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Pit1509(R)

06.12.2020,
17:47
 

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik) (Elektronik)

Hallo zusammen,

in einer Betriebsanleitung zu einem Geschirrspüler bin ich auf folgenden Hinweis gestoßen:
"...wird ein FI-Schalter dem Gerät vorgeschaltet, muss dieser pulsstromsensitiv sein."
Ich vermute nun, damit ist ein FI-Schutzschalter gemeint mit der Auslösecharakteristik A gemeint, der dennoch auch bei 30mA auslösen kann und auch den selben Nennstrom hat wie ein in der Regel verbauter Standard-FI?
Warum pulsstromsensitiv, unter welchen Umständen könnte jemand gefährdet werden bei einem falsch gewählten FI?
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit den unterschiedlichen Auslösecharakteristiken und wie ist das technisch unterschiedlich gelöst?
Ich habe bei einem FI bisher nur das schematische Bild vor Augen mit dem Ringkern und den Draht-Wicklungen darauf (Summenstromwandler).

Danke Euch im voraus für Euren Input dazu!

Gruß Pit

Jüwü(R)

E-Mail

Würzburg,
07.12.2020,
13:28

@ Pit1509

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» Hallo zusammen,
»
» in einer Betriebsanleitung zu einem Geschirrspüler bin ich auf folgenden
» Hinweis gestoßen:
» "...wird ein FI-Schalter dem Gerät vorgeschaltet, muss dieser
» pulsstromsensitiv sein."
» Ich vermute nun, damit ist ein FI-Schutzschalter gemeint mit der
» Auslösecharakteristik A gemeint, der dennoch auch bei 30mA auslösen kann
» und auch den selben Nennstrom hat wie ein in der Regel verbauter
» Standard-FI?
» Warum pulsstromsensitiv, unter welchen Umständen könnte jemand gefährdet
» werden bei einem falsch gewählten FI?
» Hat jemand von Euch Erfahrungen mit den unterschiedlichen
» Auslösecharakteristiken und wie ist das technisch unterschiedlich gelöst?
» Ich habe bei einem FI bisher nur das schematische Bild vor Augen mit dem
» Ringkern und den Draht-Wicklungen darauf (Summenstromwandler).
»
» Danke Euch im voraus für Euren Input dazu!
»
» Gruß Pit

Auszug aus "elektrofachkraft.de":
Allstromsensitive FI-Schutzschalter Typ B erfassen alle Fehlerstromarten

Allstromsensitive FI-Schutzschalter vom Typ B erfassen alle Fehlerstromarten entsprechend der Auslösecharakteristik B nach IEC 60755, das heißt auch glatte Gleichfehlerströme. Darüber hinaus sprechen diese Fehlerstromschutzschalter auch auf Wechselfehlerströme mit allen Frequenzen und Mischfrequenzen bis 1 MHz (100 kHz bei selektiver Ausführung) an. Dabei ist die Auslöseempfindlichkeit nicht für alle Schalter über den gesamten Auslösefrequenzbereich konstant, sondern weist je nach Schaltertyp und Bemessungsfehlerstrom einen unterschiedlichen Frequenzgang auf.

Zur Vermeidung unerwünschter Auslösungen eines allstromsensitiven Fehlerstromschutzschalters durch Ableitströme ist neben seinem Bemessungsfehlerstrom auch der Frequenzgang des Auslösestromes von Bedeutung. In DIN VDE 0100 Teil 530 wird für Fehlerstromschutzschaltungen in Anlagen mit Betriebsmitteln, die einen glatten Gleichfehlerstrom verursachen können (z.B. Frequenzumrichter), der Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen Typ B vorgeschrieben, und diese müssen auch zum vorbeugenden Brandschutz eingesetzt werden.

Die Richtlinie VdS 3501 empfiehlt den Einsatz dieser Schutzschalter.

bigdie(R)

07.12.2020,
13:44

@ Pit1509

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» Hallo zusammen,
»
» in einer Betriebsanleitung zu einem Geschirrspüler bin ich auf folgenden
» Hinweis gestoßen:
» "...wird ein FI-Schalter dem Gerät vorgeschaltet, muss dieser
» pulsstromsensitiv sein."
» Ich vermute nun, damit ist ein FI-Schutzschalter gemeint mit der
» Auslösecharakteristik A gemeint, der dennoch auch bei 30mA auslösen kann
» und auch den selben Nennstrom hat wie ein in der Regel verbauter
» Standard-FI?
» Warum pulsstromsensitiv, unter welchen Umständen könnte jemand gefährdet
» werden bei einem falsch gewählten FI?
» Hat jemand von Euch Erfahrungen mit den unterschiedlichen
» Auslösecharakteristiken und wie ist das technisch unterschiedlich gelöst?
» Ich habe bei einem FI bisher nur das schematische Bild vor Augen mit dem
» Ringkern und den Draht-Wicklungen darauf (Summenstromwandler).
»
» Danke Euch im voraus für Euren Input dazu!
»
» Gruß Pit
In DE sind nur Pulsstromsensitive Typ A erlaubt. In Polen darf man auch Typ AC einbauen, die reagieren nur bei reinem Wechselstrom. Pulsstromsensitiv reagiert auch bei pulsierendem Gleichstrom.
Typ B reagiert auch bei glattem Gleichfehlerstrom

gast

07.12.2020,
14:31

@ Pit1509

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» Ich vermute nun, damit ist ein FI-Schutzschalter gemeint mit der
» Auslösecharakteristik A gemeint, der dennoch auch bei 30mA auslösen kann
» und auch den selben Nennstrom hat wie ein in der Regel verbauter
» Standard-FI?
richtig
» Warum pulsstromsensitiv, unter welchen Umständen könnte jemand gefährdet
» werden bei einem falsch gewählten FI?
Wenn (auch kleine) Gleichstromfehlerströme fließen dann ist das dem RCD egal aber
durch diese Gleichstromfehlerströme wird der Wandler magnetisiert und reagiert auf AC Fehlerströme
verzögert oder gar nicht.

Überall dort wo Elektronik im Einsatz ist und eine DC Spannung gebildet wird, kann das bei einem
Isolationsfehler auftreten (natürlich nur bei Schutzklasse 1 Geräten).

Auch sind alle RCD vom Typ AC in Bestandsanlagen als Mangel zu werten sobald in der Anlage
elektronische Betriebsmittel betrieben werden. Der Bestandschutz gilt hier nicht, weil das Schutzorgan
RCD anders als vom Hersteller vorgegeben betrieben wird.
In den technischen Unterlagen war immer schon definiert, dass ein DC Fehlerstrom > 6mA nicht auftreten darf.
Das kann niemand garantieren -> darf nicht betrieben werden.

bigdie(R)

07.12.2020,
14:43

@ gast

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» Überall dort wo Elektronik im Einsatz ist und eine DC Spannung gebildet
» wird, kann das bei einem
» Isolationsfehler auftreten (natürlich nur bei Schutzklasse 1 Geräten).
»
1. hat das mit der Schutzklasse gar nichts zu tun
2. stimmt auch der 1. Satz nicht. Gleichfehlerströme, die ein Typ A FI nicht erkennt, können nur hinter einem 6puls Gleichrichter entstehen also bei Drehstromgleichrichtung oder bei einer Einweggleichrichtung mit Glättungskondesator. Und den gibt es in keinem Gerät.

gast

07.12.2020,
20:05

@ bigdie

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» » Überall dort wo Elektronik im Einsatz ist und eine DC Spannung gebildet
» » wird, kann das bei einem
» » Isolationsfehler auftreten (natürlich nur bei Schutzklasse 1 Geräten).
»
» »
» 1. hat das mit der Schutzklasse gar nichts zu tun
Na wo soll bei einem SK2 Gerät der Fehlerstrom gegen Erde fließen?
» 2. stimmt auch der 1. Satz nicht. Gleichfehlerströme, die ein Typ A FI
» nicht erkennt, können nur hinter einem 6puls Gleichrichter entstehen also
» bei Drehstromgleichrichtung oder bei einer Einweggleichrichtung mit
» Glättungskondesator. Und den gibt es in keinem Gerät.
Sagt wer? 1Doide+1 Kondensator und schon ist das Problem da.
Schau dir mal die Schaltungsbeispiele in der HD60364 an.

bigdie(R)

07.12.2020,
21:06

@ gast

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» Na wo soll bei einem SK2 Gerät der Fehlerstrom gegen Erde fließen?
Wozu wird denn ein FI heute eingebaut. Wenn das SK II Gerät defekt ist und du da dran hängst und über dich
» Schau dir mal die Schaltungsbeispiele in der HD60364 an.
Es gibt kein Gerät mit Einweggleichrichtung und Kondensator. Es gibt genau genommen nicht mal ein Gerät mit Einweggleichrichtung der Netzspannung ohne Kondensator.

xy(R)

E-Mail

07.12.2020,
22:03

@ bigdie

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» Es gibt genau
» genommen nicht mal ein Gerät mit Einweggleichrichtung der Netzspannung ohne
» Kondensator.

So mancher Fön.

Wolfgang Horejsi(R)

07.12.2020,
22:05

@ bigdie

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» EEs gibt genau
» genommen nicht mal ein Gerät mit Einweggleichrichtung der Netzspannung ohne
» Kondensator.

Ausser dem Fön auf kleiner Stufe. Oder dem Pürierstab auf kleiner Stufe. Oder ...

Pit1509(R)

08.12.2020,
07:59

@ Wolfgang Horejsi

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» » EEs gibt genau
» » genommen nicht mal ein Gerät mit Einweggleichrichtung der Netzspannung
» ohne
» » Kondensator.
»
» Ausser dem Fön auf kleiner Stufe. Oder dem Pürierstab auf kleiner Stufe.
» Oder ...

Danke für alle Eure Antworten.
Ich konnte da eine Menge wieder lernen.
Gestern hatte ich noch von einem langjähig erfahrenen Bau-Installateur gehört, daß dieser unterscheidet zwischen
den "normalen" (ich denke nun Typ A, nicht mehr AC) und
den "elektronischen" (bestimmt Typ B) FI´s.
Viele Grüße
Pit

Wolfgang Horejsi(R)

08.12.2020,
09:19

@ Pit1509

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» » » EEs gibt genau
» » » genommen nicht mal ein Gerät mit Einweggleichrichtung der Netzspannung
» » ohne
» » » Kondensator.
» »
» » Ausser dem Fön auf kleiner Stufe. Oder dem Pürierstab auf kleiner Stufe.
» » Oder ...
»
» Danke für alle Eure Antworten.
» Ich konnte da eine Menge wieder lernen.
» Gestern hatte ich noch von einem langjähig erfahrenen Bau-Installateur
» gehört, daß dieser unterscheidet zwischen
» den "normalen" (ich denke nun Typ A, nicht mehr AC) und
» den "elektronischen" (bestimmt Typ B) FI´s.

Der Hauptbauteil des Typ A ist ein Ringkerntrafo. 4 Leitungen gehen als "Primärwicklung" hindurch, L1 bis L3 und N. Die Sekundärwicklung hat ein paar hundert Windungen und steuert einen Elektromagneten an, der im Fehlerfall auslöst. Zur Demonstration haben ich einen geöffneten RCD, bei dem ich einen zusätzlichen dünnen Draht durch den Ringkern gezogen habe. Wenn ich eine 1,5V Zelle an diesen Draht halte, gibt das einen Stromimpuls, der den RCD auslöst. Dazu ist sonst kein Anschluß notwendig, der RCD liegt offen auf dem Tisch.

bigdie(R)

08.12.2020,
13:48
(editiert von bigdie
am 08.12.2020 um 13:49)


@ xy

Frage zu FI-Schutzschalter (Auslösecharakteristik)

» » Es gibt genau
» » genommen nicht mal ein Gerät mit Einweggleichrichtung der Netzspannung
» ohne
» » Kondensator.
»
» So mancher Fön.
Die gibt es schon lange nicht mehr. Heute schalten die die Heizwendel um um die Leistung zu reduzieren.

Aber wie geschrieben, auch damit kommt der Typ A FI klar.