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Komponententester (Elektronik)
» » » Er kann den nur als Triac erkennen wenn der Zünd- und Haltestrom nicht
» » zu
» » » groß sind.
Ah ok, man kann da also auch kein optimales Gerät erwarten.
» »
» » Gibt es derartige Komponententester, die universell unterschiedliche
» Zünd-
» » & Halteströme erkennen können? Wo liegen da die Richtwerte? Kein
» einziger
» » Komponententester hat diese Kenndaten.
» Die Frage ist einfach mit "nein" zu beantworten. Diese
» billig-Komponententester basieren alle auf einem µC. Dabei wird das
» Testobjekt meist direkt mit 3 E/A-Ports des µC verbunden. Die
» Messmöglichkeiten sind also durch die physikalischen Grenzen dieser
» Anschlüsse begrenzt. Die einzige Schutzbeschaltung ist dabei auch die, die
» der µC von Haus aus hat. Messungen an einem Elko mit deutlicher
» Restspannung können den Tester schnell zerstören.
Ja das steht auch im manual drin, tunlichst nur entladene Kondensatoren zu messen.
» Die Messungen erfolgen
» aufgrund der physikalischen Einschränkungen oft mit recht interessanten
» Algorithmen (die Software der ersten dieser Exemplare vor fast 10 Jahren
» war/ist Open Source, mit Google findet man auch ausführliche Erklärungen.)
» Die möglichem Messverfahren unterscheiden sich teilweise erheblich von den
» Verfahren, mit denen die Spezifikationen von Komponenten (z.B. nach
» Datenblatt) Überprüft werden können. Bei Leistungshalbleitern ist mit
» Einschränkungen zu rechnen. Ich habe so ein ähnliches Gerät seit Jahren in
» Benutzung, wenn man die Einschränkungen kennt, leistet es gute Dienste.
» Hier mal einige der Einschränkungen:
»
» - Si-Kleinsignaltransistoren werden sicher und richtig erkannt, bei einigen
» Darlingtons (MPSA13 z.B.) wurde aber ein JFET mit geringer Steilheit
» erkannt.
» - Einige Ge-Transistoren zeigen ein sehr hohes ß (~300) mit niedriger Ube
» (~100mV).
» - Ge-Dioden OA91 ergaben eine Schwellspannung von fast 800mV, nur 20-30mV
» unter einer auch gemessenen OA202, also Si. Mit einem Multimeter lagen die
» OA91 aber bei <300mV. Andere Ge-Dioden waren im „Normalbereich“.
» - Bei JFETs werden D und S aufgrund des symmetrischen Aufbaus nicht immer
» richtig zugeordnet.
» - HV-Leistungstransitoren (BU608) ließen sich nicht messen, hier zeigte das
» Gerät nur 2 Dioden an.
» - Leistungsdarlingtons TIP140/TIP145 wurden nicht erkannt, stattdessen
» wurden npn/pnp BJTs angezeigt mit einem ß um 50 und einer Ube von
» 600-900mV.
» - Thyristoren/Triacs wurden korrekt erkannt, ich hatte da Typen mit bis zu
» 6A. Über 12A ging nicht mehr.
» - Widerstände waren ok, selbst unter 1 Ohm noch akzeptabel. > 100Ohm lag
» die Genauigkeit bei geschätzten 1%.
» - Kondensatoren waren auch gut zu messen, unter 50pF geht, wenn das Gerät
» gut kalibriert wird kann man auch 10pF (10 % Genauigkeit) noch messen,
» darunter wird es ungenau.
» - ESR geht gut, nur wird nicht mit 100kHz Sinus gemessen. Dementsprechend
» weichen die Werte erheblich ab. Eine Aussage ist trotzdem möglich, bestimmt
» nicht schlechter als mit 100kHz Sinus, der Ausfall manifestiert sich ja
» auch nicht bei 100kHz!
» - Dann habe ich einfach mal ein TL431 gemessen. Er wurde als npn-BJT mit
» einem ß um 1 (je nach Exemplar) angezeigt….
» - Induktivitäten sind i.A. gut messbar, bis hinunter zu wenigen µH mit
» einigermaßen Genauigkeit. Aber auch da kann es zu Fehlinterpretationen
» kommen. Einige Netzttrafos machten beim Versuch, die Streuinduktivität zu
» ermitteln, Probleme und wurden als Widerstand erkannt (nachvollziehbar).
» Wahrscheinlich ließ das Verhätnis zwischen Cu-Widerstand und XL bei der
» Messung keine Aussage mehr zu.
»
» ps: Gerade sehe ich, der Tester kann immerhin mit etwas höheren Spannungen
» messen, das bietet einige Vorteile gegenüber den früheren Modellen.
» Trotzdem würde ich keine Wunder erwarten.Du musst einfach deine Erfahrung
» damit sammeln und die Grenzen erkennen, dann gibt es auch keine
» "Reinfälle".
»
» Grüße
» Hartwig
Danke Dir für die vielen Infos!!!
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