Monty87
31.01.2013, 23:05 |
Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? (Elektronik) |
Hallo,
Ich plane gerade eine Relais Platine und habe den Tipp bekommen meine ICs mit einem 100nF Blockkondensator auszustatten. Bei meinem BCD-Decoder (4514) sehe ich das ja noch ein: Keramik-Vielschicht-Kondensator Rastermaß 2.54 mm 1 nF 50 V ±10% zwischen VSS und VDD . Ich bin aber nicht sicher ob es sehr sinnvoll ist, da ich nicht im hochfrequenten Bereich arbeite (die Schaltzustände ändern sich schlimmsten Fall im Sekundentakt). Weiter verwende ich noch Treiber ICs (ULN2803), welche dann meine Relais ansteuern. Diese beinhaltet ja nur Transistoren und Widerstände und besitzen in dem Sinne auch gar keine Spannungsversorgung. Ich wüsste nicht was ich hier entstören könnte. Ist ein Blockkondensator sinnvoll bzw überhaupt möglich? Habe elektrotechnisch leider nicht viele Vorkenntnisse.
mfg
Monty |
hws

59425 Unna, 31.01.2013, 23:57
@ Monty87
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Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? |
» es sehr sinnvoll ist, da ich nicht im hochfrequenten Bereich arbeite (die
» Schaltzustände ändern sich schlimmsten Fall im Sekundentakt).
Dann kommt nen Störimpuls und der Zähler springt 2 Zustände statt nur einem weiter.
10...100nF in keramisch SMD gehen auch und sind platzsparend. Passen meist auf der Lötseite noch zwischen die Anschlusspins.
hws |
79616363

Leinfelden-Echterdingen, 01.02.2013, 04:36
@ Monty87
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Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? |
Nun, dem ULN2803 ist das wurscht, da sind ja nur Darlingtons drin.
Bei Logikkruscht sind aber Blockkondensatoren unbedingte Pflicht. Die können bei Schaltflanken schon mal kurz richtig Strom brauchen, das führt (ohne Kondensatoren) zu Spannungseinbrüchen. Damit verwirren sie sich selbst und andere benachbarte Käfer.
Ohne Blockkondensatoren kann es tun, mit lebt man aber ruhiger.
Spannungseinbrüche können einer Logik schwer zu schaffen machen und zu gar lustigen Ergebnissen führen!
Blocken tut man immer möglichst direkt an den Versorgungspins der Käfer. Der Grund ist,dass die Zuleitungen der Versorgung selbst Induktivitäten sind. Wenn der Kondensator zu weit weg ist, dann bringt der nix mehr!
Hier gilt auch nicht, dass viel viel hilft. Speziell Elkos sind vollkommen ungeeignet.
Ne gute Wahl sind aber keramische oder Sibatit. Da reichen dann aber wirklich die vielbeschworenen 10nF...100nF.
Falls Du mit DIL rumhampelst, es gibt auch Sockel mit eingebautem Kondensator.
Ansonsten ist der drauf gelötete 100nF keramische SMD zwischenden Versorgungsbahnen ne gute und funktionierende Idee.
Viele Grüße,
Uli und die vier Nasen -- „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“
(Kurt Marti) |
Monty87
02.02.2013, 12:37
@ 79616363
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Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? |
» Nun, dem ULN2803 ist das wurscht, da sind ja nur Darlingtons drin.
Danke, das wollte ich hören
» Falls Du mit DIL rumhampelst, es gibt auch Sockel mit eingebautem
» Kondensator.
Dafür hab ich mich jetzt auch entschieden
Vielen Dank |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 02.02.2013, 20:31
@ Monty87
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Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? |
» » Falls Du mit DIL rumhampelst, es gibt auch Sockel mit eingebautem
» » Kondensator.
»
» Dafür hab ich mich jetzt auch entschieden
Ja aber wie soll denn das gehen?:

Wie Du siehst, verbinden diese Kondensatoren korrekterweise die diagonalen Speiseanschlüsse. Nur trifft das auf den ULN2803 in keinsterweise zu. 
Beachte die Pin-Connections des ULN2803... -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
Monty87gast
03.02.2013, 17:34
@ schaerer
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Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? |
ja schon klar
der Kondensator ist ja für den 4514 gedacht
Der ULN2803 bekommt halt keinen. Scheint ja für einen Treiber IC nicht wichtig zu sein |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 03.02.2013, 18:06
@ Monty87gast
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Blockkondensator für Treiber IC ULN2803 sinnvoll? |
» ja schon klar
»
» der Kondensator ist ja für den 4514 gedacht
Okay.
» Der bekommt halt keinen. Scheint ja für einen Treiber IC nicht
» wichtig zu sein.

Ich neige auch zu dieser Ansicht, weil +Ub an COM zwar angeschlossen wird, aber keinen funktionellen Zusammenhang mit den Darlingtonstufen hat..
Ausser einen Aspekt gibt es. Wenn man Relaisspulen betreibt, fliesst beim Abschalten ein kurzer Selbstinduktions-Stromimpuls durch die Freilaufdioden (Diode vor COM). Wenn man ein Abblock-Kondensator zwischen COM und GND schaltet, wirkt dieser ganz in der Nähe des ULN2803 als Ableitung und der Rest der Schaltung bleibt verschont.
Nur, ich an Deiner Stelle würde das erst mal in einem kurzen Versuch testen und damit auch gleich, ob denn eine Kapazität von nur 100 nF dafür ausreichen würde. Es kommt eben auch noch darauf an, was sonst nich an +Ub hängt.
Übrigens grad in so einem Fall, wo es nicht um hohe Flankensteilheiten geht (Relaisspulen sind ja nicht so niederohmig!), ist es eigentlich immer empfehlenswert, beim Eingang der Speisung zwischen +Ub und GND einen Elko von etwa 100 µF und auch gleich parallel dazu eine Kerko mit den typischen 100 nF zu schalten. Und dabei, das erste was nach dem Ub-Eingang kommt, sind die Relais und die Steuerung danach... -- Gruss
Thomas
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