RS
30.09.2011, 14:49 |
Strombelastbarkeit Drossel (Elektronik) |
Hallo,
ich möchte eine Commonmode-Drossel (20mH, 3A) im Differentialmode betreiben.
http://katalog.we-online.de/kataloge/eisos/media/pdf/744825320.pdf
Wenn ich die beiden Wicklungen der Drossel entsprechend in Reihe schalte, erhalte ich die 4-fache Induktivität . Allerdings ist die Strommbelastbarkeit dann sicherlich auch bedeutend geringer. Was kann ich als maximalen Strom annehmen?.
Gruß,
RS |
x y
30.09.2011, 15:05
@ RS
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» als maximalen Strom annehmen?.
Ziemlich wenig. Für eine genauere Aussage müsste man zumindest die genauen Kernmaße haben, und natürlich die Windungszahl. |
el-haber
30.09.2011, 15:29
@ RS
|
Strombelastbarkeit Drossel |
Laut Datenblatt ergeben sich aus der gleichstrommessung 160mOhm und aus der 10kHz-AC-Messung 20mH
Ich gehe davon aus, daß es exakt 2 gleiche Spulen sind (Common-Mode).
daraus folgt für die Reihenschaltung 1-(7-12)-6 eine Gesamtinduktivität von 80mH (n²) und ein gesamt-dc-Widerstand von 320Ohm.
Bei den angegebenen 3A würde sich der doppelte Fluß im Kern ergeben.
Das wird ihn vermutlich in Sättigung bringen (Messung).
Daher bist Du mit 1,5A auf der spezifizierten sicheren Seite, da der
magnetische Fluß linear mit der Windungszahl steigt.
Der DC-Widerstand hat somit auch den gleichen gesamt-Spannungsabfall und damit die halbe Leistung zu verarbeiten.
Cu
st |
RS
30.09.2011, 15:31
@ x y
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» » als maximalen Strom annehmen?.
»
» Ziemlich wenig. Für eine genauere Aussage müsste man zumindest die genauen
» Kernmaße haben, und natürlich die Windungszahl.
Danke für die Antwort.
Die Drossel ist leider gründlich in Schrumpfschlauch verpackt.
Reicht es (nach Bauchgefühl) für 700mA?
Gruß,
RS |
x y
30.09.2011, 15:31
@ el-haber
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» Bei den angegebenen 3A würde sich der doppelte Fluß im Kern ergeben.
Nein, grob geschätzt der 1000fache. |
x y
30.09.2011, 15:31
@ RS
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» Reicht es (nach Bauchgefühl) für 700mA?
Ganz sicher nicht. |
Esel

Dormagen, 30.09.2011, 17:33
@ x y
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» » Bei den angegebenen 3A würde sich der doppelte Fluß im Kern ergeben.
»
» Nein, grob geschätzt der 1000fache.
Erklären bitte, nicht immer diese 10% Antworten. Warum? Wie kommst du darauf? Mit welchen Eigenschaften hängt das zusammen? Usw...
Wenn ich die Formel für den Fluss hernehme ergibt sich aus:
Rechnung einer Spule, noch nich die Reihenschaltung:
Fluss = (H * d)/(1/Al)
Feldstärke = I * N / l
Für N nehme ich mal an 9 Wdg an(nachdem Bildchen im Datenblatt ), I = 3A, Länge: 0.094m.
Daraus ergibt sich die Feldstärke: 287 Ampere pro Meter.
Den Al Wert kann man auch nur grob überschlagen, der würde ziemlich unrealistische 246000nH pro Wdg² betragen 
Daraus kann ich den Fluss errechnen:
Fluss = (287A/m * 0.094m) / (1 / 246000nH/Wdg²)
Fluss = 6636588 Weber
Wenn ich das ganze mit der Reihenschaltung berechne komme ich auf einen Fluss von:
Fluss: 13284000 Weber
Also ca. das doppelte. Wenn ich mich hier irgendwo verrechnet habe, dann sagt das und lasst mich im dunkeln stehen 
Das zum Magnetischen Fluss, aber wenn ich das richtig sehe, geht ein Kern erst in Sätting wenn die spezifische Flussdichte des Kernmaterials erreicht wurde, die im Datenblatt natürlich nicht zu finden. Bei Ferrit sind das ca 300 milli Tesla. Je nach Material Typ.
Die Flussdichte berechnet sich ja aus:
B = u * H
Natürlich steht die permeabilität auch nicht im Datenblatt.... Wieso können nich alle Datenblätter dem Epcos Beispiel folgen... Also denk ich mir einen Wert für Ferrit Werkstoff aus, sagen wir mal 1000. Das ergibt ein
Das würde im ersten Fall für normale Beschaltung eine Flussdichte von 360milli Tesla ergeben.
Im zweiteren Fall ergebe sich Flussdichte von 721milli Tesla ergeben.
Also das doppelte.
Gruß Esel -- Esel sind die besten Tiere!
Wenn jemand etwas gegen Esel hat, so legt er sich mit dem Heiligen Geist persönlich an  |
x y
30.09.2011, 19:31
@ Esel
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» Also ca. das doppelte. Wenn ich mich hier irgendwo verrechnet habe, dann
» sagt das und lasst mich im dunkeln stehen 
Vorzeichen nicht beachtet. |
didi82
30.09.2011, 21:14
@ el-haber
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» Bei den angegebenen 3A würde sich der doppelte Fluß im Kern ergeben.
» Das wird ihn vermutlich in Sättigung bringen (Messung).
» Daher bist Du mit 1,5A auf der spezifizierten sicheren Seite,
Der Strom bei einer stromkompensierten Drossel ist hauptsächlich thermisch begrenzt. Er ist nicht begrenzt durch die Sättigung der Induktivität. Weil in einer stromkompensierten Drossel die magnetische Flussdichte Null ist (ideal gesehen). Nur bei einen Gleichtaktstrom entsteht ein magnetisches Feld im Kern (-> Induktivität), im Normalbetrieb ist das Feld Null.
Aus diesem Grund kann man die 3A nicht als Grundlage für die Berechnung der Strombelastbarkeit für die Beschaltung als normale Spule nehmen. |
hws

59425 Unna, 30.09.2011, 21:55
@ RS
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» ich möchte eine Commonmode-Drossel (20mH, 3A) im Differentialmode
» betreiben.
Also so wie vorgesehen? Strom in einer Drossel hin und in der zweiten Drossel zurück? Nur Differenzströme erzeugen ein Feld - Gleiche Ströme in beiden Drosselseiten (mit umgekehrtem Wicklungssinn) heben sich auf?
Das ist ja auch der Sinn dieser Netzentsrördrosseln. Gleichtaktstörungen werden platt gemacht.
Du willst Entstördrosseln (die möglichst hohe "Verluste" haben um die Störungen zu verheizen) hoffentlich nicht als Speicherdrosseln in irgendwelchen Wandlern missbrauchen? Da benötigt es Spulen mit hoher Güte und wenig Verlusten, um einen guten Wirkungsgrad zu erhalten.
Deshalb sollte man auch zwischen Drosseln und Spulen unterscheiden.
hws |
hws

59425 Unna, 30.09.2011, 22:09
@ Esel
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» Erklären bitte, nicht immer diese 10% Antworten. Warum? Wie kommst du
» darauf?
XY gibt nie idiotensichere Erklärungen. Er gibt einen Hinweis und erwartet, dass du auf diesen Fingerzeig das Problem selbst löst.
» Im zweiten Fall ergebe sich Flussdichte von 721milli Tesla ergeben.
» Also das doppelte.
Vorausgesetzt, der Wicklungssinn der beiden Wicklungen ist gleich. Das ist er aber bei so einer stromkompensierten Drossel nunmal nicht - ist schließlich Sinn des "stromkompensierten". Und damit auch "flußkompensiert". Nur die Differenz der beiden Ströme erzeugt einen Fluß. Und darauf ist das Material / Aufbau auch dimensioniert.
Auch nur eine Hälfte der Wicklung zu betrachten ist falsch. Und damit dein angenommener Fluß von
» Fluss = 6636588 Weber
Weil bei so einer Spulenanordnung der gleiche Strom (bis auf Störungen) mit umgekehrten Vorzeichen auch in der anderen Spulenhälfte fließt. Oder man hat das Bauteil falsch eingesetzt. Dann funktioniert es aber nicht so, wie man es sich vorstellt.
hws |
Harald Wilhelms

01.10.2011, 13:07
@ hws
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» Du willst Entstördrosseln (die möglichst hohe "Verluste" haben um die
» Störungen zu verheizen) hoffentlich nicht als Speicherdrosseln in
» irgendwelchen Wandlern missbrauchen? Da benötigt es Spulen mit hoher Güte
» und wenig Verlusten, um einen guten Wirkungsgrad zu erhalten.
...und einer hohen, zulässigen Gleichstrombelastbarkeit,
die bei einer Gleichtaktdrossel , wie bereits erläutert,
eben nicht gegeben ist.
Gruss
Harald |
el-haber
01.10.2011, 13:10
@ didi82
|
Strombelastbarkeit Drossel |
Hi,
danke - bedeutet das, daß das Feld sich trotz der ringförmig entfernten 2. Spule gar nicht im Kern ausbildet (bei stromkompensiertem Betrieb).
» in einer stromkompensierten Drossel die magnetische Flussdichte Null ist
» (ideal gesehen). Nur bei einen Gleichtaktstrom entsteht ein magnetisches
» Feld im Kern (-> Induktivität), im Normalbetrieb ist das Feld Null.
CU
st |
hws

59425 Unna, 01.10.2011, 14:32
@ el-haber
|
Strombelastbarkeit Drossel |
» danke - bedeutet das, daß das Feld sich trotz der ringförmig entfernten 2.
» Spule gar nicht im Kern ausbildet (bei stromkompensiertem Betrieb).
Es gibt kein Feld, weil es keinen Strom gibt (im Idealfall)
I1 und I2 sind gleich groß, aber entgegengerichtet. Also I1-I2 = 0
hws |