Flix
17.07.2013, 18:44 |
Gewichte im Kopfhörer - Schein oder Sein?! (Elektronik) |
Hallo,
Ich habe letztens die übermodischen und darum teuren (und ich glaube das ist auch der einzige Grund für den Preis) "Skullcandy"-Kopfhörer eines Freundes zum reparieren hier gehabt, -was natürlicht nicht ging, weil sie offenbar nicht darauf ausgelegt sind. Was will man auch schon für 60€ erwarten...
Ich finde an dem Namen kann man die Qualität schon ausmachen, aber naja ich hab' sie mir ja nicht gekauft. Mein altes 20-30€ Headset kann da wahrscheinlich mithalten - evtl. bis auf den "Style", dafür hat es aber noch ein Mikrofon und 'nen extra Verstärker und auch die Verkabelung im inneren ist viel komplexer...
Zum eigentlichen Thema: Beim "Ausschlachten" habe ich neben viel Nichts und Plastik auch jeweils ein (Eisen-)Gewicht pro Muschel gefunden.
Sowas ist in meinem Headset nicht drin. Der Klang war aber immer okay.
...Und da es kein Gold ist, kann das bisschen Metall den Preisunterschied von 30-40€ auch nicht ausmachen...
Also nun die eigentliche Frage: Kann das Gewicht wirklich einen merkbaren Einfluss auf den Klang haben?
Oder soll es eher Qualität vortäuschen, wo keine ist? Einfach weil sich das Teil dann nach mehr anfühlt..?!
Ich tendiere zu letzterem, da andere Kopfhörere auch ohne auskommen.
Rein physikalisch: Wenn das Ziel ist, die Luft möglichst stark in Schwingung zu versetzen, kann es schon Sinn machen, die Lautsprechermembran leicht zu gestalten und das, woran sie befestigt ist möglichst schwer, damit sich eben nur die Membran bewegt. Ja in der Schwerelosigkeit machte das schon Sinn. Da der Kopfhörer aber sowieso um den Kopf geklemmt wird, sollte das keinen großen Unterschied machen, weil sozusagen zum Gehäuse noch das Gewicht des Kopfes hinzu kommt (was sicher nicht in jedem Fall was heißen muss.. ), bzw. das Gehäuse dadurch eh arretiert wird. Also kann es garnicht großartig schwingen..
Das wären so meine Überlegungen dazu.. Weiß jemand etwas anderes, oder kann mir das bestätigen?
PS. 60€ für etwas "Skullcandy"-Plastik scheinen ja erst die Spitze des eisigen Berges zu sein.. Kann ein Kopfhörer wirklich 200€ wert sein?? Und wenn ja, um wieviel sinkt der Wert, wenn man dann doch nur schlechte Musik damit hört... |
Hartwig
17.07.2013, 18:57
@ Flix
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Gewichte im Kopfhörer - Schein oder Sein?! |
Hallo,
ohne genau zu wissen, wie die Eisengewichte eingebaut sind, kann man nicht viel dazu sagen. Allerdings würde ich 60€-Kopfhörer der unteren Preisklasse zurechnen.
Die Eisengewichte verändern die Masse des Kopfhörers. Das kann evtl. eine bessere Ankopplung an den Schädel bewirken, wenn z. B. auch die Knochenleitung ausgenutzt wird (daher der Name?). Ist ne Idee, aber ich weiss nicht, ob das zutrifft. Zudem kann nartürlich auch einfach das "Tragegefühl" damit verbessert werden. Und Vielleicht schwingen sie bei kräftigen und wahrscheinlich gehörschädigenden Bässen nicht mit .
Wenn Du Dir gute Produkte von Markenherstellern von Kopfhörern ansiehst - also solche, die z. B. auch in kommerziellen Tonstudios eingesetzt werden - dann sind 200€ wahrscheinlich ein eher normaler Preis. Da kommen natürlich auch ergonomische Gesichtspunkte dazu - da werden die Kopfhörer den ganzen Tag getragen....Für privaten Einsatz ist es eine Frage dessen, was man hören will....
Grüsse
Hartwig |
Flix
17.07.2013, 22:20
@ Hartwig
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Gewichte im Kopfhörer - Schein oder Sein?! |
» Die Eisengewichte verändern die Masse des Kopfhörers. Das kann evtl. eine
» bessere Ankopplung an den Schädel bewirken, wenn z. B. auch die
» Knochenleitung ausgenutzt wird (daher der Name?). Ist ne Idee, aber ich
» weiss nicht, ob das zutrifft.
Keine schlechte Idee. Wirklich weiß ich das auch nicht, aber so wie sie aussehen, sind das ganz normale Kopfhörer. Der Name scheint der Markenname zu sein.
Ich denke mal die Ohr-Polsterung spricht dagegen.. Die würde die Kopplung ja wieder verringern.
» Zudem kann nartürlich auch einfach das
» "Tragegefühl" damit verbessert werden. Und Vielleicht schwingen sie bei
» kräftigen und wahrscheinlich gehörschädigenden Bässen nicht mit .
Also für Klassik o.ä. scheinen die nicht gemacht worden zu sein, daher wenn dann eher das Gegenteil.. 
» Wenn Du Dir gute Produkte von Markenherstellern von Kopfhörern ansiehst -
» also solche, die z. B. auch in kommerziellen Tonstudios eingesetzt werden -
» dann sind 200€ wahrscheinlich ein eher normaler Preis. Da kommen natürlich
» auch ergonomische Gesichtspunkte dazu - da werden die Kopfhörer den ganzen
» Tag getragen....Für privaten Einsatz ist es eine Frage dessen, was man
» hören will....
Durch die Kopfhörer, die ich vor Augen habe schallt dann wohl HipHop. Daher bezweifele ich mal, dass man damit musikalische Finessen 'raushören kann, einfach weil sie schon in der Musik nicht vorhanden sind. (..nicht dass ich jetzt besonders klassik-affin wäre)
Die sind offenbar für den privaten Gebrauch gedacht, und fangen erst bei 200€ an, wenn ich das richtig sehe.
Ich denke, der Preis soll unterstützen, dass der Träger denkt er hätte professionelle Studiohardware, also auch ein Stück vom Kuchen (zur Kompensation vor irgendetwas oder so).. Zumindest finde ich keine bessere Erklärung, warum selbst "Inear"-Kopfhörer 150€ kosten sollen. Die werden ja eher garnicht professionell benutzt..
Das alte Headset war auch mit das billigste, das ich bekommen konnte. Aber schon ein massives Teil, also kein Drahtgestell..Außerdem der größere Funktionsumfang - ein Headset eben + Verstärker.. Auch ist insges. mehr Polsterung vorhanden. Und der Rest ist beides Mal Plastik. Bis auf die Gewichte würde ich fast sagen, das Headset liegt vorne.. Als Lautsprecher dient in beiden Fällen ein Piezo. Und wie gesagt, das Headset klang überhaupt nicht schlecht, zumindest für den Preis! Wie die 60€-Hörer klingen weiß ich nicht.
Ich denke mal pauschal, dass die teuren Kopfhörer auch ausnutzen, dass Leute sowas sagen wie:"Für den geringen Preis - das kann ja nichts sein." Aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass der 10x teurere auch 10x besser klingen kann. Also am Materialaufwand kann der Preis nicht festgemacht werden. Am Funktionsumfang/Schaltungsaufwand auch nicht. Und ich bezweifele, dass der teure 10x so lange hält.. ..Der 2x bis 3x teurere ist ja sogar schneller kaputt gegangen... |
hws

59425 Unna, 18.07.2013, 01:35
@ Flix
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Ja ... |
In Elektronikgeräten werden teilweise Metallplatten eingebaut, um das Gerät schwerer zu machen und so eine höhere Wertigkeit vorzutäuschen.
Ob das in diesem Fall auch so ist oder ob es technische Gründe gibt, kann ich nicht beurteilen.
hws |
matzischweinchen

Aachen, 18.07.2013, 03:48 (editiert von matzischweinchen am 18.07.2013 um 03:52)
@ hws
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Ja ... |
» In Elektronikgeräten werden teilweise Metallplatten eingebaut, um das Gerät
» schwerer zu machen und so eine höhere Wertigkeit vorzutäuschen.
Das ist auch mein erster Gedanke gewesen 
Die Anatomie des Ohres ist so ausgelegt, dass zu 99,9% der Schalldruck über das Trommelfell zwischen Außen- und Mittelohr, über die Gehörknöchelchen im Mittelohr weitergeleitet wird, wobei die Gehörknöchelchen so miteinander artikulieren, dass die relativ geringe Kraft, aber hohe Amplitude des Trommelfells in eine geringe Amplitude mit hoher Kraft auf das ovale Fenster zu Beginn des Innenohrs am Anfang der Cochlea umgesetzt wird. Die Weiterleitung des Schalles über den Schädel hat einen sehr geringen Einfluß auf die Qualität des subjektiven Geräuschempfindens, abgesehen von der eigenen Stimme, die sich ja immer komisch auf einem Tonband anhört.
» Ob das in diesem Fall auch so ist oder ob es technische Gründe gibt, kann
» ich nicht beurteilen.
»
» hws
Das Gewicht eines Kopfhörers ist auch ohne Gewichte so groß im Verhältnis zum erzeugten Schalldruck, sodass Du bei voller Pulle die Lautstärke im Kopfhörer Dir noch lange keine Angst machen musst, dass der Kopfhörer von der Birne hüpft! 
Was allerdings ein Argument für Gewichte ist, ist - meiner Meinung nach - ein besseres Kopfgefühl, wenn der Kopfhöhrer ein bischen mehr wiegt. --
Greets from Aix-la-chapelle
Matthes |
Jogi
Da, 18.07.2013, 09:43
@ Flix
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Gewichte im Kopfhörer - Schein oder Sein?! |
Zufällig gestern beim Warten gelangweilt in einer "Audio"-Voodoo-Zeitschrift geblättert zum Thema Hai-End Kopfhörer.
Eine der teuren Tröten war voll Metall gestopft.
MU-Metall um die bösen Schwingungen von allen möglichen modernen Felder und Auren voneinander fern zu halten.
Eisen um den Gott des Magnetismus der Magnetspule in den Schallwandlern freundlich zu stimmen (magnetischer Equalizer).
Genutzt hat es in dem Fall nicht, der Kümmerling hatte den miesesten Frequenzgang und Mengen an Resonanzen, Klirrspitzen in allen Lagen usw. wurde aber wegen des dringend notwendigen Voodoo-Kults später bei der Wertung mit Sülz und Schwader hochgelabert.
Da lob ich mir meinen AKG Studio-Monitor, teuer ja auch etwas, aber nur weil es hochwertige, in Europa (Österreich) weitgehend per Hand hergestellte und mit guten Materialien gebaute Spitzentechnik ist. Da kann man sogar was reparieren, man bekommt sogar nach 30 Jahren noch Ersatzteile.
Skullymully?
Hab ich noch nie gehört, will ich auch glaube ich garnicht.
 -- Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem. |
Gerd
19.07.2013, 16:15
@ matzischweinchen
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Ja ... |
» wobei die Gehörknöchelchen so miteinander
» artikulieren
Diese Ferkel!
» Das Gewicht eines Kopfhörers ist auch ohne Gewichte so groß im Verhältnis
» zum erzeugten Schalldruck, sodass Du bei voller Pulle die Lautstärke im
» Kopfhörer Dir noch lange keine Angst machen musst, dass der Kopfhörer von
» der Birne hüpft! 
Quark! Es geht um die Abstützung des Antriebs, Und die ist umso besser, je größer die Masse ist. Und die mechanische Eigenresonanz liegt umso tiefer, je größer diese Masse ist. Möglicherweise ist das System ja einfach zu leicht, und ohne die Metallteile gab es Resonanzen im Tieffrequenten Bereich.
Schaden kann es jedenfalls nicht, wenn die Masse durch zusätzliches Gewicht erhöht wird.
»
» Was allerdings ein Argument für Gewichte ist, ist - meiner Meinung nach -
» ein besseres Kopfgefühl, wenn der Kopfhöhrer ein bischen mehr wiegt. -- Ein Tröpfchen Öl von Zeit zu Zeit
trägt vieles bei zur Haltbarkeit!
I got 14 channels of shit in the TV.... Pink Floyd |
A.Lucard
19.07.2013, 20:43
@ Gerd
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Ja ... |
» » wobei die Gehörknöchelchen so miteinander
» » artikulieren
»
»
» Diese Ferkel!
»
»
» » Das Gewicht eines Kopfhörers ist auch ohne Gewichte so groß im
» Verhältnis
» » zum erzeugten Schalldruck, sodass Du bei voller Pulle die Lautstärke im
» » Kopfhörer Dir noch lange keine Angst machen musst, dass der Kopfhörer
» von
» » der Birne hüpft! 
»
» Quark! Es geht um die Abstützung des Antriebs, Und die ist umso besser, je
» größer die Masse ist. Und die mechanische Eigenresonanz liegt umso tiefer,
» je größer diese Masse ist. Möglicherweise ist das System ja einfach zu
» leicht, und ohne die Metallteile gab es Resonanzen im Tieffrequenten
» Bereich.
» Schaden kann es jedenfalls nicht, wenn die Masse durch zusätzliches Gewicht
» erhöht wird.
»
Eigenresonanzen von Hohlköpfen bekommt man damit aber auch nicht weg. Das schafft kein noch so guter Kopfhörer und auch kein Kopfhöhrer.
Was aber funktioniert; man kann das Gewicht eines fehlenden Gehirns damit ausgleichen. Immerhin so ca. 600g pro Seite. Wird ja weiter unten schon treffend als "besseres Kopfgefühl" beschrieben.
»
»
» »
» » Was allerdings ein Argument für Gewichte ist, ist - meiner Meinung nach
» -
» » ein besseres Kopfgefühl, wenn der Kopfhöhrer ein bischen mehr wiegt. |
roldor

Konstanz, 20.07.2013, 19:03
@ A.Lucard
|
Ja ... |
Das ist ein Trainingskopfhörer! -- Gruß von
* Henry-Roland Dorau * Pf.100431 78404 Konstanz * 0176 29 000 333 * http://sun-innovation.de * |
matzischweinchen

Aachen, 21.07.2013, 07:15
@ A.Lucard
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Ja ... |
sehr geistreich»  --
Greets from Aix-la-chapelle
Matthes |
matzischweinchen

Aachen, 21.07.2013, 07:16
@ roldor
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Ja ... |
» Das ist ein Trainingskopfhörer!
und wenn der schwer ist, ist das Training bzgl. der Belastung auf Atlas und Axis größer, oder nicht? --
Greets from Aix-la-chapelle
Matthes |