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KW, UKW: Dip- oder LCR-Meter?

19.11.2013,
18:25
 

HF (Elektronik)

Hallo,

ich habe vor, die Amateurfunklizenz zu machen und bastle schon selbst an Empfängern. Bisher habe ich das Abstimmen der Schwingkreise mit dem Taschenrechner, Fingerspitzengefühl, Hören und Oszi gemacht. Da ich aber einen Doppelsuper plane, will ich mir etwas besseres zum abstimmen anschaffen. Jetzt stellt sich mir die Frage: Dipmeter oder LCR-Meter.

Beide gibt es in ganz verschiedenen Preisklassen. Ab wann sind sie denn kein absoluter Schrott mehr?

Und was ist besser geeignet? Auf Kurzwelle mag das ja noch keinen so großen Unterschied machen, aber im UKW-Bereich? Das Dipmeter hat den Vorteil, dass ich nichts an der Schaltung anschließen muss, was alles verstimmen könnte. Bei UKW reicht da schon der geerdete Finger als Kapazität. Andererseite kann man mit dem LCR Meter die Bauteile auch einzeln durchmessen.

Was meint ihr? Was empfehlt ihr?

Michael Krämer

E-Mail

19.11.2013,
19:49

@ KW, UKW: Dip- oder LCR-Meter?

HF

» ich habe vor, die Amateurfunklizenz zu machen und bastle schon selbst an
mach mal, im Zeitalter von Skype fehlt es an Nachwuchs :-)

» Taschenrechner, Fingerspitzengefühl, Hören und Oszi gemacht. Da ich aber
Ist doch schonmal kein schlechter Ansatz. Hast Du einen Testsender oder hast Du auf eine Station abgestimmt?

» einen Doppelsuper plane, will ich mir etwas besseres zum abstimmen
für welche Frequenz denn? KW und 2m?

» anschaffen. Jetzt stellt sich mir die Frage: Dipmeter oder LCR-Meter.
Meines Erachtens weder noch. Dipmeter sind Technik aus den Gründerjahren. Du brauchst eine recht feste Kopplung, die dann den Schwingkreis wieder beeinflusst. Die Dipmeter, die ich kenne, haben freischwingende Oszillatoren und sind daher recht ungenau. Vielleicht gibt es inzwischen digital aufgebaute mit DDS, aber das Grundübel der starken Kopplung bleibt. LCR Meter sind nützlich, um Komponenten auszumessen, aber für einen Schwingkreis eher untauglich.

» Was meint ihr? Was empfehlt ihr?
Ich selbst habe mir kürzlich einen Spektrumanayzer mit Trackinggenerator gegönnt (Rigol DSA815TG). Da gibt es inzwischen sehr schöne, preiswerte und brauchbare Modelle aus China, aber mit 1500 Euro sprengen sie möglicherweise das Budget. Sonst schau doch einfach mal nach einem DDS-gesteuerten Signalgenerator. Da gibt es bestimmt preisgünstge Boards für um die 50 Euro mit einem diese Analog Devices Bausteine. Die AD995x werden mit bis zu 400 MHz getaktet und erzeugen kristallklare Testsignale bis in den 2m Bereich. Das ist letztlich nichts anderes als ein Dipmeter. Oder ein SDR, da gibt es möglicherweise gleich passende Software dazu. Nicht zu verachten sind natürlich auch skalare oder vektorielle Netzwerkanalysatoren. Die liegen allerdings auch bei 500~1000 Euro und sind nicht unbedingt für Anfänger geeignet.

Michael (DK8PP)

herder

19.11.2013,
21:41

@ KW, UKW: Dip- oder LCR-Meter?

HF

» Was meint ihr? Was empfehlt ihr?

Jung und kein Geld?

Griddipper und Frequenzzähler dafür.

LG

HF

23.11.2013,
20:58

@ Michael Krämer

HF

Danke, das war sehr hilfreich! :-)

Stimmt, mit dem Dipmeter und der Kopplung hast du recht. Bisher habe ich in der Clubstation des OV die TX mit schwacher Leistung zum Testsenden nutzen können, um eine gute Referenz zu haben. Einen Frequenzzähler gibt es da auch, der funktioniert dann aber nur bei Oszillatoren.

Ein spectrum analyzer wäre ja das Non Plus Ultra. Da könnte man auch Oberwellen in Verstärkern erkennen. Allerdings müssen die dafür erstmal laufen. Ich würde schon gern vorher abstimmen.

Ich habe von Agilent zum Beispiel LCR Messgeräre gefunden, die Kapazität, Induktivität, Ohmscher Widerstand direkt messen können, und sogar ganze Schwingkreise (Resonanzfrequenz, Güte, etc.) und andere Kombinationen: Tiefpass, Elko-ESR, usw. Preislich bewegen die sich bei 400€. Das wird dann wohl Weihnachten und Geburtstag zusammen. ;)
Auch von der Genauigkeit sehen die nicht schlecht aus.

Ja, ich weiß, ich habe am Anfang nach Schwingkreisen gefragt, aber so langsam gefällt mir der Gedanke, die Teile auch einzeln vermessen zu können.