Christian Müller

30.12.2010, 13:44 |
Zylinderkondensator Hochspannung (Elektronik) |
Hallo!
Bin Neuling auf dem Gebiet der Kondensatorentechnik und hätte ein paar grundlegende Fragen:
Ausgangssituation ist eine zylinderförmiger Kondensator (Metallrohr wird über einen Metallkern geschoben) mit relativ geringer Spaltbreite.
Es soll nun über den Spalt ein E-Feld von ca. 5000 V/mm anliegen (es wird eine Spannung von ca. 3000 V an den Platten angelegt).
1. Macht es einen Unterschied wie die Polung der Innen- bzw. Außenelektode ist (außer dass die Feldlinien ihre Richtung ändern), d.h. z.B.: Außenelektrode Masse, Innenelektrode Plus oder umgekehrt?
2. Die Außenelektrode soll als Gehäuseteil dienen. Wie müsste die Außenelektrode gepolt sein um bei einer eventuellen Berührung keinen Schlag zu bekommen? Reicht es einfach die Außenelektrode auf Masse zu legen? Müssen weitere Maßnahmen getroffen werden?
Vielen Dank im Voraus!
Grüße |
klausthal
30.12.2010, 15:27 (editiert von klausthal am 30.12.2010 um 17:43)
@ Christian Müller
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Zylinderkondensator Hochspannung |
» Hallo!
» Bin Neuling auf dem Gebiet der Kondensatorentechnik und hätte ein paar
» grundlegende Fragen:
»
» Ausgangssituation ist eine zylinderförmiger Kondensator (Metallrohr wird
» über einen Metallkern geschoben) mit relativ geringer Spaltbreite.
» Es soll nun über den Spalt ein E-Feld von ca. 5000 V/mm anliegen (es wird
» eine Spannung von ca. 3000 V an den Platten angelegt).
»
» 1. Macht es einen Unterschied wie die Polung der Innen- bzw. Außenelektode
» ist (außer dass die Feldlinien ihre Richtung ändern), d.h. z.B.:
» Außenelektrode Masse, Innenelektrode Plus oder umgekehrt?
»
» 2. Die Außenelektrode soll als Gehäuseteil dienen. Wie müsste die
» Außenelektrode gepolt sein um bei einer eventuellen Berührung keinen
» Schlag zu bekommen? Reicht es einfach die Außenelektrode auf Masse zu
» legen? Müssen weitere Maßnahmen getroffen werden?
»
» Vielen Dank im Voraus!
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1. nö, macht von der erzielten kapazität her keinen unterschied.
2. außenelektrode an masse. welche weiteren sicherungsmaßnahmen du anwenden solltest, läßt sich kaum von ferne beurteilen. vllt stülpst du noch einen geerdeten käfig über? - keine ahnung.
klausthal |
hws

59425 Unna, 30.12.2010, 15:46
@ Christian Müller
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Zylinderkondensator Hochspannung |
» Es soll nun über den Spalt ein E-Feld von ca. 5000 V/mm anliegen (es wird
» eine Spannung von ca. 3000 V an den Platten angelegt).
Gibts nen Grund, den selbst zu bauen? Welche Kapazität soll er haben?
Wird der Spalt - auch bei Stoß/Vibration sicher eingehalten?
Je nach Oberfläche kann es schon Funkenüberschläge geben.
hws |
karst
30.12.2010, 17:14
@ Christian Müller
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Zylinderkondensator Hochspannung |
ja schon |
klausthal
30.12.2010, 17:18
@ klausthal
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Zylinderkondensator Hochspannung |
kannst du die mechanischen abmessungen aus der geforderten kapazität berechnen?
klausthal |
Christian Müller
30.12.2010, 17:38
@ Christian Müller
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Zylinderkondensator Hochspannung |
Es handelt sich hierbei um einen Kondensator mit größeren Abmessungen (Länge ca. 200mm, Durchmesser 40mm) den es so nicht gibt.
Der Spalt ist mit einem Dielektrikum (Flüssigkeit) gefüllt und wird mittels entsprechender Lagerung auf konstantem Abstand gehalten. Im Spalt an sich sind daher keine Funkenüberschläge zu erwarten.
Mir geht es eigentlich nur darum zu wissen, dass wenn ich die Außenelektrode direkt mit dem Gehäuse verbunden ist und ich dieses dann auf Masse lege, es ausreicht, auch bei 3000V an das Gehäuse ohne Folgen fassen zu können.
Warum würde es eventuell bei umgekehrter Polung (Außenelektrode Plus) nicht funktionieren?
Grüße |
gast
30.12.2010, 18:05
@ Christian Müller
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Zylinderkondensator Hochspannung |
» Es handelt sich hierbei um einen Kondensator mit größeren Abmessungen
» (Länge ca. 200mm, Durchmesser 40mm) den es so nicht gibt.
» Der Spalt ist mit einem Dielektrikum (Flüssigkeit) gefüllt und wird
» mittels entsprechender Lagerung auf konstantem Abstand gehalten. Im Spalt
» an sich sind daher keine Funkenüberschläge zu erwarten.
Wenn der Spalt überall "groß" genug ist und dein Dielektrikum ausreichend spannunsfest ist.
» Mir geht es eigentlich nur darum zu wissen, dass wenn ich die
» Außenelektrode direkt mit dem Gehäuse verbunden ist und ich dieses dann
» auf Masse lege, es ausreicht, auch bei 3000V an das Gehäuse ohne Folgen
» fassen zu können.
»
Kommt noch darauf an, was bei dir Masse ist.
Ist das Gehäuse geerdet, wird evtl. nichts passieren, aber bei den Spannungen sollte man da trotzdem nicht unbedingt anfassen.
» Warum würde es eventuell bei umgekehrter Polung (Außenelektrode Plus)
» nicht funktionieren?
Was soll da nicht funktionieren, meinst den "Berührungsschutz"? |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 30.12.2010, 18:40
@ Christian Müller
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Leidener Flasche (Zylinderkond. Hochspannung) |
» Es handelt sich hierbei um einen Kondensator mit größeren Abmessungen
» (Länge ca. 200mm, Durchmesser 40mm) den es so nicht gibt.
» Der Spalt ist mit einem Dielektrikum (Flüssigkeit) gefüllt und wird
» mittels entsprechender Lagerung auf konstantem Abstand gehalten. Im Spalt
» an sich sind daher keine Funkenüberschläge zu erwarten.
» Mir geht es eigentlich nur darum zu wissen, dass wenn ich die
» Außenelektrode direkt mit dem Gehäuse verbunden ist und ich dieses dann
» auf Masse lege, es ausreicht, auch bei 3000V an das Gehäuse ohne Folgen
» fassen zu können.
»
» Warum würde es eventuell bei umgekehrter Polung (Außenelektrode Plus)
» nicht funktionieren?
Mich erinnert das Ganze an die Zeit vor etwa 50 Jahren als ich mit Funkeninduktor und Leidener-Flasche experimentierte...
http://de.wikipedia.org/wiki/Leidener_Flasche» -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
Theo

Düsseldorf, 30.12.2010, 19:00
@ Christian Müller
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Zylinderkondensator Hochspannung |
Hallo
So etwas ähnliches:
http://www.antenna-engineering.de/Spreizko_statt_Drehko.html
Die eine Seite, die man berühren kann, kommt an Masse, die andere Seite muss eben gut isoliert werden, oder das ganze Teil kommt in eine Kunststoffkiste.
Theo |
Harald Wilhelms

30.12.2010, 19:08
@ schaerer
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Leidener Flasche (Zylinderkond. Hochspannung) |
» Mich erinnert das Ganze an die Zeit vor etwa 50 Jahren als ich mit
» Funkeninduktor und Leidener-Flasche experimentierte...
Ja, wenn man die anfasste, musste man leiden...
Gruss
Harald |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 30.12.2010, 19:59
@ Harald Wilhelms
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Leidener Flasche (Zylinderkond. Hochspannung) |
» » Mich erinnert das Ganze an die Zeit vor etwa 50 Jahren als ich mit
» » Funkeninduktor und Leidener-Flasche experimentierte...
»
» Ja, wenn man die anfasste, musste man leiden...
Harald, Du hast mit Deinen Bemerkungen die ausserordentliche Gabe, dass mich solches doch immer wieder an die alten Streiche in meiner Jugend zurückerinnern lässt. Zischen 1961 und 1964 war ich in der Lehre. Und amals hatte man immer mit Hochvoltspannungen zu tun. Man hatte viel mit Steuerungen zu tun, bei denen Kaltkathoden-Relaisröhren (GR16, GR17) und Kaltkathoden-Thyratrons (GT21) eine zentrale Rolle spielten. Also brauchte man auch Elkos für Spannungen im 200V-Bereich. Da hatte man gelegentlich die lustige Idee einen solchen Elko aufzuladen und dem Kollegen Essig zu zurufen: "He Du, fang mal auf!" Reflexartig streckte Kollege Essig einen Arm hoch und fing mit der Hand den geladenen Elko auf. Kollege Essig fluchte auf Teufel komm raus und schoss den Elko gleich weiter. Und wir Deppen von damals lachten alle.
Falls das jetzt Stiften (Lehrlinge, Azubis) gelesen haben, das was ich soeben erzählte ist nicht nachahmenswert! Es ist eigentlich sogar lebensgefährlich und jemand könnte bei diesem "Spiel" eine Herzbaragge bekommen. Darum:"Wir Deppen von damals..."  -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |