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Hann1bal

12.03.2015,
21:11
 

Kondensator 60µF vorladen (Bauelemente)

Hallo zusammen,

ich habe mir für ein Schweißgerät (230V~) zwei neue 60µF Kondensatoren bestellt, da einer der alten geplatzt ist und ich dem zweiten nicht wirklich vertraue. Mir wurde jedoch gesagt, dass man Kondensatoren VOR dem Einbau mit einer niedrigen Spannung vorladen soll. Kann mir jemand sagen, ob dies in meinem Fall notwendig ist und was der Grund für dieses Vorgehen ist?

Viele Grüße und Danke im Vorraus!

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
12.03.2015,
21:15

@ Hann1bal

Kondensator 60µF vorladen

» Hallo zusammen,
»
» ich habe mir für ein Schweißgerät (230V~) zwei neue 60µF Kondensatoren
» bestellt, da einer der alten geplatzt ist und ich dem zweiten nicht
» wirklich vertraue. Mir wurde jedoch gesagt, dass man Kondensatoren VOR dem
» Einbau mit einer niedrigen Spannung vorladen soll. Kann mir jemand sagen,
» ob dies in meinem Fall notwendig ist und was der Grund für dieses Vorgehen
» ist?
»
» Viele Grüße und Danke im Vorraus!

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Sind im Schweißgerät Leistungswiderstände parallel geschaltet,
zwecks Entladen, wenn das Gerät ausgeschaltet ist?

----

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

gast

12.03.2015,
21:26

@ Hann1bal

Kondensator 60µF vorladen

» Hallo zusammen,
»
» ich habe mir für ein Schweißgerät (230V~) zwei neue 60µF Kondensatoren
» bestellt, da einer der alten geplatzt ist und ich dem zweiten nicht
» wirklich vertraue. Mir wurde jedoch gesagt, dass man Kondensatoren VOR dem
» Einbau mit einer niedrigen Spannung vorladen soll. Kann mir jemand sagen,
» ob dies in meinem Fall notwendig ist und was der Grund für dieses Vorgehen
» ist?
»
» Viele Grüße und Danke im Vorraus!

http://www.el-me-se.de/old/pdf_files/Formieren%20alter%20HV-Elkos.pdf

Hartwig(R)

12.03.2015,
21:36
(editiert von Hartwig
am 12.03.2015 um 21:39)


@ Hann1bal

Kondensator 60µF vorladen

Hallo,
Ohne die Schaltung zu kennen, kann man kaum etwas dazu sagen. Welche Spannungsfestigkeit haben die Kondensatoren? Hast Du ein Service-Manual zu dem Gerät, in dem Evtl. was darüber steht? Es ist auch möglich, daß mit diesem Tip das Formieren gemeint ist. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Kondensatoren um Elektrolykondensatoren. Deren Isolierschicht besteht aus einer dünnen Siliziumoxydschicht, die sich bei längerer Lagerung ohne Betrieb zurückbildet. Legt man diese Kondensatoren jetzt plötzlich an volle Spannung, fließen intern Leckströme bis sich die Oxydschicht wieder voll gebildet hat. Wenn diese Leckströme jetzt aber so stark sind, daß sie zur Erwärmung führen, bekommt das dem Kondensator nicht (Bumm oder nur "zisch";). Daher sollte man lange gelagerte Elkos langsam über einen Widerstand an eine niedrige Spannung legen und diese dann möglichst unter Kontrolle des Leckstromes erhöhen. Die kann mit dem "Vorladen" gemeint sein. Ich würde in dem Fall den Kondensator auf einen Teil der Max. Betriebsspannung aufladen und dann eine Weile stehen lassen. Das ist allerdings wenig verläßlich. Optimalerweise kann man anhand des Hersteller Datenblattes der Kondensatoren die max. Leckströme In Erfahrung bringen und so die Kondensatoren formieren, ohne dabei die Leckströme zu überschreiten. Das erfordert etwas Messtechnik. Ausserdem sollte man auf den Elkos ein Herstellungsdatum/Datumscode finden. Wenn die Dinger dann >3-5 Jahre alt sind und dazu noch für hohe Spannungen dimensioniert sind >100V, dann würde ich auf jeden Fall formieren!
Grüsse
Hartwig

A.(R)

12.03.2015,
21:50

@ Hartwig

Kondensator 60µF vorladen

» Hallo,
» Ohne die Schaltung zu kennen, kann man kaum etwas dazu sagen. Welche
» Spannungsfestigkeit haben die Kondensatoren? Hast Du ein Service-Manual zu
» dem Gerät, in dem Evtl. was darüber steht? Es ist auch möglich, daß mit
» diesem Tip das Formieren gemeint ist. Wahrscheinlich handelt es sich bei
» den Kondensatoren um Elektrolykondensatoren. Deren Isolierschicht besteht
» aus einer dünnen Siliziumoxydschicht,

Hier hast du dich verschrieben. Bei einem Aluminium-Elko ist es natürlich Aluminiumoxid.

(Gruß Andi)


» die sich bei längerer Lagerung ohne
» Betrieb zurückbildet. Legt man diese Kondensatoren jetzt plötzlich an volle
» Spannung, fließen intern Leckströme bis sich die Oxydschicht wieder voll
» gebildet hat. Wenn diese Leckströme jetzt aber so stark sind, daß sie zur
» Erwärmung führen, bekommt das dem Kondensator nicht (Bumm oder nur
» "zisch";). Daher sollte man lange gelagerte Elkos langsam über einen
» Widerstand an eine niedrige Spannung legen und diese dann möglichst unter
» Kontrolle des Leckstromes erhöhen. Die kann mit dem "Vorladen" gemeint
» sein. Ich würde in dem Fall den Kondensator auf einen Teil der Max.
» Betriebsspannung aufladen und dann eine Weile stehen lassen. Das ist
» allerdings wenig verläßlich. Optimalerweise kann man anhand des Hersteller
» Datenblattes der Kondensatoren die max. Leckströme In Erfahrung bringen und
» so die Kondensatoren formieren, ohne dabei die Leckströme zu überschreiten.
» Das erfordert etwas Messtechnik. Ausserdem sollte man auf den Elkos ein
» Herstellungsdatum/Datumscode finden. Wenn die Dinger dann >3-5 Jahre alt
» sind und dazu noch für hohe Spannungen dimensioniert sind >100V, dann würde
» ich auf jeden Fall formieren!
» Grüsse
» Hartwig

Hann1bal

12.03.2015,
22:12

@ Hann1bal

Kondensator 60µF vorladen

Erst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Also den Sinn des Ladens habe ich jetzt verstanden. Gibt es eine Möglichkeit die Leckströme mit einem einfachen Multimeter zu messen?

Also bei dem Schweißgerät handelt es sich um ein 30-40 Jahre altes Gerät, daher gibt es dazu leider kein Datenblatt oder ähnliches mehr. Ob dort Leistungswiderstände verbaut sind, muss ich nachschauen.

Bei den beiden Kondesatoren, die ich bestellt habe, handelt es sich um Comar MKA450 60µF 450V (http://www.comarcond.com/tedesco/prodotti_2.html). Diese wurden beide Ende Januar 2014 hergestellt.

Hartwig(R)

12.03.2015,
22:46

@ A.

Kondensator 60µF vorladen

Hallo,
richtig, das war ein Verschreiber - oder besser ein kleiner Test!! Du hast gewonnen!!! Volle Punktzahl, darfst auch wieder zu den Waldfeen tanzen gehen!! aber nicht so lange bleiben wie das letzte mal! Westlich der Elbe sind ja schon Wölfe gesichtet worden - sonst heisst es gar nach den Waldfeen "der mit dem Wolf tanzt".
Danke nochmal für den Hinweis!
Grüsse
Hartwig

Hartwig(R)

12.03.2015,
22:47
(editiert von Hartwig
am 12.03.2015 um 23:00)


@ Hann1bal

Kondensator 60µF vorladen

Hallo,
die Kondensatoren sind ja als Motorkondensatoren für 450VAC spezifiziert - das sind wahrscheinlich keine Elkos da wäre auch die Toleranz von +/- 5% ungewöhnlich.Aber ich konnte dem Datenblatt nicht entnehmen, was das für Kondensatoren sind. Da ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum man die vorladen soll.
Grüsse
Hartwig

Hann1bal

12.03.2015,
23:11

@ Hartwig

Kondensator 60µF vorladen

» Hallo,
» die Kondensatoren sind ja als Motorkondensatoren für 450VAC spezifiziert -
» das sind wahrscheinlich keine Elkos da wäre auch die Toleranz von +/- 5%
» ungewöhnlich.Aber ich konnte dem Datenblatt nicht entnehmen, was das für
» Kondensatoren sind. Da ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum man
» die vorladen soll.
» Grüsse
» Hartwig

Hallo Hartwig,

danke sehr! Ich denke, das beantwortet meine Frage doch schon. Also das Vorladen ist nur für Elektrolytkondensatoren notwendig, bei den hier verwendeten Kondensatoren (Kunststofffolien-Kondensatoren) nicht? Ich hoffe ich habe das jetzt richtig verstanden.

Viele Grüße

Hartwig(R)

13.03.2015,
00:00

@ Hann1bal

Kondensator 60µF vorladen

Hallo,
Wenn das der Grund für das Vorladen war, könnte das so sein. Kommt denn der Hinweis zum Vorladen von jemanden, der sich genau mit dem Schweissgerät auskennt? Und da wir nicht einmal wissen, was die Kondensatoren in dem Schweissgerät überhaupt machen - waren die ursprünglichen Kondensatoren mit den jetzt von Dir beschafften exakt identisch bzw. sind das Originalersatzteile?
Das Formieren von Elkos hätte eine Erklärung sein können - jetzt sind wir ohne tiefere Kenntnisse wieder genau so weit wie zuvor, da es ja keine Elkos sind.
Und ohne weitere Informationen kann ich natürlich auch nicht sagen, das das schon alles so gehen wird.
Grüsse
Hartwig

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
13.03.2015,
11:11
(editiert von Sel
am 13.03.2015 um 11:16)


@ Hartwig

Kondensator 60µF vorladen

Da tue ich mal auf einen Drehstromtrafo spekulieren, der ans 230 Volt-Netz angeschlossen werden soll (Steinmetzschaltung). Kenne ich zwar nur bei Motoren, aber vorstellbar wäre die Schaltung am Trafo. Und die Größe der Kondensatoren, 2x 60µF parallel, würde zu einem 2kW-Schweißgerät schon passen.

Bliebe die Frage zu klären, ob der Trafo überhaupt 230 Volt aushält. Die Kondensatoren habens nicht, oder die waren wirklich zu alt für die anstehende Last.

LG Sel

Nachtrag: Wenn ich jetzt Blödsinn geschrieben habe, bitte korrigieren :-)

Hartwig(R)

13.03.2015,
16:25

@ Sel

Kondensator 60µF vorladen

Hallo Sel
Das war bestimmt kein Blödsinn, aber wir wissen nicht annähernd, was die Kondensatoren überhaupt bewirken sollen bzw. wo sie sich in der Schaltung befinden. Somit bleibt alles Spekulation. Das Vorladen deutet auf eine DC-Anwendung hin, aber die Kondensatoren sind AC-Typen.
Grüsse
Hartwig