BataillonDAmour

06.02.2012, 00:27 (editiert von BataillonDAmour am 06.02.2012 um 01:45) |
OPV-Schaltung temperatursensitiv? (Elektronik) |
Hallo,
meine Schaltung ist erfolgreich mit dem Autoradio verbunden. Ich habe jedoch den Verdacht, dass Teile der Schaltung nicht zu jeder Zeit richtig arbeiten. http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=161703
Die Schaltung wird linksseitig (X1) an Stelle der vier Koppelkondensatoren zwischen DSP (SAF7730) und analogem Leistungsverstärker (TDA7564) in einem Autoradio (Delphi CDC 40) eingeschliffen. Das DSP-seitige FRONT-Signal wird an das Radio zurückgegeben. An X2 können das REAR-Signal abgegriffen und ein externes Signal eingespeisst werden. Mit der Remote-Spannung wird ein externer Verstärker geschaltet, der das Radiosignal verstärkt an einen separaten Tiefton-Laustprecher weitergibt.
Die Umleitung des Radiosignals durch den Summierer und das Hochpassfilter funktionieren unter allen Bedingungen störungsfrei. Das höre ich in den Lautsprechern im Innenraum. Folglich müssten auch die Versorgungsspannung und die Masserzeugung funktionieren. Das gleiche gilt für die Remote-Spannung und den externen Verstärker. Das sehe ich an der Status-LED des Verstärkers. Das Radiosignal wird unter "normalen" Umständen sauber am Tiefton-Lautsprecher wiedergegeben. Den "Aux-Eingang" benutze ich derzeit nicht. Die Schaltung ist unter dem Deckel des Autoradios befestigt.
(1) Nach einer längeren Probefahrt über Land mit sehr dynamikreicher, moderner Elektronikmusik in unvernünftig hoher Lautstärke verstummt plötzlich der Tieftonverstärker. Wegen der Verlustleistung des Radio-Ausgangsverstärkers dürften die Temperaturen im Inneren des Radios deutlich angestiegen sein.
(2) Seit nachts die Temperaturen auf -17 °C fallen, funktioniert der Tiefton-Lautsprecher früh morgens auf dem Weg zur Arbeit nicht (ich fahre hier mit deaktivierter Innenraumheizung). Als ich mich vorhin nach kurzer Probefahrt auf dem Parkplatz eines grossen Lebensmitteldiscounters im allmählich aufwärmenden Auto-Innenraum auf die Fehlersuche machen wollte, funktionierte der der Tiefton-Lautsprecher plötzlich wieder und ich musste die Aktion vorzeitig abbrechen.
Seht ihr in der Schaltung - insbesondere in der hervorgehobenen Ausgangs-Treiberschaltung - und der Schilderung irgendeinen Hinweis auf die Ursachen dieser scheinbar temperaturabhängigen Fehlfunktion? Der eingesetzte TL084Q von Texas Instruments ist zwar von -40 °C bis +125 °C spezifiziert, jedoch werden im Datenblatt keine Angaben zu Versorgungsspannungen unter +-15 V gemacht. Sind meine 12 V (ca. +-6V) Versorgungsspannung bei extremen Temperaturen zu wenig?
Das Sportfahrwerk kann als direkte Fehlerursache ausgeschlossen werden, da alle Versuche auch im Stand durchgeführt wurden .
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl084.pdf
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet2/e/0l28sid9qt1h5xuwhfq677ehklpy.pdf (TDA7564)
http://www.opel-niedersachsen.de/pdf/CDC40_Opera.pdf
Grüsse.




Chapelle Notre Dame de Gratemoine (Route Napoleon) |
geralds

Wien, AT, 06.02.2012, 02:04 (editiert von geralds am 06.02.2012 um 02:05)
@ BataillonDAmour
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Fehlermöglichkeiten, Kälteempfindlichkeit von Bauteilen |
Hallo,
»
Supertoller Aufbau!!
! .) Auch Kondis haben Probleme mit tiefen Temperaturen.
Die sind oft eher nicht für so tief spezifiziert. - So musste ich schon ganze Serien austauschen.
Du hast Schichtkondis drinnen, manche sind vom Platz versetzt, schief, mit einigem Zinn.
Eventuell sind einige in den Innenschichten gebrochen.
! .) Hm, schön, dass du Adernendhülsen verwendest.
Hoffentlich gibt es nicht leichte, nicht sichtbare Wackelkontkte. - ich würde eher löten.
.) So wie ich sehe, sind die Lötstellen sauber gemacht.
Eine kalte Lötstelle wird wohl nicht darunter sein.
Zinnbergwerk ist auch nicht notwendig.
.) Ein Haarriss der Leiterbahnen hoffe ich auch nicht.
.) Die Amps sind hoffentlich sauber auf ihren Kühlblechen.
Waren mal die ersten Gedanken. Die Punkte mit Rufzeichen sind meine Vermutung auf den Fehler.
Grüße
Gerald
--- -- ...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! Feigling!" |
Thomas Kuster

CH-9400 Rorschach, 06.02.2012, 14:56
@ BataillonDAmour
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OPV-Schaltung temperatursensitiv? |
Hallo BataillonDAmour
an den eingesetzten Halbleiter sollte es eigentlich nicht liegen - Die Spezifikationen sowohl vom Temperatur- als auch vom Speisespannungsbereich passt gut. Also bleiben eigentlich nur die passiven Bauelemente und der Aufbau als Fehlerquelle übrig. Der Aufbau wurde durch Dich sehr sauber und fachmännisch gemacht - soweit ich das aus den Fotos entnehmen kann.
Bei den passiven Bauelementen sind die Kondensatoren am ehesten von Temperatureinflüssen betroffen. Es ist aber ganz schwierig, ohne Messungen etwas konkretes zu sagen.
Es könnte aber gut sein, dass es sich bei den beiden Ausfällen des Tiefbasses um zwei verschiedene Effekte gehandelt hat. Der erste Ausfall könnte eine Überhitzung der Bassendstufe gewesen sein, der zweite Ausfall eher ein Kälteeffekt auf der Interface-Platine.
Mit vielen freundlichen Grüssen Thomas |
jbe

06.02.2012, 21:56
@ BataillonDAmour
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OPV-Schaltung temperatursensitiv? |
Benutze Kältespray und Heißluftfön um Thermische Probleme zu finden oder aus zu schließen. |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 07.02.2012, 09:56
@ jbe
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OPV-Schaltung temperatursensitiv? |
» Benutze Kältespray und Heißluftfön um Thermische Probleme zu finden oder
» aus zu schließen.
Wobei, mit dem kleinen Schäuchchen des Kältespray kann man gezielter einzelne Bauteile oder kleine Bereiche auf dem Print prüfen. -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
BataillonDAmour

07.02.2012, 22:31
@ Thomas Kuster
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OPV-Schaltung temperatursensitiv? |
» an den eingesetzten Halbleiter sollte es eigentlich nicht liegen [...] Bei den passiven Bauelementen sind die Kondensatoren am ehesten von
» Temperatureinflüssen betroffen.
Hallo,
vielen Dank!
Die in dem Fall betroffenen Koppel und Filterkondensatoren sind WIMA SMD-PET Typen (Rei**elt SMD-1812 220N). Die sind bis -55 °C Betriebstemperatur spezifiziert. Ich werde die Phänomene noch etwas im Auto beobachten und bei Gelegenheit kleinere Tests durchführen, die vielleicht die Ursache noch weiter eingrenzen. Dann werde ich speziell C14 und C29 austauschen und den Rest der Ausgangsstufen genau inspizieren.
Vielen Dank an Alle!
Grüsse. |
BataillonDAmour

10.02.2012, 19:09
@ geralds
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Fehlermöglichkeiten, Kälteempfindlichkeit von Bauteilen |
» Hallo,
» »
» Supertoller Aufbau!!
»
» ! .) Auch Kondis haben Probleme mit tiefen Temperaturen.
» Die sind oft eher nicht für so tief spezifiziert. - So musste ich schon
» ganze Serien austauschen.
» Du hast Schichtkondis drinnen, manche sind vom Platz versetzt, schief, mit
» einigem Zinn.
» Eventuell sind einige in den Innenschichten gebrochen.
Hallo,
ich habe C29 und C14 (Wima SMD-PET) ausgetauscht und seitdem habe ich keine weiteren Aussetzer beobachtet. Insbesondere von einem der beiden Kondensatoren hat sich nach dem Auslöten eine Anschlussfläche halb gelöst . Ich werde zukünftig die Finger von dieser Type lassen, da zu befürchten ist, dass deren Fragilität und meine (mangelnde) Geschicklichkeit nicht miteinander harmonieren. In der kommenden zweiten Schaltungs-Version werde ich sie durch X7R-Keramikkondensatoren ersetzen. Im Radio selber ist auch nichts besseres zur Kopplung verbaut.
Vielen Dank nochmals.
Grüsse. |