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dd0ul(R)

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Munich,
12.04.2017,
07:29
 

NF gleichrichten - mit steilen Flanken (Elektronik)

Moin,

gegeben ist ein Sinus mit einer Frequenz irgendwo zwischen 300Hz und 3kHz aus der Soundkarte raus (die Frequenz mag beim einen Benutzer niedrig sein bei einem anderen hoch, sie variiert selbst jedoch nicht). Sie ist mal für einige ms aktiv, dann wieder nicht. Um genau zu sein: Im Zustand "NF an / NF aus" und der Länge dieser Zustände steckt eine Information. Damit will ich einen Transistor schalten, der über seine Kollektor-Emitterstrecke einen Morsesender tastet.

Der erste schnelle Versuch auf dem Steckbrett gestern: Mit einer Diode, einem Kondensator und einem parallelen Entladewiderstand ging das nach einigen Variationen von C (letztlich 100nF) und R (letztlich 6.8kΩ) halbwegs gut. Der Abfall könnte aber schneller sein. Da lässt sich vielleicht nach etwas am Vorwiderstand zur Basis optimieren, aber das wirkt alles etwas wacklig, vor allem wenn der Sinus mal eine andere Amplitude haben sollte oder eine andere NF-Frequenz zum Einsatz kommt.


Deswegen meine Frage: Welche Alternativen fallen euch ein? Schnell im Ansteig, schnell im Abfall, unabhängig von Amplitude und Frequenz?

Danke für Hinweise

--
Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht!

olit(R)

E-Mail

Berlin,
12.04.2017,
08:09

@ dd0ul

NF gleichrichten - mit steilen Flanken

» Moin,
»
» gegeben ist ein Sinus mit einer Frequenz irgendwo zwischen 300Hz und 3kHz
» aus der Soundkarte raus (die Frequenz mag beim einen Benutzer niedrig sein
» bei einem anderen hoch, sie variiert selbst jedoch nicht). Sie ist mal für
» einige ms aktiv, dann wieder nicht. Um genau zu sein: Im Zustand "NF an /
» NF aus" und der Länge dieser Zustände steckt eine Information. Damit will
» ich einen Transistor schalten, der über seine Kollektor-Emitterstrecke
» einen Morsesender tastet.
»
» Der erste schnelle Versuch auf dem Steckbrett gestern: Mit einer Diode,
» einem Kondensator und einem parallelen Entladewiderstand ging das nach
» einigen Variationen von C (letztlich 100nF) und R (letztlich 6.8kΩ)
» halbwegs gut. Der Abfall könnte aber schneller sein. Da lässt sich
» vielleicht nach etwas am Vorwiderstand zur Basis optimieren, aber das wirkt
» alles etwas wacklig, vor allem wenn der Sinus mal eine andere Amplitude
» haben sollte oder eine andere NF-Frequenz zum Einsatz kommt.
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» Deswegen meine Frage: Welche Alternativen fallen euch ein? Schnell im
» Ansteig, schnell im Abfall, unabhängig von Amplitude und Frequenz?
»
Anstatt des Transistor ein Schmitttrigger.

Offroad GTI(R)

12.04.2017,
08:12

@ dd0ul

NF gleichrichten - mit steilen Flanken

» gegeben ist ein Sinus mit einer Frequenz irgendwo zwischen 300Hz und 3kHz
» aus der Soundkarte raus (die Frequenz mag beim einen Benutzer niedrig sein
» bei einem anderen hoch, sie variiert selbst jedoch nicht). Sie ist mal für
» einige ms aktiv, dann wieder nicht. Um genau zu sein: Im Zustand "NF an /
» NF aus" und der Länge dieser Zustände steckt eine Information. Damit will
» ich einen Transistor schalten, der über seine Kollektor-Emitterstrecke
» einen Morsesender tastet.
Kurz gesagt hast du ein Rechteck-Moduliertes AM-Signal und willst wieder das Rechteck heraus gekommen?


» Der erste schnelle Versuch auf dem Steckbrett gestern: Mit einer Diode,
» einem Kondensator und einem parallelen Entladewiderstand ging das nach
» einigen Variationen von C (letztlich 100nF) und R (letztlich 6.8kΩ)
» halbwegs gut.
Also der Standard-AM-Demodulator?

» Der Abfall könnte aber schneller sein.
Dann musst du weiter R und C variieren. Nur den Abfall nach "AM-AUS" anpassen funktioniert aber nicht.


» Da lässt sich vielleicht nach etwas am Vorwiderstand zur Basis optimieren,
Ich hätte eher an einen Komparator gedacht, dessen Schaltschwellen sinnfällig gewählt werden.
Dass müsste dann aber für jede Frequenz separat abgestimmt werden.

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
12.04.2017,
10:16
(editiert von geralds
am 12.04.2017 um 10:23)


@ dd0ul

Mose-Coder

Hi,

wenn ich dich also richtig verstanden habe, willst einen Mose-Coder bauen, stimmt's?

Ok, -- Es gibt viele Schaltungen, welche auch in den Zeitschriften Elektor, bzw. Funkschau, vorgestellt wurden, werden.

Im Prinzip, mal meine Vorstellung, Interpretation deiner spärlichen Info, Beschreibung:

Schaltungsmäßig, - schnelle Komparatoren nehmen, bei denen Schwellwerte eine Logik ansteuern...
Schmitt-Trigger wurden erwähnt.

Ich würde zwei Frequenzen nehmen (wird auch, was ich mich erinnere, in etwa so gemacht), eine
für "Di", eine für "Da".
"Di" wäre etwas höher frequenter, "Da" nieder frequenter, aber so weit auseinander, dass man beide gut, auch gut hörbar, unterscheiden kann.

Also, zwei gleichzeitig aktive Frequenzgeneratoren.
Dann käme eine Torschaltung, zB Burst-Schalter, bzw. hier geht's dann in Richtung Sender, zB optisch, zB HF, oder wohin immer.
Dann kann eben modulieren, AM üblicher Weise.
Mit einem HF-Sender gesendet, wird soweit ich mich erinnere, einfach ein SSB gefilterten Sender verwendet, oder was immer notwendig ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Einseitenbandmodulation

http://dh2mic.darc.de/afu-kurs/pdffiles/tx.pdf
Auf Seite 6, beginnt eine Beschreibung von SSB. - dabei mit einigen Bespielen, zB der "A"-Laut, wie er sich moduliert "anhört".

So in etwa würde ich vorgehen.
Es gibt viele Möglichkeiten, aus einem Soundkartensignal Morsezeichen zu generieren.
zB: eine ganze Lauten-Tabelle durchklappern.

Grüße
Gerald
---

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

Hartwig(R)

12.04.2017,
14:45
(editiert von Hartwig
am 12.04.2017 um 15:33)


@ dd0ul

NF gleichrichten - mit steilen Flanken

Hallo,
anbei mal eine praktisch benutzte Schaltung, die ich mal für einen Sensor aufgebaut habe. Aufgrund von Gegebenheiten der Anwendung (Nichtlinearitäten und externe Störungen) ist der Aufbau etwas "eigen". Sie schaltet relativ schnell, allerdings sollten wir wissen, wie schnell "schnell" ist.
Die Funktion:
Ein NF-Signal (hier eben über 7kHz) wird über C1 R1 eingekoppelt. C1 dient hier nur der Gleichspannungsentkopplung, R1 verhindert, dass die NF-Quelle den nachfolgenden Schwingkreis bedämpft. Der Schwingkreis besteht aus einer einfachen kleinen Drossel (Festinduktiviät), wie man Sie überall bekommt. Immerhin erreichte ich eine Güte von etwas über 10. Damit habe ich eine gute Filterwirkung und die Amplitudenerhöhung. R2 dient wieder der Entkopplung. D1 bewirkt eine Gleichrichtung, R1 sorgt für einen minimalen Strom durch den Gleichrichter. Je nach OPV könnte man D1 auch weglassen, aber ich mag solche Tricks nicht. Der OPV verstärkt das Signal ohne zu invertieren (einstellbar mit R5). D2 hat wieder Pufferfunktion, da am Ausgang des OPV Halbwellen anliegen. R6 und C3 bilden eine definierte Zeitkonstante zur Glättung, ohne D2 würde der OPV den Kondensator aber nach jeder Halbwelle wieder entladen. Als Schaltstufe arbeitet hier ein 555er (bipolar), dessen Schaltschwellen in meinem Fall mit R7 in einen bestimmten Bereich gelegt wurden, normal liegt pin 5 nur über C4 (10n) an Masse. Die Ausgänge sind beliebig nutzbar.Ein Zeitverhalten hat der 555 hier nicht. Du müsstest den Schwingkreis für Deine Frequenz anpassen sowie C3 vergößern. Der Schwingkreis kann auch entfallen, der ist nur hilfreich als Filter, wenn man mit einer stabilen Frequenz arbeitet. R1 und/oder R2 könnten - je nach Art der Signalquelle - auch entfallen (der OPV sollte nicht über +Ub ausgesteuert werden! Also einen der Widerstände behalten und/oder Schutzdioden vorsehen.)
Wie gesagt - so geht es, aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Das hängt aber auch von Deiner Anwendung ab. Mit dem 555er kannst Du z.B. direkt ein Relais treiben, dann hättest Du galvanische Trennung vom Sender (über 100W würde ich das empfehlen ;-)) Ach ja, fast hätte ich es vergessen - bei Einsatz des 555er die Abblockkondensatoren nicht vergessen!! die sind wichtig!
Edit: die original-Schaltung sieht etwas anders aus - hier könnte man R2 weglassen, die Entkopplung ist unnötig, da die Last für den Schwingkreis bei 100k liegt! Aber bitte noch Schutzdioden an den +-Eingang legen, da sonst die Spannung dort die Grenzwerte überschreiten kann! (also eine Diode Anode an Masse und Kathode an den +-Eingang, die andere Diode mit der Anode an den +-Eingang und der Kathode an +Ub des OPV.
Die Schaltgeschwindigkeit wird hauptsächlich durch den Schwingkreis und C3 beeinflußt.
Die Schaltschwellen des 555 liegen bei 1/3 und 2/3 der Ub. Wann diese Schaltung "schaltet" hängt von der Signalquelle, dem Filter/Schwingkreis sowie der eingestellten Verstärkung ab. Wenn man mit Ub = 12V arbeitet, kann man sich den Rest leicht ausrechnen. Durch R7 lassen sich die Schaltpunkte ebenfalls nach unten ziehen.
Viel Erfolg
Hartwig


el-haber

12.04.2017,
17:30

@ dd0ul

NF gleichrichten - mit steilen Flanken

Hi,
versuch mal einen nachtriggerbaren Monoflopp anstelle des Gleichrichters.
Wenn die Frequenz in einem bestimmten Bereich variieren darf, dann kannst du das auf die unterste Periodendauer einstellen.
Diese Periodendauer ist dann aber gleichzeitig die kürzeste "Mark" -Zeit.
Wenn der Monoflop abgelaufen ist und kein neuer Impuls kommt, dann fällt der Ausgang ab und signalisiert "Space".

Ansteuerung über Schmitt-Trigger.

CMOS: 4093 als Vorsignal-Verarbeitung.

Parallel kann auch ein Hochpass (RC) für die Frequenz verwendet werden, mit dem eine Spannung aus einer "normalen" Gleichrichtung abgeleitet werden kann, die zur Verstellung der Haltezeit des Monoflops dienen kann. (VC-Monoflop). Damit wäre dann auch die dynamik der Frequenz mit einbezogen.

viele Grüße
Stefan

€€GAST€€

12.04.2017,
19:38

@ olit

NF gleichrichten - mit steilen Flanken

» Anstatt des Transistor ein Schmitttrigger.

Nimm noch einen 2.ten Transistor und gem. Emitterwiderstand, dann hast du deinen Schmitt-Trigger.

dd0ul(R)

E-Mail

Munich,
18.04.2017,
22:14

@ el-haber

NF gleichrichten - mit steilen Flanken

» Hi,

Moin Stefan,

» versuch mal einen nachtriggerbaren Monoflopp anstelle des Gleichrichters.
» Wenn die Frequenz in einem bestimmten Bereich variieren darf, dann kannst
» du das auf die unterste Periodendauer einstellen.

[...]

Danke an dich und alle anderen die mit Hinweisen halfen. So werde ich es machen. Einen NE555 als Monoflop, davor noch einen Schmitt-Trigger um unabhängig von der Amplitude zu werden.

Rundum eine schöne Woche.

CU

--
Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht!

dd0ul(R)

E-Mail

Munich,
19.04.2017,
13:33

@ geralds

Mose-Coder

» Hi,

Moin,


» wenn ich dich also richtig verstanden habe, willst einen Mose-Coder bauen,
» stimmt's?

oh, ich hatte gar nichts vom Hintergrund meiner Frage geschrieben. Morse ist fast richtig, es geht um FekdHell. Also auch ein getastetes Signal (wie beim Morsen A1A). Die Software die FeldHell generieren/decodieren kann erzeugt ein NF-Signal, das klassischerweise auf einen SSB-Sender geht. Mein Aniegen: eine kleine Adapterschaltung die das Signal aus der Soundkarte in ein getastetes Signal verwandelt, um damit einfache Morsesender ansteuern zu können. Empfangsseitig ändert sich nichts.

Ich muss das jetzt mal aufbauen und testen.

Danke für die vielen Hinweise, das ergibt genau das wonach ich suchte.

CU

--
Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht!