Frank (aus Lübeck)
06.10.2013, 16:45 |
Transformator (Elektronik) |
Hallo,
ich habe eine (dumme?) Frage.
Wie warm darf ein Transformator werden?
Vor ein paar Wochen habe ich einen Verstärker geschenkt bekommen. Der Verstärker ist von der Firma "RIM" und die Bezeichnung ist "Imperator 1000".
Der Verstärker funktioniert, abgesehen von etwas brummen.
Aber: Der Transformator wird sehr warm. Schon unangenehm wenn mann eine Hand auflegt. Ist das normal?
Vielleicht habe ich ja auch das Glück, daß jemand hier in der Nähe wohnt und den Verstärker mal überprüfen kann??
Bis dann,
Frank |
xy

06.10.2013, 17:12
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
» Wie warm darf ein Transformator werden?
Kommt auf die Isolierstoffklasse an.
» Vor ein paar Wochen habe ich einen Verstärker geschenkt bekommen. Der
» Verstärker ist von der Firma "RIM" und die Bezeichnung ist "Imperator
» 1000".
Eine Antiquität.
» Aber: Der Transformator wird sehr warm. Schon unangenehm wenn mann eine
» Hand auflegt. Ist das normal?
Der Netztrafo? Und im Leerlauf? |
Kendiman
06.10.2013, 17:33
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
» Hallo,
»
» ich habe eine (dumme?) Frage.
» Wie warm darf ein Transformator werden?
» Vor ein paar Wochen habe ich einen Verstärker geschenkt bekommen. Der
» Verstärker ist von der Firma "RIM" und die Bezeichnung ist "Imperator
» 1000".
» Der Verstärker funktioniert, abgesehen von etwas brummen.
» Aber: Der Transformator wird sehr warm. Schon unangenehm wenn mann eine
» Hand auflegt. Ist das normal?
» Vielleicht habe ich ja auch das Glück, daß jemand hier in der Nähe wohnt
» und den Verstärker mal überprüfen kann??
»
» Bis dann,
» Frank
Hallo,
die Temperaturmessung mit der Handauflegemethode ist äußerst ungenau.
Durch zu hohe Temperaturen leidet die Isolierung.
Da Kupferlackdrähte verwendet werden, ist die Lackisolation ausschlaggebend.
Bis zu 150 Grad Lacktemperatur gibt es kaum bedenken.
Es gibt heute auch Drähte mit einem Temperaturindex größer 300 Grad.
Bei dem Alter des Trafos würde ich 120 Grad als zumutbar annehmen.
Das ist die maximale Temperatur im Inneren des Trafos.
Außen kann er bis zu 60-70 Grad warm (heiß) werden, ohne Schaden zu nehmen.
Da verbrennt man sich schon die Finger.
Ein Fachmann sollte die Gegentaktendstufen mit 2 x 2 EL84 auf die
Arbeitspunkteinstellung untersuchen, um ganz sicher zu gehen,
dass kein Fehler vorliegt.
Solange man aber den Trafo noch für längere Zeit berühren kann,
scheint alles in Ordnung zu sein.
Natürlich muss der Verstärker vorher unter Last ( Lautstärke )
einige Zeit betrieben werden.
Gruß Kendiman |
Torro

06.10.2013, 19:24
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
» Hallo,
»
» ich habe eine (dumme?) Frage.
» Wie warm darf ein Transformator werden?
» Vor ein paar Wochen habe ich einen Verstärker geschenkt bekommen. Der
» Verstärker ist von der Firma "RIM" und die Bezeichnung ist "Imperator
» 1000".
» Der Verstärker funktioniert, abgesehen von etwas brummen.
» Aber: Der Transformator wird sehr warm. Schon unangenehm wenn mann eine
» Hand auflegt. Ist das normal?
» Vielleicht habe ich ja auch das Glück, daß jemand hier in der Nähe wohnt
» und den Verstärker mal überprüfen kann??
»
» Bis dann,
» Frank
Wenn man die Hand für etwa 10 Sekunden dran halten kann, spricht man von etwa 60°C. So als Richtwert ...
lg |
tts
07.10.2013, 11:32
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
Schein folgefehlerkette zu sein:
zuerst geht der Kathodenkondensator bei diesem Alter des Gerätes kaputt (ausgetrocknet, kurzschluß).
dann steigt der Ruhestrom in der Röhre an, da keine negative Gittervorspannung mehr aufgebaut wird.
Der Ausgangstrafo (ELA-Trafo) wird heiß und es gibt kurzschlüsse in den Wicklungen.
Danach steigt der Endstufenstrom deutlich an und der Netztrafo wird überlastet - Gleichrichter wird auch warm und brennt schließlich durch.
Also Ruhestrom der Enstufe prüfen und Kathodenkondensator und ELA-Trafo wechseln.
cu
st |
Tim
07.10.2013, 12:26
@ tts
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Transformator |
» Schein folgefehlerkette zu sein:
»
» zuerst geht der Kathodenkondensator bei diesem Alter des Gerätes kaputt
» (ausgetrocknet, kurzschluß).
» dann steigt der Ruhestrom in der Röhre an, da keine negative
» Gittervorspannung mehr aufgebaut wird.
» Der Ausgangstrafo (ELA-Trafo) wird heiß und es gibt kurzschlüsse in den
» Wicklungen.
» Danach steigt der Endstufenstrom deutlich an und der Netztrafo wird
» überlastet - Gleichrichter wird auch warm und brennt schließlich durch.
»
» Also Ruhestrom der Enstufe prüfen und Kathodenkondensator und ELA-Trafo
» wechseln.
»
» cu
» st
Hallo tts,
hier muß ich Dir leider etwas widersprechen.
Bei diesem Verstärker kann der Kathodenkondensator nicht kaputt gehen! Er hat nämlich keinen. Der Verstärker arbeitet mit fester Gittervorspannung. (Schaltplan ist übrigens im "RIM Jahrbuch 1967" zu finden.)
Der Gleichrichter wird übrigens auch nicht "durchbrennen".
Höchstens der Heizfaden von der GZ34.
Wo ich Dir aber uneingeschränkt recht gebe: Der Ruhestrom der EL84 sollte natürlich geprüft werden.
In der Regel wird dieser aber eher geringer bei alten Lampen.
Zum Trafo:
Wenn ich mich richtig erinnere hat Radio-Rim damals hauptsächlich Trafos und Übertrager von Engel verbaut. Und das waren verdammt gute Teile!
Die dürfen auch ruhig etwas warm werden. Zumal ja auch das Gleichrichterrohr direkt neben dem Trafo sitzt und auch etwas Wärme abgibt.
Gruß
Tim |
Frank (aus Lübeck)
08.10.2013, 15:04
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
Hallo,
aufgrund der erhaltenen Informationen, vielen Dank dafür,
gehe ich nun davon aus, daß der Verstärker wohl in Ordnung ist.
Es ist nicht so, daß man den Transformator nicht anfassen kann. Er ist eben nach einiger Zeit sehr gut warm. Man verbrennt sich aber nicht die Finger. Gestern lief der Verstärker über drei Stunden. Problemlos.
Jetzt muß ich nur noch jemanden finden der sich mal um das Brummen kümmert. Ist zwar nicht laut, aber es ist eben zu hören.
Vielen Dank für die Informationen!
Gruß
Frank |
Kendiman
08.10.2013, 15:58
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
» Hallo,
»
» aufgrund der erhaltenen Informationen, vielen Dank dafür,
» gehe ich nun davon aus, daß der Verstärker wohl in Ordnung ist.
» Es ist nicht so, daß man den Transformator nicht anfassen kann. Er ist eben
» nach einiger Zeit sehr gut warm. Man verbrennt sich aber nicht die Finger.
» Gestern lief der Verstärker über drei Stunden. Problemlos.
» Jetzt muß ich nur noch jemanden finden der sich mal um das Brummen kümmert.
» Ist zwar nicht laut, aber es ist eben zu hören.
»
» Vielen Dank für die Informationen!
»
» Gruß
» Frank
Hallo,
herzlichen Glückwunsch. Scheint noch alles in Ordnung zu sein.
das Brummen kommt wahrscheinlich durch defekt Lade- und Sieb-Elkos ( Elektrolytkondensatoren )
Das sind meist runde Aluminiumzylinder mir ca. 3-4,5 cm Durchmesser
Sie haben durch Austrocknung ihre Kapazität verloren. Ein ganz normaler Vorgang.
Aufdruck 50 uF / 385 V.
es können 2 oder 1 Doppelelko mit 2 x 50 uF /385 V sein.
Sie sind von unten verschraubt.
Bei 2 Anschlüssen ist das ein Doppelelko.
Sie sind etwas aus der Mode gekommen.
Meist werden sie heute mit Stiften für Printmontage geliefert.
Es sind aber auch noch Schraubausführungen zu bekommen. Im Internet suchen.
Dann ist der Austausch ohne großen Umbau möglich.
Viel Spass
Gruß Kendiman |
Tim
08.10.2013, 17:05
@ Frank (aus Lübeck)
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Transformator |
Hallo Frank,
wie Kendiman schon gesgt hat...Glückwunsch!
Da hast Du ein wirklich feines Verstärkerchen bekommen.
Du solltest aber mal schauen, ob Du jemanden findest, der sich mit Röhrengeräten auskennt.
Wahrscheinlich wird das Brummen von den alten Elkos verursacht.
Es könnte aber auch sein, daß eine Unsymmetrie die Ursache ist. (brummt der Verstärker auf beiden Kanälen gleich?)
Der Ruhestrom der Endröhren sollte auf jeden Fall überprüft und gegebenfalls eingestellt werden.
Kann aber auch sein, daß eine der vier EL84 schlicht und einfach am Ende ist. Dann brummt`s nämlich auch.
Noch mal kurz zum Trafo.
Damals waren die Trafos primärseitig für 220V ausgelegt.
Inzwischen haben wir so um die 230V im Netz.
Aber keine Sorge. Im Gegensatz zu heute wurde da noch Qualität geliefert. Da wird wohl nichts passieren.
Schöne Grüße
Tim |