@@GAST@@
26.02.2017, 14:13 |
Betriebskondensator 3uF+3uF (Elektronik) |
Hallo
ich habe einen defekten Markisenantrieb (Rohrmotor) von Somfy
Vermutlich ist der Betriebskondensator 3uF+3uF kaputt (häufiger Defekt bei Kondensatormotoren dieser Art).
Kann ich davon ausgehen, dass der Kondensator in Ordnung ist, wenn mit einem normalen Kapazitätsmesser die gemessene Kapazität dem aufgedruckten Wert entspricht?
Falls nein, wie kann ein Betriebskondensator dann getestet werden?
Gruß
Wolf |
der wieder
26.02.2017, 14:44
@ @@GAST@@
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
» Hallo
»
» ich habe einen defekten Markisenantrieb (Rohrmotor) von Somfy
» Vermutlich ist der Betriebskondensator 3uF+3uF kaputt (häufiger Defekt bei
» Kondensatormotoren dieser Art).
» Kann ich davon ausgehen, dass der Kondensator in Ordnung ist, wenn mit
» einem normalen Kapazitätsmesser die gemessene Kapazität dem aufgedruckten
» Wert entspricht?
» Falls nein, wie kann ein Betriebskondensator dann getestet werden?
»
» Gruß
» Wolf
In der Regel ist der Kondensator io , wenn ein Kapazitätsmessgerät den aufgedrucken Wert Anzeigt.
Tolerenzen natürlich (ca +-5%) mit einbezogen. |
Hartwig
26.02.2017, 15:11
@ @@GAST@@
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
Hallo,
Was ist denn das Fehlerbild? erhält der Motor überhaupt Spannung? Dreht er, sobald man ein Drehrichtung vorgibt - also hat er Spannung aber läuft nicht an? Diese oft ganz einfachen Beobachtungen und Messungen mit einem einfachen Meßgerät (aber bitte nicht mit dem Phasenprüfer!) lass oft schon eine Aussage zu.
Da wir nicht wissen, was für Kondensatoren das genau sind, kann man die Frage nicht eindeutig beantworten. Grundsätzlich sehe ich folgende Fehlermöglichkeiten:
1) Unterbrechung er Elektrodenanschlüsse
2) Austrocknung (betrifft eigentlich nur Elkos)
3) Kapazitätsverlust durch Elektrodenschäden
4) Leckstrom durch Isolationsdefekt
5) Permanenter Elektrodenkurzschluß
6) Isolationsdefekt/Durchschlag
bei 1), 3) und 5) (bedingt auch bei 2)) hilft ein Kapazitätsmessgerät.
bei den sehr niedrigen Prüfspannungen einfacher Kapazitätsmeßgeräte können Fehler nach 2), 4) und 6) nicht immer erkannt werden, hier wären Messungen nahe den Betriebsbedingungen erforderlich. Wenn man kein dafür geeignetes Meßgerät zur Hand hat, kann man nur messen, ob der Kondensator das tut, was er soll - also für die gewünschte Phasenverschiebung sorgt oder z.B. bei Betrieb mit hoher Gleichspannung (bis zum Scheitelwert der Wechselspannung) die Ladung hält bzw. bei Entladung z.B. über das Messgerät ein der Kapazität entsprechendes Zeitverhalten aufweist. Das wären also Meßmethoden, bei denen die Betriebsbedingungen zumindest teilweise gegeben sind.
Grüße
Hartwig |
@@GAST@@
26.02.2017, 17:18
@ Hartwig
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
Hier noch ein Bild
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Hartwig
26.02.2017, 17:56 (editiert von Hartwig am 26.02.2017 um 18:03)
@ @@GAST@@
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
» Hier noch ein Bild
»
» 
hallo,
viel sagt das nicht. Das wird wohl ein MP sein, also selbstheilend. Da sollte die Prüfung mit einem C-Messgerät mit guter Wahrscheinlichkeit eine Aussage zulassen.
2x3µF sind das offenbar wegen der Drehrichtungsumkehr. Da sollte ja noch irgendwo ein Relais verbaut sein - wie geht es dem denn? Wenn das schnell hin/her geschaltet wird, mögen das die Kontakte nicht. Daher haben einige Steuerungen auch eine Verzögerung eingebaut.
Hartwig
ps
die Relais sieht man ja auf dem Bild - ich könnte mir schon vorstellen das da eines klebt....das könnte auch eine Fehlerursache sein. So ein Jalousiemotor muß ja mit hohem Drehmoment anlaufen und wird da schon einiges an Strom ziehen - da kann das Relais schon kritisch sein. |
cmyk61

Edenkoben, Rheinland Pfalz, 27.02.2017, 10:22
@ Hartwig
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
Ja, das ist mal ein interessantes Thema:
WIE misst man denn überschlägig die Kapazität unter Nennspannung?
Tau = R * C wäre eine Methode.
Aber wie könnte man das schaltungstechnisch umsetzen?
Wie machen das die "Profis"?
Schaltplan?
Überhaupt wäre es mal spannend ob man ein Messgerät bauen könnte, welches die Parameter von RCL unter Nennspannung prüft/misst/anzeigt.
Gruß
Ralf
»
» Was ist denn das Fehlerbild? erhält der Motor überhaupt Spannung? Dreht er,
» sobald man ein Drehrichtung vorgibt - also hat er Spannung aber läuft nicht
» an? Diese oft ganz einfachen Beobachtungen und Messungen mit einem
» einfachen Meßgerät (aber bitte nicht mit dem Phasenprüfer!) lass oft schon
» eine Aussage zu.
»
» Da wir nicht wissen, was für Kondensatoren das genau sind, kann man die
» Frage nicht eindeutig beantworten. Grundsätzlich sehe ich folgende
» Fehlermöglichkeiten:
»
» 1) Unterbrechung er Elektrodenanschlüsse
» 2) Austrocknung (betrifft eigentlich nur Elkos)
» 3) Kapazitätsverlust durch Elektrodenschäden
» 4) Leckstrom durch Isolationsdefekt
» 5) Permanenter Elektrodenkurzschluß
» 6) Isolationsdefekt/Durchschlag
»
» bei 1), 3) und 5) (bedingt auch bei 2)) hilft ein Kapazitätsmessgerät.
»
» bei den sehr niedrigen Prüfspannungen einfacher Kapazitätsmeßgeräte können
» Fehler nach 2), 4) und 6) nicht immer erkannt werden, hier wären Messungen
» nahe den Betriebsbedingungen erforderlich. Wenn man kein dafür geeignetes
» Meßgerät zur Hand hat, kann man nur messen, ob der Kondensator das tut, was
» er soll - also für die gewünschte Phasenverschiebung sorgt oder z.B. bei
» Betrieb mit hoher Gleichspannung (bis zum Scheitelwert der Wechselspannung)
» die Ladung hält bzw. bei Entladung z.B. über das Messgerät ein der
» Kapazität entsprechendes Zeitverhalten aufweist. Das wären also
» Meßmethoden, bei denen die Betriebsbedingungen zumindest teilweise gegeben
» sind.
»
» Grüße
» Hartwig |
Hartwig
27.02.2017, 12:00 (editiert von Hartwig am 27.02.2017 um 12:18)
@ cmyk61
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
» Ja, das ist mal ein interessantes Thema:
»
» WIE misst man denn überschlägig die Kapazität unter Nennspannung?
Von Philips gab es mal ein RLC-Meßgerät, an dem war für C-Messungen eine Vorspannung einstellbar, ebenso ein Gleichstrom-Bias für die Messung von Induktivitäten.
» Tau = R * C wäre eine Methode.
ja, das mach ich so. In diesem Fall (als Erklärung für @@Gast@@): 3µF als Kondensator, mein DVM hat 10M Eingangswiderstand. Das geht sogar im Kopf: Tau = 30s. Dann hänge ich das Meßgerät parallel zum C und gebe über ein HV-Netzgerät und über einen Vorwiderstand z.B. 300V vor (bei Elkos achte ich auf den Strom/die Spannungsdifferenz am Vorwiderstand). Sind die 300 V stabil, klemme ich die Spannungsquelle ab und sehe auf den Sekundenzeiger - nach 0,7 Tau = 21s sollte die Spannung um 50% abgefallen sein - also bei 150 V liegen.
Die Bastler-Version sieht dann so aus: man braucht ein Aldi-Voltmeter für 7€ und einen Gleichrichter sowie Netz-Trenntrafo 1:1, damit kann man den Kondensator dann auf etwa 320V aufladen, bleiben wir beim obigen Beispiel, dann bleibt uns auch das Tau erhalten mit 30s. Nach 21s nach abklemmen der Gleichspannung vom Kondensator sollten wir dann 160V in der Anzeige sehen. Da wir auch hier trotz Trenntrafo 230VAC haben, ist das nicht ohne Risiko, im Extremfall lebensgefährlich!
Da ich jetzt nicht ständig Kondensatoren prüfe, bin ich mit dieser ballistischen Messung immer bestens klargekommen, ich mache das hauptsächlich bei Elkos mit Nennspannungen >50V, zuweilen auch bei MPs. Und der Trenntrafo will auch mal benutzt werden, also einfach mal den Strom, den der Kondensator an 230V/50Hz zieht, messen (natürlich nicht bei Elkos!). Das sagt ja auch etwas aus.
Für diese Messungen brauche ich nur die Meßstrippen, evtl. mal einen Widerstand um das Tau "handlicher" zu gestalten. Die Zeit, die der Bau eines Meßgerätes erfordern würde, wäre mir das nicht wert, zumal das Ding dann auch wieder Platz braucht. Und ESR bei 100kHz und genaue Kapazität kann ich zudem mit bereits vorhandenen Geräten messen.
» Aber wie könnte man das schaltungstechnisch umsetzen?
» Wie machen das die "Profis"?
die kaufen ein Gerät dafür oder konfigurieren einen Meßplatz aus einer Kombination rechnergesteuerter Komponenten, Gerade im Fertigungsbereich oder auch der Eingangsprüfung werden evtl. Parameter getestet, die Einsatzspezifisch für die Jeweiligen Komponenten sind, also z. B. Impulsbelastung bei bestimmten Temperaturen oder weiß der Geier was auch immer 
Für 99% der Fälle reicht bestimmt ein fertiges Kapazitätsmeßgerät der unteren Preisklasse (wie auch immer die definiert ist, mal <500€ so ganz grob)
» Schaltplan?
»
» Überhaupt wäre es mal spannend ob man ein Messgerät bauen könnte, welches
» die Parameter von RCL unter Nennspannung prüft/misst/anzeigt.
Sowas gibt es, wahrscheinlich von Keysight, Fluke etc. für €€€€€.-- Und für den Energiebereich wird es wahrscheinlich wieder andere Anbieter geben.
Grüße
Hartwig
»
» Gruß
» Ralf |
xy

27.02.2017, 12:12
@ cmyk61
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
» WIE misst man denn überschlägig die Kapazität unter Nennspannung?
Energiekostenmessgerät. |
@@GAST@@
27.02.2017, 21:47
@ cmyk61
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Betriebskondensator 3uF+3uF |
Hallo
vielen Dank für Eure Mühen.
Vielleicht wäre es einfacher einen neuen Kondensator zu kaufen.
Kennt jemand eine Bezugsquelle für einen C wie im Photo zu sehen mit den Maßen
d <= 35mm L <= 70mm ?
Gruß
Wolf |