Wolfgang (HH)
05.03.2013, 17:41 |
Röhrenverstärker (Elektronik) |
Hallo,
ich bin mir a) nicht sicher, ob ich im richtigen Forum meine Frage stelle,
und b) bedanke ich mich jetzt schon mal für Ratschläge die mich bei der Reparatur eines alten Röhrenverstärkers weiterbringen.
So, ich habe hier einen sehr alten Verstärker von "Dynacord". Nennt sich "Gigant".
Das Problem: Nach etwa einer Minute wird eine Endröhre sehr rot und der Verstärker beginnt zu brummen.
Ich habe alle vier Endröhren ausgetauscht (es sind EL34)aber immer der gleiche Fehler.
Wo soll ich mit der Fehlersuche beginnen?
Gruß
Wolle |
Hartwig
05.03.2013, 18:00
@ Wolfgang (HH)
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Röhrenverstärker |
Hallo,
ich kenn jetzt die Schaltung nicht. Grundsätzlich die Arbeitspunkte der Endröhren prüfen (Gitterspannung G1 etwa -30V sehr hochohmig messen, Ruhestrom in der Gegend von 20mA). (Potis yur Ruhestromeinstellung und Koppelkondnesatoren an G1 ansehen bzw. prüfen!!)
Dann evtl. HF-Schwingungen (das Brummen könnte auf Überlastung des Netzteils hinweisen - das ist bei wilder Schwingung u. U. der Fall!
Netzteil Überprüfen!
Viele Grüsse
Hartwig |
Theo

Düsseldorf, 05.03.2013, 19:10
@ Wolfgang (HH)
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Röhrenverstärker |
Hallo
Den Gigant gibt es in mehreren Ausführungen. Mit 750V Anodenspannung, und mit 450V. Der Anodenstrom ist dann unterschiedlich. Bild und/oder genaues Baujahr wäre hilfreich.
Welche Messgeräte sind vorhanden?
Theo |
A-Freak

05.03.2013, 20:53
@ Theo
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Röhrenverstärker |
Drei wichtige Werte kannst du unabhänig von der konkreten Schaltung an jedem konventionellem Verstärker messen.
1. Schalte den Verstärker aus und warte eine Weile lang damit die großen Elkos entladen werden.
2. Ziehe alle EL34 heraus.
3. Messe mit einem Ohmmeter in den leeren EL34-Fassungen den Widerstand nach Masse an
Kontakt 5 (Gitter 1)
Kontakt 8 (Kathode)
4. Schalte den Verstärker ein ohne die EL34 einzustecken
5. Messe die Spannung von Kontakt 5 (Gitter 1) nach Masse
Vorsicht vor den Kontakten 3 und 4, da ist richtig böse Spannung drauf!
6. Schalte den Verstärker wieder ab und schreibe uns die 12 gemessenen Werte. |
Tim
06.03.2013, 08:40
@ Wolfgang (HH)
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Röhrenverstärker |
»
» So, ich habe hier einen sehr alten Verstärker von "Dynacord". Nennt sich
» "Gigant".
» Das Problem: Nach etwa einer Minute wird eine Endröhre sehr rot und der
» Verstärker beginnt zu brummen.
»
Hallo,
ich schätze, daß entweder ein Koppelkondensator eine Macke hat oder die Gittervorspannung fehlt bzw. zu niedrig ist.
Der Gigant hat für jede EL34 ein separates Einstellpoti für die Gittervorspannung. Diese hatten gerne mal Kontaktprobleme am Schleifer. Also, Gittervorspannung messen. Sollte so um die -36V liegen. Wenn die stimmt sollte an der Kathode eine Spannung von ca. 200mV liegen.
Das Brummen kann auch daher kommen. Wenn ein Rohr so daneben liegt ist die Enstufe nicht mehr symmetrisch.
Gruß
Tim |
Michael Krämer
06.03.2013, 12:14
@ Wolfgang (HH)
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Röhrenverstärker |
» Wo soll ich mit der Fehlersuche beginnen?
Ich würde mir das Netzteil anschauen. Ein "sehr alter" Röhrenverstärker hat vermutlich auch "sehr alte" Elkos im Netzteil. Deren Lebensdauer ist ziemlich begrenzt.
Michael |
Tim
06.03.2013, 12:48
@ Michael Krämer
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Röhrenverstärker |
» » Wo soll ich mit der Fehlersuche beginnen?
»
» Ich würde mir das Netzteil anschauen. Ein "sehr alter" Röhrenverstärker hat
» vermutlich auch "sehr alte" Elkos im Netzteil. Deren Lebensdauer ist
» ziemlich begrenzt.
»
» Michael
Hallo Michael,
ein def. Elko im Netzteil könnte natürlich für den Brumm verantwortlich sein, nicht aber dafür, daß eine Lampe "Schamrot" wird. Und wie gesagt, die Einstellpotis für den Ruhestrom haben bei den Dynacordkisten öfter Probleme verursacht.
Gruß
Tim |
Jogi
Da, 07.03.2013, 12:58
@ Wolfgang (HH)
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Röhrenverstärker |
Wenn die Endröhren dicke Backe machen, erstmal alle die Betriebszustände beeinflussenden offensichtlichen Bauteile prüfen.
Also Elkos sichten, WIMA-Lackritzbonbons sichten.
NEIN, WIMA-Salinos sofort ungeprüft ersetzen und entsorgen, die sind alle kaputt nach 60 Jahren.
Achja, der Disclaimer:
Nich anne Hochspannung anpacken,
nicht am Chassis abstützen,
dieses nicht in Schwebe festhalten, es fliegt meterweit wenn du eine geschossen kriegst,
eine Hand in die Hosentasche und vor Widerstandsmessungen und Gewühle im Gerätebauch immer erst Stecker aus der Steckdose und in die Kitteltasche stecken und alle Elkos entladen.
Und nicht mit dem Multi-Digitalschrott-Meter vom Grappeltisch das nur 200V bei Sonnenschein kann an 500V rumstöpseln, das Ding schmilzt sonst zu Brei. -- Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem. |
Tim
07.03.2013, 13:08
@ Jogi
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Röhrenverstärker |
» Und nicht mit dem Multi-Digitalschrott-Meter vom Grappeltisch das nur 200V
» bei Sonnenschein kann an 500V rumstöpseln, das Ding schmilzt sonst zu Brei.
Nicht 500V, liebster Jogi, dieses Verstärkerchen hat liebliche 780V um die Anödchen der Lampen zu befeuern.
Gruß
Tim |
Jogi
Da, 07.03.2013, 17:04
@ Tim
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Röhrenverstärker |
» » Und nicht mit dem Multi-Digitalschrott-Meter vom Grappeltisch das nur
» 200V
» » bei Sonnenschein kann an 500V rumstöpseln, das Ding schmilzt sonst zu
» Brei.
»
»
» Nicht 500V, liebster Jogi, dieses Verstärkerchen hat liebliche 780V um die
» Anödchen der Lampen zu befeuern.
Bis dahin kommt der TO garnicht, bei 500V hebt er schon ab und springt in die obere Zimmerecke
Also alles mit der Vorsicht walten lassen.
750V vom Ladeelko (also ziemlich energiereich im Gegensatz zu bspw. den sich erstmal viel anhörenden 25.000V in einem Farbfernseh-Impulsteil) können locker soviele Herzerregerzellen abschalten, das es final zum Erblassen reicht. -- Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem. |
Theo

Düsseldorf, 07.03.2013, 19:08
@ Jogi
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Röhrenverstärker |
Hallo
Und einer der beiden Becherelkos hat an seinem Gehäuse 425V gegen Masse.....
Wollen wir mal nicht hoffen, dass er sich deshalb nicht mehr meldet!
Theo |
Jogi
Da, 08.03.2013, 11:14
@ Theo
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Röhrenverstärker |
Hör auf mich zu erschrecken, das mag mein Herzschrittmacher garnicht  -- Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem. |
Wolfgang (HH)
08.03.2013, 16:31
@ Jogi
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Röhrenverstärker |
Hallo,
keine Sorge! Ich hab keinen elektischen Schlag bekommen.
Aber die Arbeit geht vor. So hatte ich erst gestern Zeit für den Gitarrenverstärker.
Hier möchte ich mich für eure Ratschläge bedanken!!!!
Der Verstärker funktioniert wieder.
Es hat an der einen EL34 Röhre die Minusspannung am Gitter gefehlt. Ich habe alle vier Einsteller erneuert und dann so eingestellt, daß 36 Volt minus am Gitter sind. Jetzt spielt er.
Vielen Dank
Wolle |
geralds

Wien, AT, 08.03.2013, 21:27 (editiert von geralds am 08.03.2013 um 21:34)
@ Jogi
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Röhrenverstärker - geladener Kondi !"!blitz!.. autsch!" |
» Hör auf mich zu erschrecken, das mag mein Herzschrittmacher garnicht
» 
--
Auf welcher Seite ist er denn montiert? 
--- ....hast jetzt schnell mal nachgesehen! gestehe!!! 
Der Heinz Richter - der in Elektronikbücher schrieb, wie RPB,
Da schilderte er ein Erlebnis mit einem Freund.
Er war einmal bei ihm, der fasste einen geladenen Kondi
an, sodass der einige Tage danach starb.
Also -- Kondis, egal wie die herumstehen, oder herumliegen .
.. immer so ansehen, als ob man ein Krokodil vor sich hat.
Man weiß ja eben nie, ob's einem beißt.
Nicht mal den besten Freund kannst dabei trauen, weil der kann,
OHNE Absicht, einfach weil vergessen,
dir einen Kondi in die Hand drücken, oder dich bitten,
ihn den Kondi vom Tisch dort hinten zu geben.
Das las ich in dem ?? RBP ?? -Buch, in dem es um diese
mehrstöckigen Selbstbau KW-Sender, Funkanlagen ging.
// weiß nicht mehr den genauen Titel, es war so Ende der 70er.//
die waren vollstens bestückt mit Röhreln.
Tja, aber das prägte ein.
//(( bis heute. war übrigens mit eine Entscheidungshilfe den Weg der Elektronik zu gehen.))//
Kurz darauf, anfangs 80er knabberten die 25kV TV-Anodenspannung
(arbeitete da im Grundigwerk; war beim Kathodenreinigen) an mir. 
Grüße
Gerald
---- -- ...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! Feigling!" |