| sven-my  
 22.06.2012,
 11:53
   | "Pfusch" am Bau ? (Elektronik) | 
    
     | Hallo Experten,
 eigentlich sollte ich für einen Nachbarn eine alte Leuchte im Keller ersetzen (durch Feuchtraum-Leuchtstoffröhre), und zusätzliche Steckdosen anbringen.
 Dabei ist mir dieser "Pfusch" am Bau (obere Zeichnung) aufgefallen.
 
 Dieser Bau (3 Gebäude, je 3 Eingänge, je 6 Wohnungen) ist 1968 mit "heißer Kelle" (Aussage eines Erstmieters) hochgezogen worden.
 
 So, wie ich es gezeichnet habe, ist 1968 nur die Lampe (Schutzisolierte Kellerleuchte) und der Aufputz-Schalter eingebaut worden.
 Die Steckdose kam nachträglich durch den Vormieter dazu; der Schutzkontakt nicht angeschlossen.
 Die blaue Ader endet mit der Kabelisolierung in der Leuchte.
 
 Ähnliches habe ich in meinem Badezimmer (Anschluß für Waschmaschine) vorgefunden: sw an einem, ge/gr am anderen Kontakt, und blau am Schutzkontakt - nur bin ich mir da nicht sicher, ob es original, oder vom Vormieter so gemacht worden war.
 
 Ich meine mich erinnern zu können, daß es bis Ende der 1960er oft üblich war, die Kabel "irgendwie", also ohne sich um die Farbgebung zu kümmern, anzuschließen; und >Null< als Schutzleiter zu führen. Im besten Fall >Null< und >Schutzleiter< im Verteilerkasten zusammen gelegt, oft auch erst im Gerät.
 
 Anmerkung:
 Das Kabel kommt vom Zählerkasten der Etage. (Im Zählerkasten pro Wohnung ein Zähler, pro Phase (3) eine 16A-Porzelansicherung, eine 10A-Porzelansicherung für den Keller); in der Wohnung ist ein weiterer Verteilerkasten mit 3 Stück 10A-Porzelansicherung für den Herd, je eine 10A-Porzelansicherung für Steckdoen und Licht.
 Nachschauen in den Verteilerkästen geht nicht, da verplombt.
 Der einzige Mieter, der seit Fertigstellung des Gebäudes hier wohnt, kann auch nicht sagen, welche Steckdosen bei ihm noch original sind.
 
 Meine Frage:
 
 welche Möglichkeit sollte ich nehmen ?
 
 Version 1 macht mir etwas Bauchschmerzen, Version 2 kostet zusätzlich
 
 Version 2 ist auch nicht gerade professionell, aber da vor dem FI die 10A-Sicherung angeordnet ist, ist es ja nicht so wild, wenn der FI ein 25A/30mA - Modell ist.
 
 gruß
 sven-my
 
 
  | 
               
     | x y 
 22.06.2012,
 12:32
 
 @ sven-my
 | "Pfusch" am Bau ? | 
    
     | » So, wie ich es gezeichnet habe, ist 1968 nur die Lampe (Schutzisolierte» Kellerleuchte) und der Aufputz-Schalter eingebaut worden.
 » Die Steckdose kam nachträglich durch den Vormieter dazu; der Schutzkontakt
 » nicht angeschlossen.
 » Die blaue Ader endet mit der Kabelisolierung in der Leuchte.
 
 Bis auf die fehlende Brücke an der Steckdose ist das für Errichtungsjahr 1968 völlig richtig, auch von den Aderfarben und deren Verwendung her.
 
 
 » Ähnliches habe ich in meinem Badezimmer (Anschluß für Waschmaschine)
 » vorgefunden: sw an einem, ge/gr am anderen Kontakt, und blau am
 » Schutzkontakt - nur bin ich mir da nicht sicher, ob es original, oder vom
 » Vormieter so gemacht worden war.
 
 Blau als PE ist natürlich Murks.
 
 
 » Ich meine mich erinnern zu können, daß es bis Ende der 1960er oft üblich
 » war, die Kabel "irgendwie", also ohne sich um die Farbgebung zu kümmern,
 » anzuschließen; und >Null< als Schutzleiter zu führen. Im besten Fall
 » >Null< und >Schutzleiter< im Verteilerkasten zusammen gelegt, oft auch
 » erst im Gerät.
 
 TN-C halt, aber die Aderfarben durften nicht willkürlich gewählt werden.
 
 
 » welche Möglichkeit sollte ich nehmen ?
 
 Keine deiner Varianten ist richtig. Hol dir jemanden vor Ort der sich damit auskennt.
 | 
                
     | PeterGrz  
 
    
 Berlin,
 22.06.2012,
 12:42
 
 @ x y
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | Hi sven,
 
 ich brauchte vor so 3Jahren nur etwas mehr Strom für einen Durchlauferhitzer!
 
 Elektriker: tja, als erstes muß ein Zählerkasten her, Vorschrift seit gestern, vor den Zähler muß ein "Leistungstrennschalter" oder so ähnlich Vorschrift! Und die Stromkreise brauchen Fehlerstromschutzschalter!
 Also Anstelle neuer Sicherung im Hausanschluß ( Kabel ist dick genug) und ner neuen 3x33A Sicherung gabs einen Umbau von fast 1K €.
 
 Aber ich wollte gut temperiertes Wasser, also musste ich durch. Wenn ein zugelasener Elektriker so was anfäßt, muß er es auf den Stand der Technik bringen. So sagte er mir.
 -- MfG
 Peter
 | 
                
     | x y 
 22.06.2012,
 12:49
 
 @ PeterGrz
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » Aber ich wollte gut temperiertes Wasser, also musste ich durch. Wenn ein» zugelasener Elektriker so was anfäßt, muß er es auf den Stand der Technik
 » bringen. So sagte er mir.
 
 Er hat dich belogen.
 | 
                
     | cmyk61  
 
  
 Edenkoben, Rheinland Pfalz,
 22.06.2012,
 13:21
 
 @ x y
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » » Aber ich wollte gut temperiertes Wasser, also musste ich durch. Wenn ein» » zugelasener Elektriker so was anfäßt, muß er es auf den Stand der
 » Technik
 » » bringen. So sagte er mir.
 »
 » Er hat dich belogen.
 
 Falsch
 
 Bei Änderungen muss der geänderte Anlagenteil auf dem aktuellen Stand gebracht werden. Nix da mit Bestandsschutz. DEN gibt es bei Elektro nicht.
 | 
                
     | cmyk61  
 
  
 Edenkoben, Rheinland Pfalz,
 22.06.2012,
 13:21
 
 @ sven-my
 | "Pfusch" am Bau ? | 
    
     | Hallo Sven-my,
 was sagt denn der Eigentümer zu dem Sachverhalt?
 Wer hat Dich zu diesen Arbeiten beauftragt?
 Ich frage das dewegen, weil Du Dich damit ganz schön in die Nesseln setzen kannst - will sagen: DU trägst dann die Verantwortung für diese Modifikation und das Nichteinhalten der gültigen DIN-VDE-Vorschriften.
 Der Hausbesitzer wird Dich im Schadensfalle zur Rechenschaft ziehen können: wer hat ihnen erlaubt derlei Änderungen vorzunehmen?
 
 Wenn eine Ergänzung zur vorhandenen Installation erfolgt, so muss der Teil den die Installation betrifft, dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.
 Das kann im schlimmsten Fall bedeuten, das die komplette Elektrik auf den neusten Stand gebracht werden muss.
 Natürlich macht es Sinn da abzuwägen, welche Maßnahmen notwendig sind und welche nicht.
 Der grüngelbe Draht darf NIE NIE NIE NIE NIE NIE für andere Zwecke verwendet werden. Falls das jemand mal gemacht hat so ist das umgehend richtig zu machen.
 Das war auch in der Vergangenheit so.
 
 ...
 Ein ganz anderer Themenkreis ist die Farbgebung der Leitungen, die bis 1965 national sehr individuell war und nach diversen Quellen eine rote Farbkennzeichnung für den Schutzleiter in den Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz (und anderen Ländern) vorsah.[2] Dabei ist zu beachten, dass die rote Farbkennzeichnung nicht ausschließlich dem Schutzleiter alleine vorbehalten war. Ein rot gekennzeichneter Leiter konnte auch ein geschalteter Außenleiter oder L2 im Dreileiter-Wechselstromnetz, nicht aber der PEN sein.
 
 Was den Schutzleiter betrifft, gab es nur im Jahr 1965 eine wesentliche Umstellung in der Norm. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keinen grün/gelb-isolierten Draht. Die erstmaligen Festlegungen dafür finden sich in der VDE 0100/12.65, §10N, b 9.1 für den Schutzleiter und in der VDE 0100/12.65, §10N, b 8.1 für den Nullleiter (heute PEN Leiter).[3]
 ...
 Q: WIKIPEDIA - Schutzleiter
 
 
 
 » Dieser Bau (3 Gebäude, je 3 Eingänge, je 6 Wohnungen) ist 1968 mit "heißer
 » Kelle" (Aussage eines Erstmieters) hochgezogen worden.
 »
 » So, wie ich es gezeichnet habe, ist 1968 nur die Lampe (Schutzisolierte
 » Kellerleuchte) und der Aufputz-Schalter eingebaut worden.
 » Die Steckdose kam nachträglich durch den Vormieter dazu; der Schutzkontakt
 » nicht angeschlossen.
 
 VERBOTEN !!!
 
 » Die blaue Ader endet mit der Kabelisolierung in der Leuchte.
 » Ähnliches habe ich in meinem Badezimmer (Anschluß für Waschmaschine)
 » vorgefunden: sw an einem, ge/gr am anderen Kontakt, und blau am
 » Schutzkontakt - nur bin ich mir da nicht sicher, ob es original, oder vom
 » Vormieter so gemacht worden war.
 
 VERBOTEN !!!
 
 » Ich meine mich erinnern zu können, daß es bis Ende der 1960er oft üblich
 » war, die Kabel "irgendwie", also ohne sich um die Farbgebung zu kümmern,
 » anzuschließen; und >Null< als Schutzleiter zu führen. Im besten Fall
 » >Null< und >Schutzleiter< im Verteilerkasten zusammen gelegt, oft auch
 » erst im Gerät.
 
 Stimmt nicht ganz - es gab auch damals schon Regeln.
 Das was Du da beschreibst nennt man "klassische Nullung".
 Aber auch damals gabs schon Pfuscher!
 
 
 » Anmerkung:
 » Das Kabel kommt vom Zählerkasten der Etage. (Im Zählerkasten pro Wohnung
 » ein Zähler, pro Phase (3) eine 16A-Porzelansicherung, eine
 » 10A-Porzelansicherung für den Keller); in der Wohnung ist ein weiterer
 » Verteilerkasten mit 3 Stück 10A-Porzelansicherung für den Herd, je eine
 » 10A-Porzelansicherung für Steckdoen und Licht.
 » Nachschauen in den Verteilerkästen geht nicht, da verplombt.
 » Der einzige Mieter, der seit Fertigstellung des Gebäudes hier wohnt, kann
 » auch nicht sagen, welche Steckdosen bei ihm noch original sind.
 »
 » Meine Frage:
 »
 » welche Möglichkeit sollte ich nehmen ?
 
 Erstmal abklären ob Du das darfst.
 Hausbesitzer ansprechen. Eigentlich ist das ein Fall für eine Generalsanierung im Bereich Elektro.
 | 
                
     | x y 
 22.06.2012,
 13:23
 
 @ cmyk61
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » » » Aber ich wollte gut temperiertes Wasser, also musste ich durch. Wenn» ein
 » » » zugelasener Elektriker so was anfäßt, muß er es auf den Stand der
 » » Technik
 » » » bringen. So sagte er mir.
 » »
 » » Er hat dich belogen.
 »
 » Falsch
 »
 » Bei Änderungen muss der geänderte Anlagenteil auf dem aktuellen Stand
 » gebracht werden.
 
 Aber nur der!
 | 
                
     | sven-my  
 22.06.2012,
 13:25
 
 @ x y
 | "Pfusch" am Bau ? | 
    
     | » Keine deiner Varianten ist richtig. Hol dir jemanden vor Ort der sich» damit auskennt.
 
 Daß es nicht richtig ist, hatte ich ja schon geschrieben.
 
 Was mir gerade zu Version 2 auffällt: natürlich soll die blaue mit der gelb/grünen Ader verbunden werden, wenn blau und gelb/grün gleiches Potential haben; ansonsten ge/gr mit ge/gr !
 
 Es gibt nur die Möglichkeit ab der Stelle, an der das Kabel in die Lampe 'geht' etwas zu verändern.
 Davor ist Tabu: Mietwohnung bewirtschaftet von ... (denk's Euch - in der heutigen Zeit)
 
 Wie ich meinen "Auftraggeber" kenne, schließt er 'ne Kabeltrommel an der ungeschützten Schuko-Steckdose an, und versorgt dann von dort seine weiteren Geräte.
 
 Was ich für noch schlechter halte, als der Pfusch, den ich da vorhabe.
 
 Also nochmal die Frage anders gestellt:
 kann man die Version2 so machen, technisch beurteilt, und nicht nach Vorschriften ?
 
 gruß
 sven-my
 | 
                
     | cmyk61  
 
  
 Edenkoben, Rheinland Pfalz,
 22.06.2012,
 13:25
 (editiert von cmyk61
 am 22.06.2012 um 13:26)
 
 @ x y
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » » Falsch» »
 » » Bei Änderungen muss der geänderte Anlagenteil auf dem aktuellen Stand
 » » gebracht werden.
 »
 » Aber nur der!
 
 Klar, sach ich doch
 
 Google mal nach Bestandsschutz Elektro - der dritte Treffer ist ein PDF - sehr spannend zu lesen.
 
 DAS GILT AUCH FÜR DEN FRAGESTELLER *g*
 | 
                
     | sven-my  
 22.06.2012,
 13:31
 
 @ cmyk61
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | Nachtrag:
 
 
 
  | 
                
     | sven-my  
 22.06.2012,
 13:39
 (editiert von sven-my
 am 22.06.2012 um 13:53)
 
 @ sven-my
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | Die PDF-Datei ist sehr interessant - wenn ich das, was auf Seite 2 (PDF) bzw. Seite 86 (Original) richtig interpretiere, lag ich mit meiner Version 2 nicht gerade völlig verkehrt.
 Herzlichen Dank für diesen Hinweis !
 
 Unter Berücksichtigung der Informationen aus der PDF-Datei sieht meine neue Version nun so aus :
 
 blaue Ader bleift frei "in der Luft"
 
 gruß
 sven-my
 
 
 
  | 
                
     | x y 
 22.06.2012,
 13:54
 
 @ cmyk61
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » Google mal nach Bestandsschutz Elektro - der dritte Treffer ist ein PDF -» sehr spannend zu lesen.
 
 Spannend? Alter Hut!
 | 
                
     | x y 
 22.06.2012,
 13:56
 
 @ sven-my
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | »  
 Eigentlich müsste man noch prüfen ob der ankommende gn/gb wirklich ein PEN ist. Ansonsten stimmt das so.
 | 
                
     | sven-my  
 22.06.2012,
 14:08
 (editiert von sven-my
 am 22.06.2012 um 14:15)
 
 @ x y
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » Eigentlich müsste man noch prüfen ob der ankommende gn/gb wirklich ein PEN» ist. Ansonsten stimmt das so.
 
 Tja, wie prüfen ? Ohne an die Verteilung rankommen zu können.
 
 Ich sehe in drei Wohnungen des gleichen Hauses in den verschiedenen Steckdosen die ge/gr-Ader mit dem zweiten Pol verbunden, wobei in zwei (eine davon ist die im Keller, die mal nachträglich angebracht wurde) von fünf untersuchten Steckdosen KEINE Brücke zwischen 2. Pol und Schutzkontakt besteht. Die andere ist in meiner Wohnung, wohl auch nachträglich.
 
 @cmyk61
 zu Deinem Beitrag: verboten verboten verboten
 
 Generalsanierung E-Installation ....
 
 wir können schon froh sein, wenn die Bausubstanz erhalten wird. Es werden die leerstehenden (Vorzeige-)Wohungen oberflächlich aufgehübscht, damit der Verkaufspreis in Höhe geht.
 | 
                
     | x y 
 22.06.2012,
 15:52
 
 @ sven-my
 | "Pfusch" am Bau ? => Neubau ! | 
    
     | » Tja, wie prüfen ? Ohne an die Verteilung rankommen zu können.
 Das geht dann halt nicht. Aber das Klemmfeld oberhalb des Zählers, dort sind wohl die vier Diazed für die Anlage, ist normalerweise nicht plombiert. Und wenn man dort schon ist, dann macht man für diesen Stromkreis auch dort schon die Auftrennung des PEN in PE und N, so da wirklich eine dreiadrige Leitung (sw/bl/gngb) liegt.
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