Sel

Radebeul, 07.11.2015, 16:58 |
er starb in Ehren... (und mit viel Rauch) (Elektronik) |
Hi,
habe beim Wima-Kundendienst angerufen. Und zwar wollte ich wissen, ob man die Entstörkondensatoren wo 250 Volt draufsteht (warn ja für 220 Volt Netz gedacht) auch am 230 Volt Netz betreiben darf. Oder ob hier zwingend Typen mit 277 Volt (?) oder höher vorgeschrieben sind.
Definitive Aussage: "Die alten Kondensatoren können bedenkenlos auch heute noch eingesetzt werden".
Das tat ich auch, die Sache knallte nach ca. 2 Stunden mit heftigster und stinkender Rauchentwicklung...


Tja, Friede seiner Seele...
Klar, die ewigen Mißverständnisse von Effektiv- oder Spitzenwert von Wechselspannungen. Jedoch dann sollte auf einem Kondensator ja vielleicht 360 Volt oder so stehen? Oder prüft jeder Hersteller mittels eigenem Süppchen oder Gutdünken?
LG Sel |
xy

07.11.2015, 17:06
@ Sel
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er starb in Ehren... (und mit viel Rauch) |
» Das tat ich auch, die Sache knallte nach ca. 2 Stunden mit heftigster und
» stinkender Rauchentwicklung...
Der hatte wohl Wasserdampf gezogen, sieht ja auch nach älterem Semester aus. |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 07.11.2015, 18:05
@ Sel
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Der Anwalt im Anmarsch! |
Schade hast Du keine schriftliche Antwort. Vorausgesetzt Du hast eine gute Rechtsschutzversicherung, könntest Du ein juristisches Multitheatro vom Zaun reissen, in dem Du die WIMA anklagst und gewaltigen Schadenersatz forderst. Das beginnt schon mal damit, dass Du erschrocken bist, als das passierte. Dafür alleine solltest Du schon eine halbe Million fordern. Das bist Du nämlich Deiner Ehre schuldig.
Noch irgendwelche zweckdienende und angemessen gescheite Fragen?
Da tauchte ein Anwalt bei einem Geschädigten auf. Er hatte die Rechnung bei sich und wollte dies dem "Kunden" übergeben. Da aber sprach der "Kunde" zum Rechtsverdreher, dass er noch gar keine Leistung bekommen habe. Der Schleimer-Anwalt erklaerte dem "Kunden", dass er sehr wohl eine Leistung erbrachte, er habe diese vorliegende Rechnung geschrieben.   -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
Sel

Radebeul, 07.11.2015, 18:27
@ schaerer
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Der Anwalt im Anmarsch! |
» Schade hast Du keine schriftliche Antwort. Vorausgesetzt Du hast eine gute
» Rechtsschutzversicherung, könntest Du ein juristisches Multitheatro vom
» Zaun reissen, in dem Du die WIMA anklagst und gewaltigen Schadenersatz
» forderst. Das beginnt schon mal damit, dass Du erschrocken bist, als das
» passierte. Dafür alleine solltest Du schon eine halbe Million fordern. Das
» bist Du nämlich Deiner Ehre schuldig.
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» Noch irgendwelche zweckdienende und angemessen gescheite Fragen?
»
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» Da tauchte ein Anwalt bei einem Geschädigten auf. Er hatte die Rechnung bei
» sich und wollte dies dem "Kunden" übergeben. Da aber sprach der "Kunde" zum
» Rechtsverdreher, dass er noch gar keine Leistung bekommen habe. Der
» Schleimer-Anwalt erklaerte dem "Kunden", dass er sehr wohl eine Leistung
» erbrachte, er habe diese vorliegende Rechnung geschrieben.  
Da sich das Honorar des Anwalts proportional zum Streitwert verhält ist es einfach da "Kompetenz" in juristischer Beihilfe zu finden. Natürlich Vorkasse, kein Problem. Wollte sowieso mal ne Bank überfallen Und dann kann mich der Anwalt auch gleich mit ausm Knast boxen, hat er gleich zwei Fälle zu bearbeiten...
Übrigens ist es erstaunlich wie lange die Bude nach dem geplatzen Kondensator stinkt. Wenn man diese Kenntnis nutzen könnte und statt Kondensatorgestank Blümchenduft produzieren würde... Dann hätte sich die Frage nach dem Anwalt in Wohlgefallen aufgelöst
LG Sel |
matzibabypinguin

08.11.2015, 02:03
@ Sel
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Der Anwalt im Anmarsch! |
» Übrigens ist es erstaunlich wie lange die Bude nach dem geplatzen
» Kondensator stinkt. Wenn man diese Kenntnis nutzen könnte und statt
» Kondensatorgestank Blümchenduft produzieren würde... Dann hätte sich die
» Frage nach dem Anwalt in Wohlgefallen aufgelöst
»
» LG Sel
Mir ist vor 3 Tagen gesalzenes Nudelkochwasser übergekocht, und das in der Flamme verbrannte und an den Gasdüsen festgeschmorte NaCl riech ich heute noch in der Wohnung |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 08.11.2015, 09:45
@ matzibabypinguin
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Der Anwalt im Anmarsch! |
» » Übrigens ist es erstaunlich wie lange die Bude nach dem geplatzen
» » Kondensator stinkt. Wenn man diese Kenntnis nutzen könnte und statt
» » Kondensatorgestank Blümchenduft produzieren würde... Dann hätte sich die
» » Frage nach dem Anwalt in Wohlgefallen aufgelöst
» »
» » LG Sel
»
» Mir ist vor 3 Tagen gesalzenes Nudelkochwasser übergekocht, und das in der
» Flamme verbrannte und an den Gasdüsen festgeschmorte NaCl riech ich heute
» noch in der Wohnung
Aha, und jetzt? Brauchst Du 'nen Anwalt?  -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
Schobert
08.11.2015, 11:34
@ Sel
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er starb in Ehren... (und mit viel Rauch) |
Wie man bei Reparateuren immer wieder hört, tun diese Teile sowas immer wieder mal.
Das hat mit den Grenzwerten und dem was der KD erzählt überhaupt nichts zu tun sondern ist ein reines Alterungsproblem. Das Dielekrikum ist aus Papier, das Papier ist imprägniert, eine Imprägnierung hält lange, aber nicht ewig. Etwa zehn Jahre war die kalkulierte Lebenserwartung von Elektronikkram früher bei "Made in Germany", viel weniger bei "Made in Pingpongchigongboomboom". Gehalten hat es 30...70 Jahre...
Papier zieht dann Feuchtigkeit, und damit es das kann wird zuvor der Verguß feuchtigkeitsdurchlässig, alles lebt und alles bewegt sich. Irgendwann sterben wir alle mal und auch Kondensatoren und keiner stirbt gesund und weil es ihm so überaus gut geht.
Seine ziemlich genau definierte Pflicht als X-Kondensator hat er sogar noch im Tod getan, er hat offenbar deine Hütte NICHT angezündet. Mehr muß er nicht und soll er nicht.
Ws war jetzt nochmal genau das Problem?
Er war NOS? Ist wurscht, er altert auch wenn er in der Küchenschublade herum liegt. |
bigdie
09.11.2015, 06:08
@ Schobert
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er starb in Ehren... (und mit viel Rauch) |
» Wie man bei Reparateuren immer wieder hört, tun diese Teile sowas immer
» wieder mal.
» Das hat mit den Grenzwerten und dem was der KD erzählt überhaupt nichts zu
» tun sondern ist ein reines Alterungsproblem. Das Dielekrikum ist aus
» Papier, das Papier ist imprägniert, eine Imprägnierung hält lange, aber
» nicht ewig. Etwa zehn Jahre war die kalkulierte Lebenserwartung von
» Elektronikkram früher bei "Made in Germany", viel weniger bei "Made in
» Pingpongchigongboomboom". Gehalten hat es 30...70 Jahre...
»
» Papier zieht dann Feuchtigkeit, und damit es das kann wird zuvor der Verguß
» feuchtigkeitsdurchlässig, alles lebt und alles bewegt sich. Irgendwann
» sterben wir alle mal und auch Kondensatoren und keiner stirbt gesund und
» weil es ihm so überaus gut geht.
»
» Seine ziemlich genau definierte Pflicht als X-Kondensator hat er sogar noch
» im Tod getan, er hat offenbar deine Hütte NICHT angezündet. Mehr muß er
» nicht und soll er nicht.
» Ws war jetzt nochmal genau das Problem?
» Er war NOS? Ist wurscht, er altert auch wenn er in der Küchenschublade
» herum liegt.
Papierdielektrikum gab es zur guten alten Röhrenzeit aber doch heute nicht mehr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff-Folienkondensator |
Schobert
09.11.2015, 11:13
@ bigdie
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er starb in Ehren... (und mit viel Rauch) |
Die Anforderungen die ein X-Kondensator erfüllt sind nur mit wenigen Materialien erreichbar. Die gewöhnliche Kunststofffolie gehört nicht dazu. Wenn du das Abbild genau anschaust erkennst du im Inneren des Kondensators auch die Papierfetzen und außen drauf den Aufdruck MP - Metall-Papier.
Der Kondensator-Inhalt besteht aus einem aufgewickelten und mit einem Spezialöl getränkten Spezialpapier auf dem eine Zinkoxydschicht o.ä. Oxyd aufgedampft ist. Bei einem Durchschlag, der bei Papierkondensatoren überhaupt erst im hohen kV-Bereich, weit über dem von Kunststofffolie, erfolgt, verdampft das Oxyd und die Stelle heilt somit aus.
Leider bleiben dabei aber oft brennbare Rückstände und Knallgase über die im Kondensator eingeschlossen sind und erfolgen zu oft zu viele Durchschläge dann kann der Kondensator anfangen zu fackeln. Das ist unangenehm, stinkt und sieht z.T. spektakulär aus, zu offenem Feuer außerhalb des Gerätes führt es aber eher weniger, auch wenn das nicht gänzlich auszuschließen ist.
Achja, die Suche im Internet bringt einen passend dazu schnell hier her:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metallpapierkondensator
Weiter eignen sich auch hochwertige keramische Materialien für X/Y-Kondensatoren, Glimmer ebenso, alles Stoffe also die sehr hohe Spannungsfestigkeiten des Dielektrikums besitzen die so um 20kV herum und höher liegen, Kunststofffolien liegen bei deutlich unter 1kV, lediglich ganz wenige Spezial-Kunststofffolien kommen auf ca. 2kV, Kondensatoren zur Entstörung im Primärkreis, oft sogar vor der Absicherung angebracht, sind damit nicht sinnvoll machbar, erfüllen auch noch nichtmal die 4kV Testbedingungen.
Gerade bei den von dir genannten Röhrengeräten (Radios) wird heute oft der verheerende Fehler von halbwissenden Prutschern gemacht, die vielleicht sogar noch gut isolierenden (im Einzelfall unter Einsatzbedingungen zu prüfen) Papier-Kondensatoren prophylaktisch zu ersetzen, aber nicht wie es sein sollte gegen X(Y)-Kondensatoren, sondern in Verkennung der Verhältisse gegen Folienkondensatoren - es steht ja 250V drauf und das muß langen, ein u.U. gefährlicher Trugschluß. Heikle Kiste das, ein sicheres Radio wird so zu einem unsicheren umgebastelt. |
xy

09.11.2015, 11:45
@ Schobert
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er starb in Ehren... (und mit viel Rauch) |
» Die Anforderungen die ein X-Kondensator erfüllt sind nur mit wenigen
» Materialien erreichbar. Die gewöhnliche Kunststofffolie gehört nicht dazu.
Einspruch! X- und auch Y-Kondensatoren mit PP-Dielektrikum sind längst üblich. |