Christian Wächter
30.04.2014, 01:34 |
simple TDA1557Q Verstärkerschaltung läuft nicht, surrt nur (Elektronik) |
Hallo,
ich Zweifel so langsam an meinem Verstand da ich eine kleine, simple Verstärkerschaltung mit TDA1557Q nicht zum laufen bekomme. Es ist bestimmt schon meine 5te (allerdings immer mit etwas anderem Layout), aber die erste bei welcher ich solche Probleme habe.
Nach dem einschalten ist alles wie gewollt, Anfangs zieht die Schaltung "wenig" Strom und verlässt nach kurzem den Standby-Modus (Softstart gegen den Plopp beim einschalten). An dem angeschlossenem Lautsprecher höre ich dann aber nur seltsames surren, knarzen und summen. Ob dabei eine Signalquelle angeschlossen ist oder nicht ist egal. Genauso macht es keinen Unterschied ob die Jumper für den Floating Ground gesteckt sind oder nicht.
Habe bereits Pin 2 (Signal Ground) von der restlichen Masse getrennt, was aber den Strom verdreifacht hat und ich daher erst gar nicht weiter getestet habe.
Ebenfalls getauscht habe ich den TDA 1557Q gegen einen komplett neuen auch ohne Besserung.
Ob der Signaleingang auf Ground liegt macht genauso keinen Unterschied.
Habe ich vielleicht nur einen trivialen Fehler in meiner Schaltung und sehe ich den wegen der späten (oder frühen ) Uhrzeit nicht? Das Layout habe ich auch schon mehrfach auf Lötbrücken durchsucht und nichts entdeckt...

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Offroad GTI
30.04.2014, 07:13 (editiert von Offroad GTI am 30.04.2014 um 07:14)
@ Christian Wächter
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simple TDA1557Q Verstärkerschaltung läuft nicht, surrt nur |
» Genauso macht es keinen
» Unterschied ob die Jumper für den Floating Ground gesteckt sind oder
» nicht.
Ohne Signal-GND wird es wohl nichts.
Daher ist dies
» Habe bereits Pin 2 (Signal Ground) von der restlichen Masse getrennt
keine gute Idee.
» Habe ich vielleicht nur einen trivialen Fehler in meiner Schaltung und sehe
» ich den wegen der späten (oder frühen ) Uhrzeit nicht? Das Layout habe
» ich auch schon mehrfach auf Lötbrücken durchsucht und nichts entdeckt...
Das Layout ist im allgemeinen etwas gewöhnungsbedürftig. Die GND-Verbindungen sollten eigentlich möglichst kurz und niederinduktiv sein. Bei dir ist das Gegenteil der Fall. Du gehst vom der Spannungsversorgung mit einer kleinen Leiterbahn zu deinen großen Elkos und mit einer weiteren zu den Versorgungsspannungsanschlüssen des IC. So hebst du die Filterwirkung quasi auf, da sich der Strom erst über die halbe Leiterplatte schlängeln muss.
Du solltest, und das gilt quasi generell, ein vollflächiges GND-Plane verwenden, und u.U. nur SIG-GND des ICs separat an GND-Pin der Spannungsversorgung anschließen. Wenn das nicht geht, weil du keine doppellagige Leiterplatte bauen willst/kannst, sollten die Elkos so nah wie möglich neben dem IC platziert werden. |
Christian Wächter
30.04.2014, 08:43
@ Offroad GTI
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simple TDA1557Q Verstärkerschaltung läuft nicht, surrt nur |
» Das Layout ist im allgemeinen etwas gewöhnungsbedürftig. Die
» GND-Verbindungen sollten eigentlich möglichst kurz und niederinduktiv sein.
» Bei dir ist das Gegenteil der Fall. Du gehst vom der Spannungsversorgung
» mit einer kleinen Leiterbahn zu deinen großen Elkos und mit einer weiteren
» zu den Versorgungsspannungsanschlüssen des IC. So hebst du die
» Filterwirkung quasi auf, da sich der Strom erst über die halbe Leiterplatte
» schlängeln muss.
Habe probehalber den ElKo direkt an die IC Beinchen gelötet, hat aber auch keine Besserung gebracht. Ich weiß dass das nicht sonderbar schön ist, aber habe es so ähnlich schon mehrmals ohne Probleme im Einsatz, daher wundert es mich doppelt. Ein altes und (bis auf den Softstart) funktionierendes Layout wäre dieses hier:

» Du solltest, und das gilt quasi generell, ein vollflächiges GND-Plane
» verwenden, und u.U. nur SIG-GND des ICs separat an GND-Pin der
» Spannungsversorgung anschließen. Wenn das nicht geht, weil du keine
» doppellagige Leiterplatte bauen willst/kannst, sollten die Elkos so nah wie
» möglich neben dem IC platziert werden.
Danke für diesen Tipp, das werde ich mal noch versuchen.
Habe parallel dazu eine IC fliegend mit den Bauteilen verdrahtet, also direkt an die Beinchen gelötet. Dieser Aufbau funktioniert perfekt, werde also einfach mal meine Platine Stück für Stück zurückbauen, vllt lässt sich die Ursache so besser finden |
Offroad GTI
30.04.2014, 09:12 (editiert von Offroad GTI am 30.04.2014 um 09:16)
@ Christian Wächter
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simple TDA1557Q Verstärkerschaltung läuft nicht, surrt nur |
» Habe probehalber den ElKo direkt an die IC Beinchen gelötet
Das ist natürlich die beste Variante.
» hat aber auch
» keine Besserung gebracht.
Momentchen mal. Du hast ja Widerstände an den Eingängen gegen GND. Damit bildest du mit den internen Widerständen einen Spannungsteiler.
Die Koppelkondensatoren sind auch eine Größenordnung größer, als in der Beispielschaltung im DB angegeben...
» Ein altes und (bis auf den Softstart) funktionierendes
» Layout wäre dieses hier:
Die GND-Verbindung ist etwas besser. Aber die Plus-Leiterbahnen auch noch ziemlich lang.
» parallel dazu eine IC fliegend mit den Bauteilen verdrahtet, also
» direkt an die Beinchen gelötet. Dieser Aufbau funktioniert perfekt
Nicht umsonst werden HF-Schaltungen nach diesem Prinzip aufgebaut 
» also einfach mal meine Platine Stück für Stück zurückbauen, vllt lässt sich
» die Ursache so besser finden
Nimm doch erst mal besagte Widerstände raus. |
Jogi
Da, 30.04.2014, 10:24
@ Christian Wächter
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simple TDA1557Q Verstärkerschaltung läuft nicht, surrt nur |
Andere haben es ja schon angedeutet, ich lege noch eine Schippe drauf.
Das gesamte Layout ist mehr als unglücklich und kein bisschen für analoge Audioschaltungen geeignet.
Das es so ähnlich schon einmal geklappt hat ist imho ein reiner Zufall und Glücksfall, jedenfalls nicht geplanter Erfolg.
Wenn Großserien-Fabrikanten auch so ein Chaos verkaufen, ist davon auszugehen das das Chaos bei denen System hat, es wurde dann solange empirisch gematcht bis es einigermaßen lief. Die Methode ist manchmal eben billiger als der korrekte Weg.
Also bau das Ding nach Lehrbuch, audiomäßig. Ich weiß das Layoutprogramme in der Standardeinstellung schlecht audiotauglich sind, sie legen bahnen extat parallel, der Autorouter zieht sie dreimal um die ganze Platte herum nur um keine Brücke zu setzen und anderer audiotechnischer Unfug. Also immer da von Hand eingreifen wo das Programm so einen Mist routet.
Hauptpunkte:
Versorgungsleitungen straight, direkt von den Klemmen über die Siebkondensatoren zum Chip. alles andere aus dem Weg räumen. Der Hauptelko ist der Massepunkt für alle anderen Leiter.
Alle Signalmassen gehen geradewegs und ohne Spirenzen dahin, viereckig und über Strecken genau parallel wie es solche Software-Knechte machen ist einfach Mist im Audiobereich. Die Verlegungsart heißt nicht nur sternförmig, sie sieht auch oft auf der Platte genauso aus, wenn man es richtig macht.
Leistungsausgänge gehen ebenfalls kurz und direkt zu den Klemmen und nicht parallel zu Eingängen und nicht dreimal um die Platte herum.
Eingänge laufen idealerweise in Massekanälen so das sie Kapazitäten nur gegen Masse bilden können. Kurz muß man sie dennoch halten.
Bei den Stereokanälen ist alles symmetrisch zu halten, eine Gegenkopplungs-Leiterbahn 1cm lang und die andere 3m lang ist Käse.
Abschreckendes aber deutliches Beispiel ist im gesendeten Layout schon das die Sieb-Elkos für links und rechts auf einem Flecken pappen statt an den IC-Beinchen, das es dahin und daweg eklatant unterschiedlich lange Leiterbahnen gibt, eine geht um den ganzen Pudding rum was ein Unsinn hoch drei ist.
Relativ sicher gegen Masseprobleme ist man in der Audiotechnik, wenn man eine geschlossene Massefläche auf den Layer legt und diese für Signalbahnen aufbricht (Inseltechnik). Das machten technische Zeichner schon vor 30...40 Jahren perfekt von Hand, später per CAD, die dummen achso modernen Layoutprogramme heutiger Zeit können das in der Standardeinstellung nicht mal mehr, das muß man ihnen erst einimpfen oder manuell korrigieren. -- Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem. |
Christian Wächter
05.05.2014, 22:06
@ Offroad GTI
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simple TDA1557Q Verstärkerschaltung läuft nicht, surrt nur |
Ich wollte mich nun doch nocheinmal melden, mitlerweile läuft der Verstärker, wenn auch im leicht improvisierten Aufbau
Die Widerstände auf GND haben keinen Unterschied gemacht, ich habe durchs weglassen aber auch keine negativen Effekte bemerkt. Über die internen Widerstände im TDA wusste ich gar nicht Bescheid (so genau habe ich das Datenblatt nicht studiert *hust* ), aber gut zu wissen dass keine Externen benötigt.
Was aber vermutlich entscheident war, war die Auftrennung und deutlich kürzere Verkabelung der Signal und GND Leitungen der Eingangssignale.
Mal abgesehen von einer kleinen Brummschleife die aber schnell beseitigt war hat der Verstärker keine weiteren Probleme gemacht. Besten Dank für die Hilfen  |