, hat im Auslieferungszustand ein spezielles Lot.
Wenn du "normales" Lötzinn verwendet hast, um die Sicherung zu "reparieren",
dann hat sie je nach verwendetem Lot ein anderes Auslöseverhalten.
Diese Art von Widerständen mit Thermosicherung gab es in den 60 er Jahren.
Ich kenn Fälle, da wurde sie Lötstelle zusätzlich mit Draht umwickelt,
weil sie immer wieder auslöste. Damit war dann der "Fehler" behoben. |
simi7
D Südbrandenburg, 10.12.2020, 09:01
@ Kendiman
|
UKW Radio 220V -> 230V |
» Die Lötstelle, die am Sicherungswiderstand auslöst, hat im
» Auslieferungszustand ein spezielles Lot.
» Wenn du "normales" Lötzinn verwendet hast, um die Sicherung zu
» "reparieren",
» dann hat sie je nach verwendetem Lot ein anderes Auslöseverhalten.
» Diese Art von Widerständen mit Thermosicherung gab es in den 60 er Jahren.
» Ich kenn Fälle, da wurde sie Lötstelle zusätzlich mit Draht umwickelt,
» weil sie immer wieder auslöste. Damit war dann der "Fehler" behoben.
Das habe ich mir schon gedacht.
Allerdings ging ich davon aus, dass mein Standard 60/40 Lötzinn den Schmelzpunkt eher nach oben treibt. Aber wer weiß schon, wie sich das Lot-Gemisch verhält.
Ich bekam das Gerät bereits mit ausgelöstem Widerstand und weiß auch nicht, ob da schon Jemand nachgelötet hatte. Mein erster Verdacht fiel ja auch auf die Ladeelkos als Ursache. Die hatten aber zumindest keinen erhöhten Leckstrom. |
bigdie
10.12.2020, 15:44
@ Sel am Handy
|
UKW Radio 220V -> 230V |
» » Er ist zwar nicht kalt, aber soo warm auch wiederum nicht. Den kann ich
» » länger anfassen als die Diode.
» » Riechen tut er auch noch gesund.
» » Wahrscheinlich würde sonst auch die Primärsicherung auslösen.
»
» Nein, im Trafo sind nur paar Windungen mit einem Kurzen. Der Fehler wird
» sich ganz sicher weiter ausbreiten. Biss dann eben der Trafokern einen
» Feinschluß zum Kern oder auf die Sekundärwicklung hat.
»
» Bitte tue dir und deinem Bekannten etwas Gutes und wechsle unbedingt den
» Trafo! Ansonsten wirds Radio unter Umständen ein todbringendes Gerät! Falls
» du keinen passenden Trafo hast, so mache ein Foto und gib paar Abmessungen
» mit. Ich habe hier ne ganze Kiste von den Dingern. Natürlich prüfe ich den
» Trafo, soweit das meine Prüfgeräte zulassen.
»
» LG Sel
Ein Trafo mit Windungsschluss überlebt keine halbe Stunde. Der zerstört sich in kürzester Zeit selbst, wenn die vorgeschaltete Sicherung es nicht verhindert |