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cmyk61(R)

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Edenkoben, Rheinland Pfalz,
24.05.2018,
11:05
(editiert von cmyk61
am 24.05.2018 um 11:06)


@ Alex Bechtl

Elektrische Sicherung selbst bau...

Hallo Alex,

ich melde mich auch mal zu Wort. Vielleicht bringt Dich meine Sichtweise etwas näher zu einem Ergebnis.

Schmelzsicherungen sind als Überstromschutz nicht geeignet.
Sie stellen lediglich einen Kurzschlussschutz dar.
Natürlich lösen diese auch bei Überstrom aus - aber viel zu ungenau und von externen Bedingungen zu abhängig.
Die Kennlinien von Schmelzsicherungen sind einfach nur Annäherungen.
Nicht umsonst gibt es Motorschutzschalter!

Um einen funktionierenden Überstromschutz zu realisieren, musst Du elektronisch ran.
Und der muss zwischen kurzem Anlauf-Überstrom und dauerhaftem Überlastungsstrom unterscheiden können.
Auch macht es Sinn, den Überstromschutz ggf auf Geschwindigkeit zu optimieren. Das habe ich bei stabilisierten Netzteilen erlebt.
Und dann gilt es auch noch die Leitungslängen (Widerstand, Kapazität, Induktivität) im Auge zu behalten. Derartige Parameter können eine sicher funktionierende Überstromabschaltung, Überleistungsabschaltung u.U. ganz schön aus dem Tritt bringen.
Vielleicht nicht unbedingt bei 0,5A - aber angesichts der bereits verheizten Gerätschaften scheint es Parameter zu geben, denen Du bisher zu wenig Beachtung geschenkt hast.
Hilfreich ist es vielleicht, wenn Du ein Schaltbild in Form eines Ersatzschaltbilds erstellst, in denen alle relevanten Werte eingetragen sind - also Leitungs-, Innen- und Ableitwiderstände, Induktivitäten, Kapazitäten und damit Strömen, Spannungsfälle... Auch wenn Du vieles hoffentlich verwerfen kannst - damit kommst Du womöglich einer Lösung näher.

Viel Glück

Ralf


» Hallo,
»
» ich habe an ein paar Verbrauchern (Garten Springbrunnenpumpen) eine 2A
» Glassicherung. Die ist nun schon zum 3. mal ohne ersichtlichen Grund
» durchgebrannt. Ich habe die Pumpen aus den Gartenteich genommen und eine
» Nacht lang (mit Glassicherung; 1A pro Pumpe) laufen lassen. War allerdings
» nichts....
»
» Jetzt meine Frage: kann ich mir aus 5V Relai, Widerständen, BC557, BC547
» eine Art elektronische Sicherung basteln die den Stromkreis bei 2A
» ausschaltet und erst nach betätigung eines Schalters wieder einschaltet?
» (=Die Bauteile: weil ich das zeug da habe und so nichts neues kaufen
» muss).
»
» Pumpen: 12V 500mA 2mal
» Stromquelle: Akku mit 12V; 2 Ah
»
» Grüße
» Alex

RadioHeinz77(R)

24.05.2018,
15:11

@ Sel

Elektrische Sicherung selbst bau...

» » wie gesagt ich habe die schon oft verbaut. bischen träge sind sie schon
» » besonders die großen.
» » aber "heiß" naja ist relativ, Schrumpfschlauch hält der erreichten Temp.
» » stand. ich vermute mal es werden keine 200 Grad erreicht.
»
» Mit Schrumpfschlauch drum veränderst du das Temperaturverhalten
» (Wärmestau). Damit gibts keine Garantie, das die beabsichtigten
» Abschaltströme erreicht werden, wird wie Lotto spielen.
»
» » Das von dir oben gezeigte Schurter-Teil ist bei mir unten durch. Ich
» hatte
» » vor kurzem ein 5A Exemplar mal getestet fängt ordentlich an zu
» qualmen...
»
» Ich hatte nur Probleme mit den billigeren Teilen von Reichelt (kosten da
» unter 2 Euro). Die Schurter-Teile funktionieren sehr gut und relativ
» schnell. Welche Last hattest du dran? Ich habe keine Probleme mit ohmschen
» oder kapazitiven Lasten bisher gehabt. Induktive Lasten (Motor, Trafo) habe
» ich noch nicht probiert, ebensowenig einen Mix kap./ind. Last oder so was.
» Oder hast du ein Schaltnetzteil abgesichert (Pulslast)? Würde mich echt mal
» interessieren!
»
» Danke
» Sel
Hallo sel,
Da will ich dir nun mal ausführlich antworten:
Ich hatte vor ein paar Monaten zwei meiner Labornetzteile (ein DIGI35 und 40) für alle Eventualitäten nachgerüstet. Auch nach den bereits früher hier im Forum behandelten Vorgehensweisen (besten Dank dafür).
zum einen mit einer Schutzdiode über die 2 Längsregler, um die eine evt am Ausgang anliegende Spannung im ausgeschalteten Zustand direkt an den Ladeelko weiterzureichen um die Emitter-Basistrecke der Regeltransistoren zu schützen. Das war der einfache Teil der Übung und mit einer reichlich bemessenen 3A Diode mit hoher Spannungsfestigkeit recht schnell erledigt.
Der 2 Teil des Problems bestand darin den Ausgang gegen eine verkehrt herum angeschlossene potente Spannungsquelle (wie ein 2.NT bei einer Reihenschaltung oder ein verpolter KFZ-Akkumulator) zu schützen. Mit einer einfachen Diode antiparallel am Ausgang ist das (für mich jedenfalls) nicht getan, da sie sich ja ggf. bis zur Rotglut erhitzen würde mit allen Folgen für das Gerät.
So habe ich mir extra eine 35A Diode bestellt und diese isoliert mit auf den Hauptkühlkörper geschraubt (nur beim DIGI40)
jetzt mußte ich, ja so bin ich halt, noch eine Begrenzung des Stromes für den dümmsten aller Fälle (KFZ-Akku verpolt) gefunden werden.
Und es muß in das ohnehin schon recht volle Gehäuse hineinpassen. Deshalb habe ich Versuche mit den 5A Schurter gemacht ob die einen hohen Kurschlußstrom standhalten würden. Tun sie meiner Meinung nach nicht. Deshalb habe ich dann ein 7A PTC-Sicherungs-Element für den + Ausgang genommen und ich brauchte auch kein extra Loch ins Gehäuse bohren. Deshalb auch die kräftige 35A Diode wegen der Träääääägheit der PTC-Sicherung. Das einzige was noch mal kurz heiß wird ist die Zwlilings-Leitung zur Diode, die hätte ich im Nachinein lieber etwas stärker gemacht.
Beim DIGI35 ging alles ne Nummer kleiner.
VG mit nun wunden und blutenden Fingern:-D

Alex Bechtl

25.05.2018,
02:33

@ Sel

Elektrische Sicherung selbst bau...

Hallo,

» Was möchtest du eigentlich absichern? Willst du die Batterie schützen
» (kostet ja paar Euronen)? Oder sollen die Pumpen vom vorgeschalteten
» Schaltregler getrennt werden, wenn die Motoren abschmurgeln? Oder willst du
» die Schaltregler absichern, obwohl die das selbst ganz gut können?

ich möchte alles absichern.
Ich habe da einen Bleiakku dran der liefert bis zu 200A Kurzschlussstrom.
Vor das ding muss dann natürlich noch eine Glassicherung mit 10A, träge.
Aber wenn es in den div. Schaltungen zu Kurzschlüssen kommt sollte das diese Schaltung erledigen, deshalb sollte sie auch schnell schalten...

Gehts eigendlich auch mit einem normalen Sicherungsautomat für 220V?
Kann ich da einfach eine 220V Sicherungsautomat mit 2A reinknallen?

Hab viele von den dingern hier...

Grüße
Alex

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
07.06.2018,
09:38
(editiert von Sel
am 07.06.2018 um 09:41)


@ RadioHeinz77

Elektrische Sicherung selbst bau...

» Und es muß in das ohnehin schon recht volle Gehäuse hineinpassen. Deshalb
» habe ich Versuche mit den 5A Schurter gemacht ob die einen hohen
» Kurschlußstrom standhalten würden. Tun sie meiner Meinung nach nicht.
» Deshalb habe ich dann ein 7A PTC-Sicherungs-Element für den + Ausgang
» genommen und ich brauchte auch kein extra Loch ins Gehäuse bohren. Deshalb
» auch die kräftige 35A Diode wegen der Träääääägheit der PTC-Sicherung. Das
» einzige was noch mal kurz heiß wird ist die Zwlilings-Leitung zur Diode,
» die hätte ich im Nachinein lieber etwas stärker gemacht.
» Beim DIGI35 ging alles ne Nummer kleiner.
» VG mit nun wunden und blutenden Fingern:-D

Habe das jetzt auch mal probiert. Also 12 V Richtung Batterie geschickt (12 Ah), alles gut. Die oben beschriebene Schurtersicherung in 6 A ist im Stromkreis. Dann Batterie verpolt angeschlossen, der Sicherungsautomat schmurgelte rauchend ab.

Ich kann mir nur vorstellen das die Kontakte in der Sicherung bei solch hohem Strom verschweißen, dann rauchts selbstverständlich. Nach Datenblatt soll kein Strom höher als 8x Auslösestrom abgesichert werden, zumal dieses Ausschaltvermögen auch nur für AC garantiert wird. Also habe ich einen Widerstand eingefügt (0,5 Ohm), dann die Batterie verpolt wieder dran. Beim dritten Versuch rauchte der zweite Sicherungsautomat ab. Jetzt habe parallel zu den Kontakten der Sicherung ein R/C-Glied (0,47µF/100 Ohm in Reihe) geschalten. Selbst nach dem zehnten Versuch schaltete der Sicherungsautomat zuverlässig ab.

Dieser Widerstand als Strombegrenzung ist also absolut notwendig. Nun sollte man sich das Ganze schaltungstechnisch anpassen (wegen Spannungsverlust). Für ein schnödes Ladegerät bei Batterien leicht machbar. Aber bei einem Labornetzteil? Da habe ich keine so richtig gute Idee. Denkbar wäre es den Strommeßshunt zu verwenden, der ja eingebaut ist. Die Meßspannung für die Regelung der Ausgangsspannung kann ja hochohmiger abgegriffen werden, nach dem Stromshunt. Und damit kann sie auch leicht mit kleinen Dioden gegen Verpolen gesichert werden. Irgendwie in diese Richtung...

Dieses "Abrauchen" wird natürlich nicht nur bei den Schurter-Automaten passieren. Dies mal als ganz wichtige Ergänzung! Alle mechanischen Kontakte haben ihre Grenzen, egal welcher Hersteller für diese Art von Sicherungen baut.

LG Sel