IceDive15
22.01.2017, 10:11 |
Verstärker ist nass geworden (Elektronik) |
Hallo Leute,
Mir ist Heute Nacht etwas sehr blödes passiert. Da ich etwas angetrunken war, habe ich erst heute morgen gemerkt, dass mein Verstärker ( Yamaha Rx- 397) durch die Luftschlitze an der Oberseite nass geworden ist. Wie sollte ich am besten vorgehen? Wie trockne ich den Verstärker am besten?
Schon mal im vorraus vielen Dank für die Kommentare
MFG A. Kasche |
xy

22.01.2017, 10:44
@ IceDive15
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Verstärker ist nass geworden |
» Mir ist Heute Nacht etwas sehr blödes passiert. Da ich etwas angetrunken
» war, habe ich erst heute morgen gemerkt, dass mein Verstärker ( Yamaha Rx-
» 397) durch die Luftschlitze an der Oberseite nass geworden ist. Wie sollte
» ich am besten vorgehen? Wie trockne ich den Verstärker am besten?
Kommt ganz auf die Art der Nässe an... |
Hartwig
22.01.2017, 12:38 (editiert von Hartwig am 22.01.2017 um 12:57)
@ IceDive15
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Verstärker ist nass geworden |
Hallo,
War die "Nässe" hochprozentig ohne erhebliche Zusätze (Wodka, Obstbrände, Gin, Korn usw.) dann einfach trocknen lassen. Bei Wasser (Mineralwasser, Leitungswasser) würde ich das ähnlich sehen, nur dauert das Trocknen länger. Der Verstärker also auf einen Heizkörper stellen, aber bitte keine Versuche mit Backofen oder anderen Wärmeerzeugern, das kann daneben gehen. Es darf sich natürlich nicht irgendwo im Gerät ein Teich gebildet haben, dann trocknet das ewig. Probleme kann es allerdings geben, wenn das Gerät zuvor bereits verschmutzt war (Zigarettenrauch, Küchendünste und was sonst noch möglich ist) - wird der Schmutz angelöst, wird "einfach trockenen" oft nicht reichen.
Bei allen andern "Nässen" Ist eine meist mehrstufige Reinigungsaktion erforderlich. Je nach Flüssigkeit verhindern Zusätze der Nässe das Trocknen und verkleben die Mechanik, außerdem gibt es Kontaktproblme (Schalter, Potis), Elektrolyte sorgen für elektrische Probleme durch ihre Leitfähigkeit und nicht pH-neutrale Flüssigkeiten können Bauteile - insbesondere Metalle - angreifen. Da ist also eine gezielte Reinigung angesagt, also Entfernen von der Flüssigkeit, dann evtl. eine "Nasswäsche" mit abschließender Trocknung durch Alkohol. Das muß kein trinkbarer Alkohol sein, Isopropanol ist gut geeignet. Auf jeden Fall >90%. Bei Brennspiritus können die Vergällungsmittel Probleme machen, es kommt auf die Herkunft des Sprits an. Alkohol mischt sich hervorragend mit Wasser(-Resten) und verdunstet schnell, daher trocknet das Gerät schneller und das Risiko der Korrosion wird reduziert. Evtl. ist dann noch eine Nachbehandlung von Kontakten oder Mechanikteilen angesagt. Das alles sollte auf jeden Fall jemand machen, der Erfahrung damit hat - sonst kann es daneben gehen, vom simplen Bauteilversagen bist zum Zimmerbrand ist dann alles möglich .
Ach ja, und bitte keine organischen Lösungsmittel wie Benzin, Farbverdünner usw einsetzen!!!
Grüße
Hartwig |
finni
22.01.2017, 14:08 (editiert von finni am 22.01.2017 um 14:09)
@ IceDive15
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Verstärker ist nass geworden |
Stecker ziehen, Blechdeckel entfernen, mit Zellstoff Wasserlachen aufsaugen, anschließend ein kleines Stoffsäckchen mit Reis ins Gehäuse legen (den Reis natürlich ins Säckchen) , Gehäuse abdecken und den Reis seine Arbeit machen lassen. Kieselgur wird man ja nicht gerade zu Hause haben. Wenn nicht gerade ein unkontrollierter Stromfluss zustande kam, sollte das dann nur eine Warnung gewesen sein  |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 22.01.2017, 15:49
@ Hartwig
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Verstärker ist nass geworden |
Hallo Hartwig,
» Ach ja, und bitte keine organischen Lösungsmittel wie Benzin, Farbverdünner
» usw einsetzen!!!
Es sei, man stellt das gut getränkte Teil auf einen elektrischen Ofen mit offener Glühwendel so, dass die Lösungsmitteltropfen so richtig schön auf die Glühwendel tropfen.
Auf diese Weise hat ein Azubi vor etwa 60 Jahren eine Schreibmaschinen-Werkstatt abgefackelt.  -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
bigdie
22.01.2017, 16:30
@ Hartwig
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Verstärker ist nass geworden |
» Hallo,
» War die "Nässe" hochprozentig ohne erhebliche Zusätze (Wodka, Obstbrände,
» Gin, Korn usw.) dann einfach trocknen lassen. Bei Wasser (Mineralwasser,
» Leitungswasser) würde ich das ähnlich sehen, nur dauert das Trocknen
» länger. Der Verstärker also auf einen Heizkörper stellen, aber bitte keine
» Versuche mit Backofen oder anderen Wärmeerzeugern, das kann daneben gehen.
» Es darf sich natürlich nicht irgendwo im Gerät ein Teich gebildet haben,
» dann trocknet das ewig. Probleme kann es allerdings geben, wenn das Gerät
» zuvor bereits verschmutzt war (Zigarettenrauch, Küchendünste und was sonst
» noch möglich ist) - wird der Schmutz angelöst, wird "einfach trockenen" oft
» nicht reichen.
» Bei allen andern "Nässen" Ist eine meist mehrstufige Reinigungsaktion
» erforderlich. Je nach Flüssigkeit verhindern Zusätze der Nässe das Trocknen
» und verkleben die Mechanik, außerdem gibt es Kontaktproblme (Schalter,
» Potis), Elektrolyte sorgen für elektrische Probleme durch ihre
» Leitfähigkeit und nicht pH-neutrale Flüssigkeiten können Bauteile -
» insbesondere Metalle - angreifen. Da ist also eine gezielte Reinigung
» angesagt, also Entfernen von der Flüssigkeit, dann evtl. eine "Nasswäsche"
» mit abschließender Trocknung durch Alkohol. Das muß kein trinkbarer Alkohol
» sein, Isopropanol ist gut geeignet. Auf jeden Fall >90%. Bei Brennspiritus
» können die Vergällungsmittel Probleme machen, es kommt auf die Herkunft des
» Sprits an. Alkohol mischt sich hervorragend mit Wasser(-Resten) und
» verdunstet schnell, daher trocknet das Gerät schneller und das Risiko der
» Korrosion wird reduziert. Evtl. ist dann noch eine Nachbehandlung von
» Kontakten oder Mechanikteilen angesagt. Das alles sollte auf jeden Fall
» jemand machen, der Erfahrung damit hat - sonst kann es daneben gehen, vom
» simplen Bauteilversagen bist zum Zimmerbrand ist dann alles möglich .
» Ach ja, und bitte keine organischen Lösungsmittel wie Benzin, Farbverdünner
» usw einsetzen!!!
» Grüße
» Hartwig
Also wir waschen in der Firma mit Wasser und Seife. Klingt blöd, aber wir haben oft völlig versaute Platinen mit Öl und Kühlschmierstoffresten, die kommen ins Wasser etwas Spülmittel und mit einem pinsel säubern. Danach mit Druckluft abgeblasen und auf der Heizung getrocknet. Mach ich schon seit 15 Jahren so. |
der wieder
22.01.2017, 18:10
@ bigdie
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Verstärker ist nass geworden |
» » Hallo,
» » War die "Nässe" hochprozentig ohne erhebliche Zusätze (Wodka,
» Obstbrände,
» » Gin, Korn usw.) dann einfach trocknen lassen. Bei Wasser (Mineralwasser,
» » Leitungswasser) würde ich das ähnlich sehen, nur dauert das Trocknen
» » länger. Der Verstärker also auf einen Heizkörper stellen, aber bitte
» keine
» » Versuche mit Backofen oder anderen Wärmeerzeugern, das kann daneben
» gehen.
» » Es darf sich natürlich nicht irgendwo im Gerät ein Teich gebildet haben,
» » dann trocknet das ewig. Probleme kann es allerdings geben, wenn das
» Gerät
» » zuvor bereits verschmutzt war (Zigarettenrauch, Küchendünste und was
» sonst
» » noch möglich ist) - wird der Schmutz angelöst, wird "einfach trockenen"
» oft
» » nicht reichen.
» » Bei allen andern "Nässen" Ist eine meist mehrstufige Reinigungsaktion
» » erforderlich. Je nach Flüssigkeit verhindern Zusätze der Nässe das
» Trocknen
» » und verkleben die Mechanik, außerdem gibt es Kontaktproblme (Schalter,
» » Potis), Elektrolyte sorgen für elektrische Probleme durch ihre
» » Leitfähigkeit und nicht pH-neutrale Flüssigkeiten können Bauteile -
» » insbesondere Metalle - angreifen. Da ist also eine gezielte Reinigung
» » angesagt, also Entfernen von der Flüssigkeit, dann evtl. eine
» "Nasswäsche"
» » mit abschließender Trocknung durch Alkohol. Das muß kein trinkbarer
» Alkohol
» » sein, Isopropanol ist gut geeignet. Auf jeden Fall >90%. Bei
» Brennspiritus
» » können die Vergällungsmittel Probleme machen, es kommt auf die Herkunft
» des
» » Sprits an. Alkohol mischt sich hervorragend mit Wasser(-Resten) und
» » verdunstet schnell, daher trocknet das Gerät schneller und das Risiko
» der
» » Korrosion wird reduziert. Evtl. ist dann noch eine Nachbehandlung von
» » Kontakten oder Mechanikteilen angesagt. Das alles sollte auf jeden Fall
» » jemand machen, der Erfahrung damit hat - sonst kann es daneben gehen,
» vom
» » simplen Bauteilversagen bist zum Zimmerbrand ist dann alles möglich .
»
» » Ach ja, und bitte keine organischen Lösungsmittel wie Benzin,
» Farbverdünner
» » usw einsetzen!!!
» » Grüße
» » Hartwig
» Also wir waschen in der Firma mit Wasser und Seife. Klingt blöd, aber wir
» haben oft völlig versaute Platinen mit Öl und Kühlschmierstoffresten, die
» kommen ins Wasser etwas Spülmittel und mit einem pinsel säubern. Danach mit
» Druckluft abgeblasen und auf der Heizung getrocknet. Mach ich schon seit 15
» Jahren so.
Waschpulver ist hervorragend, so machte ich ganze Röhrenfernseher Platinen sauber, oder die Preomatoren, besonders die kisten die völlig verklebte Bauteile hatten von Zigarettenrauch waren ekelig bei der Reparatur.
Auch heute noch mach ich das bei völlig verdreckten Platinen, ansonsten verwende ich Spezielles Reinigungsmittel Tr14 oder Rw77 für Ultraschall. |
Hartwig
22.01.2017, 18:47 (editiert von Hartwig am 22.01.2017 um 18:49)
@ bigdie
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Verstärker ist nass geworden |
» Also wir waschen in der Firma mit Wasser und Seife. Klingt blöd, aber wir
» haben oft völlig versaute Platinen mit Öl und Kühlschmierstoffresten, die
» kommen ins Wasser etwas Spülmittel und mit einem pinsel säubern. Danach mit
» Druckluft abgeblasen und auf der Heizung getrocknet. Mach ich schon seit 15
» Jahren so.
die meisten Bauteile auf Platinen sind ja "waschfest", daher sollte das auch kein Problem sein. Nur bei mechanischen Komponenten kann Druckluft problematisch sein, da wird das Wasser durch Fugen möglicherweise nach innen geblasen. Und da bewährt sich halt Alkohol als schnell wirkendes Trocknungsmittel. Das Wasser hat zudem nicht genug Zeit, um tiefer einzudringen. Wir wissen ja nicht, wo hier die Feuchtigkeit eingedrungen ist. Wenn es von unten steigender Pegel mit Mojito oder Cola-Rum war, der evtl. nicht vergossene Netztrafo als Fels in der Brandung.... |