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Grundlagenforscher(R)

18.04.2011,
10:51
 

Studium - Uni oder FH?! (Elektronik)

Tja ich studiere ja bereits im erstem Semester Wirtschafts-Ingeniuerwesen an der FH Jena.

Jetzt habe ich mich so durchs Netz "gelesen" und feststellen müssen, dass die FH ja angeblich gar nicht so toll ist wie die Uni (alos TU).

Klar hat die FH Vorteile durch den Bologna-Prozess bekommen - die Uni ist verschulter geworden und somit einen Schritt auf die Fh zugegangen.

Andereseits frage ich mich, wie meine Aussichten fürs Berufsleben sind?! Ich möchte nicht in die Grundlagenforschung - lieber arbeiten und darüber etwas bewegen und natürlich strebe ich auch eine höhere Position an.

Nach meinem technischlastigen Abitur habe ich eine kfm. Ausbildug gemacht. Ich finde es an der FH insofern gut, als dass ich mich mit einem Prof über Probleme tiefergehend unterhalten kann.

Andereseits könnte man meinen, dass ich an der Uni mehr gefordert werde - eben weil ich nicht so den zugang zu Erläuterungen bekomme.

Klar haben beide Instituitonen Ihre Daseinsberechtingung - ich habe nur Angst, dass mir die Uni-Studenten haushochüberlengen sind und ich das Nachsehen habe weil ich nicht gelernt habe "über den Tellerrand" hinauszuschauen.

Ich bin jetzt 23,5 und will defintiv den WIng. machen - aber auch die TU Dredsden bzw. Ilmenau bieten den Studiengang an.

Da ich defintiv den Master anstrebe und auch genügend Ehrgeiz dazuhabe will ich Ihn an der "richtigen" Bildungsstätte machen - deswegen bräuchte ich mal ein paar Erfahrungsberichte von Ingenieueren hier im Forum die sowohl als auch studiert haben - wie gut man verdient, welche Vor- bzw. Nachteile sich ergeben usw...

Ich möchte auch defintiv meinen Master machen.

Für mich ist es wichtig Grundlagen zu verstehen, damit ich sie später "geschickt" anwenden kann. Für die Forschung bin ich zu "ungeduldig".

Könnt ihr mir weiter helfen?

@Gast@

18.04.2011,
11:12

@ Grundlagenforscher

Studium - Uni oder FH?!

Ganz klar Universität.

Grundlagenforscher(R)

18.04.2011,
11:46

@ @Gast@

Studium - Uni oder FH?!

Weil?

An der Uni studiere ich sogar 1 Semester wengier weil ich an der FH noch ein Praxissemster habe.

Sowohl für Uni als auch für FH ist eine Regelstudienzeit von 5 Jahren angesetzt (laut Bologna so durchgesetzt)

Wo ist jetzt noch der Unterschied?? Ich habe die gleiche Zeit zum Studieren.

Ein WI Uni muss doch prinzipiell die gleichen Inhalte vermitteln wie der WI FH? Gut - an der Uni habe ich u.U. noch etwas mehr Wahlfreiheit - der Leistungsdruck ist aber straffer geworden.

Früher zu Diplomzeiten war das anders. Heute musst du bis zum 2 Semester 30 CP's vorweisen - ansonsten bist du draußen, egal ob Uni oder FH. Prüfungen schieben hat sich auch erledigt. Ich habe keine Lust im zweiten Semester 10 Prüfungen in hauptsächlich technischen Fächern zu schreiben.

Meine Schwester hat Ihr Vordiplom mit 4 bestanden und das Diplom mit 2 gemacht - wenn du heute ab dem ersten Tag im Studium nicht Gas gibst, kannst du deinen master knicken - und da sind die Plätze eh rar gesät.

Habe mich mit meinem Kollegen über das gleiche Thema unterhalten. Er findet Dilpom ebenfalls besser. Begründung: Du kannst in den ersten Semestern mit schlechteren Noten durchkommen, denn u.U. braucht man keine höhere Mathematik in den höheren Semestern mehr.

Zugegeben.

ABER: Was ist dann der Sinn des Grundlagenstudiums? Letztlich werde ich durch den Bachelor dazugezwungen mich mit der Thematik (egal in welchem Fach) intensicer auseinaderzusetzen. Egal ob ich es später noch brauche oder nicht - mir wird Ehrgeiz beigebracht und in der freien Wirtschaft habe ich den Leistungsdruck genauso wie schon im Studium. Unterm Strich habe ich also schon als Bachelor eine höhere Qualifikation als mancher alter Diplomstudent der genauwusste, was die Prüfungsordnung her gibt.

Ich habe im Moment eine 40-50h Woche und mache mir schon wieder Vorwürfe, weil ich im Moment im elko schreibsel statt zu lernen.

Unterschiede zwischen FH und Uni sind wichtig und nützlich. Sie sollten aber nicht als Vorurteile herhalen.

Eure Meinung bitte?ß ;)

el-haber

18.04.2011,
12:44

@ Grundlagenforscher

Studium - Uni oder FH?!

HI,
die FH, HS, TU und Uni's dürfen Ihre Schwerpunkte und
Fächerkombinationen relativ frei definieren.
Klar, daß ein WI andere Fächerkombinationen als ein BWL
oder ET haben muß, aber innerhalb der geforderetn Titel
sind die Inhalte zum Thema von der Uni und den dortigen Prof. abhängig.
Darum nicht nur die Zeiten und Orte oder die Zielrichtung
vergleichen, sondern auch sich über die Schwerpunktthemen
und Forschungsfelder erkundigen, wo Du studieren willst.

HS oder FH sind eher an der Praxis orientiert und häufig
bieten sie frühzeitig einen Kontakt zur Industrie. Das
beginnt bei Partnertagen mit Vorträgen aus der Praxis,
Exkursionen, Semesterarbeiten in der Industrie und endet
bei Bachelor, Master und Diplomarbeiten.
Promotionen werden fast ausschließlich an den
Bildungseinrichtungen selber vergeben, da sonst die
wissenschaftliche Betreuung und unabhängige Forschung beeinträchtigt wäre.

Cu
st

@Gast@

18.04.2011,
13:06

@ Grundlagenforscher

Studium - Uni oder FH?!

» Weil?
»
» An der Uni studiere ich sogar 1 Semester wengier weil ich an der FH noch
» ein Praxissemster habe.
»
» Sowohl für Uni als auch für FH ist eine Regelstudienzeit von 5 Jahren
» angesetzt (laut Bologna so durchgesetzt)
»
» Wo ist jetzt noch der Unterschied?? Ich habe die gleiche Zeit zum
» Studieren.
»
» Ein WI Uni muss doch prinzipiell die gleichen Inhalte vermitteln wie der
» WI FH? Gut - an der Uni habe ich u.U. noch etwas mehr Wahlfreiheit - der
» Leistungsdruck ist aber straffer geworden.
»
» Früher zu Diplomzeiten war das anders. Heute musst du bis zum 2 Semester
» 30 CP's vorweisen - ansonsten bist du draußen, egal ob Uni oder FH.
» Prüfungen schieben hat sich auch erledigt. Ich habe keine Lust im zweiten
» Semester 10 Prüfungen in hauptsächlich technischen Fächern zu schreiben.
»
» Meine Schwester hat Ihr Vordiplom mit 4 bestanden und das Diplom mit 2
» gemacht - wenn du heute ab dem ersten Tag im Studium nicht Gas gibst,
» kannst du deinen master knicken - und da sind die Plätze eh rar gesät.
»
» Habe mich mit meinem Kollegen über das gleiche Thema unterhalten. Er
» findet Dilpom ebenfalls besser. Begründung: Du kannst in den ersten
» Semestern mit schlechteren Noten durchkommen, denn u.U. braucht man keine
» höhere Mathematik in den höheren Semestern mehr.
»
» Zugegeben.
»
» ABER: Was ist dann der Sinn des Grundlagenstudiums? Letztlich werde ich
» durch den Bachelor dazugezwungen mich mit der Thematik (egal in welchem
» Fach) intensicer auseinaderzusetzen. Egal ob ich es später noch brauche
» oder nicht - mir wird Ehrgeiz beigebracht und in der freien Wirtschaft
» habe ich den Leistungsdruck genauso wie schon im Studium. Unterm Strich
» habe ich also schon als Bachelor eine höhere Qualifikation als mancher
» alter Diplomstudent der genauwusste, was die Prüfungsordnung her gibt.
»
» Ich habe im Moment eine 40-50h Woche und mache mir schon wieder Vorwürfe,
» weil ich im Moment im elko schreibsel statt zu lernen.
»
» Unterschiede zwischen FH und Uni sind wichtig und nützlich. Sie sollten
» aber nicht als Vorurteile herhalen.
»
» Eure Meinung bitte?ß ;)

"Praxissemester" hast Du an der Uni auch, allerdings während der Semesterferien. Der Druck ist dadurch etwas höher.
Der Stoff an der UNI ist mehr darauf ausgelegt zu verstehen als anzuwenden. Anwenden geht normalerweise immer auch dann, wenn man versteht was man tut.
Mit einem UNI Abschluss steht Dir evtl. die Promotion offen. Das Know-how eines FHlers kann man mit dem Know-how eines UNIlers nicht vergleichen. Der Gesetzgeber verlangt auch eine eindeutige Unterscheidung im Titel. Der Zusatz FH ist bindend.
Meine Erfahrungen mit Kollegen von der FH und von der UNI sind eindeutig.

Gerd(R)

18.04.2011,
18:18
(editiert von Gerd
am 18.04.2011 um 18:26)


@ Grundlagenforscher

also, wie explizit gefordert, meine Meinung:

such Dir um Himmels willen etwas raus, wo auch Deutsch auf dem Lehrplan steht!

Bei Bewerbungen, die in Deinem Schriftdeutsch abgefaßt sind, ist es mir völlig egal, ob die von einem FH oder UNI-Absolventen kommt, die landen ohnehin in der Rundablage....
Da hat jeder Bastler, der seine Seele der Elektronik verschrieben hat, mehr Chancen..!

Gruß Gerd

--
Ein Tröpfchen Öl von Zeit zu Zeit
trägt vieles bei zur Haltbarkeit!

I got 14 channels of shit in the TV.... Pink Floyd

Grundlagenforscher(R)

18.04.2011,
19:12
(editiert von Grundlagenforscher
am 18.04.2011 um 19:15)


@ Gerd

also, wie explizit gefordert, meine Meinung:

JA - ich war in Eile.

Ist denn kein Akademiker mehr unter uns, der mir seine Erfahrungen/Meinungen mitteilen möchte?!

otti(R)

E-Mail

D,
18.04.2011,
22:37
(editiert von otti
am 19.04.2011 um 21:31)


@ Grundlagenforscher

also, wie explizit gefordert, meine Meinung:

» JA - ich war in Eile.
»
» Ist denn kein Akademiker mehr unter uns, der mir seine
» Erfahrungen/Meinungen mitteilen möchte?!

Ich bin kein Akademiker, keine UNI, keine FH, aber wenn ich mir überlege wie lange Du für die simple Transistorstufe mit dem Kondi gebraucht hast.
Aber Du weißt jetzt schon das Du eine höhere Position anstrebst und diese ggf. mit schlechter Mathematik erreichen willst, die man sowieso nicht mehr braucht.
Aber die Grundlagen willst Du verstehen.:confused:
Ich verstehe das nicht, aber Deine diesbezüglichen Gedankengänge scheinen für eine höhere Position geradezu prädestiniert zu sein.:-P
Tut mir leid wenn ich Deine Ausführungen so verstehe.

--
Gruß
otti
_____________________________________
E-Laie aber vielleicht noch lernfähig

Hartwig(R)

19.04.2011,
18:30

@ Gerd

also, wie explizit gefordert, meine Meinung:

Hallo,
da ist was dran. Schlußendlich kann man die ursprüngliche Frage aber nicht beantworten, es ei denn, unser Grundlagenforscher will in einer Behörde oder Konzernadministration arbeiten, wo Abschlüsse (die u. U. lange zurückliegen) mehr zählen als eigene Fähigkeiten. Nur dann wäre es klar, der höchste Abschluß ist immer der beste, gleich wer ihn hat.
Tatsächlich wird im Studium heutzutage größtenteils Wissen vermittelt, Fertigkeiten spielen eine untergeordnete Rolle, ebensowenig die Allgemeinbildung, die wurde schon viel früher "abgewählt". Sprachen sind immer wichtiger, und manche qualifizierte Spezialisten scheitern daran, daß sie andere Kulturen nicht verstehen (internationale Zusammenarbeit - heute keine Ausnahme mehr!) In einigen Bereichen zeigt das bereits Auswirkungen.
Soziale Kompetenz, Überzeugungsfähigkeit und Motivationsvermögen spielen derzeit in der Ausbildung eine eher untergeordnete Rolle - gerade hier fehlt es aber bei den meisten Führungskräften oder solchen, die es sein wollen.
Für mich war es so, daß sich schon einige Jahre nach Abschluß der Ausbildung bei Bewerbungen niemand mehr wirklich für meine Zeugnisse oder gar Arbeiten interessiert hat - letztlich zählte die aktuelle Berufserfahrung.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten sinnvoll auszubauen, eigene Schwächen zu erkennen und, wenn möglich, auszugleichen. Daraus läßt sich dann ein eigenes Entwicklungskonzept ableiten. Mit dessen Planung kann man dann die "Institutionen" wählen und auch jederzeit eine "Positionsbestimmung" (soll/ist) machen.
Gerade in der beruflichen Entwicklung halte ich die Methode "je mehr, je besser" für fragwürdig. Man treibt sich dadurch an die eigenen Grenzen, an denen man schließlich scheitert (Peter-Prinzip). Leider habe ich sehr viele steile Karrieren mit anschließendem Absturz mit ansehen müssen. Aber wenn man nur Geld und Macht als Ziel hat, ist kein Mitleid angebracht, der Aufschlag kann nicht hart genug sein.
Und das alles führt dann zu dem Ergebnis, letztlich die eigene Persönlichkeit eine große Rolle spielt, die Ausbildung ist ohne Zweifel ein wichtiges Entwicklungswerkzeug, sollte aber nicht überbewertet werden. Wer z. B. in der Grundlagenforschung erfolgreich sein will, ist auf eine solide Grundlagenausbildung (also wirklich nach der besten Uni schauen!!) möglicherweise mehr angewiesen als der "Generalist", der interdisziplinär und systemübergreifend arbeitet(Hier dürfte Erfahrung eine deutlich größere Rolle spielen!). In beiden Fällen wird aber ständiges Lernen wichtig sein. Die Uni muß also eher vermitteln, wie man lernt - Inhalte können schnell überholt sein. Aufgabe der FH ist es wohl eher, "anwendungsbezognes" Wissen zu vermitteln. Andererseits ist es so, daß in manchen Firmen/Organisationen vieles sehr formell gesehen wird (Man hat im Management dann nur eine Chance, wenn man von der Business School kommt, auf der auch der amtierende CEO war . . . ). Wo Rangordnungen und Prestige eine Rolle spielen, sind Fähigkeiten zuweilen nicht wichtig. Dort hat man dann Chancen nach dem Motto "Kleider machen Leute" - ich könnte das auch noch böser mit Beispielen aus der Welt der Primaten beschreiben...(Da unterscheiden sich Großfirmen un Behörden manchmal nur wenig) Man muß daher auch entscheiden, wo man arbeiten will und wo nicht (letzteres ist manchmal wichtiger).
Die Entscheidung ist also komplexer als die Frage Uni oder FH....
Viele Grüße
Hartwig

hws(R)

E-Mail

59425 Unna,
19.04.2011,
20:36

@ Grundlagenforscher

also, wie explizit gefordert, meine Meinung:

» JA - ich war in Eile.

Also ich schreibe meine Beiträge auch "so einfach runter". Und meine Rechtschreibkorrektur meldet sich meist fälschlicherweise, weil sie kein "Millivoltbereich" kennt.
Tatsächliche Schreibfehler sind in meinen Beiträgen vielleicht 2..3 Stück, und das meist auch Tippfehler, da ich mal 10Finger Blindschreiben gelernt habe. (ja "Sekretärinnendiplom" mit Schreibmaschine und Steno - ist halt lange her) Korrekte Rechtschreibung "hatte man im Urin".
[edit: 4 Schreibfehler in diesem Beitrag gewesen, "sin" statt "sind", "auc" statt "auch" ...]

Und weil es so lange her ist, kenn ich auch nur Diplomstudium und keinen Bachelor / Master. Lediglich Fachhochschule gab es. Die unterschied sich damals in einer mehr praktischen Ausrichtung gegenüber mehr theoretischen mathematischen Ausrichtung eines Diplomstudienganges. Man bekam - ausßer dem Grundwissen - beigebracht, wie man ein unbekanntes Problem eigenständig löst. Internet gab es noch nicht.

» Ist denn kein Akademiker mehr unter uns, der mir seine
» Erfahrungen/Meinungen mitteilen möchte?!

Die nützen dir nur heute nicht mehr viel. Das erste Semester diente vornehmlich zum "Eingewöhnen" in das Studentenleben. Üblicherweise die erste sturmfreie Bude, Kennenlernen aller vorhandenen Studentenkneipen und Veranstaltungen und der Studentinnen. Und dann verschob man ne Prüfung auch mal auf 2 Semester später.
Heute kaum noch denkbar - aber Spass gemacht hat es.

hws