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cmyk61(R)

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Edenkoben, Rheinland Pfalz,
08.10.2014,
13:49
(editiert von cmyk61
am 08.10.2014 um 13:52)
 

Schutzerdung (Elektronik)

Hallo zusammen,

an einem nicht ortsfesten Eisengestell ist ein Drehstrommotor (3x16A Absicherung) mit Motorsteuergerät montiert (es handelt sich um eine Bühnenkulisse - ein großer Propeller).
Nun stellt sich die Frage nach der Schutzerdung selbigen Metallgestells. Der Anschluss des Motors erfolgt über einen 6-poligen Harting-Heavycon. Die Kollegen wollen nun einen 50cm langen 2,5qmm Draht (H05 irgendwas) aus dem Buchsengehäuse führen und ihn mit Hilfe eines Kabelschuhs an das Gestell schrauben. Gesichert wird mit Kabelbindern. Mir standen virtuell die Haare zu Berge.
Ich bin der Ansicht
a) der Schutzleiter muss deutlich stärker ausgeführt werden - ich halte 10qmm für nötig
b) Mantelleitung wäre hier dienlich (mechanische Sicherheit)
c) Klemmstelle am Gestell mit Abdeckhaube schützen
d) ich bin der Ansicht man müsste den Erdungswiderstand nachmessen, da Gestell geschraubt, lackiert und nicht gerade klein 2mx2mx2m) und ggf mehrfach Erdung anlegen.

Wer kann hierzu einen Kommentar abgeben? Liege ich richtig? Welche Regelwerke geben detailierter Auskunft?

Nein, unsere vEFK ist krank und wurde auch im Vorfeld nicht zu Rate gezogen. Meine Kollegen fühlen sich als perfekte EFKs... grmpf

Gruß
Ralf

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
08.10.2014,
15:22

@ cmyk61

Schutzerdung, Zugentlastung, Bodenleisten, Panzerschlauch

» Hallo zusammen,
»
» an einem nicht ortsfesten Eisengestell ist ein Drehstrommotor (3x16A
» Absicherung) mit Motorsteuergerät montiert (es handelt sich um eine
» Bühnenkulisse - ein großer Propeller).
» Nun stellt sich die Frage nach der Schutzerdung selbigen Metallgestells.
» Der Anschluss des Motors erfolgt über einen 6-poligen Harting-Heavycon. Die
» Kollegen wollen nun einen 50cm langen 2,5qmm Draht (H05 irgendwas) aus dem
» Buchsengehäuse führen und ihn mit Hilfe eines Kabelschuhs an das Gestell
» schrauben. Gesichert wird mit Kabelbindern. Mir standen virtuell die Haare
» zu Berge.
» Ich bin der Ansicht
» a) der Schutzleiter muss deutlich stärker ausgeführt werden - ich halte
» 10qmm für nötig

Ja, habe ich auch so bei EDV-Verteiler gemacht. - 10qmm Litze, um beweglich zu bleiben.

» b) Mantelleitung wäre hier dienlich (mechanische Sicherheit)

Es gibt flexible Panzerschläuche als Schutz vor Überrollen mit Fahrzeugen.
Dem entsprechend auch die Zugentlastung halt. -> c) d).. e)...f)...;)
Überfahrbrücken, Bodenleisten, damit niemand stolpert...

....
» Wer kann hierzu einen Kommentar abgeben? Liege ich richtig? Welche
» Regelwerke geben detailierter Auskunft?
»
» Nein, unsere vEFK ist krank und wurde auch im Vorfeld nicht zu Rate
» gezogen. Meine Kollegen fühlen sich als perfekte EFKs... grmpf

.... darf ich auch grmpfen? :-D

»
» Gruß
» Ralf

Grüße
Gerald
---

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

gast

08.10.2014,
18:07

@ cmyk61

Schutzerdung

» Hallo zusammen,
»
» an einem nicht ortsfesten Eisengestell ist ein Drehstrommotor (3x16A
» Absicherung) mit Motorsteuergerät montiert (es handelt sich um eine
» Bühnenkulisse - ein großer Propeller).
» Nun stellt sich die Frage nach der Schutzerdung selbigen Metallgestells.
» Der Anschluss des Motors erfolgt über einen 6-poligen Harting-Heavycon. Die
» Kollegen wollen nun einen 50cm langen 2,5qmm Draht (H05 irgendwas) aus dem
» Buchsengehäuse führen und ihn mit Hilfe eines Kabelschuhs an das Gestell
» schrauben. Gesichert wird mit Kabelbindern. Mir standen virtuell die Haare
» zu Berge.

Warum?
Jedes bewegliche Gerät wird nur über die Anschlussleitung versorgt und geerdet. Warum muss oder soll das Gestell extra geerdet werden. Das Motorklemmbrett wird ja wohl einen PE Anschluss haben.
Wenn aus welchen Gründen auch immer das Gestell noch mal geerdet werden soll reicht der Querschnitt der auch in der Zuleitung vorhanden ist.

Wozu soll der PE aus der Hartingbuchse einen höheren Querschnitt als das Anspeisekabel haben? 1,5mm aus mechanischer Überlegung - aber das wird die Zuleitung auch haben.




» Ich bin der Ansicht
» a) der Schutzleiter muss deutlich stärker ausgeführt werden - ich halte
» 10qmm für nötig
» b) Mantelleitung wäre hier dienlich (mechanische Sicherheit)
» c) Klemmstelle am Gestell mit Abdeckhaube schützen
» d) ich bin der Ansicht man müsste den Erdungswiderstand nachmessen, da
» Gestell geschraubt, lackiert und nicht gerade klein 2mx2mx2m) und ggf
» mehrfach Erdung anlegen.
»
» Wer kann hierzu einen Kommentar abgeben? Liege ich richtig? Welche
» Regelwerke geben detailierter Auskunft?
»
» Nein, unsere vEFK ist krank und wurde auch im Vorfeld nicht zu Rate
» gezogen. Meine Kollegen fühlen sich als perfekte EFKs... grmpf
»
» Gruß
» Ralf

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
08.10.2014,
18:52

@ gast

Schutzerdung

Hallo Gast,

» Warum?
» Jedes bewegliche Gerät wird nur über die Anschlussleitung versorgt und
» geerdet. Warum muss oder soll das Gestell extra geerdet werden.

Ja, eben - Du stellst eine gute Frage.
Welches Regelwerk würde denn vorschreiben, dass das Montagegestell geerdet werden muss(sollte) und mit welchem Querschnitt? Die Gegenfrage die sich stellt: weshalb wird bei einem Schaltschrank, die Tür, die Seitenteile, die Montageplatte mit einem Querschnitt geerdet der größer als der der Zuleitung ist.
UND, weshalb schreibt zB der Hersteller eines Wechselrichters vor, dass der PE doppelt gelegt werden muss und im Falle einer Festinstallation sogar in min 10qmm - obwohl die Zuleitung nur in 1,5qmm (mit entsprechender Absicherung - bei kleinen Wechselrichtern sogar deutlich unter 16A je Phase) ausgeführt ist?

Ich möchte definitiv die Kirche im Dorf lassen - aber der nötigen Sicherheit genüge tun - mit entsprechenden Begründungen argumentieren können wenn ich mehr Sicherheit fordere als die von den Kollegen installierte.

Leider sind die meisten Kollegen auf dem Stand ihrer Ausbildung vor 20 Jahren und keiner ist sich a) der Probleme an die Sicherheit und b) der modernen Anforderungen (EMV RoHS...) bewusst. Maschinenrichtlinie - ick hör Dir trapsen.



» Wozu soll der PE aus der Hartingbuchse einen höheren Querschnitt als das
» Anspeisekabel haben? 1,5mm aus mechanischer Überlegung - aber das wird die
» Zuleitung auch haben.

Ist diese Art der Erdung überhaupt zulässig und sinnvoll? Oder wäre eine andere Lösung anzustreben? Oder reicht sie gar tatsächlich aus?


Gruß
Ralf

gast

08.10.2014,
20:47

@ cmyk61

Schutzerdung

Gegenfrage die sich
» stellt: weshalb wird bei einem Schaltschrank, die Tür, die Seitenteile, die
» Montageplatte mit einem Querschnitt geerdet der größer als der der
» Zuleitung ist.

Weil bewegliche Zuleitungen in die Türe für sich ein Risiko darstellen.
Ich kenne aber auch genügend Schränke wo in der Türe keine Einbauten sind und trotzdem wird die Türe geerdet - macht wenig Sinn.
Sind in der Türe nur Einbauten mit Steuerspannung galvanisch getrennt - Erdung sinnlos

Seitenteileerdung = siehe Türe

Anders sieht es aus Sicht der EMV aus. Das ist beim Bühnenventilator ja kein Thema - da ist die Impedanz und damit der Querschnitt wohl ein Thema.


» UND, weshalb schreibt zB der Hersteller eines Wechselrichters vor, dass der
» PE doppelt gelegt werden muss und im Falle einer Festinstallation sogar in
» min 10qmm - obwohl die Zuleitung nur in 1,5qmm (mit entsprechender
» Absicherung - bei kleinen Wechselrichtern sogar deutlich unter 16A je
» Phase) ausgeführt ist?

EMV - und beim Wechselrichter oder FU echt ein Thema
»
» Ich möchte definitiv die Kirche im Dorf lassen - aber der nötigen
» Sicherheit genüge tun - mit entsprechenden Begründungen argumentieren
» können wenn ich mehr Sicherheit fordere als die von den Kollegen
» installierte.
»
» Leider sind die meisten Kollegen auf dem Stand ihrer Ausbildung vor 20
» Jahren und keiner ist sich a) der Probleme an die Sicherheit und b) der
» modernen Anforderungen (EMV RoHS...) bewusst. Maschinenrichtlinie - ick hör
» Dir trapsen.

Nun da wäre der allererste Schritt die Risikoanalyse und erst später die Elektrotechnik.
»
»
»
» » Wozu soll der PE aus der Hartingbuchse einen höheren Querschnitt als das
» » Anspeisekabel haben? 1,5mm aus mechanischer Überlegung - aber das wird
» die
» » Zuleitung auch haben.
»
» Ist diese Art der Erdung überhaupt zulässig und sinnvoll? Oder wäre eine
» andere Lösung anzustreben? Oder reicht sie gar tatsächlich aus?
»
»
» Gruß
» Ralf

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
09.10.2014,
00:34
(editiert von geralds
am 09.10.2014 um 00:34)


@ cmyk61

Schutzerdung

» Hallo Gast,
»
» » Warum?
» » Jedes bewegliche Gerät wird nur über die Anschlussleitung versorgt und
» » geerdet. Warum muss oder soll das Gestell extra geerdet werden.
»
» Ja, eben - Du stellst eine gute Frage.
» Welches Regelwerk würde denn vorschreiben, dass das Montagegestell geerdet
» werden muss(sollte) und mit welchem Querschnitt? Die Gegenfrage die sich
» stellt: weshalb wird bei einem Schaltschrank, die Tür, die Seitenteile, die
» Montageplatte mit einem Querschnitt geerdet der größer als der der
» Zuleitung ist.
» UND, weshalb schreibt zB der Hersteller eines Wechselrichters vor, dass der
» PE doppelt gelegt werden muss und im Falle einer Festinstallation sogar in
» min 10qmm - obwohl die Zuleitung nur in 1,5qmm (mit entsprechender
» Absicherung - bei kleinen Wechselrichtern sogar deutlich unter 16A je
» Phase) ausgeführt ist?
»
» Ich möchte definitiv die Kirche im Dorf lassen - aber der nötigen
» Sicherheit genüge tun - mit entsprechenden Begründungen argumentieren
» können wenn ich mehr Sicherheit fordere als die von den Kollegen
» installierte.
»
» Leider sind die meisten Kollegen auf dem Stand ihrer Ausbildung vor 20
» Jahren und keiner ist sich a) der Probleme an die Sicherheit und b) der
» modernen Anforderungen (EMV RoHS...) bewusst. Maschinenrichtlinie - ick hör
» Dir trapsen.
»
»
»
» » Wozu soll der PE aus der Hartingbuchse einen höheren Querschnitt als das
» » Anspeisekabel haben? 1,5mm aus mechanischer Überlegung - aber das wird
» die
» » Zuleitung auch haben.
»
» Ist diese Art der Erdung überhaupt zulässig und sinnvoll? Oder wäre eine
» andere Lösung anzustreben? Oder reicht sie gar tatsächlich aus?
»
»
» Gruß
» Ralf

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Hi Ralf,

Ich denke, man sollte zwischen Heimanlagen und
Industrie- bzw. öffentliche Anlagen unterscheiden.

Seite 63
http://www.rittal.de/downloads/PrintMedia/Rittal_allg/de/schaltschrankexperten.pdf

Ist zwar für AT, wobei ich denke, dass es bei euch in DE ähnlich ist:
http://www.schrack.at/service-und-aktionen/normen-und-vas/

Was hat der Motor denn für eine Nennleistung?
Du hast ja nur die Sicherungswerte angegeben.

Auf der Bühnenanlage, wie lange soll dabei die Zuleitung werden?

Eventuell reicht ein mehrpoliges Kabel.

Das Gestell quer erden macht Sinn, ist ähnlich wie ein Schaltschrank,
bei dem die Türen und Seitenwände geerdet werden.
Der Lack isoliert, falls das Gestell lackiert ist, daher
können versteckte Gefahren, zB. bei Lackschäden, lauern.

Statische Entladung wäre noch ein Gedanke, wegen dem schon die
Seitenelemente sichern, nur damit kein Missverständnis
bei den Anwendern entsteht "bei mir britzelt es so..".
Der Leiterquerschnitt der gelbgrünen Schwanzis muss keine
10² sein, sondern der Nennquerschnitt der Zuleitung.

Der große Querschnitt im Schaltschrank dient u. A. um den
Störungen im Spannungstrapez, Störabstand, zu entgehen.
Damit wird das Erdpotential zur Anlage vom Pot-Ausgleich
weiter runter gesetzt. - EMV für die elektronischen Einheiten.

Gerald
--

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...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

gast

09.10.2014,
07:05

@ geralds

Schutzerdung

» Ich denke, man sollte zwischen Heimanlagen und
» Industrie- bzw. öffentliche Anlagen unterscheiden.

Zeig mir bitte irgendeine Elektrotechniknorm in Europa die diese Unterscheidung im Bezug auf die elektrotechnischen Schutzmaßnahmen trifft.