cmyk61

Edenkoben, Rheinland Pfalz, 23.10.2012, 20:21 (editiert von cmyk61 am 23.10.2012 um 20:21) |
Löten bleifrei (Elektronik) |
Hallo zusammen,
es kam die Diskussion auf, ob man denn bleihaltiges und bleifreies Lötzinn beim handlöten (reparieren) von Baugruppen vermischen darf.
Bei Getränken ergibt dies öfter mal eine leckere Mischung - aber in der Metallurgie?
Falls nicht: welche Maßnahmen sollten erfolgen? Wie weit und intensiv muss die alte Lötstelle von bleihaltigen Loten befreit werden?
Was, wenn dies nicht ordentlich erfolgt? Gibt es da gesichterte Kenntnisse welche Art der Verunreinigung sich wie auswirkt? Wo kann man die nachlesen?
Gruß
Ralf |
tts
24.10.2012, 10:54
@ cmyk61
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Löten bleifrei |
Hi,
im ELV-Magazin gab es zur Einführung der RoHs und der damit verbundenen Maßgabe,
bleihaltiges Lot nur noch für Ausnahmen zu genehmigen, einen interessanten Artikel,.
Hierin wird beschrieben, daß die Bleifreien Lote unter anderem Bestandteile enthalten, die einen niedrigeren
Schmelzpunkt erzeugen. Eines der Metalle ist Wismut.
Wenn nun Blei und Wismut zusammen kommen, dann kann es zu
nadelförmigen Spitzen kommen, die regelrecht aus der Lötstelle beim erkalten herauswachsen.
Aber Wismut hat auch andere Nachteile - darum dürften Bi-haltige Lote heute nur sehr selten anzutreffen sein.
cu
st aus Neckarsulm |
geralds

Wien, AT, 24.10.2012, 12:08
@ cmyk61
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Löten bleifrei |
hi,
mal von der Seite die (psycho)logo.. Was ist das Hauptmaterial bei den jeweiligen Loten?!!
Wo ist dann der Unterschied 
Eben! Was hat man früher eh verwendet?!- auch klar..oder??????
Daher.. die 1 - 2 % Anteile Edelmetall des neuen Bleifreilots machen sicher kein gröberes Problem,
außer, daß die Kontamination mit Blei wieder
besser glänzt. 
Grüße
Gerald
--- -- ...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! Feigling!" |
Harrald der Lötkolbenkenner
24.10.2012, 12:18
@ geralds
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Löten bleifrei |
» hi,
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» mal von der Seite die (psycho)logo.. Was ist das Hauptmaterial bei den
» jeweiligen Loten?!!
» Wo ist dann der Unterschied 
» Eben! Was hat man früher eh verwendet?!- auch klar..oder??????
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» Daher.. die 1 - 2 % Anteile Edelmetall des neuen Bleifreilots machen
» sicher kein gröberes Problem,
» außer, daß die Kontamination mit Blei wieder
» besser glänzt. 
»
» Grüße
» Gerald
» ---
Ich bin ganz Geralds Meinung. |
Hartwig
24.10.2012, 14:31
@ cmyk61
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Löten bleifrei |
Hallo,
ELV legt seinen Bausätzen ein Merkblatt zu diesem Thema bei. Dabei geht es um vorbestückte Platinen (SMD), bei denen einige bedrahtete Bauelemente nachbestückt werden müssen. Hier bezieht man sich auf die Vermischung beider Lote, was definitv zu Änderungen von Schmelzpunkt und Festigkeit führen kann. Da in meinem Fall die Platine vergoldet war, war die Vermischung der Lote ausgeschlossen, der Hinweis war also nicht relevant.
Ich habe allerdings desöfteren gehört, daß man mit einer Lötspitze nicht zwischen Blei/Bleifrei wechseln sollte. Bei der Platine würde ich es auch wie Gerald sehen: altes Zinn gut entfernen (Lötsauger oder Lötlitze), und dann weiterarbeiten....
Wenn Du heutzutage "verbleit" lötest, wirst Du in den meisten Fällen in einem Mischverfahren arbeiten, denn fast alle Bauelemente mit verzinnten Pins/Drähten sind ja heutzutage bleifrei.
Im übrigen: wenn ich mir so manche Lötstellen aus dem "Privatbereich" ansehe, dürfte der Qualitätseinfluß von Blei/bleifrei Mischverfahren wohl eine eher untergeordnete Rolle spielen. Häufig sieht man falsch angepasste Temperaturen oder Lötungen auf heftig oxydierten Flächen.......bis hin zur Kolophonium-Klebetechnik....
Grüsse
Hartwig |
geralds

Wien, AT, 24.10.2012, 16:40
@ Hartwig
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Löten bleifrei - "Besten Dank!" |
---
Hi,
Das Blöde an der Geschichte ist, dass bleifrei, maschinell, unter Schutzgas gelötet wird.
Das kann man leider nicht so einfach unter Privat.
Es sei denn, der Bastler nähert sich an die industrielle Verfahrensweise heran.
Im Service - Reparaturen ist die Misch"kultur" -Handhabe.
Naja, da werden oft beide Augen zugedrückt. Aber "AU" schreien darf man dabei nícht;ok!. 
Somit muss man mit unschön aussehenden Lötungen leben.
..."!..passt scho!"... heißt die Direktive.
Als Mitarbeiter hast dann eh wenig Chancen mehr Geld ausgeben zu dürfen.
Weil die sachlichen Argumente zu allermeist den wirtschaftlichen
"wozu brauchst es..?!" Argumenten unterliegen.
"Besten Dank!"" Frau Politikerin!"!!!!!
Grüße
Gerald
---- -- ...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! Feigling!" |
Hartwig
25.10.2012, 09:41
@ cmyk61
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Löten bleifrei |
Hallo Ralf,
Bevor hier jetzt irgendwelche Mythen diskutiert werden, empfehle ich mal das als Lektüre - da werden einige Fragen beantwortet:
http://www.stannol.de/Bleifrei/Anwenderhandbuecher/AHB_Bleifrei_Ecoloy_DE.PDF
Viele Grüsse
Hartwig |
cmyk61

Edenkoben, Rheinland Pfalz, 25.10.2012, 16:14
@ Hartwig
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Löten bleifrei |
Hallo Hartwig,
danke für den Link. Schöne Lektüre. Da kann sich meine Herzallerliebste sicher etwas für ihren Unterricht entnehmen.
Und ich bin auch wieder ein Stück schlauer. Brauch ich das noch? Egal, ich kanns zumindest multiplizieren!
Stannol hat im übrigen ein Löt-Forum in welchem man Praxis-Fragen stellen kann, die dann tatsächlich auch beantwortet werden.
Gruß
Ralf
» Bevor hier jetzt irgendwelche Mythen diskutiert werden, empfehle ich mal
» das als Lektüre - da werden einige Fragen beantwortet:
» http://www.stannol.de/Bleifrei/Anwenderhandbuecher/AHB_Bleifrei_Ecoloy_DE.PDF
» Viele Grüsse
» Hartwig |
cmyk61

Edenkoben, Rheinland Pfalz, 25.10.2012, 16:16
@ geralds
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Löten bleifrei |
Hi Gerald,
ja ja, die Theorie und Praxis.
Und genau zwischen den Stühlen zu sitzen ist ne feine Sache
Ich werde versuchen das beste draus zu machen.
Gruß
Ralf
»
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» mal von der Seite die (psycho)logo.. Was ist das Hauptmaterial bei den
» jeweiligen Loten?!!
» Wo ist dann der Unterschied 
» Eben! Was hat man früher eh verwendet?!- auch klar..oder??????
»
» Daher.. die 1 - 2 % Anteile Edelmetall des neuen Bleifreilots machen
» sicher kein gröberes Problem,
» außer, daß die Kontamination mit Blei wieder
» besser glänzt. 
»
» Grüße
» Gerald
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