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Mikee

13.05.2014,
14:39
 

OpAmp Ausgänge parallel schalten (Elektronik)

Hi Leute,
heute habe ich mal eine Frage:

Ich baue mir gerade einen kleinen portablen Kopfhörerverstärker. Betrieb mit einer 9V Blockbatterie, als Schaltung soll ein TL062 zur Anwendung kommen.
Eingang über 0,22µ und 47k an einen Spannungsteiler, der mir eine virtuelle Masse bei 4,5V erzeugt. Die Rückkopplung geht über 10k und 4,7k (Verstärkung ca. 3fach).
Die überschlägige Rechnung liefert als idealen Lastwiderstand 125 Ohm. (2,5V Peak bei 20mA Peak).
Da viele gängige Kopfhörer allerdings 60 Ohm haben, liegt der Gedanke nahe, zwei OpAmps parallel zu betreiben.
Doppelter Strom = vierfache Leistung = +6dB Pegel.
Die Frage ist wie?

Habe zwar schon eine Idee, würde aber gerne Eure Vorschläge hören.

Mikee

xy(R)

E-Mail

13.05.2014,
15:00

@ Mikee

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» soll ein TL062 zur Anwendung kommen.

Schlechte Idee, der ist dafür nicht geeignet, und Parallelschaltung ist erst recht eine Schnapsidee.

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
13.05.2014,
15:23

@ xy

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » soll ein TL062 zur Anwendung kommen.
»
» Schlechte Idee, der ist dafür nicht geeignet, und Parallelschaltung ist
» erst recht eine Schnapsidee.

Die Schnappsidee beruht darin, das prinzipiell zwei im Grunde sehr niederohmige Spannungsquellen parallelgeschaltet werden, jedoch nie gleichmässig belastet werden können, weil beide Ausgänge - getrennt betrachtet - nicht die exakt selbe Spannung liefern können.

Genau das selbe betrifft Netzgeräte, ausser sie sind extra so realisiert, dass man sie parallel schalten darf.

So und jetzt, darf man sich einen Schnapps genehmigen. :-P :-D :-P

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Offroad GTI(R)

13.05.2014,
15:34
(editiert von Offroad GTI
am 13.05.2014 um 15:35)


@ Mikee

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» Habe zwar schon eine Idee, würde aber gerne Eure Vorschläge hören.
http://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/OPV1.htm

xy(R)

E-Mail

13.05.2014,
15:59

@ Offroad GTI

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» http://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/OPV1.htm
»

Naja, TDA7050 gibts ja noch für kleines Geld. Und 3-4xLR03 ist auch sinnvoller als 6LR61.

gast (A)

13.05.2014,
16:27

@ schaerer

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » » soll ein TL062 zur Anwendung kommen.
» »
» » Schlechte Idee, der ist dafür nicht geeignet, und Parallelschaltung ist
» » erst recht eine Schnapsidee.
»
» Die Schnappsidee beruht darin, das prinzipiell zwei im Grunde sehr
» niederohmige Spannungsquellen parallelgeschaltet werden, jedoch nie
» gleichmässig belastet werden können, weil beide Ausgänge - getrennt
» betrachtet - nicht die exakt selbe Spannung liefern können.
»
» Genau das selbe betrifft Netzgeräte, ausser sie sind extra so realisiert,
» dass man sie parallel schalten darf.
»
» So und jetzt, darf man sich einen Schnapps genehmigen. :-P :-D :-P
»
»
Merke: Eine Schnapps-Drossel hat zwar keine Induktivität aber ein riesiges Streufeld.

Wie? Bist du jetzt auf härtere Sachen umgestiegen? Kein Elko-Bier mehr?




Auch kein Bierchen?



Gruß Andi

gast (A)

13.05.2014,
16:46

@ Offroad GTI

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » Habe zwar schon eine Idee, würde aber gerne Eure Vorschläge hören.
» http://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/OPV1.htm
»

Grade bei Kopfhörerbetrieb tragen die Übernahmeverzerrungen sehr zum Genuss bei. Da nützt auch der 470 Ohm nicht viel.

Warum nicht einen TA7688, der ist dafür ausgelegt 32 Ohm Kopfhörer zu treiben und er läuft sogar noch mit 2 Volt.

Oder einen TDA2822. Minimale Beschaltung und kostet ganze 24 Cent bei Reichelt. Läuft im DIP8-Gehäuse auch bis runter zu 1,8 Volt Betriebsspannung noch.

Lässt sich auch in Brückenschaltung betreiben:




Oder halt als Stereoverstärker.



Beim Layout muss man etwas geschickt vorgehen. Das Käferchen schwingt leicht.

Gruß Andi

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
13.05.2014,
17:04

@ gast (A)

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » » » soll ein TL062 zur Anwendung kommen.
» » »
» » » Schlechte Idee, der ist dafür nicht geeignet, und Parallelschaltung
» ist
» » » erst recht eine Schnapsidee.
» »
» » Die Schnappsidee beruht darin, das prinzipiell zwei im Grunde sehr
» » niederohmige Spannungsquellen parallelgeschaltet werden, jedoch nie
» » gleichmässig belastet werden können, weil beide Ausgänge - getrennt
» » betrachtet - nicht die exakt selbe Spannung liefern können.
» »
» » Genau das selbe betrifft Netzgeräte, ausser sie sind extra so
» realisiert,
» » dass man sie parallel schalten darf.
» »
» » So und jetzt, darf man sich einen Schnapps genehmigen. :-P :-D :-P
» »
» »
» Merke: Eine Schnapps-Drossel hat zwar keine Induktivität aber ein riesiges
» Streufeld.
»
» Wie? Bist du jetzt auf härtere Sachen umgestiegen? Kein Elko-Bier mehr?
»
»
»
»
» Auch kein Bierchen?
»
»

Allehol-Abwechslung bereichert das (ELKO-)Leben... :-P :-P :-P

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Jogi(R)

Da,
13.05.2014,
17:48

@ Mikee

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» Ich baue mir gerade einen kleinen portablen Kopfhörerverstärker. Betrieb
» mit einer 9V Blockbatterie, als Schaltung soll ein TL062 zur Anwendung
» kommen.

Nimm 2 (9V Blöcke) und hunderttausendfach erprobt als OPAMP in Seriengeräten ist der 1458. OP-Parallelschaltung ist bei höherohmigen Kopfhörern nicht nötig.
Grundig gibt 3,5V unverzerrte Ausgangsspannung an, über die Impedanz kannst du so die Ausgangsleistung berechnen.
Das IC ist in der Anwendung klirrarm und hat genau die richtige Anstiegsgeschwindigkeit (slew rate).

» Eingang über 0,22µ und 47k an einen Spannungsteiler, der mir eine virtuelle
» Masse bei 4,5V erzeugt. Die Rückkopplung geht über 10k und 4,7k
» (Verstärkung ca. 3fach).

Weglassen, echt symmetrische Spannungsversorgung ist in der Anwendung deutlich besser als virtuelle Masse.
Die Verstärkung ist zu wählen wie benötigt.

» Die überschlägige Rechnung liefert als idealen Lastwiderstand 125 Ohm.
» (2,5V Peak bei 20mA Peak).

Siehe oben, 3,5V und 20mA möglich. Dann macht der OP dicht und es zerrt.
Lastwiderstand zwischen OP-Ausgang und Kopfhörer hat Grundig mit 150 Ohm gewählt, wenn die Not nicht besteht würde ich 180...220 Ohm wählen.

» Da viele gängige Kopfhörer allerdings 60 Ohm haben, liegt der Gedanke nahe,
» zwei OpAmps parallel zu betreiben.
» Doppelter Strom = vierfache Leistung = +6dB Pegel.
» Die Frage ist wie?

Muß ja nicht, siehe oben. Aber wenn du unbedingt willst einfach zwei OPs hintereinander.
Der Zweite darf nur puffern, also Ausgang und E+ zusammenschließen, dahinter R = 150 Ohm (minimal).
Der Erste Ausgang über den zweiten OP gebrückt mit mindestens 180 Ohm.
Der kleine Abstand der beiden Lastwiderstände muß sein, damit der zweite OP eine größere Übersteuerungsreserve hat und nicht der Erste zuerst in die Begrenzung fährt.

» Habe zwar schon eine Idee, würde aber gerne Eure Vorschläge hören.

Man kann auch einen ganzen Vierfach-OP pro Kanal so wie oben beschrieben parallel schalten, der Tip ist aber nicht von mir sondern von Sontheimer (Fachbuchautor).

Meine Schaltung ist übrigens erprobt, genau wie die von Grundig. Klappt vorzüglich, hört sich prima an und steuert meine hochohmigen hochleistungsfähigen (über 120dB) Studio-Kopfhörer mit ihren 600 Ohm Impedanz mit einem Drive an, daß einem die Wascheln abfliegen. Nach unten hin würde ich nicht unter 32 Ohm gehen, uralte 4-Ohm-Kopfhörer sind also nicht ideal dafür.

Mehr Leistung an niederohmigen Kopfhörern bekommt man so natürlich nicht, muß man aus welchen Gründen auch immer, 8-Ohm-Kopfhörer steuern so tun sie zwar auch ganz gut, aber die maximal mögliche Lautstärke werden diese nur erreichen, wenn man einen Booster hinter den OP schaltet. Also eine kleine Transistor-Gegentakt-Endstufe.

--
Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.

Mikee

13.05.2014,
20:10

@ schaerer

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» Die Schnappsidee beruht darin, das prinzipiell zwei im Grunde sehr
» niederohmige Spannungsquellen parallelgeschaltet werden, jedoch nie
» gleichmässig belastet werden können, weil beide Ausgänge - getrennt
» betrachtet - nicht die exakt selbe Spannung liefern können.
»
» Genau das selbe betrifft Netzgeräte, ausser sie sind extra so realisiert,
» dass man sie parallel schalten darf.

Hallo,

dass das mit einer einfachen Parallelschaltung nicht geht ist klar.
Meine Idee ist wie bei einem Leistungsverstärker mit mehreren Endtransistoren, bei dem ja die Basen und Kollektoren direkt zusammengeschaltet sind und die Emitter aber über je einen Emitterwiderstand zusammengeführt sind.
Bei einem OpAmp wäre es analog je ein 10 Ohm Widerstand in Reihe zum Ausgang und dann beide Ausgänge parallel. Die Rückkopplung würde ich allerdings direkt am OpAmp-Ausgang abnehmen.

Zur Schnapsidee:
Ich habe fast die gleiche Schaltung schon einmal gebaut, damals allerdings mit +/-9V (also 2 Akkus) und einem 600 Ohm Kopfhörer. Anno 1989 war das cool mit einem Hifi-Kopfhörer (AKG K141) durch die Straßen zu gehen, Du wurdest angeschaut, als wärst Du das siebte Weltwunder.
Alle hatten ihre "Cassettenabspielgeräte" (ich auch), nur keiner hatte jemals einen solchen Kopfhörer außerhalb der eigenen vier Wände gesehen.

Mikee

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
13.05.2014,
20:30

@ Mikee

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » Die Schnappsidee beruht darin, das prinzipiell zwei im Grunde sehr
» » niederohmige Spannungsquellen parallelgeschaltet werden, jedoch nie
» » gleichmässig belastet werden können, weil beide Ausgänge - getrennt
» » betrachtet - nicht die exakt selbe Spannung liefern können.
» »
» » Genau das selbe betrifft Netzgeräte, ausser sie sind extra so
» realisiert,
» » dass man sie parallel schalten darf.
»
» Hallo,
»
» dass das mit einer einfachen Parallelschaltung nicht geht ist klar.
» Meine Idee ist wie bei einem Leistungsverstärker mit mehreren
» Endtransistoren, bei dem ja die Basen und Kollektoren direkt
» zusammengeschaltet sind und die Emitter aber über je einen
» Emitterwiderstand zusammengeführt sind.
» Bei einem OpAmp wäre es analog je ein 10 Ohm Widerstand in Reihe zum
» Ausgang und dann beide Ausgänge parallel. Die Rückkopplung würde ich
» allerdings direkt am OpAmp-Ausgang abnehmen.

So ist alles bestens. :-D

»
» Zur Schnapsidee:
» Ich habe fast die gleiche Schaltung schon einmal gebaut, damals allerdings
» mit +/-9V (also 2 Akkus) und einem 600 Ohm Kopfhörer. Anno 1989 war das
» cool mit einem Hifi-Kopfhörer (AKG K141) durch die Straßen zu gehen, Du
» wurdest angeschaut, als wärst Du das siebte Weltwunder.
» Alle hatten ihre "Cassettenabspielgeräte" (ich auch), nur keiner hatte
» jemals einen solchen Kopfhörer außerhalb der eigenen vier Wände gesehen.

Wenn wir beim Kopfhörer sind, kannst Du Dich noch an den HD414 von Sennheiser erinnern?

Der Widerstand pro Hörer war 2 k-Ohm. Da konnte man sehr leicht jeden Opamp dafür benutzen und erst noch recht hoch aussteuern.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Jogi(R)

Da,
14.05.2014,
10:12

@ schaerer

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » Bei einem OpAmp wäre es analog je ein 10 Ohm Widerstand in Reihe zum
» » Ausgang und dann beide Ausgänge parallel. Die Rückkopplung würde ich
» » allerdings direkt am OpAmp-Ausgang abnehmen.
»
» So ist alles bestens. :-D

Jaja, solange der Kopfhörer keine Impedanz hat die niedriger ist als es der maximalen Belastbarkeit des OP-Ausgangs entspricht.
Moderne Kopfhörer und speziell diese Schmalzpopler haben aber zumeist bloß 32/64 Ohm und der OP wird schon bei mäßigen Lautstärkern zerren.
Der Vorwiderstand oder Nachwiderstand, ich nenne ihn ja lieber Lastwiderstand, muß so bemessen sein, daß niemals der maximal lieferbare Ausgangsstrom des OP überschritten wird, und der ist oft erschreckend klein, 20mA sind schon als guter Durchschnitt anzusehen.
Also muß man je niedriger die Kopfhörer-Impedanz wird einen immer höheren Lastwiderstand in den Ausgang legen.
Guter Kompromiß bei einem 20mA OP sind hier 100 Ohm. Darunter werden niederohmige Kopfhörer zu schnell verzerren, darüber werden sie zu leise sein.

Das paßt auch zufällig zu Meßreihen, die eine bekannte Fachschrift einmal veröffentlichte, deren Quintessenz in etwa lautete:
Niederohmige Kopfhörer verfärben weniger, wenn man sie stromsteuert anstatt spannungssteuert, also in etwa 100 Ohm davor schaltet.
Hochohmige Kopfhörer schert der Vorwiderstand sehr wenig, sie verlieren ihre gute Klangqualität dadurch nicht und die Lautsträke wird auch nicht wesentlich verringert.

» Wenn wir beim Kopfhörer sind, kannst Du Dich noch an den HD414 von
» Sennheiser erinnern?
»
» Der Widerstand pro Hörer war 2 k-Ohm. Da konnte man sehr leicht jeden Opamp
» dafür benutzen und erst noch recht hoch aussteuern.
»
»

Das war damals ein sehr beliebter Hörer und einer der vielseitigsten überhaupt.
Sogar an Detektoren konnte man ihn direkt anschließen, ohne die mickrige Ausgangsspannung gleich ganz kurzzuschließen, wie es moderne niederohmige Ohrgebläse tun.
Er saß auch nach Stunden noch druckfrei auf den Löffeln.
Der hatte einen klaren und hellen Klang, mumpfelte und dumpfelte nicht müde vor sich hin, und das ohne das man ganz auf Bässe hätte verzichten müssen.
Er ging sogar direkt und ohne Übertrager an Röhrenschaltungen.
Jede Eintransistor-KH-Stufe reichte aus um ihn leidlich zu füttern.
Mit einem angepaßten Kopfhörerverstärker konnte man leicht und ohne einen energieverschwenderischen Hochofen zu bauen, sogar einen Klasse-A Betrieb machen und so allerfeinste Klangqualität ohne Übernahmeverzerrungen erreichen.

Ich jedenfalls mochte ihn, leider ist meiner vor ein paar Jahren kaputt gegangen. Die Schaumgummis wären nicht soschlimm gewesen, die bekommt man noch, aber die Kapseln hatten internen Drahtbruch und waren auch schon ganz schön aus dem Leim. Das Teil wurde aber auch 40 Jahre lang nicht geschont, sondern auch an fiesesten Orten unter allen Bedingungen gequält.

--
Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.

schaerer(R)

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Kanton Zürich (Schweiz),
14.05.2014,
12:41

@ Jogi

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» » Wenn wir beim Kopfhörer sind, kannst Du Dich noch an den HD414 von
» » Sennheiser erinnern?
» »
» » Der Widerstand pro Hörer war 2 k-Ohm. Da konnte man sehr leicht jeden
» Opamp
» » dafür benutzen und erst noch recht hoch aussteuern.
» »
» »
»
» Das war damals ein sehr beliebter Hörer und einer der vielseitigsten
» überhaupt.
» Sogar an Detektoren konnte man ihn direkt anschließen, ohne die mickrige
» Ausgangsspannung gleich ganz kurzzuschließen, wie es moderne niederohmige
» Ohrgebläse tun.
» Er saß auch nach Stunden noch druckfrei auf den Löffeln.
» Der hatte einen klaren und hellen Klang, mumpfelte und dumpfelte nicht müde
» vor sich hin, und das ohne das man ganz auf Bässe hätte verzichten müssen.
» Er ging sogar direkt und ohne Übertrager an Röhrenschaltungen.
» Jede Eintransistor-KH-Stufe reichte aus um ihn leidlich zu füttern.
» Mit einem angepaßten Kopfhörerverstärker konnte man leicht und ohne einen
» energieverschwenderischen Hochofen zu bauen, sogar einen Klasse-A Betrieb
» machen und so allerfeinste Klangqualität ohne Übernahmeverzerrungen
» erreichen.
»
» Ich jedenfalls mochte ihn, leider ist meiner vor ein paar Jahren kaputt
» gegangen. Die Schaumgummis wären nicht soschlimm gewesen, die bekommt man
» noch, aber die Kapseln hatten internen Drahtbruch und waren auch schon ganz
» schön aus dem Leim. Das Teil wurde aber auch 40 Jahre lang nicht geschont,
» sondern auch an fiesesten Orten unter allen Bedingungen gequält.

Ich kann all dem nur beipflichten. Der HD414 war übriges auch sehr empfindlich. Wenn man etwas Metalliges in der Hand hielt und man berührte die Anschlüsse zum Hörer, hörte man ein feines Kratzen im Hörer.

Ich habe den Link einem der Sennheisers geschickt, den ich kenne. Ich denke, es wird ihn freuen.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
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https://tinyurl.com/fumtu5z9

Jogi(R)

Da,
17.05.2014,
20:01
(editiert von Jogi
am 17.05.2014 um 20:02)


@ schaerer

OpAmp Ausgänge parallel schalten

» Der HD414 war übriges auch sehr
» empfindlich. Wenn man etwas Metalliges in der Hand hielt und man berührte
» die Anschlüsse zum Hörer, hörte man ein feines Kratzen im Hörer.

Stimmt, und heute scheint es überhaupt keine neu produzierten Kopfhörer mit solchen nützlichen Daten mehr zu geben.
Schon garnicht zu den wirklich bezahlbaren Preisen, die Sennheiser damals aufbot.

» Ich habe den Link einem der Sennheisers geschickt, den ich kenne. Ich
» denke, es wird ihn freuen.

Das denke ich auch.
Und damit die Freude sich nochmal zu höheren Pegeln aufschwingt habe ich nochmal genau überlegt, Unterlagen gewälzt und kam darauf das ich doch eine ziemliche Menge an Kopfhörern der Makre Sennheiser benutzte, besonders in der Phase, in der ich mich mit Tontechnik, Diskoveranstaltung, Recording und ELA/PA beschäftigte.

Mal ein kleiner Auszug:
HD 400 - 600 Ohm gelbe Ohrwascheln - für alle erdenklichen allgemeinen Anwendungen ohne heeren HIFI-Anspruch.
HD 414 - mehrere Modelle, alle mit 2000 Ohm Kapseln - Farbe grau (bis ca. 1974) und gelb (ab ca. 1975) für überwiegend Tontechnikzwecke aber auch für Detektoren und Geräte mit einfach gestrickten KH-Ausgängen, an denen sich überhaupt nichts vernünftig anhörte außer 2000 Ohm Hörer.
HD 424 - 2000 Ohm - für HIFI-Wiedergabe im Wohnzimmer.
HD 430 - 600 Ohm - HIFI-Wiedergabe im Wohnzimmer.

Dann folgten noch mehrere halboffene Hörer nach Art des HD430 deren Nummern ich nicht mehr erinnere, für medizinische Anwendung.

Und ebenso viele HD4004 - 17 Ohm - für den TV-Ton für höreingeschränkte Senioren.

Privat nutzte ich parallel zu den Sennheisern vor den Siebzigern einige Monacor-Hörer, aber die waren ziemlich anstrengend, lästiges Klangbild, schwer und drückend.
Ab den Achzigern AKG Studio Monitor mit 600 Ohm Kapseln. Ein regelrechter Schwitzkasten verglichen mit den offenen und halboffenen Sennheisern, es dauerte kaum mal länger als eine Stunde bis ich den von den Ohren riß, trotz seines ebenfalls guten Klanges. Den habe ich vor einigen Jahren wieder originalgetreu restauriert, damit ich wieder schwitzige Ohren kriege.
:-D


Und sogar der unvergessene Wim hatte einen:

(Der Link kommt irgendwie nicht mit obwohl ich ihn sehen kann.)

--
Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.